Die Erbin des Merlin
von Lilly2701
Kurzbeschreibung
Es ist erst wenige Jahre her, dass es Harry Potter gelungen ist, den dunklen Zauberer Lord Voldemort zu besiegen. Doch es gibt eine Prophezeiung über eine Gefahr, die hunderte Jahre zurückreicht und dennoch die heutige Zaubererwelt bedroht. Um die Bedrohung zu vernichten erwählt Merlin die junge Lily Luna Potter als seine Erbin und zeigt ihr Dinge, die selbst die Hexe nie für möglich gehalten hätte.
GeschichteAllgemein / P12 / Gen
Albus Severus Potter
Ginevra Molly "Ginny" Weasley
Harry Potter
Lily Luna Potter
Merlin
12.11.2022
08.12.2022
92
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12.11.2022
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Lily Luna Potter, Tochter von Harry James Potter und Ginevra Molly Potter, geborene Weasley, 7 Jahre alt:
Lily konnte nicht einschlafen. Ihr großer Bruder James Sirius Potter würde nach den Ferien in die Hogwarts Schule für Hexerei und Zauberei kommen. Er redete nur noch davon und Lily war wirklich neidisch. Sie wollte auch schon nach Hogwarts, um Zaubern zu lernen. Ihre Eltern hatten ihr schon viel über das Schloss erzählt und wie traumhaft schön es war. Es ärgerte sie außerdem, dass ihr zwei Jahre älterer Bruder Albus Severus Potter auch noch vor ihr nach Hogwarts gehen durfte. Wieso musste sie unbedingt die Jüngste sein?
Sie schrie fast auf, als plötzlich wie aus dem nichts ein heller Fleck in ihrem sonst dunklen Zimmer auftauchte. Erst nach mehreren Blicken erkannte sie, dass es sich um einen Geist handeln musste. Lily hatte zwar noch nie einen Geist gesehen, aber in einer Geschichte aus ihrem Märchenbuch von Beedle dem Barden kam einer vor.
"Wer bist du und was willst du hier?", fragte sie mit Unsicherheit in der Stimme, kletterte aus dem Bett und setzte sich auf ihren Schreibtischstuhl.
"Hallo Lily, ich bin Merlin und ich brauche deine Hilfe", antwortete er mit einem Lächeln auf dem Gesicht.
"Du meinst der Merlin?", fragte sie ungläubig. "Der, der vor 1000 Jahren gelebt hat. Ist der nicht tot?" In dem Moment fiel ihr auf, dass ja ein Geist vor ihr stand und Geister waren ja bekanntlich tot. "Also bist du ja auch", verbesserte sie sich. "Aber dein Geist wurde noch nie irgendwo gesehen. Wieso bist du auf einmal hier?"
"Weil ich, wie gesagt, deine Hilfe brauche", wiederholte er. "Äh klar, natürlich, hast du ja gerade schon gesagt. Und wobei brauchst du meine Hilfe? Ich meine, ich glaube nicht, dass ich dir helfen kann, ich kann noch gar nicht zaubern. Soll ich meinen Vater holen?", fragte Lily nervös.
Es tauchte ja nicht jeden Tag ein Geist im Schlafzimmer auf, der einen um Hilfe bat. Jedenfalls hatten ihre Eltern ihr noch nie von so einem Ereignis erzählt.
"Nein, ich bin schon richtig bei dir. Nur meine Erbin kann mich sehen, sonst niemand. Und weil du meine Erbin bist...", versuchte er zu erklären, doch Lily unterbrach ihn: "Warte, wieso soll ich deine Erbin sein? Ich wusste gar nicht, dass du Erben hast. Und was soll ich dann als Erbin machen? Und wenn nur ich dich sehen kann, glaubt mir das doch keiner".
"Du bist meine Erbin. Wenn du mich nicht unterbrichst, erkläre ich dir alles. Als ich noch gelebt habe, hat eine Seherin prophezeit, dass nach dem Untergang des dunklen Lords meine ehemalige Feindin Edwina, die ich glaubte, besiegt zu haben, zurückkehrt. Sie soll sehr mächtig sein und nur durch meine Erbin aufgehalten werden können. Daher habe ich dich zu meiner Erbin erwählt. Ich werde dir alles Wichtige beibringen..."
"Auch Zaubern?", rief Lily dazwischen.
