Zusammen schaffen wir alles
von Sarah1405
Kurzbeschreibung
Alternatives Ende zu Staffel 9 Folge 5 "Entscheidung im Eis". Was wäre passiert, wenn Katharina doch nicht nach München gefahren wäre und stattdessen mit Markus geredet hätte?
KurzgeschichteFamilie, Liebesgeschichte / P12 / Het
Katharina Strasser
Markus Kofler
19.11.2022
25.12.2022
7
15.248
12
Alle Kapitel
33 Reviews
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Dieses Kapitel
2 Reviews
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17.12.2022
2.161
Hallo ihr Lieben,
nein, ich hab die Geschichte nicht vergessen. Es war nur in den letzten Wochen viel los und ich bin einfach noch nicht dazu gekommen, eure Reviews zu beantworten. Aber schonmal danke dafür und ich hole das auf jeden Fall noch nach. Deshalb kommt heute das Kapitel auch später als sonst, aber immerhin habe ich es heute noch geschafft. ;)
So, ich will euch auch gar nicht länger vom Lesen abhalten. Viel Spaß dabei!
Liebe Grüße und morgen einen schönen 4. Advent!
Sarah :)
-------------
Thomas
Genau da kommt Thomas um die Ecke. Zielstrebig läuft er auf die kleine Gruppe zu.
„Wenn man vom Teufel spricht“, flüstert Markus abwertend, aber so leise, dass es nur Katharina hört. Diese wirft ihm einen bösen Blick zu. Auch wenn sie Thomas nicht mehr liebt, er ist und bleibt der Vater ihres Kindes und es ist gut möglich, dass sich Markus auch mit ihm abfinden werden muss.
Thomas geht direkt auf Katharina zu und ignoriert die anderen erstmal. Er möchte sie umarmen und ihr einen Kuss geben, allerdings weicht Katharina zurück. Er lässt sich davon nicht beirren und tut so, als ob nichts passiert wäre.
„Katharina, da bist du ja endlich, ich hab mir schon Sorgen gemacht. Du wolltest doch gestern kommen. Hast du schon gepackt? Dann können wir direkt los“, drängt er sich ihr auf. Katharina fühlt sich unwohl, aber sie kann ihn nicht länger anlügen.
„Ich hatte einen Einsatz und konnte nicht früher weg, aber ich werde auch nicht mit dir nach München kommen“, fängt sie ihre Erklärung an.
„Wie, du kommst nicht mit? Was soll das denn auf einmal? Sag mir bitte, dass nicht wieder der Bergfuzzi hier dahintersteckt“, wirft er abwertend in Markus Richtung. Das lässt sich Markus natürlich nicht gefallen und möchte sich gerade wehren, da wirft Katharina ihm einen eindeutigen bösen Blick zu, dass er es bloß lassen soll. Etwas widerwillig lässt er es bleiben. Es würde niemanden guttun, jetzt einen Streit anzufangen.
„Ich glaube, wir sollten mal miteinander reden, Thomas“, sagt sie leicht nervös. Sie möchte es wirklich nicht, aber sie hat keine andere Wahl, schließlich hat sie sich selbst in dieses Schlamassel gebracht. Aber sie möchte es nicht vor Tobias und Markus klären. Die beiden müssen das nicht unbedingt mitbekommen und außerdem befürchtet sie, dass es sonst noch zu einer Schlägerei kommen könnte und darauf kann sie sehr gut verzichten. Sie gibt Thomas zu verstehen, mit ihr zu kommen, während sie Tobias und Markus einen Blick zu wirft, der deutlich sagt: 'Ich schaffe das alleine, ihr bleibt hier!'
Sie geht mit Thomas in ein leeres Konferenzzimmer im seitlichen Gang und schließt die Tür hinter sich, bleibt aber auf etwas Abstand zu ihm stehen.
