Autoren - Bootcamp
Kurzbeschreibung
Schriftsteller müssen schreiben. Leichter gesagt, als getan. Wie viele Projekte fanden ein ruhmloses Ende in der digitalen Schublade, weil wir an einer bestimmten Stelle hängen geblieben sind. Wie schreibe ich diese Liebesszene? Wie kann ich die Spannung erhöhen? Wie beschreibe ich etwas in meiner Szene? Damit unsere Texte wachsen und wir als Autoren mit ihnen brauchen wir Übung. Jeden Tag, sieben Tage die Woche. Aus diesem Grund habe ich mir einen Schreibplan erstellt der vorsieht, dass ich jeden Tag eine Szene mit einer bestimmten Herausforderung schreibe. Liebe, Umgebung, Kampf, Humor, Innerer Konflikt, Das Böse und Spannung. Ist die Woche rum, geht es von vorne los. Mit der gleichen Herausforderung in einer anderen Zusammensetzung. Ziel ist es, mit jedem Text die Herausforderungen zu meistern, bis einem die Szenen mühelos von der Hand gehen. Entscheidet selbst und hinterlasst mir eure Anregungen über was ich als nächstes schreiben soll, Kritik und natürlich auch Lob ;-)
SammlungAllgemein / P16 / Het
02.12.2022
22.03.2023
109
67.855
7
Alle Kapitel
66 Reviews
66 Reviews
Dieses Kapitel
noch keine Reviews
noch keine Reviews
18.03.2023
450
Ein leises Seufzen verließ die blutbefleckten Lippen des Jungen. Die Lider flatterten.
Jillian wusch die mit Schweißtropfen bedeckte Stirn mit einem nassen Lappen ab. Behutsam strich sie über die feuchte Haut. Es lag viel Zärtlichkeit in dieser Geste und sie hoffte, dass der Junge die Berührung in der Ohnmacht bemerkte.
Ihr Blick ruhte auf der friedvollen Miene des Verwundeten. Sie hatten in etwa das gleiche Alter, schätzte Jillian.
Seine Züge waren fein geschnitten, fast filigran. Ein hübsches Gesicht, das mit Sicherheit die jungen Frauen in der Heimat bezauberte.
Ein Stich im Herzen zwang sie, derlei Gedanken beiseite zu wischen. Wenn es einen Ort auf der Welt gab, wo einem beigebracht wurde verschlossen für das Leiden anderer zu sein, dann hier. Irgendwann hatte sie aufgehört Mitleid zu empfinden. Amputationen brachten sie nicht mehr aus der Fassung. Selbst die gequälten Schreie der Verwundeten ließen sie kalt. Hatte die grauenvolle Schlacht sie ihrer Menschlichkeit beraubt? Sie wusste keine Antwort und sie war zu müde, um darüber nachzudenken. Zu beschäftigt. Zu viele bedurften ihrer Hilfe. Sie richtete ihr Augenmerk wieder auf den Schlafenden. Der Lappen glitt in den Eimer. Zum Abschied drückte sie ihm sanft die Hand. Sie stand auf und zuckte zusammen.
Jemand hatte sie grob am Ellenbogen gepackt.
»Ein Jammer, dass der Bursche nichts mehr von dir hat. Woran krepiert er? Einem Lungenschuss?«
Jillian erstarrte. Ihr Hals war wie zugeschnürt. Die Lider weit aufgerissen. Maria, Mutter Gottes. Nein, durchfuhr es sie. Die Spitze einer Klinge drückte ihr gegen die Rippen. Langsam drehte sie den Kopf.
Kalte Augen funkelten ihr entgegen.
»Wie,« stammelte sie und brach ab. Ein harter Klos hatte jedes Wort zerdrückt.
»Du glaubst gar nicht, wie sehr ich mich freue, dich zu sehen.« Lester verzog die Lippen zu einem frostigen Grinsen.
Jillian starrte ihn entsetzt an. Unfähig zu sprechen.
Sein Haar war länger geworden und hing ihm fettig ins Gesicht. Er trug einen blauen Uniformrock, der mit Blut und Schmutz bedeckt war.
»Wie?« Brachte sie hervor.
Er zuckte gelassen mit den Schultern. »Eine Fügung des Himmels, Jilly. Ich habe jeden Tag gebetet, dass wir uns noch einmal über den Weg laufen,« er lachte heiser. »Und hier bin ich.«
»Du bist mir gefolgt?« Sie blinzelte ungläubig.
