Tessa hielt sich an dem Stock fest, während sie zum Krankenhaus ging. Der Gang war schwer für sie. Nicht nur wegen ihres hohen Alters und den müden Beinen, sondern auch wegen des Verlustes ihres Mannes, der sie nach wie vor nicht in Ruhe ließ. Er war bereits seit fast acht Jahren tot, doch sie war sich sicher, dass sie ihn nie überwinden würde.
Immerhin musste er nicht mit ansehen, wie sein geliebtes London von der Ignoranz der Menschen zerstört wurde.
Tessas Kinder wollten, nachdem der Krieg ausgebrochen war, dass ihre Mutter zurück nach Amerika ging, wo sie geboren wurde. Denn in Amerika würde nicht die gleiche Zerstörung herrschen wie in England.

Doch wie hätte Tessa dem je zustimmen können? Dem Land den Rücken kehren, in dem sie ihren Mann kennengelernt hatte, in dem ihre Kinder und ihre Enkelkinder lebten? Dem Land, in dem gerade ihr erster Urenkel zur Welt kam?
Der einzige Ort, an dem sie noch etwas bewirken könnte? Früher hatte sie ein Heim mit Will geleitet, in dem alle willkommen gewesen waren. Ein Heim für Weisen und Bettler, denen eine zweite Chance ermöglicht wurde. Heute war sie nur noch eine alte gebrechliche Dame, von der man den Hut zuckte. Eine Alte Dame, die selbst schon beinahe Pflege brauchte.

Doch wenn sie das Krankenhaus betrat, hörten die jungen Schwestern auf sie. Sie taten, was Tessa ihnen befahl, denn es gab niemanden, der mehr über die Gebrechen, Krankheiten und Kriegswunden wusste als sie.
Da wurde sie gebraucht, wie sie seit Jahren nirgendwo mehr gebraucht wurde.


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Hey,

und willkommen zu meinem diesjährigen Advendskalender über Tessa, Will und Jem. Diese Geschichte wird etwas trauriger als die letzten 5 Kalender, dennoch hoffe ich den Weihnachtsgeist einfangen zu können.
Obwohl es während des 2. Weltkriegs stattfindet, weiss ich nicht ob es Geschichtlich übereinstimmen wird, da ich selbst nicht all zu viel über den Krieg in London weiss.
Bleibt dabei um herauszufinden was mit dem Trio ohne übernatürliche Einwirkungen geschehen wäre.



Hoffentlich bis bald...       AdAutor