Autoren - Bootcamp
Kurzbeschreibung
Schriftsteller müssen schreiben. Leichter gesagt, als getan. Wie viele Projekte fanden ein ruhmloses Ende in der digitalen Schublade, weil wir an einer bestimmten Stelle hängen geblieben sind. Wie schreibe ich diese Liebesszene? Wie kann ich die Spannung erhöhen? Wie beschreibe ich etwas in meiner Szene? Damit unsere Texte wachsen und wir als Autoren mit ihnen brauchen wir Übung. Jeden Tag, sieben Tage die Woche. Aus diesem Grund habe ich mir einen Schreibplan erstellt der vorsieht, dass ich jeden Tag eine Szene mit einer bestimmten Herausforderung schreibe. Liebe, Umgebung, Kampf, Humor, Innerer Konflikt, Das Böse und Spannung. Ist die Woche rum, geht es von vorne los. Mit der gleichen Herausforderung in einer anderen Zusammensetzung. Ziel ist es, mit jedem Text die Herausforderungen zu meistern, bis einem die Szenen mühelos von der Hand gehen. Entscheidet selbst und hinterlasst mir eure Anregungen über was ich als nächstes schreiben soll, Kritik und natürlich auch Lob ;-)
SammlungAllgemein / P16 / Het
02.12.2022
24.04.2023
127
77.513
8
Alle Kapitel
77 Reviews
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Dieses Kapitel
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02.12.2022
552
Brian lehnte sich an die Kopfstütze des Fahrersitzes und schloss für einen Moment die Augen. Gefeuert. Nach beinahe fünfzehn Jahren in der Firma würde er Ende des Monats ohne Job dastehen. Kein Gehalt, keine finanzielle Sicherheit.
Seine Gedanken begannen sich zu Überschlagen.
Wie sollte er die Rechnungen bezahlen? Die Hypothek, den Kredit für die beiden Autos? Angst kroch in ihm empor, als er langsam das gesamte Ausmaß seiner Situation erfasste. Mit einem Mal fühlte er sich wie ein Seiltänzer. Unter ihm der gähnende Abgrund, dass sichere Ende. Sein Rettungsnetz war verschwunden.
Schweiß brach aus seinen Poren. Übelkeit ergriff Besitz von ihm.
Was sollte er Cindy sagen? 'Hallo, Schatz, ich bin heute entlassen worden und habe keine Ahnung, wie unser Leben in zwei Wochen weitergehen soll. Wie war dein Tag?' Die Vorstellung rang ihm ein freudloses Lachen ab. Dieser Satz, die Tatsache seiner Kündigung, würde das Kerosin für das schwelende Feuer ihrer kriselnden Beziehung sein. Zwanzig Jahre verheiratet, mit den üblichen Hochs und Tiefs einer Langzeitbeziehung hatten sie an den Punkt der Entfremdung geführt. Die Anwesenheit der Kinder hatten diese Tatsache lange Zeit überdeckt, doch mit Sarahs Auszug ließ es sich nicht mehr leugnen. Wie ein übler Geruch, der von einem Deckel im Container gehalten wurde, strömte die Erkenntnis nun zum Vorschein. Cindy und er hatten sich mit den Jahren auseinandergelebt. Unstimmigkeiten und Stellvertreterkonflikte waren die Folgen, da weder sie noch er über den Elefant im Raum sprechen wollte. Doch Liebe oder war es nur Gewohnheit hatte sie zusammengehalten. Doch was nun? Cindy verdiente bei weitem nicht so viel Geld, um die finanziellen Lasten alleine zu stemmen und ihre Rücklagen würden den Fall nicht bremsen. Nicht einmal verlangsamen. Ihr gemeinsames Gehalt hatte gerade so gereicht, um ihre Verpflichtungen und das College der Kinder zu bezahlen.
Eine klamme Hand riss an seiner Seele, griff nach seinem Herz und drückte zu.
Er würde es ihr nicht sagen. Zumindest jetzt nicht. Er brauchte einen klaren Kopf, um seine Optionen zu ermitteln und abzuwiegen. Das Letzte, was er jetzt gebrauchen konnte, war eine Auseinandersetzung mit Cindy. In zwei Wochen hätte er einen Plan, wie es weitergehen würde. Wozu sollte er sie jetzt unnötig beunruhigen? Sie würde es ihm sicher nachsehen, wenn er ihr im Nachgang von der Kündigung erzählte. Wenn er ihr im gleichen Atemzug eine Alternative präsentierte.
Hoffnung glomm in ihm auf.
Brian atmete tief durch und griff nach dem Schlüssel im Zündschloss. Dann hielt er inne. Was, wenn er keinen Plan bis dahin hatte? Was, wenn er ihr nach zwei Wochen gestehen musste, dass er nicht nur gefeuert, sondern sie zwei Wochen lang belogen hatte? Der Fallout, der daraufhin folgen würde, würde jeden Schnipsel was von ihrer Liebe und Zuneigung nach fast 30 Jahren Beziehung übrig war hinwegfegen. Er ließ den Schlüssel los und lehnte sich wieder zurück.
