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Fremde Gewässer

Kurzbeschreibung
GeschichteAbenteuer, Freundschaft / P12 / Het
Bepo OC (Own Character) Penguin Shachi Trafalgar Law
16.11.2022
05.03.2023
5
9.370
4
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Dieses Kapitel
1 Review
 
08.12.2022 1.594
 
Es war einige Zeit vergangen, Leah hatte sich auf der Polar Tang, wie das Gefährt hieß, eingelebt, dabei hatte sie auch von Shachi und Penguin erfahren, dass sie sich nicht auf einem Schiff, sondern in einem U-Boot befand. Es war eine ganz andere Erfahrung unter Wasser zu reisen, da sie aber laut Law seiner Anordnung das Bett noch immer nicht verlassen durfte, langweilte sie sich tierisch auf der Krankenstation.

Als sie gerade mit dem Gedanken spielte aufzustehen und auszuprobieren, ob sie endlich wieder normal laufen konnte, steckten die beiden Rudergänger ihre Köpfe zur Tür herein, „Hey, Leah!”, grölten beide gleichzeitig, sie hatten die Frau gleich beim ersten Treffen sofort ins Herz geschlossen und verstanden sich gut mit ihr. Das war auch einer der Gründe, warum sie bisher noch nicht vor Langeweile gestorben war. Die beiden hatten ihr oft Gesellschaft geleistet, mit ihr geredet, Karten gespielt und ihr sogar beigebracht, wie man Poker spielte, wobei die Rothaarige die Jungs immer abzog und gewann. Poker spielen lag der Rothaarigen einfach im Blut. Auch der schwarzhaarige Chirurg bekam das schnell mit und musste schmunzeln, dass seine beiden besten Freunde immer wieder gegen sie verloren.

Die beiden betraten ohne weiteres den Raum, sie waren sogar so nett und brachten ihr etwas zu essen mit, denn es war schon Mittagszeit und der Magen der Rothaarigen knurrte laut auf, als sie den leckeren Duft von der Mahlzeit roch, „da scheint aber jemand ordentlich Hunger zu haben“, lachte Shachi und reichte ihr einen Teller mit gutriechendem Gulasch, „Der Käpten sagt wir sollen dir Bescheid geben, das Uni dir ein paar Krücken gebaut hat. Er bringt sie nachher mit…” Leah hielt kurz mit dem Essen inne, „Also darf ich endlich runter von diesem Schiff, eh, U-Boot?” Sie verschluckte sich fast vor Freude: „Endlich, darauf habe ich schon eine Weile gewartet!” Die beiden Männer schauten etwas traurig drein, „Du willst uns wirklich wieder verlassen?” Sie nickte eifrig, „Ja, ich habe noch einige Verpflichtungen nachzugehen! Außerdem, wie lange bin ich nun schon bei euch?”

„Genau drei Wochen, aber ich habe nie behauptet, dass du das Schiff schon wieder verlassen darfst”, meldete sich eine dunkle, raue Stimme von der Tür her. Sie sahen alle in die Richtung, aus der sie kam, als gerade Law den Raum betrat, in seinen Händen die Krücken, von denen die beiden Männer ihr vorhin schon erzählten.

„Shachi, Peng, lasst mich mit Leah-ya alleine”, in seiner Stimme schwang Verärgerung mit, was die beiden Freunde sofort bemerkten und die Flucht ergriffen. Während der Schwarzhaarige sich sicher war, dass die beiden weg waren, wandte er sich der Frau zu, „Leah-ya, wie kommst du auf die Idee schon das Schiff verlassen zu wollen, wo du noch nicht einmal ohne Hilfe laufen kannst?” Sie schluckte, der Hunger war ihr nun endgültig vergangen. „Und wann darf ich endlich gehen?”, fragte sie nochmals vorsichtig nach. „Wenn du wieder ohne Krücken laufen kannst, und wenn wir eine passende Insel finden“, sie stöhnte resigniert auf.

„Da ich Uni schon vor einer Weile beauftragt habe dir ein paar Krücken zu bauen, darfst du dich mit ihnen wieder bewegen, lass es vorerst aber vorsichtig angehen,” Law hielt kurz inne, „Ach, vor allem Überanstreng dich nicht!” Er musterte sie noch einmal kritisch, ehe er die beiden Gehhilfen neben ihrem Bett abstellte und wieder aus dem Raum verschwand. Jetzt wo Leah sich wieder allein überlassen wurde, bekam sie nun doch Hunger und aß ihr Mittagessen bis zu Hälfte auf. Mehr schaffte sie einfach nicht.

Shachi machte ihren Teller immer besonders voll, >>wahrscheinlich auf Law seine Anweisung hin<<, dachte sie sich nur resigniert und rollte mit den Augen. Leah wusste, dass sie zu wenig wog, was aber nur daran lag, dass sie nie wirklich viel zu Essen bekam. Die restlichen Soldaten schnappten ihr immer das Meiste vor der Nase weg.

Da Law so gnädig gewesen war, und sie von den restlichen Kabeln und der Infusion befreite, von der er der Meinung war, dass sie so lange nötig gewesen seien, stand ihr nichts weiter im Weg. Die Rothaarige setzte sich normal auf, durch die dauerhafte Gabe von Schmerzmittel, welches sie noch immer bekam, tat ihr zum Glück nichts weiter weh. Die wunden waren auch schon fast wieder verheilt, die Fäden hatte der Arzt bisher noch nicht gezogen.