„Kannst du mir jetzt endlich mal erklären, was los ist?“ Thomas Stimme klingt aufgebracht und er scheint jetzt schon Probleme zu haben, sich unter Kontrolle zu halten. Katharina hofft, dass er nicht ausrastet und sie ein halbwegs normales Gespräch miteinander führen können. Es bringt wohl auch nichts, um den heißen Brei herumzureden. Es ist besser, wenn sie es möglichst schnell hinter sich hat.
„Ich bin schwanger“, sagt sie tonlos. Aber weil sie Angst vor seiner Reaktion hat und befürchtet, dass er denken könnte, sie hätte ihn betrogen, fügt sie schnell hinzu: „Von dir.“
Thomas schaut sie einfach geschockt an, damit hat er nicht gerechnet und begeistert ist er wirklich nicht.
„Wie schwanger? Wie weit bist du? Kannst du noch abtreiben? Du hast doch jetzt wohl nicht vor, deine Karriere für ein Kind hinzuschmeißen. Katharina, dafür bist du viel zu gut“, wirft er ihr sofort an den Kopf. Er hofft, dass es noch nicht zu spät ist und er sie noch davon abhalten kann, ihr Leben zu zerstören.
Katharina wird augenblicklich schlecht und sie kann ihre Tränen nicht zurückhalten. Schützend legt sie ihre Hand über ihren Bauch. Das hat er jetzt nicht wirklich gesagt? Wie kann er nur wollen, dass sie ihr eigenes Kind abtreibt? Das könnte sie nie und eigentlich hatte sie gehofft, dass er sie so gut kennen würde. Und wie kann er sein eigenes Kind töten wollen? Wie kann man nur so grausam sein? Sie ist so unfassbar enttäuscht und wütend auf ihn und weiß auf einmal wieder, warum sie das Kind lieber mit Markus bekommen möchte.
Sie geht auf ihn zu und gibt ihm eine kräftige Ohrfeige. Wie kann er sowas nur sagen?
„Was fällt dir ein? Spinnst du? Ich werde dieses Kind bekommen, ob du das möchtest oder nicht. Du kannst mir doch nicht vorschreiben, wie ich zu leben habe. Und nein, ich könnte nicht mehr abtreiben, selbst wenn ich es wollen würde. Aber ich könnte mein eigenes Fleisch und Blut doch nie töten. Ich hatte gehofft, dass du das wenigstens weißt! Dass du selbst nicht so über dein Kind denkst, überrascht mich ja nicht mal. Ich weiß, warum ich nicht mehr mit dir zusammen sein kann. Eigentlich wollte ich dir die Hälfte des Sorgerechts gewähren, aber wenn du so Sachen sagst, hast du das überhaupt nicht verdient“, schreit Katharina ihn an. Sie ist so wütend.
Aber Thomas versteht sie nicht so ganz.
„Wie, du trennst dich von mir? Katharina, das kannst du nicht machen. Ich liebe dich doch“, schreit er sie verzweifelt an. Er kann sie doch nicht verlieren.
„Doch, genau das mache ich. Ich liebe dich nicht mehr und es war ein Fehler mich wieder auf dich einzulassen. Es ist aus, und zwar endgültig“, wehrt sich Katharina, jedoch etwas leiser als zuvor.
„Also hat es doch was mit diesem Spinner zu tun“, stellt Thomas verspottend fest. Er wird ihm ganz sicher nicht die Frau ausspannen. Das Kind kann er von ihm aus gerne haben. Das würde sie eh nur stören. Aber Katharina gibt er nicht her.
„So redest du nicht von Markus“, droht Katharina ihm. „Im Gegensatz zu dir, liebt er mich wirklich und akzeptiert, dass ich ein Baby bekommen werde. Aber ich glaube, dass du dazu nicht mal in der Lage wärst, selbst wenn du es wirklich wollen würdest. Du denkst immer nur an dich selbst und andere sind dir komplett egal. Aber du wirst mich nicht davon abhalten können, mit Markus glücklich zu sein, also halt dich gefälligst von uns fern.“ Mit diesen Worten dreht sich Katharina um und verlässt den Raum. Sie hat genug gesagt und vor allem genug gehört. Weinend stolpert sie aus der Tür.
