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Der letzte Sturm

von Mohrfell
Kurzbeschreibung
GeschichteAllgemein / P12 / Gen
Arianne Martell Arya Stark Daenerys "Dany" Targaryen Jon Schnee Margaery Tyrell Robb Stark
19.11.2022
30.06.2023
49
129.110
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21.11.2022 2.673
 
Als die Flotte vor Drachenstein einlief, waren Jons Gedanken weit im Süden. Er hatte seine Frau und seine beiden Töchter in Dorne zurückgelassen. Es war das erste Mal seit einem Jahr, dass er sie länger nicht sehen würde. Der Abschied war schmerzlich gewesen. Er hatte Arianne am Kai von Sonnspeer umarmt und geküsst, ehe er an Bord gehen musste. „Ich werde dich vermissen.“, hatte er ihr ins Ohr geflüstert.
„Keine Sorge. Dorne ist meine Heimat. Hier werde ich sicher sein.“, hatte ihm Arianne versichert. Dann hatte sie ihn aus ihren dunklen Augen angesehen und Tränen hatten in ihren Augenwinkeln geglitzert. Es hatte im im Herzen weh getan, als er seine beiden Töchter ein letztes mal in die Arme genommen hatte. „Ich werde zu euch zurückkommen. Das verspreche ich.“, hatte er Lyanna und Elia geschworen und sie auf den dunkeln Haarflaum geküsst.
„Wir werden auf sie aufpassen, Prinz Jon. Sie werden es gut haben.“, hatte ihm Prinz Doran versprochen.
Das war vor fast vier Wochen gewesen. Und nun lag die Targaryen Flotte vor Drachenstein vor Anker. Jon betrachtete den großen, rauchenden Drachenberg, der Asche in den Himmel spuckte. Die Insel war groß, aber trostlos. Eine Burg schmiegte sich an den Hang des Drachenberges und in dessen Schatten, lag ein Fischerdorf.
„Wann wart ihr das letzte Mal auf Drachenstein?“ fragte Jon Ser Barristan Selmy, den Lord Kommandanten der Königinnengarde.
Der alte Ritter sah zum Drachenberg. Trauer und Gram lagen in seinem Blick. „Das muss nach Rhaegars Hochzeit mit Prinzessin Elia gewesen sein. Der Prinz hatte Drachenstein zu seinem Sitz genommen. Er war oft hier, um seinem Vater aus dem Weg zu gehen. Doch er mochte diese Burg nie.“
„Sie wirkt recht einsam.“, meinte Jon nachdenklich. Er beobachtete, wie Drogon, Viserion und Rhaegal, über sie hinwegflogen und begannen, über Drachenstein zu kreisen. Jon musste lächeln, als er seinen Grünen sah. Es fühlte sich richtig an, Drachen über Drachenstein zu sehen. „Kommt, Ser Barristan. Wir sollten zur Königin.“
Daenerys wartete an der Reling auf sie. Grauer Wurm und Missandei standen bei ihr. „Die Boote sind bereit. Wir können aufbrechen.“, berichtete der Kommandant der Unbefleckten.
„Gut. Machen wir uns auf den Weg.“, antwortete Daenerys Targaryen. Dann entdeckte sie Jon und Ser Barristan. „Jon. Begleitest du mich?“
„Natürlich, euer Gnaden.“, sagte Jon.
Gemeinsam mit Grauer Wurm, Missandei, Tyrion und Aegon Schwarzfeuer, betraten sie das Beiboot. Es war ein erhabener Moment, als sie über die Wellen, auf den Strand zuhielten. Jon beobachtete, wie Deanerys sich am Strand niederkniete und über den dunklen Sand strich. Es musste für sie ein bewegender Moment sein, noch mehr als in Dorne, wo die Mutter der Drachen zum ersten Mal westerosichen Boden berührt hatte. Drachenstein war ihr Geburtsort und für Jahrhunderte der Stammsitz und die Hochburg ihrer Familie gewesen.