"Ja, auch Zaubern", sagte Merlin geduldig: "Sogar sehr mächtige Magie, die zu dieser Zeit verloren gegangen ist, die du aber benötigen wirst, um Edwina ebenbürtig zu sein, denn sie kommt vermutlich aus der Vergangenheit".
"Aber ich habe keinen Zauberstab", warf Lily ein.
"Für die Magie, die ich dir beibringe, benötigst du erst einmal keinen Zauberstab. Ich werde dir beibringen, wie du ohne Zauberstab zauberst. Das ist auch in dieser Zeit bereits verloren gegangen und es ist am Einfachsten, wenn du das so früh wie möglich lernst, noch bevor du mit dem Zauberstab übst, das ist nämlich leichter zu lernen. Außerdem dehnt stablose Magie in deinem jungen Alter deinen Magiekern sehr stark aus. Wenn du dann mit dem Zauberstab anfängst, werden deine Zauber mächtiger und kommen dir viel einfacher vor", erklärte der Geist.
"Und wie zaubert man ohne den Zauberstab?", fragte Lily.
"Das erkläre ich dir später. Es ist aber erst einmal wichtig, dass du niemandem davon erzählst, dass du meine Erbin bist. Außerdem darfst du niemandem zeigen, wie gut du wirklich zaubern kannst, weil ich nicht genau weiß, wann Edwina kommt und es ist gefährlich, wenn sie weiß, wer meine Erbin ist. Sie könnte versuchen, deiner Familie etwas anzutun".
"Darf ich das auch nicht meinen Eltern sagen?"
"Leider nicht. Je weniger von dir wissen, desto besser", erklärte Merlin.
"Was bringst du mir denn noch alles bei?", fragte Lily neugierig.
"Ich werde dir neben der Stablosen Magie noch beibringen, die Elemente, also Wasser, Erde, Feuer und Luft, zu kontrollieren. Außerdem werde ich dir zeigen, wie du dich selbst teleportierst. Da in dieser Zeit unter den Zauberern nur das Apparieren bekannt ist, kannst du mit dem Teleportieren Apparierschutzzauber umgehen. Ich werde dir beibringen, dich in jedes beliebige Tier zu verwandeln..."
"Wie ein Animagus?", unterbrach Lily ihn. Ihre Mutter hatte ihr erzählt, dass Menschen, die sich in Tiere verwandeln konnten, Animagi genannt wurden.
"Das ist so ähnlich wie ein Animagus, allerdings benutzt du für die Verwandlung die Altägyptische Magie, dessen Ausführung weniger Kraft benötigt. Die Zauber der Altägyptischen Magie sind allerdings wirkungsvoller und mächtiger".
"Ich habe noch nie von altägyptischer Magie gehört. Aber das klingt wirklich interessant. Was unterscheidet sie von unserer Magie?", fragte Lily nach.
"Das ist eigentlich ziemlich einfach. Sie heißt altägyptisch, weil die Zaubersprüche auf Altägyptisch gesprochen werden müssen. Sie wurde meist von den Ägyptern praktiziert. Leider ist diese Magie im Laufe der Jahrhunderte verloren gegangen. Heutzutage werden nur noch Zaubersprüche auf Latein genutzt. Sie sind weniger mächtig als die Alten. Ich werde dir Latein und Altägyptisch beibringen. Wenn du diese Sprachen beherrschst, kannst du sogar eigene Sprüche erstellen. Du musst dann einfach das, was der Zauber bewirken soll, in wenigen Worten zusammenfassen und den Zauber in der Sprache aussprechen. Wenn du das stablos machst, benötigst du kein Muster, in dem du den Zauberstab bewegen musst".
"Wenn es Zauber in unterschiedlichen Sprachen gibt, könnte man die Sprüche dann auch einfach auf Englisch sagen?", fragt Lily nach.
"Also du meinst, anstatt Lumos einfach Licht zu sagen, wenn du Licht haben möchtest?", fragte Merlin. "Theoretisch wäre das möglich, allerdings benötigt der Zauber dann mehr Kraft und vor allem in einem anstrengenden Duell sollte man nicht so schnell schon am Ende seiner Kräfte sein".
"Aber wieso brauchen Zauber in der einen Sprache mehr Kraft als in der anderen?"
"Das liegt daran, dass Altägyptisch eine sehr mächtige Sprache ist, während Englisch weniger mächtig ist", erklärte Merlin.