Auf dem Flur stößt sie auf Markus und Tobias. Also haben sie nicht auf sie gehört und sind ihr gefolgt. Aber das ist ihr gerade ziemlich egal und ehrlich gesagt, ist sie froh, dass sie da sind.
Sie haben mit ein wenig Abstand vor dem Zimmer gewartet, jederzeit bereit einzugreifen. Markus war tatsächlich kurz davor, als er sie schreien gehört hat, aber Tobias konnte ihn gerade so noch davon abhalten.
„Er hat gesagt, dass ich es abtreiben soll“, schluchzt sie unkontrolliert.
Als Markus das hört und sie so aufgelöst sieht, brennen sämtliche Sicherungen bei ihm durch. Er wusste, dass es keine gute Idee war, Katharina mit Thomas alleine zu lassen. Wie kann er ihr nur so etwas vorschreiben wollen?
„Wenn ich den erwische“, sagt er wütend und möchte sich gerade auf den Weg machen, Thomas seine Meinung zu sagen. Aber Katharina kann ihn gerade so noch festhalten.
„Nein, lass es bleiben, Markus. Ich hab ihm deutlich gesagt, dass er uns in Ruhe lassen soll“, schluchzt sie, weshalb Markus sie nur gerade so verstehen kann.
„Ich fürchte, das reicht bei dem nicht, der muss mal ordentlich eine verpasst bekommen, damit er es wirklich versteht“, argumentiert er. Daraufhin guckt Katharina ihn nur schuldig an. Soll er das etwa richtig verstehen?
„Du hast ihm eine gescheuert?“, fragt er ungläubig. Katharina nickt nur und weint dann noch mehr. Sofort zieht er sie in eine enge Umarmung und streicht ihr beruhigend über den Rücken.
„Katharina, ich bin so stolz auf dich. Ich bin mir sicher, dass du das richtig gut gemacht hast und er sich hier nicht mehr blicken lässt“, versucht er sie zu beruhigen.
„Und ich werde jetzt dafür sorgen, dass er rausgeschmissen wird und nie wieder kommen darf. Wer meine Schwester so verletzt und dann auch noch meinen Neffen oder meine Nichte tot sehen möchte, ist hier wirklich nicht mehr willkommen“, mischt sich Tobias ein und macht sich sofort auf den Weg.
„Ich hab den Vater meines Kindes weggeschickt. Was denk ich mir denn dabei?“, schluchzt Katharina an Markus Brust. Wie konnte sie nur so egoistisch sein und ihrem Kind den Vater wegnehmen?
„Katharina, du hast das Richtige gemacht. Es fühlt sich jetzt vielleicht noch nicht so an, aber du wirst irgendwann froh sein, den Kotzbrocken nicht mehr in deinem Leben zu haben. Was will dein Kind denn mit einem Vater, der es überhaupt nicht möchte? Es ist besser so, für uns alle. Thomas ist nur der Erzeuger von dem kleinen Krümelchen, mehr nicht. Er wird nie der Vater sein. Außerdem bin ich doch jetzt da und ich werde mein Bestes geben, unserem Baby ein richtiger Vater zu sein“, verspricht er ihr.
