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Das Leben

von melodream
Kurzbeschreibung
GeschichteDrama / P16 / Het
OC (Own Character)
11.11.2022
11.03.2023
19
40.026
8
Alle Kapitel
50 Reviews
Dieses Kapitel
4 Reviews
 
 
11.03.2023 2.724
 
>>Manchmal schmeißt das Leben einen um, man kann liegen bleiben oder aber aufstehen.<<
-Unbekannt-


Vetle hatte das Gefühl das dieser freie Fall nicht aufhören wollte. Was hatte Mads da gerade gesagt? Das konnte doch nicht wahr sein und dennoch machte plötzlich so viel Sinn.
Diese Unmengen an Medikamenten, die er gerade hier gefunden hatte. Die sollten alle diesem wunderbaren Jungen vor ihm gehören? Es war für Vetle gerade nicht vorstellbar.
Ob das Essverhalten von Mads auch etwas damit zu tun hatte? Ein Gedanke nach dem anderen schoss ihm durch den Kopf und es setzte sich gerade alles wie ein Puzzle zusammen.
Theas Besorgtheit nach dem einen Ausflug von Mads und ihm.
Das Thea scheinbar Probleme hatte ihren Sohn ihm anzuvertrauen.

Mads hatte den Kopf wieder gesenkt. Er sah noch verlorener gerade aus, wie noch vor wenigen Minuten. Was bedeutete schwer krank? Bedeutete es, dass Mads früher sterben würde? Vetle hatte immer noch das Gefühl, dass er fiel und dann ganz plötzlich spürte er den Schmerz. Der Gedanke daran schmerzte ihn auf eine Art und Weise wie er Schmerzen noch nie gefühlt hatte. Es blieb ihm die Luft weg und er musste wirklich ernsthaft überlegen, wie er neue Luft in seine Lungenflügel bekam. Er war gefallen. Hart und ohne Absicherung gelandet auf dem Boden der Tatsachen. Auf sehr harten Tatsachen. Aber nicht nur das Mads krank war tat ihm weh. Nein, sondern auch die Tatsache das weder Thea noch Mads ihm davon freiwillig erzählt hatten. Sie hatten es vor ihm verheimlicht. Aber warum? Vertrauten sie ihm nicht?

Es tut mir wahnsinnig leid, dass ich dir Hoffnungen gemacht habe, die es nicht gibt. Glaube mir Vetle, du bist ohne uns besser dran.

Ganz plötzlich hatte er Theas Satz wieder im Kopf. Und auf einmal machte er Sinn. Er sei ohne sie besser dran. Er hatte diesen Satz damals nicht verstanden. Er hatte Thea damals nicht verstanden. Wut stieg in ihm hoch und drängte diesen allumfassenden Schmerz etwas in der Hintergrund. Sie hatte dies damals so entschieden ohne ihm die Wahl zu lassen. Dabei hatte er Thea und Mads schon viel zu lieb gewonnen, als dass er sich ein Leben ohne die Beiden hätte vorstellen können. Diese Erkenntnis traf ihn tief. Thea hatte sich geirrt. Er war ohne sie nicht besser dran.

Vetle überbrückte den kurzen Abstand zwischen Mads und sich und nahm den Jungen in die Arme. Mads verkrampfte sich zuerst etwas. Hatte scheinbar nicht damit gerechnet, aber hielt sich dann wie ein Ertrinkender an ihm fest. Er hörte Mads erstickt weinen und er strich ihm beruhigend über den Kopf und den zarten Rücken.

„Es ist alles gut Mads. Ich bin da“, Mads vergrub seinen Kopf noch weiter an seinem Sportoberteil, welches Vetle noch immer trug.

„Verlässt du uns jetzt?“, Vetle dachte sich verhört zu haben, so leise und gedämpft kam Mads die Frage von den Lippen.

„Weshalb sollte ich das tun?“

„Weil es alle tun“, Vetle schnürte es die Kehle zu. Alleine schon aufgrund dieser Tatsache wie scheinbar andere Menschen in der Vergangenheit reagiert hatten. Aber das diese Frage von einem Fünfjährigen kam erschütterte ihn bis ins Mark. Was musste dieser kleine unschuldige Junge nur schon alles erlebt haben? Vetle zog ihn noch enger in seine Umarmung. Wollte ihm zeigen, dass er da war.