"Und wie kann eine Sprache mächtiger sein, als eine andere?"
"Altägyptisch ist sehr mächtig, weil sie tausende von Jahren gesprochen wurde und weil sie schon so alt ist und eine lange Geschichte hat, die der Sprache Macht gibt. Englisch hingegen ist noch sehr jung und Latein ist älter als Englisch, aber jünger als Altägyptisch", erklärte Merlin.
Lily dachte nach. Irgendwie ergab das Sinn.
"Was wolltest du mir denn noch beibringen oder war das schon alles?", fragte sie interessiert.
"Ich bringe dir auch noch bei, ohne Magie zu kämpfen. Du musst Krafttraining machen, körperlich fitter werden, mit dem Schwert kämpfen und Bogenschießen können", antwortete Merlin.
"Okay, wann fangen wir an?", fragte Lily.
"Damit niemand unseren Unterricht sieht, werden wir ihn Nachts machen. Dadurch wirst du weniger Schlaf bekommen als normal, aber du wirst dich daran gewöhnen. Ich glaube, du solltest diese Nacht noch einmal richtig schlafen und dann beginnen wir morgen. Nachdem ich dir die grundlegenden Dinge beigebracht habe, wirst du eine Zeitreise in die Vergangenheit machen, wo mein lebendiges Ich dich unterrichtet, anstatt ich als Geist. Außerdem wirst du noch andere Personen treffen, die dir vielleicht aus Büchern und Erzählungen bekannt sind", erklärte der Geist.
"Und wie funktioniert so eine Zeitreise?", wollte Lily wissen.
Sie hatte mitbekommen, dass das Ministerium für Zauberei alle Zeitumkehrer vernichten wollte und selbst mit denen konnte man unmöglich so weit in die Vergangenheit reisen, dass man Merlin traf.
"Du bist nicht zu überrascht. Das heißt, dass es bei euch noch Zeitreisen gibt. Wie genau kennst du die denn?", fragte Merlin.
"Also, es gibt so Zeitumkehrer, die man sich um den Hals hängen kann. Sie haben eine Sanduhr in der Mitte und wenn man sie dreht, reist man in der Zeit. Aber man kann nicht weit mit ihnen zurückreisen und mein Vater möchte dafür sorgen, dass sie alle zerstört werden, weil Zeitreisen die Geschichte durcheinanderbringen", erklärte Lily.
"Okay. Es gibt noch einen anderen Weg, um in der Zeit zu reisen. Wenn du alle vier Elemente vermischst, kannst du ein Zeitportal erstellen. Bei einem Zeitportal kann man so weit reisen wie man möchte", sagte der alte Zauberer.
"Auch zu den Dinosauriern?", fragte Lily aufgeregt.
"Ja, auch zu den Dinosauriern, aber davon würde ich abraten", antwortete Merlin mit einem Lächeln. "Du wirst ein oder zwei Jahre lang in der Vergangenheit sein. Ich werde aber dafür sorgen, dass du an genau den Punkt zurückkommst, an dem du in die Vergangenheit gereist bist und dass du während deiner Reise nicht alterst. Allerdings wirst du dich vor einigen Personen als älter ausgeben müssen als du tatsächlich bist".
"Vor welchen Personen denn?"
"Das werde ich dir sagen, wenn du soweit bist. Jetzt solltest du erst einmal schlafen. Ich komme nächste Nacht wieder und dann fangen wir an. Wenn es möglich ist, dann besorge dir doch ein leeres Buch, wo du dir Notizen reinmachen kannst. Es müssen nicht viele Seiten sein, ich kann dir zeigen, wie du welche dazu zauberst". Er überlegte kurz. "Obwohl...du musst nicht unbedingt ein Buch besorgen, ich kann dir auch helfen, ein Buch heraufzubeschwören. Aber jetzt geh am besten schlafen. Gute Nacht Lily".
"Gute Nacht", antwortete diese.
Der Geist verblasste langsam und verschwand dann komplett. Nur noch der Mond schien hell durch das Fenster. Auf einmal kam es Lily erdrückend heiß vor, weshalb sie das Fenster ein Stück öffnete, um sich dann wieder ins zu Bett legen und dem Zirpen der Grillen zu lauschen.
