Das Gesetz der maximalen Schweinerei
von Bibi77
Kurzbeschreibung
Turbulente Zeiten für Hubert und Girwidz: Der eine ist im Stress wegen dem Töchterchen, der andere wegen der Ex. Und dann geraten Hubsi und Anja auch noch unter Beschuss... (Mit Fluff und Humor und ein bisschen Drama - muss auch sein, gell. ;))
GeschichteKrimi, Liebesgeschichte / P12 / Het
Dr. Anja Licht
Franz Hubert
OC (Own Character)
Reimund Girwidz
Sabine Kaiser
24.11.2022
23.09.2023
5
8.810
7
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Dieses Kapitel
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24.11.2022
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„Aaarrh! Sag amal, geht’s noch?“, faucht Hubsi die Ärztin an, die ihm gerade mit ihrer Funzel die Augen verblitzt hat. Einen Moment lang sieht er gar nichts mehr. Erst nach und nach nehmen ihr blonder Topfschnitt und das rosafleischige Gesicht wieder scharfe Konturen an.
Sie schaut nicht freundlich drein und stemmt ihre Fäuste in die dicke Hüfte.
„Herr Hubert, dit jeht so nich!“, berlinert sie ihm her. „Jetz lassen Se mich jefälligst meinen Job machen! Ick will Ihnen doch nur helfen.“
„Danke, aber i brauch Ihre Hilfe net!“, sagt Hubsi, leicht näselnd, und hält sich eine neue Kompresse an's Hirn, die ihm die Schwester gerade in die Hand gedrückt hat. Seine Nase hat inzwischen aufgehört zu bluten, aber die Platzwunde, die er sich irgendwie während der Bruchlandung auf dem Acker zugezogen haben muss, gibt immer noch keine Ruhe. Aber: „Das is nur a Kratzer“, ist er sich sicher. „Da is nix weiter.“
„Dit lassen Se ma besser mich entscheiden“, erwidert der Topfschnitt, „und jetz schaun Se mich jefälligst an und machen ma'n bisschen mit! Umso schneller jeht's!“
Mit einer für Hubsi unerträglichen Gründlichkeit macht sie jetzt alle möglichen Gedächtnis- und Gleichgewichtstests mit ihm und ignoriert sein ungeduldiges Seufzen und Augenverdrehen komplett. Er kann nicht einmal deuten, ob sie mit den Ergebnissen ihrer Forschungen zufrieden ist oder nicht. Es ist ihm auch vollkommen wurscht.
Was ihm nicht wurscht ist, ist, dass vermutlich nur ein paar Schritte entfernt die Anja in einem Nebenzimmer liegt, er nicht zu ihr kann und er auch keine Ahnung hat, wie es ihr geht. Als er sie zuletzt gesehen hat, ist sie immer noch bewusstlos gewesen und von oben bis unten verkabelt in den Sanka geschoben worden. Alles in Hubsi krampft zusammen, wenn er nur daran denkt. Zefix! Die haben sie ihm einfach aus den Armen gerissen und ihn nicht mal mitfahren lassen!
Ein angespanntes Schnaufen rutscht Hubsi heraus. Er will es nicht zeigen, aber dieses beschissene Gefühl, dass er komplett versagt hat, tut so weh, dass er sich jetzt doch ein bisschen krümmen muss, wie er da so auf der Kante der Liege hockt.
„Doch Schmerzen?“, fragt der Topfschnitt.
„Na“, quetscht Hubsi heraus und nimmt sofort wieder die Hand vom Bauch. „Mir fehlt nix. Kann i jetz endlich gehn?“
„Nee!“, sagt die Ärztin streng. „Jetz legen Se sich erstma schön hin und lassen mich ma ran an die Sache!“
Zack – hat sie ihm auch schon die Beine hochgerissen und die Schwester ihn an den Schultern gepackt und mit sanfter Gewalt auf die Liege gedrückt.
„Dann sagen'S mir wenigstens, was mit der Anja is!“, sagt Hubsi ungehalten und klingt dabei ungewollt wie ein bettelndes Kind.
„Dit kann ick Ihnen och nich sagen“, sagt die Ärztin. „Ick bin ja hier schließlich mit Ihnen beschäftigt, ne, und bei dem janzen Halligalli, dat hier grad is, brauch ick och erstma keenen zu fragen. Und je länger Se jetz noch mit mir diskutieren, umso länger dauert's och, eh wir hier fertig sind. Also zeigen Se ma her!“
Notgedrungen muss Hubsi sein T-Shirt hochziehen und der Bodycheck geht in die nächste Runde.