„Ich hab dich viel zu lieb um dich alleine zu lassen“, flüsterte er ihm in die Haare.

„Vetle?“, kam es plötzlich aus dem Telefon. Er hatte total verdrängt, dass Sigrid noch am anderen Ende der Leitung war. Er stellte den Lautsprecher wieder aus und nahm das Handy ans Ohr.

„Bin dran“, Vetle setzte sich mit Mads auf dem Schoß auf einen Stuhl. Zu Hocken war auf lange Sicht hin zu unbequem.

„Es tut mir wahnsinnig leid, dass du es so erfahren musstest. Ich wusste schon immer, dass du ein toller Mann bist, aber das was du gerade Mads gesagt hast übertrifft alles“, Sigrid Stimme hörte sich etwas erstickt an. Sie weinte, da war er sich sicher. Auch Vetle hatte einen Kloß im Hals, lediglich die Enttäuschung das er dies wohlmöglich nie erfahren hätte, verhinderte gerade das er anfing zu weinen.

„Mads braucht alle sechs Stunden seine Medikamente. Thea hat eine genaue Liste bei den Medikamenten liegen. Mads weiß wo alles steht. Falls er es nicht schafft die Medikamente oral zu nehmen, musst du sie ihm sondieren“, er hörte Sigrids Worte, doch waren es einfach zu viele Informationen auf einmal.

„Stopp Sigrid. Ich komm gerade nicht mit“, unterbrach er sie.

„Entschuldige. Das ist wohl gerade alles viel zu viel“, ja, das war es. Alles war zu viel. Die ganzen Informationen. Was von ihm gerade verlangt wurde und gleichzeitig konnte er es immer noch nicht begreifen.

„Die Medikamente sind für ihn lebenswichtig. Es ist notwendig, dass er sie alle sechs Stunden bekommt. Rein theoretisch schafft er es sie zu schlucken. Aber gerade ist er sicherlich nicht in der besten Verfassung. Deswegen musst du sie wohlmöglich sondieren. Mads hat eine Magensonde. Weiß du, er isst noch nicht lange“, Sigrid gab sich alle Mühe es ihm ruhiger und langsamer zu erklären. Dennoch war es immer noch zu viel.

„Mads ist ein kluger Junge. Er kennt sich mit seinen Medikamenten gut aus und weiß auch wie man die Magensonde befährt“, das Mads klug war, daran hatte Vetle keinen Zweifel. Dennoch hatte er gerade innerlich das Gefühl von all diesen Informationen überrollt zu werden.

„Und ich bin auch noch da Vetle. Du kannst mich jederzeit anrufen und ich fahre gleich morgenfrüh los“, Vetle atmete noch einmal tief durch. Er musste sich dieser Herausforderung nun stellen. Er hatte gar keine andere Wahl. Sigrid gab ihm noch schnell ihre Nummer durch und dann verabschiedeten sie sich. Mads saß die ganze Zeit still auf seinem Schoß.

„So, mein Großer. Ich brauche jetzt deine Hilfe, okay?“, Mads nickte zaghaft.

„Tante Sigrid meinte das deine Mamma eine Medikamentenliste für dich hat? Weißt du wo sie ist?“, Mads nickte und zeigte auf den noch offenstehenden Medikamentenschrank. Er stand auf, setzte Mads auf dem Stuhl ab und suchte nach der Liste. Nach kurzer Zeit hatte er sie gefunden. Detailliert mit Uhrzeit hatte Thea alles fein säuberlich aufgeschrieben. Name des Medikamentes mit der genauen Menge. Mit Hilfe der Liste und auch zusammen mit Mads schaffte er es.

„Schaffst du es die Medikamente zu schlucken?“, Mads nickte. Zwar zögerlich, aber er nickte. Das Glas war schnell eingeschenkt und Mads schluckte eine Tablette nach der Anderen. Und es waren wirklich eine ganze Menge von den Tabletten.

„Mads meinst du ich kann dich mal eine Stunde alleine lassen? Ich komm gerade vom Training und ich würde wirklich gerne schnell zu Hause unter die Dusche springen“, Mads sah ihn mit großen Augen an.

„Kommst du wieder?“, Vetle strich ihm durch die blonden Haare.

