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Potter & Jackson - Tote auf dem Olymp

von Fanatics
Kurzbeschreibung
GeschichteAbenteuer, Fantasy / P12 / Mix
Harry Potter Percy Jackson
19.11.2022
17.05.2023
24
23.380
8
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15 Reviews
Dieses Kapitel
1 Review
 
20.11.2022 927
 
In den folgenden Tagen hatten sich Percy, Annabeth und Grover immer wieder mit Chiron getroffen um den Plan für ihren Auftrag zu besprechen. Sie hatten diskutiert, uneinig, worum es sich bei diesem Halbblut handelte. An einem Abend hatte Annabeth in die Runde geworfen, ob Chiron sich wirklich sicher war, dass es sich dabei nicht auch um die Falle irgendeines Gottes handeln könnte.
Da selbst Annabeth, die sonst alles wusste, keine Antwort darauf hatte, welcher Gott, zusätzlich zu dem Nebel, auch noch die Duftspur des Halbblutes hätte verändern können, ließen sie diese Vermutung außer Acht. Doch ganz vergessen konnten sie den Gedanken oder vielmehr das Gefühl, dass es sich bei dem Auftrag um einen Fehler handeln könnte, nie.

Am dritten Tag nach Grovers Ankunft im Camp hatte Percy der Tradition gemäß das Orakel von Delphi aufgesucht. Dieses bewohnte zur Zeit den Körper Rachels, die seitdem in einer Art Höhle im Camp Halfblood wohnte. Obwohl sie somit auf einem Fleck lebten, sah Percy Rachel nur selten.
Viel zu vertieft war diese in die Ausgestaltung ihrer Höhle, wenn sie das Camp besuchte. Mindestens genauso oft war sie, wenn auch vor dem Krieg, ihre Eltern besuchen gegangen. Sie erzählte den Apollo Kindern gerne von dem Ferienhaus ihrer Familie, zu dem sie vor wenigen Jahren auch Percy hin eingeladen hatte, bevor Blackjack nicht nur ihren Kuss, sondern auch Percys Aufenthalt unterbrach. Seitdem war die Beziehung der Beiden komisch zueinander, wenn auch nicht unangenehm. Trotzdem sprachen sie seitdem nurnoch selten, wenn sich mal die Gelegenheit ergab.

So eine Gelegenheit war heute. Percy stapfte alleine den Hügel hinauf zu Rachels kleiner Unterkunft. Er musste sich ducken, um den Eingang ihrer Höhle betreten zu können, während er gleichzeitig die grünen Vorhänge zur Seite schob.
Im Inneren der Höhle begrüßte Rachel ihn munter und freundlich. "Was kann ich für dich tun, Percy?", fragte sie in sanfter, fast schon schwafelnder Stimme, als wäre sie in letzter Zeit etwas zu sehr in die Rolle des Orakels hineingerutscht. "Hast du eine Weissagung für mich, Rachel? ", fragte Percy, obwohl der Grund seines Kommens wohl klar sein sollte.
"Oh hm...", murmelte Rachel, " es hat mich seit Tagen im Mund gekitzelt, mir liegt es auf der Zunge." Geradewegs, in dem Moment wurden ihre Augen trübe, ihr Körper sackte in sich zusammen. Ihr Mund öffnete sich, als wollte sie etwas sagen und ein blass grünlicher Dampf quoll hervor. Der Geist von Delphi.
Ohne ihre Lippen wirklich zu bewegen sprach Rachels Stimme:

Im Empire wirst du finden, was lang verborgen,

Dort bringst das Schwert zum Stab,

Doch was längst verbrochen,

du wirst geleiten zum letzten Grab.

Nachdem Percy die in sich zusammengesunkene Rachel gegen eine hölzerne Kommode in ihrer Höhle gelehnt hatte, stand er auf und machte sich, verwirrt, wie immer nach einer Prophezeiung, auf den Weg zum Haupthaus, in dem Annabeth, Grover und Chiron auf ihn warteten.
Als er den Raum betrat schauten alle drei Augenpaare ihn gespannt an, ohne ein Wort zu fragen.
Percy setzte sich zu ihnen an den Tisch und wiederholte die Worte der Prophezeiung.

"Es ist wie eine Schatzsuche", schlug Annabeth vor, " wir müssen etwas finden, etwas verlorenes."
"Aber wonach sollen wir suchen?", fragte Percy frustriert. Schon seit Stunden saßen sie an dem kleinen, runden Tisch, die Zeilen der Prophezeiung aufgeschrieben vor sich liegend.
"Nach dem Halbblut", warf Grover immer wieder ein, war aber die sonstige Zeit leise. Auch Chiron verhielt sich ungewöhnlich ruhig.

"Du bringst das Schwert zum Stab", wiederholte Percy, der währenddessen mit seiner linken Hand an Springfluts Kugelschreiber rumspielte. "Ich habe ein Schwert, aber ich weiß nicht, woher oder gar was für einen Stab ich herbekommen soll."
Es schien wie eine Sackgasse, auch Annabeth war ratlos.
Stundenlang hatten die Drei zusammen mit Chiron über der Prophezeiung gebrütet, uneinig, was diese Zeilen über ihre Mission aussagen zu vermochten. Klar war nur: sie waren nicht nur auf der Suche nach einer Halbgöttin. Viel eher waren sie einem Geheimnis auf der Spur, einem, das lange schon verborgen war. Und das ganze in New York, dem Empire State, wie Annabeth nach langem Überlegen herausfand. Das war nichts Neues, schließlich war New York durch den Olymp zu einem Zentrum alles Mythischen geworden. Trotzdessen wurde Percy bei jedem neuen Auftrag erst wieder bewusst, was hier vor sich ging. Götter, Monster, Kriege. Und er mitten drin.

Obwohl sie die Prophezeiung auch nach weiteren zwei Stunden nicht vollständig entschlüsseln konnten, verabredeten Grover, Annabeth und Percy, in zwei Tagen loszuziehen. Das bedeutete vor allem: Packen. Es war eine Reise ins Unbekannte.
Obwohl sie es auch schon ohne jegliche Ausrüstung geschafft hatten, hatten Percy und Annabeth beschlossen sich zumindest mit dem Nötigsten auszustatten. Bevor es jedoch soweit war, mussten sie erstmal zum Abendessen.

Nachdem sie den Göttern einen Teil ihres Essen geopfert hatten, setzte sich Annabeth zu Percy an den Tisch, der ansonsten alleine sitzen würde. Die Tischordnung schien seit dem Ende des Kriegs endgültig aufgehoben zu sein. Auch wenn manche Camper gerne ihrem Tisch treu blieben, verteilten sich so Manche auf andere Tische, um bei Freunden oder Partnern zu sitzen.
So ging es auch Percy und Annabeth, doch sie saßen alleine am Tisch. Das war seit dem Krieg so. Manchmal saßen Nico und Will bei ihnen, ansonsten waren sie allein. Als Campälteste hatten sie zwar einen gewissen Status inne, doch beide waren sich bewusst, dass viele der Camper eher von Furcht, als von Respekt getrieben wurden.
Ein weiterer Auftrag, der zwangsläufig ein plötzliches Verschwinden der Beiden zur Folge hatte, wird dabei sicher nicht weiterhelfen.
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