Der Funken Zuversicht, der eben noch zart geleuchtet hatte, war erloschen.
Brian verfluchte seinen Chef, diesen treulosen Bastard und in einem Anflug wilder Wut schlug er mehrfach mit der flachen Hand gegen das Lenkrad und schrie die Angst und Verzweiflung heraus. Es tat gut, das Ventil zu öffnen, doch es brachte nur kurzfristige Erleichterung. Seine Probleme blieben. So oder so, würde er eine Entscheidung treffen müssen. Doch nicht jetzt. Später, vielleicht.
Sein Mobiltelefon klingelte.
Er kramte es aus seiner Hemdtasche und schaute auf das Display.
Cindy.
Seine Gedanken begannen sich zu Überschlagen.
Wie sollte er die Rechnungen bezahlen? Die Hypothek, den Kredit für die beiden Autos? Angst kroch in ihm empor, als er langsam das gesamte Ausmaß seiner Situation erfasste. Mit einem Mal fühlte er sich wie ein Seiltänzer. Unter ihm der gähnende Abgrund, dass sichere Ende. Sein Rettungsnetz war verschwunden.
Schweiß brach aus seinen Poren. Übelkeit ergriff Besitz von ihm.
Was sollte er Cindy sagen? 'Hallo, Schatz, ich bin heute entlassen worden und habe keine Ahnung, wie unser Leben in zwei Wochen weitergehen soll. Wie war dein Tag?' Die Vorstellung rang ihm ein freudloses Lachen ab. Dieser Satz, die Tatsache seiner Kündigung, würde das Kerosin für das schwelende Feuer ihrer kriselnden Beziehung sein. Zwanzig Jahre verheiratet, mit den üblichen Hochs und Tiefs einer Langzeitbeziehung hatten sie an den Punkt der Entfremdung geführt. Die Anwesenheit der Kinder hatten diese Tatsache lange Zeit überdeckt, doch mit Sarahs Auszug ließ es sich nicht mehr leugnen. Wie ein übler Geruch, der von einem Deckel im Container gehalten wurde, strömte die Erkenntnis nun zum Vorschein. Cindy und er hatten sich mit den Jahren auseinandergelebt. Unstimmigkeiten und Stellvertreterkonflikte waren die Folgen, da weder sie noch er über den Elefant im Raum sprechen wollte. Doch Liebe oder war es nur Gewohnheit hatte sie zusammengehalten. Doch was nun? Cindy verdiente bei weitem nicht so viel Geld, um die finanziellen Lasten alleine zu stemmen und ihre Rücklagen würden den Fall nicht bremsen. Nicht einmal verlangsamen. Ihr gemeinsames Gehalt hatte gerade so gereicht, um ihre Verpflichtungen und das College der Kinder zu bezahlen.
Eine klamme Hand riss an seiner Seele, griff nach seinem Herz und drückte zu.
Er würde es ihr nicht sagen. Zumindest jetzt nicht. Er brauchte einen klaren Kopf, um seine Optionen zu ermitteln und abzuwiegen. Das Letzte, was er jetzt gebrauchen konnte, war eine Auseinandersetzung mit Cindy. In zwei Wochen hätte er einen Plan, wie es weitergehen würde. Wozu sollte er sie jetzt unnötig beunruhigen? Sie würde es ihm sicher nachsehen, wenn er ihr im Nachgang von der Kündigung erzählte. Wenn er ihr im gleichen Atemzug eine Alternative präsentierte.
Hoffnung glomm in ihm auf.
Brian atmete tief durch und griff nach dem Schlüssel im Zündschloss. Dann hielt er inne. Was, wenn er keinen Plan bis dahin hatte? Was, wenn er ihr nach zwei Wochen gestehen musste, dass er nicht nur gefeuert, sondern sie zwei Wochen lang belogen hatte? Der Fallout, der daraufhin folgen würde, würde jeden Schnipsel was von ihrer Liebe und Zuneigung nach fast 30 Jahren Beziehung übrig war hinwegfegen. Er ließ den Schlüssel los und lehnte sich wieder zurück.
Der Funken Zuversicht, der eben noch zart geleuchtet hatte, war erloschen.
Brian verfluchte seinen Chef, diesen treulosen Bastard und in einem Anflug wilder Wut schlug er mehrfach mit der flachen Hand gegen das Lenkrad und schrie die Angst und Verzweiflung heraus. Es tat gut, das Ventil zu öffnen, doch es brachte nur kurzfristige Erleichterung. Seine Probleme blieben. So oder so, würde er eine Entscheidung treffen müssen. Doch nicht jetzt. Später, vielleicht.
Sein Mobiltelefon klingelte.
Er kramte es aus seiner Hemdtasche und schaute auf das Display.
Cindy.
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