Katharina ist so froh, ihn an ihrer Seite zu haben. Was würde sie nur ohne ihn tun? Er ist für sie da, steht hinter ihr und liebt sie. Und genau das Gleiche wird er auch für ihr Baby tun. Sie könnte sich wirklich keinen besseren Vater für ihr Baby wünschen. Und irgendwo hat er ja recht, Thomas ist nicht mehr als der Erzeuger und nach dem Gespräch von gerade ist sie sich sicher, dass sie die richtige Entscheidung getroffen und vor allem den richtigen Vater gewählt hat. Trotzdem tut es ihr für ihr Kind leid, dass es so einen grausamen Erzeuger haben muss. Aber dafür wird es einen umso besseren Vater haben. Und Katharina wird ehrlich zu ihrem kleinen Schatz sein. Ihr Kind soll von vornherein mit der Wahrheit aufwachsen und wissen, dass Markus nicht der biologische Vater ist, sondern Thomas. Nur wie soll sie ihrem Kind erklären, dass Thomas es nicht wollte? Zum Glück hat sie bis dahin ja noch Zeit und ihr wird bestimmt etwas einfallen, wie sie es möglichst schonend erklären kann. Jetzt möchte sie erstmal die Zeit mit Markus genießen.
Dieser macht sich Sorgen um Katharina. Sie ist so aufgelöst und scheint sich überhaupt nicht mehr beruhigen zu können. Immer wieder spricht er aufmunternd und beruhigend auf sie ein. Was hat Thomas ihr nur angetan? Wie grausam kann ein Mensch sein? Er hat doch nicht das Recht dazu, Katharina vorzuschreiben, wie sie zu leben hat und vor allem nicht, was sie mit ihrem Körper macht. Wenn sie dieses Kind bekommen möchte, ist das ihr Recht und niemand hat ihr zu sagen, dass sie es nicht darf. Das Kind wächst in ihrem Körper heran und damit ist es ihre alleinige Entscheidung, ob sie es bekommen möchte oder eben nicht. Markus hätte nie auch nur daran denken können, Katharina zu einer Abtreibung zu raten, egal was die Umstände sind. Natürlich hätte er sie unterstützt, wenn sie sich doch dafür entschieden hätte, aber er ist froh, dass es nicht so ist. Katharina ist so eine herzliche und hilfsbereite Person, sie wird eine großartige Mutter werden. Und er freut sich, es an ihrer Seite erleben zu dürfen.
Es dauert eine ganze Weile, bis Katharina sich wieder beruhigt hat und alle Tränen vergossen sind. Langsam löst sie sich ein Stück aus der Umarmung, dass sie Markus in die Augen gucken kann.
„Danke, dass du da bist“, flüstert sie ihm zu. Sie lächelt ihn ehrlich an. Sie weiß wirklich nicht, was sie ohne ihn machen würde. Sie liebt ihn so sehr und kann sich nicht mehr vorstellen, je wieder ohne ihn zu sein.
„Ich bin ab jetzt immer da“, antwortet Markus ehrlich und streicht ihr eine Haarsträhne hinters Ohr. Katharina ist unglaublich gerührt von seinen Worten und muss sofort wieder gegen die aufkommenden Tränen ankämpfen. Sie ist froh, wenn sie ihren Körper wieder für sich hat und ihre Hormone nicht mehr ständig verrückt spielen.
Sie beugt sich vor und gibt Markus einen Kuss, in den sie all ihre Liebe zu ihm steckt.
„Lass uns meine Sachen holen und dann fahren“, sagt Katharina, als sie sich wieder voneinander trennen. Sie möchte nicht noch länger hier bleiben, wo Thomas ganz in der Nähe ist und er ihr jederzeit wieder über den Weg laufen könnte. Dazu hat sie keine Kraft mehr. Sie möchte einfach mit Markus auf den Hof fahren und alles für einen Moment vergessen.
