Ein Moment Ewigkeit
Kurzbeschreibung
Robin wartet auf dem Hügel auf das Ende. - Zeitrahmen: Diese Geschichte spielt während der Episode „Der Hinterhalt (The Greatest Enemy)“.
GeschichteDrama / P16 / Gen
Guy of Gisburne
Herne der Jäger
Robin of Loxley / Robert of Huntingdon
17.11.2022
17.11.2022
1
1.394
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Nun war er wahrlich völlig allein. Marion und Much hatten die Flucht angetreten – mehr oder weniger von ihm gezwungen - und er hatte ihnen so viel Zeit verschafft wie es ihm möglich gewesen war. Nun blieb ihm nur noch zu hoffen, dass sie es geschafft hatten Zuflucht im Wald zu finden, damit der Sheriff sie auf keinen Fall aufspüren konnte. Aber selbstverständlich hoffte er ebenfalls, dass seine restlichen Freunde auch entkommen waren. Dies befand sich aber nun alles außerhalb seiner Kontrolle und Reichweite.
Jetzt war er an einem Punkt angelangt, an dem er so gut wie alles verloren hatte. Seinen letzten Pfeil hatte er verschossen, ohne mit ihm irgendetwas treffen zu wollen, seinen Bogen hatte er zerbrochen, damit der Sheriff ihn nicht als Trophäe benutzen konnte, Albion hatte er in Marions Obhut übergeben. Er war davon überzeugt, sie werde schon erfahren, was sie damit zu tun hatte. Zu gegebener Zeit.
Was war ihm noch geblieben? Sein Leben? Aber auch das würde er nicht mehr lange haben, sondern jetzt jeden Moment verlieren. Und eigentlich hoffte er darauf, nicht mehr so lange ganz allein auf diesem Hügel ausharren zu müssen. Allein zu sterben war eine doppelte Qual.
„Du bist niemals allein, mein Sohn!“, ertönte die Stimme Hernes und als Robin sich daraufhin umdrehte, erblickte er die vertraute Gestalt des Gottes dieses Waldes. Einen Augenblick flammte Hoffnung in ihm auf, aber dann erinnerte er sich wieder, dass dieses Opfer notwendig war. Für Hernes Sohn gab es doch kein Entkommen. Trotzdem hätte er zu gerne noch erfahren, was mit den anderen geschehen war.
„Keine Angst“, beruhigte Herne ihn und mit einem Mal erblickte Robin vor seinem inneren Auge Marion und Much, die völlig erschöpft und tränenüberströmt im Wald hockten. Dieser Anblick war zwar nicht schön, aber es freute ihn, dass außer ihnen nichts zu sehen war und außer den gewöhnlichen Geräuschen des Waldes auch nichts zu hören.
„Ihnen geht es gut. Sie werden sich von diesem Tag erholen, das braucht nur seine Zeit. Aber sie werden über ihren Verlust hinwegkommen. Dein Bruder weiß es noch nicht, aber dies sind die ersten Schritte auf seinem Weg zum Erwachsenensein, nun, da er sich nicht mehr auf dich stützen kann.“
„Und Marion?“, wollte Robin wissen, dem es wehtat ihre Tränen zu sehen.
„Ihr Schicksal ist nicht an deiner Seite auszuharren. Auch wenn sie sich das jetzt nicht vorstellen kann, wartet das Glück auf sie. Sie wird einige Zeit benötigen, bis es zu ihr kommt und noch mehr, bis sie es akzeptiert, aber es ist vorherbestimmt.“
Das Bild der beiden auf der Waldlichtung verschwand und für einen kurzen Moment war Robin in der Lage einen Blick auf eine Marion zu werfen, die eindeutig einige Jahre älter war, und die vor Glück nur so strahlte. Da wurde es Hernes Sohn um einiges leichter ums Herz. Auch wenn er schon seit einiger Zeit gewusst hatte, er würde gehen müssen, hatte es ihn geschmerzt, sie zurückzulassen. Nun aber hatte Herne ihm versichert, dass dieser Tag nicht das Ende ihres Glücks darstellte.