Allerdings konnte sie einfach nicht einschlafen. Sie war wirklich die Erbin des Merlin. Das war unglaublich. Sie war schon aufgeregt auf den Unterricht nächste Nacht. Wenn es nach ihr ginge, hätten sie ruhig schon diese Nacht anfangen können. Es war echt schade, dass sie niemandem davon erzählen durfte. Wie ihr älterer Bruder James wohl reagiert hätte? Er hatte immer damit angegeben, dass er der Älteste war und als Erster nach Hogwarts durfte. Irgendwann schlief Lily schließlich doch ein und träumte schon von dem Unterricht in Zaubern von Merlin.
Lily konnte nicht einschlafen. Ihr großer Bruder James Sirius Potter würde nach den Ferien in die Hogwarts Schule für Hexerei und Zauberei kommen. Er redete nur noch davon und Lily war wirklich neidisch. Sie wollte auch schon nach Hogwarts, um Zaubern zu lernen. Ihre Eltern hatten ihr schon viel über das Schloss erzählt und wie traumhaft schön es war. Es ärgerte sie außerdem, dass ihr zwei Jahre älterer Bruder Albus Severus Potter auch noch vor ihr nach Hogwarts gehen durfte. Wieso musste sie unbedingt die Jüngste sein?
Sie schrie fast auf, als plötzlich wie aus dem nichts ein heller Fleck in ihrem sonst dunklen Zimmer auftauchte. Erst nach mehreren Blicken erkannte sie, dass es sich um einen Geist handeln musste. Lily hatte zwar noch nie einen Geist gesehen, aber in einer Geschichte aus ihrem Märchenbuch von Beedle dem Barden kam einer vor.
"Wer bist du und was willst du hier?", fragte sie mit Unsicherheit in der Stimme, kletterte aus dem Bett und setzte sich auf ihren Schreibtischstuhl.
"Hallo Lily, ich bin Merlin und ich brauche deine Hilfe", antwortete er mit einem Lächeln auf dem Gesicht.
"Du meinst der Merlin?", fragte sie ungläubig. "Der, der vor 1000 Jahren gelebt hat. Ist der nicht tot?" In dem Moment fiel ihr auf, dass ja ein Geist vor ihr stand und Geister waren ja bekanntlich tot. "Also bist du ja auch", verbesserte sie sich. "Aber dein Geist wurde noch nie irgendwo gesehen. Wieso bist du auf einmal hier?"
"Weil ich, wie gesagt, deine Hilfe brauche", wiederholte er. "Äh klar, natürlich, hast du ja gerade schon gesagt. Und wobei brauchst du meine Hilfe? Ich meine, ich glaube nicht, dass ich dir helfen kann, ich kann noch gar nicht zaubern. Soll ich meinen Vater holen?", fragte Lily nervös.
Es tauchte ja nicht jeden Tag ein Geist im Schlafzimmer auf, der einen um Hilfe bat. Jedenfalls hatten ihre Eltern ihr noch nie von so einem Ereignis erzählt.
"Nein, ich bin schon richtig bei dir. Nur meine Erbin kann mich sehen, sonst niemand. Und weil du meine Erbin bist...", versuchte er zu erklären, doch Lily unterbrach ihn: "Warte, wieso soll ich deine Erbin sein? Ich wusste gar nicht, dass du Erben hast. Und was soll ich dann als Erbin machen? Und wenn nur ich dich sehen kann, glaubt mir das doch keiner".
"Du bist meine Erbin. Wenn du mich nicht unterbrichst, erkläre ich dir alles. Als ich noch gelebt habe, hat eine Seherin prophezeit, dass nach dem Untergang des dunklen Lords meine ehemalige Feindin Edwina, die ich glaubte, besiegt zu haben, zurückkehrt. Sie soll sehr mächtig sein und nur durch meine Erbin aufgehalten werden können. Daher habe ich dich zu meiner Erbin erwählt. Ich werde dir alles Wichtige beibringen..."
"Auch Zaubern?", rief Lily dazwischen.
"Ja, auch Zaubern", sagte Merlin geduldig: "Sogar sehr mächtige Magie, die zu dieser Zeit verloren gegangen ist, die du aber benötigen wirst, um Edwina ebenbürtig zu sein, denn sie kommt vermutlich aus der Vergangenheit".
"Aber ich habe keinen Zauberstab", warf Lily ein.