Er folgte ihr, als die großen Tore geöffnet wurden und die Gruppe die lange Treppe, die zur Burg führten, hinaufstieg. Sie wurden bereits erwartet. Etwa zehn Männer in Kettenhemden und mit Halbhelmen erwartete sie. Ein alter Mann, mit schlohweißen Haaren und etlichen Falten kam ihnen entgegen. „Ich bin Gilbert Farring. Ich bin der Bauherr von Drachenstein. Und auch der Kastellan. Wer seid ihr?“
Grauer Wurm ging mit grimmiger Miene auf den alten Mann zu, doch Daenerys hielt ihn zurück. „Ich bin Daenerys Targaryen. Drachenstein ist meine Heimat.“
Die Augen des alten Mannes wurden groß. „Ihr sei die Schwester des Drachenprinzen.“, er ging ehrfurchtsvoll vor ihr auf die Knie. „Ich diente schon eurem Bruder, euer Gnaden. Es ist mir ein Ehre, euch die Burg zu übergeben.“
Daenerys lächelte. „Ich danke euch.“, sie führte ihre Gruppe weiter die Treppe hinauf.
„Was sind eure Aufgaben als Bauherr?“, fragte Jon den alten Kastellan.
„Ich sorge für die Instandhaltung von Drachenstein. Auch wenn ich in der letzten Zeit mehr mit dem Abbau von Drachenglas beschäftigt bin.“
Jon wurde hellhörig. „Sagtet ihr, Drachenglas?“
„Ja. Einer der letzten Raben von König Stannis, mögen die Götter ihm Gnädig sein, hat er mir den Befehl erteilt, das Drachenglas abzubauen. Mein König wurde getötet, doch ich werde seinem Befehl Folge leisten.“, erklärte Farring.
Jon nickte nachdenklich. „Ich werde mit Königin Daenerys reden. Egal was sie als nächsten Schritt plant, das Drachenglas werden wir brauchen. Ihr werdet eure Arbeit weiter verrichten. Und zwar verstärkt. Drachenglas ist für uns wichtiger als Gold.“
Farring verneigte sich vor ihm. „Ich danke euch, Ser Jon.“
Daenerys führte sie weiter. Drachenstein war bei weitem nicht so verlassen, wie es auf dem ersten Blick schien. Doch mehr als hundert Bewohner schien die Burg nicht zu haben. Und es schien sich auch niemand wirklich um die alte Festung zu kümmern. Im Vorraum zum Thronsaal hing sogar noch das Banner von Stannis Baratheon, dem Hirschen, der von einem flammendem Herzen umfasst wurde. Daenerys betrachtete es mit Abscheu und zog es von der Säule, an der es hing. Dann öffneten die Unbefleckten die Türen und sie betraten den Thronsaal. Dicke Säulen waren aus dem Stein gehauen worden und hohe Fenster ließen Licht hinein. Auch hier sah man die Vernachlässigung. Die großen Kerzenständer waren voller Spinnenweben und einer war zu Boden gefallen, wo er in einer Pfütze aus hartem Wachs lag.
Daenerys schritt voran uns betrachtete den Thron, der förmlich aus dem Stein geschmolzen schien. Jon rechnete damit, das Daenerys ihn für sich beanspruchen würde, doch sie ging weiter. Jon und Tyrion folgten ihr.
Die Kammer der bemalten Tafel, war lang und breit. Zum Meer hin war sie offen und der Wind wirbelte Staub und Dreck auf, der sich auf dem Boden gesammelt hatte. Tyrion betrachtete fasziniert die Drachenornamente an den Wänden und den Säulen.
Daenerys fuhr mit der Hand über die bemalte Tafel. Jenem Tisch in der Form von Westeros, den Aegon der Eroberer vor über dreihundert Jahren hatte anfertigen lassen. Ihre Finger hinterließen Spuren in der dicken Staubschicht. Niemand hatte den Raum in den letzten Jahren benutzt. Stannis war lange tot. Daenerys stellte sich an das Ende der Tafel, wo die Mauer abgebildet war. „Wollen wir beginnen?“
Die nächsten Tage wurde die ehrwürdige Burg erneut von Haus Targaryen in Besitz genommen. Alle Banner von anderen Königen und Häusern wurden entfernt und durch das rot schwarze Drachenbanner von Daenerys ersetzt. Doch ein gewaltiger Sturm verzögerte alle Vorbereitungen. Jon stand in der Kammer der bemalten Tafel, während Daenerys hinaus starrte, wo die Welt hinter einem Vorhang aus Regen zu verschwinden schien.
„Während eines solchen Sturmes kamt ihr zur Welt.“, sagte Tyrion, um die Stille zu durchbrechen.