„Und die anderen?“, verlangte er dann zu wissen.
Herne wies mit einem geduldigen Gesichtsausdruck auf einen anderen Punkt auf der Hügelkuppe und als Robin dorthin schaute, erblickte er das Innere einer Hütte. Für einen Augenblick stockte ihm der Atem, denn er entdeckte Will und John, Tuck und Nasir, gefesselt. Voller Schreck wollte er sich schon Herne zuwenden, weil es für ihn nicht so aussah, als ginge es ihnen gut, da fiel ihm auf einmal auf, dass jemand ein Loch in die hintere Wand schnitt. Dann zwängte sich ein Mann, bekleidet mit der Art Hemd, wie auch Robin sie trug und mit weit ins Gesicht gezogener Kapuze, durch die enge Öffnung. Sobald sie ihn zu Gesicht bekamen, erschien auf dem Gesicht seiner Freunde ein freudiges Grinsen.
„Gisburne hat gelogen“, entfuhr es Will, was Robin auf der Stelle klar machte, dass der ehemalige Soldat den Fremden im schlechten Licht innerhalb der Hütte für Robin Hood – für ihn selbst - hielt. Der Mann forderte die Gefangenen auf, ruhig zu bleiben und begann dann ihre Fesseln zu durchtrennen. Als er sie alle befreit hatte, zeigte er stumm auf die Öffnung in der Wand und die vier verschwanden rasch durch diese. Wahrscheinlich erwarteten sie, dass ihr Retter ihnen unverzüglich folgen würde. Aber der hatte offenbar andere Pläne.
„Auch sie werden darüber hinwegkommen. Es wird dauern, dass will ich nicht leugnen, und auch nicht immer einfach sein, aber sie werden ihren Weg nicht allein gehen. Sie werden weiterhin im Kampf zusammenstehen.“ Herne verstummte, während Robin weiterhin auf den Fremden starrte, den die anderen für Hood gehalten hatten.
„Es wird Zeit für dich zu gehen, mein Sohn, auf dich warten nun andere Aufgaben“, ertönte Hernes Stimme ganz unerwartet und hätte beinahe dafür gesorgt, dass die Vision verschwand.
„Einen Moment noch“, bat Robin, denn der Fremde war gerade mit gespanntem Bogen und eingelegtem Pfeil vor die Hütte getreten und konfrontierte nun einen entsetzten Sheriff und Sir Guy of Gisburne, der ihn fassungslos anstarrte.
Der Fremde spannte den Bogen noch ein bisschen weiter und zielte nun mit dem Pfeil auf den Ritter. Robin wusste ohne jeglichen Zweifel, dass er genau dessen ungeschützte Kehle treffen würde. Nichts konnte Gisburne nun noch retten. Ohne darüber nachzudenken machte Hernes Sohn eine abwehrende Bewegung mit der Hand, nur um gleich darauf zu sehen, wie Gisburne auf ein Knie sackte und sich den Oberarm hielt, der gerade durchbohrt worden war. Aus beiden Seiten der Wunde tropfte Blut auf die Erde. Der Fremde starrte die zwei Normannen noch einen Augenblick lang an, bevor er sich umdrehte und im Wald verschwand, ohne dass jemand versuchte, ihn aufzuhalten.
Herne seufzte. „Er wäre dir ein Gefährte geworden auf deinem weiteren Weg. Nun wird die Warterei nicht nur lange, sondern auch schmerzvoll sein.“ Als Robin ihm einen erschrockenen Blick zuwarf, setzte er noch hinzu. „Nicht für dich, mein Sohn, aber für ihn.“ Dann war er verschwunden.
Und Robin spürte, wie die Armbrustbolzen in ihn eindrangen. Aber der Schmerz peinigte ihn nur ganz kurz, dann befand er sich nicht mehr auf dem Hügel und die Probleme dieses Lebens belasteten ihn nicht mehr.
