Zusammen schaffen wir alles
von Sarah1405
Kurzbeschreibung
Alternatives Ende zu Staffel 9 Folge 5 "Entscheidung im Eis". Was wäre passiert, wenn Katharina doch nicht nach München gefahren wäre und stattdessen mit Markus geredet hätte?
KurzgeschichteFamilie, Liebesgeschichte / P12 / Het
Katharina Strasser
Markus Kofler
19.11.2022
25.12.2022
7
15.248
12
Alle Kapitel
33 Reviews
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Dieses Kapitel
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19.11.2022
1.767
Hallo ihr Lieben,
heute hab ich mal was Neues für euch. Aber keine Angst, bei "Wunden der Vergangenheit" wird es natürlich trotzdem weitergehen. ;)
Mir ist die Idee dieser Geschichte beim Gucken von Staffel 9 Folge 5 "Entscheidung im Eis“ gekommen und ich musste dazu einfach was schreiben. Eigentlich sollte es nur ein kurzer One-Shot werden, aber ich hatte zu viele Ideen. Dementsprechend ist es jetzt eine Kurzgeschichte mit 6 Kapiteln geworden.
Der Anfang der Geschichte stimmt mit der letzten Szene von der Folge überein. Ich hab nur noch ein paar Gedanken hinzugefügt und dann schließt es direkt daran an.
Zur Erinnerung: Der Einsatz mit den Biathletinnen ist abgeschlossen und Markus, Katharina und Tobias sind gerade wieder an der Zentrale angekommen. Katharina wollte eigentlich am Vortag schon nach München aufbrechen, bis dann der Einsatz dazwischen gekommen ist. Sie ist von Thomas schwanger, allerdings wissen bis jetzt nur Tobias und Peter Herbrechter davon.
Ich hab mir überlegt, die Geschichte jetzt jeden Samstag bis Weihnachten hochzuladen, sozusagen als eine Art verlängerter Mini-Adventskalender. Ich hoffe, dass ich das tatsächlich schaffe, seid mir bitte nicht böse, wenn es nicht so ist.
Jetzt wünsche ich euch viel Spaß beim Lesen!
Liebe Grüße
Sarah :)
-------------
Zweifel
„Du musst los?“, fragt Markus Katharina.
„Ja, ich wollte eigentlich gestern schon“, antwortet diese.
„Nach München“, stellt Markus enttäuscht fest. Katharina zögert einen Moment, eigentlich möchte sie das nicht wirklich. Aber was hat sie für eine Wahl? In München hat sie Aussichten auf einen tollen Job und Thomas ist auch da, der ja schließlich der Vater ihres Kindes ist. Abgesehen davon, dass die Sache mit Markus längst rum ist.
„Ja“, sagt sie mit fester, ehrlicher Stimme, allerdings guckt auch sie leicht enttäuscht. Alles in ihr sehnt sich nach Markus. Wo kommen diese Gefühle denn auf einmal wieder her? Sie war sich so sicher, dass sie über ihn hinweg war, aber je mehr sie darüber nachdenkt, empfindet sie immer noch etwas für ihn.
Sie seufzt. Wie gerne sie einfach für immer hier bei Markus bleiben würde. Kurzerhand entscheidet sie sich dazu, ihn zu umarmen, wer weiß, wann und ob sie jemals wieder die Gelegenheit dazu hat. Sie schließt ihre Augen und saugt den Moment auf. Sie möchte Markus nicht verlassen, aber sie hat keine andere Wahl. Dabei fühlt sie sich so geborgen in seinen Armen.
Markus zieht sie ganz nah an sich. Er möchte sie auch nicht gehen lassen und am liebsten würde er sie für immer genauso im Arm halten und die Umarmung nie beenden. Aber sie war damals, als sie ebenfalls zurück nach München ging, mehr als deutlich, dass sie keine Beziehung mit ihm möchte. Also musste er sie gehen lassen und das wird er jetzt auch müssen. Schließlich ist sie mit Thomas zusammen.
„Pass auf dich auf“, sagt er zu ihr und lässt sie dann los. Er würde es nicht ertragen, wenn es ihr schlecht ginge oder ihr sogar etwas zustoßen würde. Dafür ist sie ihm einfach viel zu wichtig.