„Ich verspreche dir, ich komme wieder“, Mads nickte zögerlich. Er schien ihm nicht ganz glauben zu können, aber er wusste auch nicht, mit was er ihn davon überzeugen könnte. Bevor er fuhr, sah er noch einmal kurz bei Thea im Wohnzimmer vorbei. Dort war aber alles ruhig. Deswegen schloss er vorsichtig wieder die Tür und nahm auf dem Weg zur Haustür noch den auf der Kommode liegenden Schlüssel mit. Dann hatte er gleich nicht wieder Probleme hier reinzukommen.

„Ich bin in einer Stunde da. Großes Ehrenwort“, damit verabschiedete er sich von Mads und machte sich auf den Weg nach Hause. Es war nicht gelogen von ihm, dass er zurück kommen wollte. Aber dennoch war Vetle gerade auch froh rauszukommen. Alleine zu sein und durchzuatmen. In seinem Inneren brodelte es. Was er gerade erfahren hatte, hätte er sich in seinen kühnsten Träumen nicht vorstellen können. Mads war krank und das sollte er eigentlich nicht erfahren. Aber wieso?

Wenn er alle Puzzleteile richtig zusammengelegt hatte, dann musste dieses Geheimnis Theas Grund sein, dass damals nichts aus ihnen werden konnte. Änderte es nun etwas, da er es nun wusste? Energisch schüttelte er den Kopf über sich selber. Über diese Gedanken. Er hatte doch eigentlich mit ihr abgeschlossen. Und dennoch spürte er einen Funken Hoffnung. Aber er spürte nicht nur die Hoffnung. Am meisten spürte er gerade die Wut und die Enttäuschung auf Thea. Er war eigentlich ein ruhiger Typ, aber gerade würder er am liebsten auf irgendetwas einschlagen. Die Gefühle die gerade in ihm um die Oberhand kämpften mussten heraus. Ein lauter Schrei, so laut wie er noch nie geschrien hatte, kam aus seiner Kehle als er in seinem Auto saß.



Eine gute Stunde später stand er mit seinem Auto wieder in der exakt gleichen Parklücke vor Theas Haus wie er vor einer Stunde ausgeparkt hatte. Er atmete noch einmal tief durch und versuchte seine Gefühle wieder etwas zu verschließen, bevor er nun wieder die Treppen in den 3. Stock erklomm. Dank des Schlüssels hatte er dieses Mal keine Probleme reinzukommen.

„Vetle? Du bist ja wirklich wieder da“, Mads hatte ihn scheinbar schon gehört und war sichtlich erstaunt darüber. Hatte er tatsächlich gedacht, dass er ihn anlügen würde?

„Habe ich dir doch versprochen“, er stellte seine Tasche im Flur ab, welche er eben noch schnell gepackt hatte.

„Schläft deine Mamma noch?“, Mads nickte.

„Gut, dann essen wir Zwei erst einmal etwas“, Vetle hatte eben auf dem Weg noch Essen organisiert, welches er jetzt auf dem Küchentisch stellte.

„Deckst du bitte den Tisch? Ich will noch mal bei deiner Mamma schauen“, Mads nickte abermals. Er war heute so viel ruhiger, als er das von dem Kleinen sonst gewohnt war.
Leise öffnete er die Tür zum Wohnzimmer. Thea lag zusammengerollt auf dem Sofa. Ein Teil ihrer dunkelblonden Haare lagen ihr im Gesicht. Vorsichtig strich Vetle ihr diese aus dem Gesicht. Er konnte sich einfach nicht vorstellen, dass das angenehm war, Haare im Gesicht zu haben. Es kribbelte an seinen Fingerspitzen, als er unabsichtlich mit seinen Fingern ihre Haut an der Wange berührte. Ein warmes Gefühl machte sich in seinem Körper breit, wurde größer bis seine Enttäuschung dieses Gefühl wieder verschluckte. Die Kälte blieb zurück.

„Vetle?“, Thea hatte ihre Augen geöffnet und sah ihn mit ihren schönen dunklen Augen an. Sie hatte so einen wunderschönen Braunton, dass es ihm jedes Mal eine Menge Überwindung kostete seinen Blick von ihnen zu lösen.