Er wusste allerdings nicht, dass der Ritter, nachdem er von dem Pfeil getroffen war – und nachdem ihm unmittelbar darauf klargeworden war, der geheimnisvolle Fremde könne auf keinen Fall Robin Hood sein – den Schmerz des Eindringens der Armbrustbolzen genauso spüren konnte, als hätten sie ihn selbst getroffen. In diesem Moment verstand er natürlich nicht, was er da fühlte, aber er würde das niemals vergessen. Die Erinnerung an diesen Schmerz begleitete ihn sein gesamtes restliches Leben.
************************************
Mit seinem Blut versickerte auch das Leben des Ritters im staubigen Boden der Präfektur. Nun war er sich ganz sicher, dass es nicht mehr lange dauern konnte, bis er seinen Brüdern, bis er den anderen Rittern der Apokalypse auf die andere Seite folgen würde, er wünschte sich nur, er wäre nicht der letzte von ihnen, der ging. Die Erkenntnis, ganz allein sterben zu müssen, verdoppelte seine Qual noch.
Auf einmal blickte er nicht mehr auf den Hof von St. John’s, sondern hatte das Bild eines steinigen Hügels vor Augen, auf dem sich die Silhouette eines Mannes vor dem blutroten Himmel eines Sonnenuntergangs abzeichnete. Zuerst war Gisburne nicht in der Lage mit diesem Anblick etwas anfangen zu können, bis der Mann sich umdrehte und er ihn auf einmal erkannte. Zu seiner großen Überraschung handelte es sich um Loxley. Verwirrt starrte er auf den Gesetzlosen, den ersten Sohn Hernes, der bereits vor vielen Jahren gestorben war, gespickt mit Armbrustbolzen. Zumindest hatte man ihm das erzählt, denn er selbst hatte es nicht mit angesehen. Hatte es nicht mit ansehen müssen, wie ihm auf einmal – völlig unerwartet - durch den Kopf schoss.
Seine Verwirrung steigerte sich noch, als Loxley ihn auf einmal anlächelte und ihm dann seine Hand entgegenstreckte.
„Niemand sollte alleine sterben müssen, Guy.“
‚Niemand sollte alleine sterben müssen‘, wiederholte der Ritter in Gedanken und begab sich – ohne weiter darüber nachzudenken - an Loxleys Seite. Auf einmal war seine Angst verflogen und auch seine Schmerzen waren nicht mehr zu spüren. ‚Dies ist nun, was mir wirklich vorherbestimmt war!‘, ging es ihm durch den Kopf. Noch niemals in seinem Leben war er von etwas so überzeugt wie von dem, was er gerade tat und seit langer Zeit umspielte wieder ein glückliches Lächeln seine Lippen.
Jetzt war er an einem Punkt angelangt, an dem er so gut wie alles verloren hatte. Seinen letzten Pfeil hatte er verschossen, ohne mit ihm irgendetwas treffen zu wollen, seinen Bogen hatte er zerbrochen, damit der Sheriff ihn nicht als Trophäe benutzen konnte, Albion hatte er in Marions Obhut übergeben. Er war davon überzeugt, sie werde schon erfahren, was sie damit zu tun hatte. Zu gegebener Zeit.
Was war ihm noch geblieben? Sein Leben? Aber auch das würde er nicht mehr lange haben, sondern jetzt jeden Moment verlieren. Und eigentlich hoffte er darauf, nicht mehr so lange ganz allein auf diesem Hügel ausharren zu müssen. Allein zu sterben war eine doppelte Qual.
„Du bist niemals allein, mein Sohn!“, ertönte die Stimme Hernes und als Robin sich daraufhin umdrehte, erblickte er die vertraute Gestalt des Gottes dieses Waldes. Einen Augenblick flammte Hoffnung in ihm auf, aber dann erinnerte er sich wieder, dass dieses Opfer notwendig war. Für Hernes Sohn gab es doch kein Entkommen. Trotzdem hätte er zu gerne noch erfahren, was mit den anderen geschehen war.
„Keine Angst“, beruhigte Herne ihn und mit einem Mal erblickte Robin vor seinem inneren Auge Marion und Much, die völlig erschöpft und tränenüberströmt im Wald hockten. Dieser Anblick war zwar nicht schön, aber es freute ihn, dass außer ihnen nichts zu sehen war und außer den gewöhnlichen Geräuschen des Waldes auch nichts zu hören.