Das lässt Markus sich nicht zweimal sagen, sofort greift er nach ihrer Hand und begleitet sie in ihre Wohnung, um ihre Tasche zu holen. Er hat ebenfalls überhaupt kein Interesse daran, Thomas nochmal zu sehen und am liebsten würde er ihn generell nie wieder sehen. Einerseits möchte er es Katharina nicht antun, dass sie sich eventuell nochmal vor ihm rechtfertigen muss und andererseits weiß er wirklich nicht, ob er sich noch unter Kontrolle hätte, wenn er ihm begegnen würde. Er hat Katharina so unverzeihlich weh getan und am liebsten würde er ihm immer noch ganz klar die Meinung sagen und ihm eine verpassen. Verdient hätte er es.
nein, ich hab die Geschichte nicht vergessen. Es war nur in den letzten Wochen viel los und ich bin einfach noch nicht dazu gekommen, eure Reviews zu beantworten. Aber schonmal danke dafür und ich hole das auf jeden Fall noch nach. Deshalb kommt heute das Kapitel auch später als sonst, aber immerhin habe ich es heute noch geschafft. ;)
So, ich will euch auch gar nicht länger vom Lesen abhalten. Viel Spaß dabei!
Liebe Grüße und morgen einen schönen 4. Advent!
Sarah :)
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Thomas
Genau da kommt Thomas um die Ecke. Zielstrebig läuft er auf die kleine Gruppe zu.
„Wenn man vom Teufel spricht“, flüstert Markus abwertend, aber so leise, dass es nur Katharina hört. Diese wirft ihm einen bösen Blick zu. Auch wenn sie Thomas nicht mehr liebt, er ist und bleibt der Vater ihres Kindes und es ist gut möglich, dass sich Markus auch mit ihm abfinden werden muss.
Thomas geht direkt auf Katharina zu und ignoriert die anderen erstmal. Er möchte sie umarmen und ihr einen Kuss geben, allerdings weicht Katharina zurück. Er lässt sich davon nicht beirren und tut so, als ob nichts passiert wäre.
„Katharina, da bist du ja endlich, ich hab mir schon Sorgen gemacht. Du wolltest doch gestern kommen. Hast du schon gepackt? Dann können wir direkt los“, drängt er sich ihr auf. Katharina fühlt sich unwohl, aber sie kann ihn nicht länger anlügen.
„Ich hatte einen Einsatz und konnte nicht früher weg, aber ich werde auch nicht mit dir nach München kommen“, fängt sie ihre Erklärung an.
„Wie, du kommst nicht mit? Was soll das denn auf einmal? Sag mir bitte, dass nicht wieder der Bergfuzzi hier dahintersteckt“, wirft er abwertend in Markus Richtung. Das lässt sich Markus natürlich nicht gefallen und möchte sich gerade wehren, da wirft Katharina ihm einen eindeutigen bösen Blick zu, dass er es bloß lassen soll. Etwas widerwillig lässt er es bleiben. Es würde niemanden guttun, jetzt einen Streit anzufangen.
„Ich glaube, wir sollten mal miteinander reden, Thomas“, sagt sie leicht nervös. Sie möchte es wirklich nicht, aber sie hat keine andere Wahl, schließlich hat sie sich selbst in dieses Schlamassel gebracht. Aber sie möchte es nicht vor Tobias und Markus klären. Die beiden müssen das nicht unbedingt mitbekommen und außerdem befürchtet sie, dass es sonst noch zu einer Schlägerei kommen könnte und darauf kann sie sehr gut verzichten. Sie gibt Thomas zu verstehen, mit ihr zu kommen, während sie Tobias und Markus einen Blick zu wirft, der deutlich sagt: 'Ich schaffe das alleine, ihr bleibt hier!'
Sie geht mit Thomas in ein leeres Konferenzzimmer im seitlichen Gang und schließt die Tür hinter sich, bleibt aber auf etwas Abstand zu ihm stehen.
„Kannst du mir jetzt endlich mal erklären, was los ist?“ Thomas Stimme klingt aufgebracht und er scheint jetzt schon Probleme zu haben, sich unter Kontrolle zu halten. Katharina hofft, dass er nicht ausrastet und sie ein halbwegs normales Gespräch miteinander führen können. Es bringt wohl auch nichts, um den heißen Brei herumzureden. Es ist besser, wenn sie es möglichst schnell hinter sich hat.