„Ich erinnere mich.“, murmelte Varys, der glatzköpfige Meisterspion. „Alle Hunde in Königsmund haben geheult.“
„Ich wünschte, ich könnte mich erinnern.“, sagte Daenerys und wirkte verstimmt. Sie drehte sich zu ihnen um. „Ich dachte es würde eine Art Heimkehr sein. Doch dem ist nicht so,“ mit gerunzelter Stirn, betrachtete sie die bemalte Tafel, auf der die Holzfiguren der großen Höherer standen. „Gar nicht so viele Hirsche.“, bemerkte sie.
„Renly ist bei weitem nicht so stark, wie es zuerst den Anschein hat.“, erklärte Tyrion. „Sein Anspruch stützt sich auf die Macht der Weite und die Treue von Haus Tyrell. Und die gilt nur dem Eisernen Thron. Und Maes Tyrell, war ein Treuer Vasall von König Aerys. Die Sturmlande wurden in Königsmund vernichtend geschlagen und der Rest von Stannis Heer wurde im Norden an der Mauer festgesetzt. Die meisten müssten jetzt Brüder der Nachtwache sein.“, der Gnom warf Jon einen fragenden Blick zu.
„Hoffentlich.“, sagte Jon nur.
„Die Westlande, haben Renly zwar die Treue gehalten, dafür durfte mein Onkel Kevan Lord von Casterlystein werden, aber er wird kaum eine Bedrohung sein, dafür ein wertvoller Verbündeter. Die Flusslande sind zu schwach, um Widerstand zu leisten und der Norden ist mit sich selber beschäftigt, um dem Eisernen Thron zur Hilfe zu kommen.“, Tyrion ging um die Tafel herum, bis er auf Höhe der Finger war, einer Küstenregion des Grünen Tals. „Die einzigen Regionen, die vom Krieg der Fünf Könige verschont geblieben sind, wären Dorne und das Grüne Tal von Arryn. Und Fürst Doran hat euch bereits die Treue geschworen. Bleibt noch Hohenehr.“, schloss Tyrion.
„Und Lord Baelish.“, fügte Varys hinzu. „Unter Robert war er Meister der Münze. Unbestreitbar gut, in seinem Amt, doch ein Intrigant, der sich immer dem stärkerem anschloss.“
„Seid ihr besser?“, sagte Daenerys. „Ihr dientet meinem Vater, Lord Varys.“
„Das tat ich.“, antwortete Varys, plötzlich zurückhaltend.
„Und als er gestürzt wurde, habt ihr euch Robert angeschlossen. Und nach ihm seinem vermeintlichem Sohn.“, sagte Daenerys vorwurfsvoll.
„Bei allem Respekt, euer Gnaden,“ Ser Barristan Selmy trat vor. Mit seinem weißem Haar und der weißen Rüstung schien er wie ein Geist. „Aber viele haben sich nach dem Tod von Prinz Rhaegar und dem Ende von König Aerys, für Robert erklärt. Selbst seine treuesten Verbündeten und Vasallen. Ich selber schlug eine Schneise durch Roberts Armee und wären mir die Götter gnädig gewesen, dann hätte ich den Usurpator erschlagen, wie ich einst Maelys Schwarzfeuer erschlug. Doch ich schaffte es nicht und wurde der Lord Kommandant von Roberts Sieben. Etwas, dass ich heute zutiefst bereue.“
Varys nickte dem alten Ritter dankbar zu und erwiderte Daenerys Blick kühl. „Ich hatte die Wahl: Überleben oder das Henkersbeil. Ich habe mich für das Leben entschieden und so konnte ich im Verborgenem für eure Rückkehr sorgen.“
„Und habt ihr das?“, Daenerys nahm die Statur eines Drachen von der bemalten Tafel. „Wenn Viserys drei Drachen gehabt hätte, dann hätte er Königsmund längst eingenommen. Eure Spione, haben sie euch berichtet, dass Viserys grausam, dumm und schwach war? Sind das die Eigenschaften, die einen guten König ausmachen?“
„Vor eurer Hochzeit mit Khal Drogo, wusste ich nichts über euch, außer euren Namen und das ihr wunderschön sein solltet.“, meinte Varys.
„Also habt ihr mich als einen hübschen Gegenstand gesehen und an die Dothraki verschachert?“, harkte Daenerys nach.
„Was euch zum Vorteil gereichte.“, beharrte Varys.