Katharina ist leicht gerührt von seinen Worten. Sie bedeutet ihm also doch etwas, wobei es wahrscheinlich nur freundschaftlich ist, aber sonst hätte er es wohl nicht gesagt. Dabei sollte sie ihm eigentlich sagen, dass er auf sich aufpassen soll, schließlich ist er derjenige, der immer waghalsige Aktionen am Berg betreibt und sich immer wieder selbst in Gefahr begibt, um andere zu retten.
Sie lächelt ihn nochmal an, bevor sie sich umdreht und geht. Wenn sie jetzt nicht fährt, schafft sie es wahrscheinlich gar nicht, sich von ihm zu trennen. Hat er nicht die Wahrheit verdient? Aber was ist die Wahrheit überhaupt? Katharina ist sich ja selbst nicht mal sicher, was genau sie für Markus empfindet, was soll sie ihm denn sagen? Sollte sie ihm nicht zumindest sagen, dass sie schwanger ist? Aber würde das irgendwas ändern? Wahrscheinlich würde es eher alles noch komplizierter machen, da es nicht sein Baby ist, das in ihrem Bauch heranwächst.
Trotzdem möchte sie nicht einfach so gehen. Sie muss ihn zumindest noch einmal sehen, bevor sie ihr Leben hier in der Ramsau hinter sich lässt. Sie dreht sich um und ruft nach ihm.
Voller Erwartung guckt er sie an. Was will sie noch von ihm? Könnte es sein, dass...? Wäre es wirklich möglich, dass das passiert, was er sich schon so lange ersehnt hat? Wird sie ihm jetzt ihre Liebe gestehen? Er wünscht es sich so sehr. Aber warum sollte sie das tun? Wahrscheinlich möchte sie sich einfach nur richtig verabschieden, bevor sie ihre Zelte hier in der Ramsau abbricht.
Katharina hätte ihm so viel sagen können, dass sie ihn liebt und dass sie schwanger von Thomas ist, aber das Kind eigentlich lieber mit ihm großziehen würde und vor allem, dass sie bei Markus bleiben möchte. Aber aus irgendeinem Grund schafft sie es nicht, als er sie voller Erwartung anguckt. Ihr fehlen die Worte und vielleicht ist es doch besser, wenn sie einfach fährt und versucht, ihn zu vergessen. Wie sollte das mit ihm auch funktionieren? Schließlich ist es nicht sein Kind und wahrscheinlich würde er es nicht mal wollen. Außerdem weiß es Thomas nicht und er hat ein Recht darauf, es zu erfahren, viel mehr als Markus. Also lächelt sie ihn einfach an und nickt leicht. Zu mehr ist sie nicht in der Lage. Dann steigt sie ins Auto und fährt mit Tobias davon.
Sie hinterlässt einen verwirrten und enttäuschten Markus, der keine Ahnung hat, was er damit anfangen soll. War das ein Zeichen, dass sie ihn auch noch liebt? Oder interpretiert er zu viel darein und in Wahrheit wollte sie ihm nur bestätigen, dass sie auf sich aufpassen wird? Oder war es doch nur eine Verabschiedung? Er wird es wohl nie erfahren. Die Liebe seines Lebens ist weg und er hat keine andere Wahl, als ihr dabei zuzusehen, wie sie davon fährt. Was hätte er dafür gegeben, sie zumindest noch einmal küssen zu dürfen? Immerhin hat sie ihn nochmal umarmt und er hatte die Chance, sie sich genau einzuprägen. Ihren Duft, ihre Stimme, ihr Lächeln, ihre Arme, die ihn festhalten und das Gefühl, sie in den eigenen Armen halten zu können. Er wird sie nie vergessen und wenn sie sich irgendwann dazu entscheidet, zurück zu ihm zu kommen, wird er für sie da sein.
Katharina sitzt im Auto neben ihrem Bruder auf dem Weg zum Hotel, wo sie ihre Sachen holen und dann nach München fahren wird. Aber hat sie gerade die richtige Entscheidung getroffen? Wird sie es wirklich schaffen, Markus zu vergessen? Will sie das überhaupt? Nein, das will sie nicht und wenn sie ehrlich zu sich ist, kann sie das auch nicht.