„Ich bin schwanger“, sagt sie tonlos. Aber weil sie Angst vor seiner Reaktion hat und befürchtet, dass er denken könnte, sie hätte ihn betrogen, fügt sie schnell hinzu: „Von dir.“
Thomas schaut sie einfach geschockt an, damit hat er nicht gerechnet und begeistert ist er wirklich nicht.
„Wie schwanger? Wie weit bist du? Kannst du noch abtreiben? Du hast doch jetzt wohl nicht vor, deine Karriere für ein Kind hinzuschmeißen. Katharina, dafür bist du viel zu gut“, wirft er ihr sofort an den Kopf. Er hofft, dass es noch nicht zu spät ist und er sie noch davon abhalten kann, ihr Leben zu zerstören.
Katharina wird augenblicklich schlecht und sie kann ihre Tränen nicht zurückhalten. Schützend legt sie ihre Hand über ihren Bauch. Das hat er jetzt nicht wirklich gesagt? Wie kann er nur wollen, dass sie ihr eigenes Kind abtreibt? Das könnte sie nie und eigentlich hatte sie gehofft, dass er sie so gut kennen würde. Und wie kann er sein eigenes Kind töten wollen? Wie kann man nur so grausam sein? Sie ist so unfassbar enttäuscht und wütend auf ihn und weiß auf einmal wieder, warum sie das Kind lieber mit Markus bekommen möchte.
Sie geht auf ihn zu und gibt ihm eine kräftige Ohrfeige. Wie kann er sowas nur sagen?
„Was fällt dir ein? Spinnst du? Ich werde dieses Kind bekommen, ob du das möchtest oder nicht. Du kannst mir doch nicht vorschreiben, wie ich zu leben habe. Und nein, ich könnte nicht mehr abtreiben, selbst wenn ich es wollen würde. Aber ich könnte mein eigenes Fleisch und Blut doch nie töten. Ich hatte gehofft, dass du das wenigstens weißt! Dass du selbst nicht so über dein Kind denkst, überrascht mich ja nicht mal. Ich weiß, warum ich nicht mehr mit dir zusammen sein kann. Eigentlich wollte ich dir die Hälfte des Sorgerechts gewähren, aber wenn du so Sachen sagst, hast du das überhaupt nicht verdient“, schreit Katharina ihn an. Sie ist so wütend.
Aber Thomas versteht sie nicht so ganz.
„Wie, du trennst dich von mir? Katharina, das kannst du nicht machen. Ich liebe dich doch“, schreit er sie verzweifelt an. Er kann sie doch nicht verlieren.
„Doch, genau das mache ich. Ich liebe dich nicht mehr und es war ein Fehler mich wieder auf dich einzulassen. Es ist aus, und zwar endgültig“, wehrt sich Katharina, jedoch etwas leiser als zuvor.
„Also hat es doch was mit diesem Spinner zu tun“, stellt Thomas verspottend fest. Er wird ihm ganz sicher nicht die Frau ausspannen. Das Kind kann er von ihm aus gerne haben. Das würde sie eh nur stören. Aber Katharina gibt er nicht her.
„So redest du nicht von Markus“, droht Katharina ihm. „Im Gegensatz zu dir, liebt er mich wirklich und akzeptiert, dass ich ein Baby bekommen werde. Aber ich glaube, dass du dazu nicht mal in der Lage wärst, selbst wenn du es wirklich wollen würdest. Du denkst immer nur an dich selbst und andere sind dir komplett egal. Aber du wirst mich nicht davon abhalten können, mit Markus glücklich zu sein, also halt dich gefälligst von uns fern.“ Mit diesen Worten dreht sich Katharina um und verlässt den Raum. Sie hat genug gesagt und vor allem genug gehört. Weinend stolpert sie aus der Tür.