„Diese Unterhaltung ist fruchtlos.“, schritt Jon ein, der genug von der Diskussion hatte. „Loyalitäten wechseln. Die Wege, auf denen wir zu unseren Zielen wandern, wandeln und mit ihnen unsere Verbündeten.“
Daenerys warf ihm einen langen Blick zu, dann nickte sie. „Von mir aus. Doch versprecht mir eines, Varys: Wenn ich das Volk in euren Augen enttäusche, dann werdet ihr mir ins Gesicht sehen, wie ihr es jetzt tut und mir sagen, in was ich euch enttäusche. Ihr werdet nicht gegen mich intrigieren. Ansonsten lasse ich euch lebendig verbrenne.“
Varys zog eine Augenbraue hoch. „So wie euer Vater?“

„Meine Königin.“, Grauer Wurm trat an die Streithähne heran und Jon war ihm Dankbar, für die Unterbrechung. „Die rote Priesterin aus Asshai wünscht mit euch sprechen.“
„Von mir aus. Begleitet mich.“, sagte Daenerys.

Melissandre erwartete sie im Thronsaal. Das Licht der Kerzen, ließen ihre roten Gewänder leuchten. Als Jon sie sah, fiel er auf ein Knie. „Priesterin.“, sagte er. „Ich bin froh, euch endlich wieder zu begegnen.“
„Seid gegrüßt, Jon Targaryen.“, sagte die rote Priesterin. Dann wand sie sich Daenerys zu. „Königin Daenerys. Ich war einst eine Sklavin. Gekauft und gebrandmarkt. Es ist mir eine Ehre, die Sprengerin der Ketten zu treffen.“, sagte sie auf Hochvalyrisch.
„Die roten Priester haben mir geholfen, den Frieden in Meereen zu wahren. Vor allem, Aegon Schwarzfeuer und Jon Targaryen. Ihr seid hier Willkommen. Wie heißt ihr?“, antwortete Daenerys freundlich.
„Ich heiße Melissandre.“
Varys hob den Kopf. „Ihr dientet einst einem anderen, der auf den Eisernen Thron wollte. Das ging nicht gut aus, für Stannis Baratheon.“
Melissandre senkte bedrückt den Kopf. „Nein. Das stimmt.“
„Ihr habt euch einen guten Tag ausgesucht, um nach Drachenstein zurück zu kehren.“, Daenerys warf Varys einen vorwurfsvollen Blick zu. „Wir haben gerade beschlossen, alle zu begnadigen, die einst einem falschen König dienten.“
Varys verbeugte sich tief.
„Der Herr des Lichts hat nicht viele Anhänger in Westeros.“, stellte Daenerys fest.
„Noch nicht. Doch ich bin mir sicher, das sich dies bald ändern wird.“, Melissandre sah zu Aegon Schwarzfeuer, der gerade den Thronsaal betreten hatte. „Priesterin. Ich bin so froh euch zu sehen.“, sagte er und beugte vor ihr das Knie.
„Was verlangt euer Herr von mir? Die Priester in meinem Gefolge sind nicht immer ganz Aussagekräftig.“, stichelte Daenerys.
Jon runzelte die Stirn. Hatte er Daenerys irgendwie enttäuscht?
„Die Lange Nacht naht. Und nur der ´Prinz, der Verheißen wurde`, kann die Morgendämmerung bringen.“, sagte Melissandre auf Valyrisch.
„Der verheißene Prinz bringt die Dämmerung. Ich befürchte, ich bin kein Prinz.“, antwortete Daenerys.
Aber ich, dachte Jon. Er musterte Melissandre. Meinte sie ihn?
„Bitte entschuldigt, euer Gnaden.“, sagte die dunkelhaarige Übersetzerin Missandei. „Aber eure Übersetzung, ist nicht ganz, korrekt. Dieses Substantiv, ist im Hochvalyrisch Geschlechtslos. Es müsste also heißen, der Prinz oder die Prinzessin, wird die Dämmerung bringen.“
„Das geht dann aber nicht mehr so leicht von der Zunge.“, kommentierte Tyrion.
„Nein. Aber es gefällt mir besser.“, erwiederte Daenerys. „Und ihr denkt, die Prophezeiung bezieht sich auf mich?“
„Prophezeiungen sind, schwierig. Ich denke das ihr ein wichtiger Teil der Prophezeiung seit. Genau wie euer Begleiter. Jon Schnee, der nun seine wahre Familie kennt. Der Herr des Lichts hat euch nicht ohne Grund zusammengeführt.“, erklärte Melissandre.