Und Markus? Würde er sie überhaupt noch wollen? Schließlich ist sie schwanger von einem anderen und Markus war schon überhaupt nicht begeistert, als er erfahren hat, dass er sich um Mia kümmern soll. Dabei macht er das so toll mit ihr und die Kleine fühlt sich wohl bei ihm. Und auch wenn Mia nicht seine leibliche Tochter ist, ist es etwas ganz anderes, als es mit ihrem Baby wäre. Er hat Mia aufgenommen, weil sie niemand anderen hatte und er sie nicht ins Heim stecken konnte. Aber bei Katharinas Baby ist das nicht so. Es hat eine Mutter und ja auch einen Vater, auch wenn dieser davon noch nichts weiß. Katharina hat ihm noch nichts davon erzählt, weil sie Angst vor seiner Reaktion hat, dass er das Kind vielleicht gar nicht möchte und weil sie sich nicht sicher ist, ob sie das Kind mit ihm möchte. Eigentlich weiß sie die Antwort darauf schon. Sie möchte ihr Kind mit Markus großziehen und nicht mit Thomas. Und sie ist sich ziemlich sicher, dass Thomas nicht begeistert davon sein wird, dass er Vater wird. Er ist kein Familienmensch und möchte viel lieber Karriere machen, da ist ein Baby nur im Weg.
Aber was, wenn sie sich in ihm täuscht und er das Kind sehr wohl wollen würde, sie sich aber für Markus entscheidet, der sie wahrscheinlich überhaupt nicht mehr will und sie dann beide verliert? Sie kann ihr Kind nicht alleine großziehen, das traut sie sich einfach nicht zu. Wobei sie lieber eine alleinerziehende Mutter ist, als ihr Kind mit einem Mann aufzuziehen, den sie nicht mehr liebt. Und da muss sie ehrlich zu sich sein, sie liebt Thomas nicht mehr und hat es schon lange nicht mehr getan.
Sie muss an die Worte von Tobias denken. 'Ein Kind braucht doch einen Vater', wobei er sich direkt verbessert und gesagt hat: 'Ein Kind braucht eine Familie und die hast du.' Sie ist nicht alleine. Auch wenn ihr Kind eventuell keinen Vater haben wird, sie wird immer ihre Familie haben, die hinter ihr steht. Aber dafür muss sie in der Ramsau bleiben. München ist zu weit weg, um ihre Familie als Unterstützung zu haben und außerdem sind die Berge viel schöner für ein Kind als eine Großstadt. Sie will ihr Kind hier in der Ramsau aufziehen, egal was mit Markus und Thomas wird. Das hier ist ihr Zuhause und nicht mehr München.
Auf einmal ist ihr klar, dass es ein riesen Fehler ist, jetzt nach München zu fahren, was soll sie da noch? Es ist nicht mehr ihr Zuhause und Thomas liebt sie auch nicht mehr. Also warum sollte sie fahren? Vor allem, wenn sie hier bei Markus bleiben kann. Markus, der sie vorhin bei ihrer Umarmung nicht loslassen wollte und sie enttäuscht angeguckt hat, als sie gefahren ist. Liebt er sie etwa doch noch? Sie liebt ihn, das ist ihr gerade klar geworden. Die Augen, die sie so angestrahlt haben, als sie auf ihn zugekommen ist, sein Duft und der starke Druck seiner Arme, als sie ihn umarmt hat. Sie liebt ihn und will mit ihm ihr Leben verbringen.
„Stopp, halt an“, ruft sie plötzlich. Tobias ist total verwirrt, was jetzt los ist, aber er hält an. Sie haben es nicht mal aus Ramsau rausgeschafft. Ohne ein weiteres Wort springt Katharina aus dem Wagen und rennt wieder zurück Richtung Zentrale. Was hat sie denn vor? Tobias versteht überhaupt nichts mehr. Trotzdem beschließt er, sie gehen zu lassen und alleine zum Hotel zu fahren. Sie wird schon wissen, was sie tut und alleine zurechtkommen wird sie auch.