Auf dem Flur stößt sie auf Markus und Tobias. Also haben sie nicht auf sie gehört und sind ihr gefolgt. Aber das ist ihr gerade ziemlich egal und ehrlich gesagt, ist sie froh, dass sie da sind.
Sie haben mit ein wenig Abstand vor dem Zimmer gewartet, jederzeit bereit einzugreifen. Markus war tatsächlich kurz davor, als er sie schreien gehört hat, aber Tobias konnte ihn gerade so noch davon abhalten.
„Er hat gesagt, dass ich es abtreiben soll“, schluchzt sie unkontrolliert.
Als Markus das hört und sie so aufgelöst sieht, brennen sämtliche Sicherungen bei ihm durch. Er wusste, dass es keine gute Idee war, Katharina mit Thomas alleine zu lassen. Wie kann er ihr nur so etwas vorschreiben wollen?
„Wenn ich den erwische“, sagt er wütend und möchte sich gerade auf den Weg machen, Thomas seine Meinung zu sagen. Aber Katharina kann ihn gerade so noch festhalten.
„Nein, lass es bleiben, Markus. Ich hab ihm deutlich gesagt, dass er uns in Ruhe lassen soll“, schluchzt sie, weshalb Markus sie nur gerade so verstehen kann.
„Ich fürchte, das reicht bei dem nicht, der muss mal ordentlich eine verpasst bekommen, damit er es wirklich versteht“, argumentiert er. Daraufhin guckt Katharina ihn nur schuldig an. Soll er das etwa richtig verstehen?
„Du hast ihm eine gescheuert?“, fragt er ungläubig. Katharina nickt nur und weint dann noch mehr. Sofort zieht er sie in eine enge Umarmung und streicht ihr beruhigend über den Rücken.
„Katharina, ich bin so stolz auf dich. Ich bin mir sicher, dass du das richtig gut gemacht hast und er sich hier nicht mehr blicken lässt“, versucht er sie zu beruhigen.
„Und ich werde jetzt dafür sorgen, dass er rausgeschmissen wird und nie wieder kommen darf. Wer meine Schwester so verletzt und dann auch noch meinen Neffen oder meine Nichte tot sehen möchte, ist hier wirklich nicht mehr willkommen“, mischt sich Tobias ein und macht sich sofort auf den Weg.
„Ich hab den Vater meines Kindes weggeschickt. Was denk ich mir denn dabei?“, schluchzt Katharina an Markus Brust. Wie konnte sie nur so egoistisch sein und ihrem Kind den Vater wegnehmen?
„Katharina, du hast das Richtige gemacht. Es fühlt sich jetzt vielleicht noch nicht so an, aber du wirst irgendwann froh sein, den Kotzbrocken nicht mehr in deinem Leben zu haben. Was will dein Kind denn mit einem Vater, der es überhaupt nicht möchte? Es ist besser so, für uns alle. Thomas ist nur der Erzeuger von dem kleinen Krümelchen, mehr nicht. Er wird nie der Vater sein. Außerdem bin ich doch jetzt da und ich werde mein Bestes geben, unserem Baby ein richtiger Vater zu sein“, verspricht er ihr.
Katharina ist so froh, ihn an ihrer Seite zu haben. Was würde sie nur ohne ihn tun? Er ist für sie da, steht hinter ihr und liebt sie. Und genau das Gleiche wird er auch für ihr Baby tun. Sie könnte sich wirklich keinen besseren Vater für ihr Baby wünschen. Und irgendwo hat er ja recht, Thomas ist nicht mehr als der Erzeuger und nach dem Gespräch von gerade ist sie sich sicher, dass sie die richtige Entscheidung getroffen und vor allem den richtigen Vater gewählt hat. Trotzdem tut es ihr für ihr Kind leid, dass es so einen grausamen Erzeuger haben muss. Aber dafür wird es einen umso besseren Vater haben. Und Katharina wird ehrlich zu ihrem kleinen Schatz sein. Ihr Kind soll von vornherein mit der Wahrheit aufwachsen und wissen, dass Markus nicht der biologische Vater ist, sondern Thomas. Nur wie soll sie ihrem Kind erklären, dass Thomas es nicht wollte? Zum Glück hat sie bis dahin ja noch Zeit und ihr wird bestimmt etwas einfallen, wie sie es möglichst schonend erklären kann. Jetzt möchte sie erstmal die Zeit mit Markus genießen.