"Für die Magie, die ich dir beibringe, benötigst du erst einmal keinen Zauberstab. Ich werde dir beibringen, wie du ohne Zauberstab zauberst. Das ist auch in dieser Zeit bereits verloren gegangen und es ist am Einfachsten, wenn du das so früh wie möglich lernst, noch bevor du mit dem Zauberstab übst, das ist nämlich leichter zu lernen. Außerdem dehnt stablose Magie in deinem jungen Alter deinen Magiekern sehr stark aus. Wenn du dann mit dem Zauberstab anfängst, werden deine Zauber mächtiger und kommen dir viel einfacher vor", erklärte der Geist.
"Und wie zaubert man ohne den Zauberstab?", fragte Lily.
"Das erkläre ich dir später. Es ist aber erst einmal wichtig, dass du niemandem davon erzählst, dass du meine Erbin bist. Außerdem darfst du niemandem zeigen, wie gut du wirklich zaubern kannst, weil ich nicht genau weiß, wann Edwina kommt und es ist gefährlich, wenn sie weiß, wer meine Erbin ist. Sie könnte versuchen, deiner Familie etwas anzutun".
"Darf ich das auch nicht meinen Eltern sagen?"
"Leider nicht. Je weniger von dir wissen, desto besser", erklärte Merlin.
"Was bringst du mir denn noch alles bei?", fragte Lily neugierig.
"Ich werde dir neben der Stablosen Magie noch beibringen, die Elemente, also Wasser, Erde, Feuer und Luft, zu kontrollieren. Außerdem werde ich dir zeigen, wie du dich selbst teleportierst. Da in dieser Zeit unter den Zauberern nur das Apparieren bekannt ist, kannst du mit dem Teleportieren Apparierschutzzauber umgehen. Ich werde dir beibringen, dich in jedes beliebige Tier zu verwandeln..."
"Wie ein Animagus?", unterbrach Lily ihn. Ihre Mutter hatte ihr erzählt, dass Menschen, die sich in Tiere verwandeln konnten, Animagi genannt wurden.
"Das ist so ähnlich wie ein Animagus, allerdings benutzt du für die Verwandlung die Altägyptische Magie, dessen Ausführung weniger Kraft benötigt. Die Zauber der Altägyptischen Magie sind allerdings wirkungsvoller und mächtiger".
"Ich habe noch nie von altägyptischer Magie gehört. Aber das klingt wirklich interessant. Was unterscheidet sie von unserer Magie?", fragte Lily nach.
"Das ist eigentlich ziemlich einfach. Sie heißt altägyptisch, weil die Zaubersprüche auf Altägyptisch gesprochen werden müssen. Sie wurde meist von den Ägyptern praktiziert. Leider ist diese Magie im Laufe der Jahrhunderte verloren gegangen. Heutzutage werden nur noch Zaubersprüche auf Latein genutzt. Sie sind weniger mächtig als die Alten. Ich werde dir Latein und Altägyptisch beibringen. Wenn du diese Sprachen beherrschst, kannst du sogar eigene Sprüche erstellen. Du musst dann einfach das, was der Zauber bewirken soll, in wenigen Worten zusammenfassen und den Zauber in der Sprache aussprechen. Wenn du das stablos machst, benötigst du kein Muster, in dem du den Zauberstab bewegen musst".
"Wenn es Zauber in unterschiedlichen Sprachen gibt, könnte man die Sprüche dann auch einfach auf Englisch sagen?", fragt Lily nach.
"Also du meinst, anstatt Lumos einfach Licht zu sagen, wenn du Licht haben möchtest?", fragte Merlin. "Theoretisch wäre das möglich, allerdings benötigt der Zauber dann mehr Kraft und vor allem in einem anstrengenden Duell sollte man nicht so schnell schon am Ende seiner Kräfte sein".
"Aber wieso brauchen Zauber in der einen Sprache mehr Kraft als in der anderen?"
"Das liegt daran, dass Altägyptisch eine sehr mächtige Sprache ist, während Englisch weniger mächtig ist", erklärte Merlin.
"Und wie kann eine Sprache mächtiger sein, als eine andere?"
"Altägyptisch ist sehr mächtig, weil sie tausende von Jahren gesprochen wurde und weil sie schon so alt ist und eine lange Geschichte hat, die der Sprache Macht gibt. Englisch hingegen ist noch sehr jung und Latein ist älter als Englisch, aber jünger als Altägyptisch", erklärte Merlin.
Lily dachte nach. Irgendwie ergab das Sinn.