Katharina ist egal, was ihr Bruder jetzt von ihr denkt, für sie zählt nur noch Markus. Sie muss zu ihm und ihm sagen, dass sie ihn liebt. Wenn er ihre Gefühle nicht erwidert, kann sie ja immer noch nach München. Aber sie muss jetzt wissen, was los ist. Vor allem will sie ihm endlich die ganze Wahrheit sagen. Sie kann nicht mehr ohne Markus sein. Sie braucht ihn. Hoffentlich braucht er sie auch.
heute hab ich mal was Neues für euch. Aber keine Angst, bei "Wunden der Vergangenheit" wird es natürlich trotzdem weitergehen. ;)
Mir ist die Idee dieser Geschichte beim Gucken von Staffel 9 Folge 5 "Entscheidung im Eis“ gekommen und ich musste dazu einfach was schreiben. Eigentlich sollte es nur ein kurzer One-Shot werden, aber ich hatte zu viele Ideen. Dementsprechend ist es jetzt eine Kurzgeschichte mit 6 Kapiteln geworden.
Der Anfang der Geschichte stimmt mit der letzten Szene von der Folge überein. Ich hab nur noch ein paar Gedanken hinzugefügt und dann schließt es direkt daran an.
Zur Erinnerung: Der Einsatz mit den Biathletinnen ist abgeschlossen und Markus, Katharina und Tobias sind gerade wieder an der Zentrale angekommen. Katharina wollte eigentlich am Vortag schon nach München aufbrechen, bis dann der Einsatz dazwischen gekommen ist. Sie ist von Thomas schwanger, allerdings wissen bis jetzt nur Tobias und Peter Herbrechter davon.
Ich hab mir überlegt, die Geschichte jetzt jeden Samstag bis Weihnachten hochzuladen, sozusagen als eine Art verlängerter Mini-Adventskalender. Ich hoffe, dass ich das tatsächlich schaffe, seid mir bitte nicht böse, wenn es nicht so ist.
Jetzt wünsche ich euch viel Spaß beim Lesen!
Liebe Grüße
Sarah :)
-------------
Zweifel
„Du musst los?“, fragt Markus Katharina.
„Ja, ich wollte eigentlich gestern schon“, antwortet diese.
„Nach München“, stellt Markus enttäuscht fest. Katharina zögert einen Moment, eigentlich möchte sie das nicht wirklich. Aber was hat sie für eine Wahl? In München hat sie Aussichten auf einen tollen Job und Thomas ist auch da, der ja schließlich der Vater ihres Kindes ist. Abgesehen davon, dass die Sache mit Markus längst rum ist.
„Ja“, sagt sie mit fester, ehrlicher Stimme, allerdings guckt auch sie leicht enttäuscht. Alles in ihr sehnt sich nach Markus. Wo kommen diese Gefühle denn auf einmal wieder her? Sie war sich so sicher, dass sie über ihn hinweg war, aber je mehr sie darüber nachdenkt, empfindet sie immer noch etwas für ihn.
Sie seufzt. Wie gerne sie einfach für immer hier bei Markus bleiben würde. Kurzerhand entscheidet sie sich dazu, ihn zu umarmen, wer weiß, wann und ob sie jemals wieder die Gelegenheit dazu hat. Sie schließt ihre Augen und saugt den Moment auf. Sie möchte Markus nicht verlassen, aber sie hat keine andere Wahl. Dabei fühlt sie sich so geborgen in seinen Armen.
Markus zieht sie ganz nah an sich. Er möchte sie auch nicht gehen lassen und am liebsten würde er sie für immer genauso im Arm halten und die Umarmung nie beenden. Aber sie war damals, als sie ebenfalls zurück nach München ging, mehr als deutlich, dass sie keine Beziehung mit ihm möchte. Also musste er sie gehen lassen und das wird er jetzt auch müssen. Schließlich ist sie mit Thomas zusammen.
„Pass auf dich auf“, sagt er zu ihr und lässt sie dann los. Er würde es nicht ertragen, wenn es ihr schlecht ginge oder ihr sogar etwas zustoßen würde. Dafür ist sie ihm einfach viel zu wichtig.
Katharina ist leicht gerührt von seinen Worten. Sie bedeutet ihm also doch etwas, wobei es wahrscheinlich nur freundschaftlich ist, aber sonst hätte er es wohl nicht gesagt. Dabei sollte sie ihm eigentlich sagen, dass er auf sich aufpassen soll, schließlich ist er derjenige, der immer waghalsige Aktionen am Berg betreibt und sich immer wieder selbst in Gefahr begibt, um andere zu retten.