Dieser macht sich Sorgen um Katharina. Sie ist so aufgelöst und scheint sich überhaupt nicht mehr beruhigen zu können. Immer wieder spricht er aufmunternd und beruhigend auf sie ein. Was hat Thomas ihr nur angetan? Wie grausam kann ein Mensch sein? Er hat doch nicht das Recht dazu, Katharina vorzuschreiben, wie sie zu leben hat und vor allem nicht, was sie mit ihrem Körper macht. Wenn sie dieses Kind bekommen möchte, ist das ihr Recht und niemand hat ihr zu sagen, dass sie es nicht darf. Das Kind wächst in ihrem Körper heran und damit ist es ihre alleinige Entscheidung, ob sie es bekommen möchte oder eben nicht. Markus hätte nie auch nur daran denken können, Katharina zu einer Abtreibung zu raten, egal was die Umstände sind. Natürlich hätte er sie unterstützt, wenn sie sich doch dafür entschieden hätte, aber er ist froh, dass es nicht so ist. Katharina ist so eine herzliche und hilfsbereite Person, sie wird eine großartige Mutter werden. Und er freut sich, es an ihrer Seite erleben zu dürfen.
Es dauert eine ganze Weile, bis Katharina sich wieder beruhigt hat und alle Tränen vergossen sind. Langsam löst sie sich ein Stück aus der Umarmung, dass sie Markus in die Augen gucken kann.
„Danke, dass du da bist“, flüstert sie ihm zu. Sie lächelt ihn ehrlich an. Sie weiß wirklich nicht, was sie ohne ihn machen würde. Sie liebt ihn so sehr und kann sich nicht mehr vorstellen, je wieder ohne ihn zu sein.
„Ich bin ab jetzt immer da“, antwortet Markus ehrlich und streicht ihr eine Haarsträhne hinters Ohr. Katharina ist unglaublich gerührt von seinen Worten und muss sofort wieder gegen die aufkommenden Tränen ankämpfen. Sie ist froh, wenn sie ihren Körper wieder für sich hat und ihre Hormone nicht mehr ständig verrückt spielen.
Sie beugt sich vor und gibt Markus einen Kuss, in den sie all ihre Liebe zu ihm steckt.
„Lass uns meine Sachen holen und dann fahren“, sagt Katharina, als sie sich wieder voneinander trennen. Sie möchte nicht noch länger hier bleiben, wo Thomas ganz in der Nähe ist und er ihr jederzeit wieder über den Weg laufen könnte. Dazu hat sie keine Kraft mehr. Sie möchte einfach mit Markus auf den Hof fahren und alles für einen Moment vergessen.
Das lässt Markus sich nicht zweimal sagen, sofort greift er nach ihrer Hand und begleitet sie in ihre Wohnung, um ihre Tasche zu holen. Er hat ebenfalls überhaupt kein Interesse daran, Thomas nochmal zu sehen und am liebsten würde er ihn generell nie wieder sehen. Einerseits möchte er es Katharina nicht antun, dass sie sich eventuell nochmal vor ihm rechtfertigen muss und andererseits weiß er wirklich nicht, ob er sich noch unter Kontrolle hätte, wenn er ihm begegnen würde. Er hat Katharina so unverzeihlich weh getan und am liebsten würde er ihm immer noch ganz klar die Meinung sagen und ihm eine verpassen. Verdient hätte er es.
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