„Ihnen geht es gut. Sie werden sich von diesem Tag erholen, das braucht nur seine Zeit. Aber sie werden über ihren Verlust hinwegkommen. Dein Bruder weiß es noch nicht, aber dies sind die ersten Schritte auf seinem Weg zum Erwachsenensein, nun, da er sich nicht mehr auf dich stützen kann.“
„Und Marion?“, wollte Robin wissen, dem es wehtat ihre Tränen zu sehen.
„Ihr Schicksal ist nicht an deiner Seite auszuharren. Auch wenn sie sich das jetzt nicht vorstellen kann, wartet das Glück auf sie. Sie wird einige Zeit benötigen, bis es zu ihr kommt und noch mehr, bis sie es akzeptiert, aber es ist vorherbestimmt.“
Das Bild der beiden auf der Waldlichtung verschwand und für einen kurzen Moment war Robin in der Lage einen Blick auf eine Marion zu werfen, die eindeutig einige Jahre älter war, und die vor Glück nur so strahlte. Da wurde es Hernes Sohn um einiges leichter ums Herz. Auch wenn er schon seit einiger Zeit gewusst hatte, er würde gehen müssen, hatte es ihn geschmerzt, sie zurückzulassen. Nun aber hatte Herne ihm versichert, dass dieser Tag nicht das Ende ihres Glücks darstellte.
„Und die anderen?“, verlangte er dann zu wissen.
Herne wies mit einem geduldigen Gesichtsausdruck auf einen anderen Punkt auf der Hügelkuppe und als Robin dorthin schaute, erblickte er das Innere einer Hütte. Für einen Augenblick stockte ihm der Atem, denn er entdeckte Will und John, Tuck und Nasir, gefesselt. Voller Schreck wollte er sich schon Herne zuwenden, weil es für ihn nicht so aussah, als ginge es ihnen gut, da fiel ihm auf einmal auf, dass jemand ein Loch in die hintere Wand schnitt. Dann zwängte sich ein Mann, bekleidet mit der Art Hemd, wie auch Robin sie trug und mit weit ins Gesicht gezogener Kapuze, durch die enge Öffnung. Sobald sie ihn zu Gesicht bekamen, erschien auf dem Gesicht seiner Freunde ein freudiges Grinsen.
„Gisburne hat gelogen“, entfuhr es Will, was Robin auf der Stelle klar machte, dass der ehemalige Soldat den Fremden im schlechten Licht innerhalb der Hütte für Robin Hood – für ihn selbst - hielt. Der Mann forderte die Gefangenen auf, ruhig zu bleiben und begann dann ihre Fesseln zu durchtrennen. Als er sie alle befreit hatte, zeigte er stumm auf die Öffnung in der Wand und die vier verschwanden rasch durch diese. Wahrscheinlich erwarteten sie, dass ihr Retter ihnen unverzüglich folgen würde. Aber der hatte offenbar andere Pläne.
„Auch sie werden darüber hinwegkommen. Es wird dauern, dass will ich nicht leugnen, und auch nicht immer einfach sein, aber sie werden ihren Weg nicht allein gehen. Sie werden weiterhin im Kampf zusammenstehen.“ Herne verstummte, während Robin weiterhin auf den Fremden starrte, den die anderen für Hood gehalten hatten.
„Es wird Zeit für dich zu gehen, mein Sohn, auf dich warten nun andere Aufgaben“, ertönte Hernes Stimme ganz unerwartet und hätte beinahe dafür gesorgt, dass die Vision verschwand.
„Einen Moment noch“, bat Robin, denn der Fremde war gerade mit gespanntem Bogen und eingelegtem Pfeil vor die Hütte getreten und konfrontierte nun einen entsetzten Sheriff und Sir Guy of Gisburne, der ihn fassungslos anstarrte.