Daenerys sah zu Jon. „Wir werden uns später mit dieser Prophezeiung beschäftigen. Jetzt hat der eiserne Thron Priorität.“
„Was?“, rief Jon erschrocken. Er sah zu Aegon, der ebenso entsetzt aussah. „Euer Gnaden wir...“
„Schweigt.“, befahl Daenerys. „Melissandre. Ihr seid auf Drachenstein willkommen. Bleibt, solange ihr wollt.“, Daenerys drehte sich um und verließ den Thronsaal.
Jon wechselten einen Blick mit Aegon. „Hast du davon gewusst?“, fragte er seinen Blutsbruder.
„Nein. Ich habe in den Flammen gesehen, das Daenerys mit uns gegen die Toten kämpfen wird. Aber dass sie sich zuerst den Eisernen Thron sichern will, das sah ich nicht.“ antwortete Aegon. Sie rannten die Gänge von Drachenstein entlang und folgten Daenerys. „Euer Gnaden.“, rief Jon. „Ich muss mit euch reden.“
Daenerys hatte ihre Gemächer bereits erreicht. „Von mir aus. Lasst uns alleine. Ihr auch, Schwarzfeuer. Geht und schaut in die Flammen.“, Aegon zuckte zurück, angesichts von Daenerys feindlichem Tonfall. Er sah zu Jon und verschwand dann.
Jon betrat Daenerys Gemächer. „Ihr habt mir nichts davon gesagt, das ihr zuerst den Eisernen Thron erobern wollt, ehe ihr gegen die Toten zieht. Ihr habt mir versprochen, dass wie nach Norden reisen.“, sagte er vorwurfsvoll.
Daenerys sah ihn für einen Moment nur an. „Wenn der Nachtkönig wirklich so mächtig ist, wie du immer behauptest, dann brauchen wir mehr Verbündete. Den Eisernen Thron zu besteigen, gibt uns die Autorität, die Lords von Westeros nach Norden zu führen. Das wird uns den Sieg sichern.“
Jon lehnte sich an den einen der Bettpfosten. „Ist das der Grund, warum du die Goldene Kompanie nicht mit nach Drachenstein genommen?“
„Allerdings. Die Goldene Kompanie wird unsere Trumpf im Süden sein.“, sagte Daenerys. Sie sah ihn an und ihr strenges Gesicht wurde weicher. „Ich werde mein Versprechen nicht brechen, Jon. Wenn der Nachtkönig die Mauer überwindet, werden wir uns ihm stellen. Aber zuvor hole ich mir den Eisernen Thron. Ich habe den Maester bereits befohlen, den Lords von Westeros Raben zu senden, damit sie wissen, das ihre rechtmäßige Königin zurück gekehrt ist.“
„Das gefällt mir nicht. Der Nachtkönig ist unser großer Feind. Ihn zu vernachlässigen, ist ein Fehler.“, knurrte Jon.
„Du magst mein oberster General sein, aber ich setze die Priorität. Vergiss das nicht.“, sagte Daenerys. Ein leises Brüllen kam vom Fenster. Der Sturm hatte aufgehört und der Mond schien durch einen Wolkenschleier. Drogons Silhouette, schwebte für einen Moment vor dem Mond.
Jon neigte den Kopf. „Wie ihr befehlt, euer Gnaden. Darf ich mich zurück ziehen.“
„Natürlich. Wir sehen uns beim Kriegsrat.“, sagte Daenerys.
Jon verließ Daenerys. In seinen eigenen Gemächern, schlug er frustriert gegen die Wand. Es war falsch, nicht sofort nach Norden zu gehen. Der Nachtkönig war ihr Feind. Der Einzige, auf den es ankam. Am liebsten wäre er auf Rhaegal gestiegen und wäre nach Winterfell geflogen. Doch als er in die Flammen sah, die in seinem Kamin loderten, sah er Königsmund. Feuer die sich in der Eng ausbreiteten und Arya, die um ihr Leben rannte.
Jon runzelte die Stirn und sah genauer hin. Daenerys, die vor Verzweiflung weinte. Theon Graufreud, der Pfeile verschoss. Und Samwell Tarly, der sich hinter einer Mauer versteckte.
Was wollte der Herr des Lichts im damit sagen? Wer aus seiner Familie würde sterben? Und konnte Jon sie retten?
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