Sie lächelt ihn nochmal an, bevor sie sich umdreht und geht. Wenn sie jetzt nicht fährt, schafft sie es wahrscheinlich gar nicht, sich von ihm zu trennen. Hat er nicht die Wahrheit verdient? Aber was ist die Wahrheit überhaupt? Katharina ist sich ja selbst nicht mal sicher, was genau sie für Markus empfindet, was soll sie ihm denn sagen? Sollte sie ihm nicht zumindest sagen, dass sie schwanger ist? Aber würde das irgendwas ändern? Wahrscheinlich würde es eher alles noch komplizierter machen, da es nicht sein Baby ist, das in ihrem Bauch heranwächst.
Trotzdem möchte sie nicht einfach so gehen. Sie muss ihn zumindest noch einmal sehen, bevor sie ihr Leben hier in der Ramsau hinter sich lässt. Sie dreht sich um und ruft nach ihm.
Voller Erwartung guckt er sie an. Was will sie noch von ihm? Könnte es sein, dass...? Wäre es wirklich möglich, dass das passiert, was er sich schon so lange ersehnt hat? Wird sie ihm jetzt ihre Liebe gestehen? Er wünscht es sich so sehr. Aber warum sollte sie das tun? Wahrscheinlich möchte sie sich einfach nur richtig verabschieden, bevor sie ihre Zelte hier in der Ramsau abbricht.
Katharina hätte ihm so viel sagen können, dass sie ihn liebt und dass sie schwanger von Thomas ist, aber das Kind eigentlich lieber mit ihm großziehen würde und vor allem, dass sie bei Markus bleiben möchte. Aber aus irgendeinem Grund schafft sie es nicht, als er sie voller Erwartung anguckt. Ihr fehlen die Worte und vielleicht ist es doch besser, wenn sie einfach fährt und versucht, ihn zu vergessen. Wie sollte das mit ihm auch funktionieren? Schließlich ist es nicht sein Kind und wahrscheinlich würde er es nicht mal wollen. Außerdem weiß es Thomas nicht und er hat ein Recht darauf, es zu erfahren, viel mehr als Markus. Also lächelt sie ihn einfach an und nickt leicht. Zu mehr ist sie nicht in der Lage. Dann steigt sie ins Auto und fährt mit Tobias davon.
Sie hinterlässt einen verwirrten und enttäuschten Markus, der keine Ahnung hat, was er damit anfangen soll. War das ein Zeichen, dass sie ihn auch noch liebt? Oder interpretiert er zu viel darein und in Wahrheit wollte sie ihm nur bestätigen, dass sie auf sich aufpassen wird? Oder war es doch nur eine Verabschiedung? Er wird es wohl nie erfahren. Die Liebe seines Lebens ist weg und er hat keine andere Wahl, als ihr dabei zuzusehen, wie sie davon fährt. Was hätte er dafür gegeben, sie zumindest noch einmal küssen zu dürfen? Immerhin hat sie ihn nochmal umarmt und er hatte die Chance, sie sich genau einzuprägen. Ihren Duft, ihre Stimme, ihr Lächeln, ihre Arme, die ihn festhalten und das Gefühl, sie in den eigenen Armen halten zu können. Er wird sie nie vergessen und wenn sie sich irgendwann dazu entscheidet, zurück zu ihm zu kommen, wird er für sie da sein.
Katharina sitzt im Auto neben ihrem Bruder auf dem Weg zum Hotel, wo sie ihre Sachen holen und dann nach München fahren wird. Aber hat sie gerade die richtige Entscheidung getroffen? Wird sie es wirklich schaffen, Markus zu vergessen? Will sie das überhaupt? Nein, das will sie nicht und wenn sie ehrlich zu sich ist, kann sie das auch nicht.