Wo der Gurt gesessen ist, ist sein Oberkörper übersät mit pflaumenblauen Blutergüssen. Genauer gesagt, ist es vielmehr ein einziges, langes Hämatom. Und jetzt, wo Hubsi weiß, dass es da ist, tut es auf einmal auch höllisch weh.
Das hat man nun vom Anschnallen!
Er ist auch ziemlich schmerzempfindlich, als die renitente Frau Doktor ihn überall abtastet. Das scheint ihr gar nicht zu gefallen.
„Da is wirklich nix!“, beteuert Hubsi. Er hofft jedenfalls, dass da nix is. Das könnte er jetzt gar nicht gebrauchen.
„Dit ha' ick jemerkt“, sagt die Ärztin trocken. Dann will sie unbedingt ein Ultraschall machen. Wegen innere Blutungen und so.
„Um Gottes Wuin, na!“, ruft Hubsi erschrocken und will auf und davon. Doch ehe er weiß, wie ihm geschieht, haben Frau Doktor Topfschnitt und ihre Assistentin ihn auch schon wieder in die Waagerechte befördert.
„Nu ma janz langsam, Herr Hubert, s is nich jesagt, dat da was is. Kann jetz och nur oberflächlich sein“, versucht die Ärztin zu beschwichtigen und knallt ihm eine kalte Ladung Glibber auf den Wanst.
Hubsi wird schlecht – und er fleht inständig, dass sie Recht hat.
Er kann jetzt nicht einfach ausfallen! Er muss doch zur Anja; wissen, wie es ihr geht und für sie da sein. Sie hat so verdammt schlecht ausgeschaut vorhin… Und dann dieser Volldepp, der wahrscheinlich immer noch mit seiner Knarre durch die Gegend steuert und noch Gott weiß was damit vor hat. Er muss unbedingt mit den Kollegen sprechen, Fahndung einleiten, den Kerl von der Tankstelle befragen… Hoffentlich lebt der noch! Kurz: eine OP wär grad ganz ungünstig. Schon allein wegen Narkose und Krankenhaus und Aua und so weiter. Gut, bei seinem Glück, also dem Gesetz der maximalen Schweinerei zufolge, wär das jetzt zum krönenden Abschluss noch fällig, aber – Na, das geht auf gar keinen Fall!
Ängstlich verfolgt Hubsi, wie die Ärztin mit ihrem Ultraschallgerät an seinem Bauch herumforscht. Auch hierbei ist sie sehr gründlich. Es ist zum Verrücktwerden!
Was guckt die denn dabei so ernst, fragt sich Hubsi. Und warum sagt die gar nichts mehr? Gottsa, das ist nicht gut. Das ist alles überhaupt nicht gut...
Sie schaut nicht freundlich drein und stemmt ihre Fäuste in die dicke Hüfte.
„Herr Hubert, dit jeht so nich!“, berlinert sie ihm her. „Jetz lassen Se mich jefälligst meinen Job machen! Ick will Ihnen doch nur helfen.“
„Danke, aber i brauch Ihre Hilfe net!“, sagt Hubsi, leicht näselnd, und hält sich eine neue Kompresse an's Hirn, die ihm die Schwester gerade in die Hand gedrückt hat. Seine Nase hat inzwischen aufgehört zu bluten, aber die Platzwunde, die er sich irgendwie während der Bruchlandung auf dem Acker zugezogen haben muss, gibt immer noch keine Ruhe. Aber: „Das is nur a Kratzer“, ist er sich sicher. „Da is nix weiter.“
„Dit lassen Se ma besser mich entscheiden“, erwidert der Topfschnitt, „und jetz schaun Se mich jefälligst an und machen ma'n bisschen mit! Umso schneller jeht's!“
Mit einer für Hubsi unerträglichen Gründlichkeit macht sie jetzt alle möglichen Gedächtnis- und Gleichgewichtstests mit ihm und ignoriert sein ungeduldiges Seufzen und Augenverdrehen komplett. Er kann nicht einmal deuten, ob sie mit den Ergebnissen ihrer Forschungen zufrieden ist oder nicht. Es ist ihm auch vollkommen wurscht.
Was ihm nicht wurscht ist, ist, dass vermutlich nur ein paar Schritte entfernt die Anja in einem Nebenzimmer liegt, er nicht zu ihr kann und er auch keine Ahnung hat, wie es ihr geht. Als er sie zuletzt gesehen hat, ist sie immer noch bewusstlos gewesen und von oben bis unten verkabelt in den Sanka geschoben worden. Alles in Hubsi krampft zusammen, wenn er nur daran denkt. Zefix! Die haben sie ihm einfach aus den Armen gerissen und ihn nicht mal mitfahren lassen!