Der Fremde spannte den Bogen noch ein bisschen weiter und zielte nun mit dem Pfeil auf den Ritter. Robin wusste ohne jeglichen Zweifel, dass er genau dessen ungeschützte Kehle treffen würde. Nichts konnte Gisburne nun noch retten. Ohne darüber nachzudenken machte Hernes Sohn eine abwehrende Bewegung mit der Hand, nur um gleich darauf zu sehen, wie Gisburne auf ein Knie sackte und sich den Oberarm hielt, der gerade durchbohrt worden war. Aus beiden Seiten der Wunde tropfte Blut auf die Erde. Der Fremde starrte die zwei Normannen noch einen Augenblick lang an, bevor er sich umdrehte und im Wald verschwand, ohne dass jemand versuchte, ihn aufzuhalten.
Herne seufzte. „Er wäre dir ein Gefährte geworden auf deinem weiteren Weg. Nun wird die Warterei nicht nur lange, sondern auch schmerzvoll sein.“ Als Robin ihm einen erschrockenen Blick zuwarf, setzte er noch hinzu. „Nicht für dich, mein Sohn, aber für ihn.“ Dann war er verschwunden.
Und Robin spürte, wie die Armbrustbolzen in ihn eindrangen. Aber der Schmerz peinigte ihn nur ganz kurz, dann befand er sich nicht mehr auf dem Hügel und die Probleme dieses Lebens belasteten ihn nicht mehr.
Er wusste allerdings nicht, dass der Ritter, nachdem er von dem Pfeil getroffen war – und nachdem ihm unmittelbar darauf klargeworden war, der geheimnisvolle Fremde könne auf keinen Fall Robin Hood sein – den Schmerz des Eindringens der Armbrustbolzen genauso spüren konnte, als hätten sie ihn selbst getroffen. In diesem Moment verstand er natürlich nicht, was er da fühlte, aber er würde das niemals vergessen. Die Erinnerung an diesen Schmerz begleitete ihn sein gesamtes restliches Leben.
************************************
Mit seinem Blut versickerte auch das Leben des Ritters im staubigen Boden der Präfektur. Nun war er sich ganz sicher, dass es nicht mehr lange dauern konnte, bis er seinen Brüdern, bis er den anderen Rittern der Apokalypse auf die andere Seite folgen würde, er wünschte sich nur, er wäre nicht der letzte von ihnen, der ging. Die Erkenntnis, ganz allein sterben zu müssen, verdoppelte seine Qual noch.
Auf einmal blickte er nicht mehr auf den Hof von St. John’s, sondern hatte das Bild eines steinigen Hügels vor Augen, auf dem sich die Silhouette eines Mannes vor dem blutroten Himmel eines Sonnenuntergangs abzeichnete. Zuerst war Gisburne nicht in der Lage mit diesem Anblick etwas anfangen zu können, bis der Mann sich umdrehte und er ihn auf einmal erkannte. Zu seiner großen Überraschung handelte es sich um Loxley. Verwirrt starrte er auf den Gesetzlosen, den ersten Sohn Hernes, der bereits vor vielen Jahren gestorben war, gespickt mit Armbrustbolzen. Zumindest hatte man ihm das erzählt, denn er selbst hatte es nicht mit angesehen. Hatte es nicht mit ansehen müssen, wie ihm auf einmal – völlig unerwartet - durch den Kopf schoss.
Seine Verwirrung steigerte sich noch, als Loxley ihn auf einmal anlächelte und ihm dann seine Hand entgegenstreckte.
„Niemand sollte alleine sterben müssen, Guy.“
‚Niemand sollte alleine sterben müssen‘, wiederholte der Ritter in Gedanken und begab sich – ohne weiter darüber nachzudenken - an Loxleys Seite. Auf einmal war seine Angst verflogen und auch seine Schmerzen waren nicht mehr zu spüren. ‚Dies ist nun, was mir wirklich vorherbestimmt war!‘, ging es ihm durch den Kopf. Noch niemals in seinem Leben war er von etwas so überzeugt wie von dem, was er gerade tat und seit langer Zeit umspielte wieder ein glückliches Lächeln seine Lippen.