Und Markus? Würde er sie überhaupt noch wollen? Schließlich ist sie schwanger von einem anderen und Markus war schon überhaupt nicht begeistert, als er erfahren hat, dass er sich um Mia kümmern soll. Dabei macht er das so toll mit ihr und die Kleine fühlt sich wohl bei ihm. Und auch wenn Mia nicht seine leibliche Tochter ist, ist es etwas ganz anderes, als es mit ihrem Baby wäre. Er hat Mia aufgenommen, weil sie niemand anderen hatte und er sie nicht ins Heim stecken konnte. Aber bei Katharinas Baby ist das nicht so. Es hat eine Mutter und ja auch einen Vater, auch wenn dieser davon noch nichts weiß. Katharina hat ihm noch nichts davon erzählt, weil sie Angst vor seiner Reaktion hat, dass er das Kind vielleicht gar nicht möchte und weil sie sich nicht sicher ist, ob sie das Kind mit ihm möchte. Eigentlich weiß sie die Antwort darauf schon. Sie möchte ihr Kind mit Markus großziehen und nicht mit Thomas. Und sie ist sich ziemlich sicher, dass Thomas nicht begeistert davon sein wird, dass er Vater wird. Er ist kein Familienmensch und möchte viel lieber Karriere machen, da ist ein Baby nur im Weg.
Aber was, wenn sie sich in ihm täuscht und er das Kind sehr wohl wollen würde, sie sich aber für Markus entscheidet, der sie wahrscheinlich überhaupt nicht mehr will und sie dann beide verliert? Sie kann ihr Kind nicht alleine großziehen, das traut sie sich einfach nicht zu. Wobei sie lieber eine alleinerziehende Mutter ist, als ihr Kind mit einem Mann aufzuziehen, den sie nicht mehr liebt. Und da muss sie ehrlich zu sich sein, sie liebt Thomas nicht mehr und hat es schon lange nicht mehr getan.
Sie muss an die Worte von Tobias denken. 'Ein Kind braucht doch einen Vater', wobei er sich direkt verbessert und gesagt hat: 'Ein Kind braucht eine Familie und die hast du.' Sie ist nicht alleine. Auch wenn ihr Kind eventuell keinen Vater haben wird, sie wird immer ihre Familie haben, die hinter ihr steht. Aber dafür muss sie in der Ramsau bleiben. München ist zu weit weg, um ihre Familie als Unterstützung zu haben und außerdem sind die Berge viel schöner für ein Kind als eine Großstadt. Sie will ihr Kind hier in der Ramsau aufziehen, egal was mit Markus und Thomas wird. Das hier ist ihr Zuhause und nicht mehr München.
Auf einmal ist ihr klar, dass es ein riesen Fehler ist, jetzt nach München zu fahren, was soll sie da noch? Es ist nicht mehr ihr Zuhause und Thomas liebt sie auch nicht mehr. Also warum sollte sie fahren? Vor allem, wenn sie hier bei Markus bleiben kann. Markus, der sie vorhin bei ihrer Umarmung nicht loslassen wollte und sie enttäuscht angeguckt hat, als sie gefahren ist. Liebt er sie etwa doch noch? Sie liebt ihn, das ist ihr gerade klar geworden. Die Augen, die sie so angestrahlt haben, als sie auf ihn zugekommen ist, sein Duft und der starke Druck seiner Arme, als sie ihn umarmt hat. Sie liebt ihn und will mit ihm ihr Leben verbringen.
„Stopp, halt an“, ruft sie plötzlich. Tobias ist total verwirrt, was jetzt los ist, aber er hält an. Sie haben es nicht mal aus Ramsau rausgeschafft. Ohne ein weiteres Wort springt Katharina aus dem Wagen und rennt wieder zurück Richtung Zentrale. Was hat sie denn vor? Tobias versteht überhaupt nichts mehr. Trotzdem beschließt er, sie gehen zu lassen und alleine zum Hotel zu fahren. Sie wird schon wissen, was sie tut und alleine zurechtkommen wird sie auch.
Katharina ist egal, was ihr Bruder jetzt von ihr denkt, für sie zählt nur noch Markus. Sie muss zu ihm und ihm sagen, dass sie ihn liebt. Wenn er ihre Gefühle nicht erwidert, kann sie ja immer noch nach München. Aber sie muss jetzt wissen, was los ist. Vor allem will sie ihm endlich die ganze Wahrheit sagen. Sie kann nicht mehr ohne Markus sein. Sie braucht ihn. Hoffentlich braucht er sie auch.
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