>>War es nicht so, dass die Fäden nicht nach ca. 10 Tagen entfernt wurden?<<, bei dem Gedankengang griff die Rothaarige zu den Krücken, >>Vielleicht sollte ich Law nochmal darauf hinweisen, bestimmt hat er es nur vergessen<<, mit den Gehhilfen bewaffnet, stellte sich Leah das erste Mal seit einer gefühlten Ewigkeit auf ihre Beine. Es war total ungewohnt, da sie gegen einen leichten Schwindel ankämpfen musste. Der Bewies, dass die Frau eindeutig schon viel zu lange hier gelegen hatte.

Die erste Belastung auf den beiden neuen Wegbegleitern fühlte sich merkwürdig an, „daran muss ich mich wohl einfach noch gewöhnen”, murmelte sie in sich hinein, während sie sich langsam aber mit Bedacht auf den Weg machte. Jedoch nicht zum Ausgang, nein, die Rothaarige musste mal ganz dringend auf die Toilette. Als das aber erledigt war, nahm sie sich vor das U-Boot zu erkunden, auf dem sie nun schon eine Weile zu Gast war. Laut den beiden Rudergängern sollte es ziemlich groß sein und man konnte sich sehr schnell verirren. Nur zu dumm, dass Leah ein ziemlich großes Orientierungsproblem hatte, und sich dadurch sehr schnell verlief.

Jaa trotz, dass sie Seekarten studierte, wie Bücher, konnte sie nicht navigieren. So war ihr einiges an Spott in der Marine sicher, die Soldaten machten sich immer über sie lustig, da man ihr den Weg immer genau beschreiben musste. Aber trotz dessen fand sie jenen Weg meist dennoch nicht.
Auf dem Weg durch die kalten grauen Gänge stellte Leah wirklich fest, dass man sich hier ziemlich schnell verlaufen konnte. Das Einzige, was ihr hier half, war sich zu merken, wie genau sie abbog.

Die junge Frau entschied sich vorerst für den linken Weg, da von diesem ein leichter Zug kam, der fast schon erfrischend schien, >>Law, hat mir ja nicht verboten, das Schiff zu erkunden, oder mich anderweitig in den Gängen zu Bewegen<<, mit diesen Gedanken machte sich die Rothaarige auf den Weg. Der erste Blick auf den Gang bot ihr nur geringe Einsicht: Da er wie auch die Wände des Krankenzimmers grau und metallisch waren. Ihr erster Weg führte sie in die linke Richtung, von der sie meinte, einen leichten Luftzug zu spüren. Der Gang hatte alle paar Meter in der Decke eingelassene Lampen die, mit ihrem Kaltweißlicht dem Gang eine kalte und unwohnliche Optik verliehen. Es fröstelte Leah leicht, als sie den Gang weiter hinunter humpelte. Er kam ihr sehr lang vor und als sie schon fast wieder umdrehen wollte, da sie dachte, der Gang endete eh in einer Sackgasse, kam sie an eine Abzweigung. Nein, es war eher eine Art RONDELL? Man konnte von ihrer Position nach unten und oben sehen.

Auf der unteren Ebene waren mehrere Türen, und es war ebenfalls ein leichtes Summen und Brummen zu hören, was von den Motoren kommen musste. Zudem war an einer Tür ein Schild angebracht, was darauf hinwies, dass es sich dabei um einen Raum handeln musste in dem Hochspannungsmaschinen arbeiteten. Ihr Blick glitt weiter, als sie auf ihrer Ebene angekommen war, konnte sie sehen, dass sich noch mehr Türen auf dieser Ebene befanden. Was sich dahinter verbarg, würde sie nur allzu gerne wissen, leider meldete sich der altbekannte Schmerz mit seinem unangenehmen Schwindel, der sie dazu zwang, sich auf einer Treppenstufe abzusetzen. Jene führte nach oben. Angst davor, dass sie jemand finden würde, hatte sie nicht. Peng und Shachi hatten ihr erzählt, dass alle auf dem Schiff über ihre Anwesenheit Bescheid wussten, und niemand wirklich etwas dagegen hatte. Sie waren dennoch vorsichtig, da sie eine Fremde war, die zusätzlich noch zur Marine gehörte.

Als Leah so dasaß, spürte sie neben dem Schmerz auch eine starke Präsenz. Da ihr Haki besonders gut ausgeprägt war, konnte sie auch feststellen, dass es sich um den schwarzhaarigen Chirurgen handeln musste, der sie anscheinend zu beobachten schien. Leider war dieser nicht in ihrer Sichtweite, aber er musste sich auf der oberen Ebene verstecken. Letztlich war es ihr ja egal, was er hier trieb, >>es ist ja immerhin sein U-Boot<<, dachte die sich nur, als sie sich erhob und leise unter den Schmerzen ächzte. Was auch der großgewachsene Mann hörte. Er stieß sich gerade von der Wand ab und wollte die Treppe zu der Rothaarigen hinunter gehen, als er bemerkte, wie sie sich auf den Weg zurück machte, weswegen er sie einfach ziehen ließ.

Die junge Frau ging schlecht als recht Richtung Krankenzimmer zurück, die Schmerzen wurden stärker, >>Das Mittel muss nachlassen<<, dachte sie nur. Als sie die Tür zum Krankenzimmer aufstieß, war sie außer Atem, der Schweiß rann ihr die Stirn entlang, >>Das Ganze war doch anstrengender als ich dachte<<, sie rügte sich selbst und wollte so schnell wie möglich wieder fit werden. Es war noch nie vorgekommen, dass sie nach so wenig Bewegung total am Ende war, nicht mal, wenn sie eine Sportverletzung hatte und pausieren musste. >>Gut das Ganze hier ist keine Sportverletzung<<, dachte sie sich nur, als sie den Schweiß von ihrer Stirn wischte. Mit Mühe legte sich die Frau wieder in das zur Verfügung gestelltes Bett, sie schloss die Augen und wollte sich nur kurz ausruhen, als sie auch schon in einen unruhigen Schlaf abdriftete.
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