"Was wolltest du mir denn noch beibringen oder war das schon alles?", fragte sie interessiert.
"Ich bringe dir auch noch bei, ohne Magie zu kämpfen. Du musst Krafttraining machen, körperlich fitter werden, mit dem Schwert kämpfen und Bogenschießen können", antwortete Merlin.
"Okay, wann fangen wir an?", fragte Lily.
"Damit niemand unseren Unterricht sieht, werden wir ihn Nachts machen. Dadurch wirst du weniger Schlaf bekommen als normal, aber du wirst dich daran gewöhnen. Ich glaube, du solltest diese Nacht noch einmal richtig schlafen und dann beginnen wir morgen. Nachdem ich dir die grundlegenden Dinge beigebracht habe, wirst du eine Zeitreise in die Vergangenheit machen, wo mein lebendiges Ich dich unterrichtet, anstatt ich als Geist. Außerdem wirst du noch andere Personen treffen, die dir vielleicht aus Büchern und Erzählungen bekannt sind", erklärte der Geist.
"Und wie funktioniert so eine Zeitreise?", wollte Lily wissen.
Sie hatte mitbekommen, dass das Ministerium für Zauberei alle Zeitumkehrer vernichten wollte und selbst mit denen konnte man unmöglich so weit in die Vergangenheit reisen, dass man Merlin traf.
"Du bist nicht zu überrascht. Das heißt, dass es bei euch noch Zeitreisen gibt. Wie genau kennst du die denn?", fragte Merlin.
"Also, es gibt so Zeitumkehrer, die man sich um den Hals hängen kann. Sie haben eine Sanduhr in der Mitte und wenn man sie dreht, reist man in der Zeit. Aber man kann nicht weit mit ihnen zurückreisen und mein Vater möchte dafür sorgen, dass sie alle zerstört werden, weil Zeitreisen die Geschichte durcheinanderbringen", erklärte Lily.
"Okay. Es gibt noch einen anderen Weg, um in der Zeit zu reisen. Wenn du alle vier Elemente vermischst, kannst du ein Zeitportal erstellen. Bei einem Zeitportal kann man so weit reisen wie man möchte", sagte der alte Zauberer.
"Auch zu den Dinosauriern?", fragte Lily aufgeregt.
"Ja, auch zu den Dinosauriern, aber davon würde ich abraten", antwortete Merlin mit einem Lächeln. "Du wirst ein oder zwei Jahre lang in der Vergangenheit sein. Ich werde aber dafür sorgen, dass du an genau den Punkt zurückkommst, an dem du in die Vergangenheit gereist bist und dass du während deiner Reise nicht alterst. Allerdings wirst du dich vor einigen Personen als älter ausgeben müssen als du tatsächlich bist".
"Vor welchen Personen denn?"
"Das werde ich dir sagen, wenn du soweit bist. Jetzt solltest du erst einmal schlafen. Ich komme nächste Nacht wieder und dann fangen wir an. Wenn es möglich ist, dann besorge dir doch ein leeres Buch, wo du dir Notizen reinmachen kannst. Es müssen nicht viele Seiten sein, ich kann dir zeigen, wie du welche dazu zauberst". Er überlegte kurz. "Obwohl...du musst nicht unbedingt ein Buch besorgen, ich kann dir auch helfen, ein Buch heraufzubeschwören. Aber jetzt geh am besten schlafen. Gute Nacht Lily".
"Gute Nacht", antwortete diese.
Der Geist verblasste langsam und verschwand dann komplett. Nur noch der Mond schien hell durch das Fenster. Auf einmal kam es Lily erdrückend heiß vor, weshalb sie das Fenster ein Stück öffnete, um sich dann wieder ins zu Bett legen und dem Zirpen der Grillen zu lauschen.
Allerdings konnte sie einfach nicht einschlafen. Sie war wirklich die Erbin des Merlin. Das war unglaublich. Sie war schon aufgeregt auf den Unterricht nächste Nacht. Wenn es nach ihr ginge, hätten sie ruhig schon diese Nacht anfangen können. Es war echt schade, dass sie niemandem davon erzählen durfte. Wie ihr älterer Bruder James wohl reagiert hätte? Er hatte immer damit angegeben, dass er der Älteste war und als Erster nach Hogwarts durfte. Irgendwann schlief Lily schließlich doch ein und träumte schon von dem Unterricht in Zaubern von Merlin.
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