»Umstände haben mich gezwungen, New York zu verlassen. Der Marsch auf Richmond hat sich mir förmlich aufgedrängt. Neuer Name und keine Fragen.«
Die Erinnerung an ihre letzte Begegnung blitze plötzlich auf. »Der Mann in der Gasse. Du bist ein gesuchter Mörder.«
Seine Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen und der Druck der Klinge verstärkte sich.
»Dann weißt du auch, dass ich zu allem entschlossen bin. Los, beweg dich.«
»Was hast du vor?« Panik stieg in ihr auf.
»Wir müssen noch etwas zu Ende bringen.«
Jillian wusch die mit Schweißtropfen bedeckte Stirn mit einem nassen Lappen ab. Behutsam strich sie über die feuchte Haut. Es lag viel Zärtlichkeit in dieser Geste und sie hoffte, dass der Junge die Berührung in der Ohnmacht bemerkte.
Ihr Blick ruhte auf der friedvollen Miene des Verwundeten. Sie hatten in etwa das gleiche Alter, schätzte Jillian.
Seine Züge waren fein geschnitten, fast filigran. Ein hübsches Gesicht, das mit Sicherheit die jungen Frauen in der Heimat bezauberte.
Ein Stich im Herzen zwang sie, derlei Gedanken beiseite zu wischen. Wenn es einen Ort auf der Welt gab, wo einem beigebracht wurde verschlossen für das Leiden anderer zu sein, dann hier. Irgendwann hatte sie aufgehört Mitleid zu empfinden. Amputationen brachten sie nicht mehr aus der Fassung. Selbst die gequälten Schreie der Verwundeten ließen sie kalt. Hatte die grauenvolle Schlacht sie ihrer Menschlichkeit beraubt? Sie wusste keine Antwort und sie war zu müde, um darüber nachzudenken. Zu beschäftigt. Zu viele bedurften ihrer Hilfe. Sie richtete ihr Augenmerk wieder auf den Schlafenden. Der Lappen glitt in den Eimer. Zum Abschied drückte sie ihm sanft die Hand. Sie stand auf und zuckte zusammen.
Jemand hatte sie grob am Ellenbogen gepackt.
»Ein Jammer, dass der Bursche nichts mehr von dir hat. Woran krepiert er? Einem Lungenschuss?«
Jillian erstarrte. Ihr Hals war wie zugeschnürt. Die Lider weit aufgerissen. Maria, Mutter Gottes. Nein, durchfuhr es sie. Die Spitze einer Klinge drückte ihr gegen die Rippen. Langsam drehte sie den Kopf.
Kalte Augen funkelten ihr entgegen.
»Wie,« stammelte sie und brach ab. Ein harter Klos hatte jedes Wort zerdrückt.
»Du glaubst gar nicht, wie sehr ich mich freue, dich zu sehen.« Lester verzog die Lippen zu einem frostigen Grinsen.
Jillian starrte ihn entsetzt an. Unfähig zu sprechen.
Sein Haar war länger geworden und hing ihm fettig ins Gesicht. Er trug einen blauen Uniformrock, der mit Blut und Schmutz bedeckt war.
»Wie?« Brachte sie hervor.
Er zuckte gelassen mit den Schultern. »Eine Fügung des Himmels, Jilly. Ich habe jeden Tag gebetet, dass wir uns noch einmal über den Weg laufen,« er lachte heiser. »Und hier bin ich.«
»Du bist mir gefolgt?« Sie blinzelte ungläubig.
»Umstände haben mich gezwungen, New York zu verlassen. Der Marsch auf Richmond hat sich mir förmlich aufgedrängt. Neuer Name und keine Fragen.«
Die Erinnerung an ihre letzte Begegnung blitze plötzlich auf. »Der Mann in der Gasse. Du bist ein gesuchter Mörder.«
Seine Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen und der Druck der Klinge verstärkte sich.
»Dann weißt du auch, dass ich zu allem entschlossen bin. Los, beweg dich.«
»Was hast du vor?« Panik stieg in ihr auf.
»Wir müssen noch etwas zu Ende bringen.«
Dieser Autor möchte Reviews nur von registrierten Nutzern erhalten. Bitte melde dich an, um einen Review für diese Geschichte zu schreiben.