Ein angespanntes Schnaufen rutscht Hubsi heraus. Er will es nicht zeigen, aber dieses beschissene Gefühl, dass er komplett versagt hat, tut so weh, dass er sich jetzt doch ein bisschen krümmen muss, wie er da so auf der Kante der Liege hockt.
„Doch Schmerzen?“, fragt der Topfschnitt.
„Na“, quetscht Hubsi heraus und nimmt sofort wieder die Hand vom Bauch. „Mir fehlt nix. Kann i jetz endlich gehn?“
„Nee!“, sagt die Ärztin streng. „Jetz legen Se sich erstma schön hin und lassen mich ma ran an die Sache!“
Zack – hat sie ihm auch schon die Beine hochgerissen und die Schwester ihn an den Schultern gepackt und mit sanfter Gewalt auf die Liege gedrückt.
„Dann sagen'S mir wenigstens, was mit der Anja is!“, sagt Hubsi ungehalten und klingt dabei ungewollt wie ein bettelndes Kind.
„Dit kann ick Ihnen och nich sagen“, sagt die Ärztin. „Ick bin ja hier schließlich mit Ihnen beschäftigt, ne, und bei dem janzen Halligalli, dat hier grad is, brauch ick och erstma keenen zu fragen. Und je länger Se jetz noch mit mir diskutieren, umso länger dauert's och, eh wir hier fertig sind. Also zeigen Se ma her!“
Notgedrungen muss Hubsi sein T-Shirt hochziehen und der Bodycheck geht in die nächste Runde.
Wo der Gurt gesessen ist, ist sein Oberkörper übersät mit pflaumenblauen Blutergüssen. Genauer gesagt, ist es vielmehr ein einziges, langes Hämatom. Und jetzt, wo Hubsi weiß, dass es da ist, tut es auf einmal auch höllisch weh.
Das hat man nun vom Anschnallen!
Er ist auch ziemlich schmerzempfindlich, als die renitente Frau Doktor ihn überall abtastet. Das scheint ihr gar nicht zu gefallen.
„Da is wirklich nix!“, beteuert Hubsi. Er hofft jedenfalls, dass da nix is. Das könnte er jetzt gar nicht gebrauchen.
„Dit ha' ick jemerkt“, sagt die Ärztin trocken. Dann will sie unbedingt ein Ultraschall machen. Wegen innere Blutungen und so.
„Um Gottes Wuin, na!“, ruft Hubsi erschrocken und will auf und davon. Doch ehe er weiß, wie ihm geschieht, haben Frau Doktor Topfschnitt und ihre Assistentin ihn auch schon wieder in die Waagerechte befördert.
„Nu ma janz langsam, Herr Hubert, s is nich jesagt, dat da was is. Kann jetz och nur oberflächlich sein“, versucht die Ärztin zu beschwichtigen und knallt ihm eine kalte Ladung Glibber auf den Wanst.
Hubsi wird schlecht – und er fleht inständig, dass sie Recht hat.
Er kann jetzt nicht einfach ausfallen! Er muss doch zur Anja; wissen, wie es ihr geht und für sie da sein. Sie hat so verdammt schlecht ausgeschaut vorhin… Und dann dieser Volldepp, der wahrscheinlich immer noch mit seiner Knarre durch die Gegend steuert und noch Gott weiß was damit vor hat. Er muss unbedingt mit den Kollegen sprechen, Fahndung einleiten, den Kerl von der Tankstelle befragen… Hoffentlich lebt der noch! Kurz: eine OP wär grad ganz ungünstig. Schon allein wegen Narkose und Krankenhaus und Aua und so weiter. Gut, bei seinem Glück, also dem Gesetz der maximalen Schweinerei zufolge, wär das jetzt zum krönenden Abschluss noch fällig, aber – Na, das geht auf gar keinen Fall!
Ängstlich verfolgt Hubsi, wie die Ärztin mit ihrem Ultraschallgerät an seinem Bauch herumforscht. Auch hierbei ist sie sehr gründlich. Es ist zum Verrücktwerden!
Was guckt die denn dabei so ernst, fragt sich Hubsi. Und warum sagt die gar nichts mehr? Gottsa, das ist nicht gut. Das ist alles überhaupt nicht gut...