„Was machst du hier?“, sie setzte sich schwerfällig auf. In ihren Augen konnte er deutlich sehen, dass sie nun viel mehr wieder sie selbst war. Das Fiebermittel schien zu wirken.

„Sigrid hat mich geschickt“, Vetle ging mit Absicht einen Schritt von ihr weg. Er konnte ihre Nähe gerade nicht ertragen. Diese Frau vor ihm löste in ihm zu viel aus. Auch nachdem er nun wusste, dass sie ihm wichtige Dinge verschwiegen hatte. Sein Kopf kämpfte gegen sein Herz, welches nur bei ihrem Anblick heftiger zu schlagen schien. Thea fasste sich schmerzverzerrt an den Kopf.

„Hast du Kopfschmerzen?“, Thea nickte und stöhnte auf, als sie zu merken schien, dass das Kopfnicken zu noch mehr Kopfschmerzen führte.

„Am besten du legst dich mal in dein Bett. Ich hol dir eine Kopfschmerztablette. Brauchst du sonst noch was?“

„Nein“, sagte sie und stand vom Sofa auf. Als sie stand, schwankte sie gewaltig und Vetle griff nach ihr. Ohne seine Hilfe schaffte sie es nicht. Er legte seine Arme um ihren Rücken und in ihre Kniekehlen und hob sie hoch. Kraftlos ließ sie ihren Kopf gegen seine Brust fallen. Sie war ihm nun so nahe, dass er ihren Duft wahrnehmen konnte. Es war die reinste Folter, Thea so nah zu sein. Vorsichtig legte er sie in ihrem Bett ab.

„Ich komme gleich wieder“, Vetle ging in die Küche und holte für Thea eine Kopfschmerztablette aus dem Küchenschrank, welche er ihr sofort brachte. Vetle half ihr beim Aufsetzen und beim Trinken.

„Schlaf jetzt. Ich hab hier alles im Griff“, dankbar sah Thea ihn an. Mehr als erleichtert schloss er nun ihre Schlafzimmertür von außen. Vetle war schon mehr als aufgewühlt, aber so nah an Thea zu sein wühlte ihn noch mehr auf.


--Theas Sicht--

In dem Moment als sie die Augen aufschlug, wusste sie nicht wo sie war. Geschweigedenn welcher Tag und welche Tageszeit gerade war. Sie brauchte ein paar Sekunden um zu realisieren, dass sie in ihrem Bett lag. Schwerfällig stand sie auf, doch setzte sich sofort wieder hin. Ihr war gerade so schwindelig.

„Hey, du bist ja wach“, weshalb hörte sie Sigrids Stimme. Sie war doch nicht in Geilo. Der Raum hörte sich für Thea auf zu drehen, so dass sie nun ihre Tante in der Tür stehen sehen konnte.

„Was machst du hier?“

„Ich bin hier um euch zu helfen. Du warst die letzten Tage krank“, Sigrid kam auf sie zu und setzte sich neben sie auf das Bett. Thea hatte zwar verstanden was ihre Tante ihr gesagt hatte, aber sie konnte es immer noch nicht begreifen. Sie war krank? Wie lange schon? Wie lange war ihre Tante schon hier? Und dann war da ja auch noch Mads. Sie zuckte erschrocken zusammen, als sie nun an Mads dachte. Wo war er? Wie ging es ihm? Hatte er die Medikamente alle genommen? Eine Frage nach der Anderen schoss in ihren Kopf umher. Es war gerade alles zu viel. Sie legte ihren Kopf in ihre Hände.

„Gehts dir nicht gut?“, Thea schüttelte mit den Kopf, bevor sie ihre Tante wieder ansah.

„Ich komm gerade nicht mit“, erklärte sie es nun Sigrid, welche sie verständnisvoll ansah.

„Du hattest die letzten zwei Tage ganz schön hohes Fieber. Mads hatte mich dann angerufen und ich hab sofort Vetle zu euch geschickt“, Vetle! Mit vor Schreck weit aufgerissenen Augen sah sie Tante Sigrid an. Plötzlich schossen Bilder vor ihrem inneren Auge vorrüber. Vetles Gesicht nah an ihrem. Wie er sie aufgefangen und hochgehoben hatte. Die Bilder waren nicht wirklich scharf, aber sein unverkennbarer Geruch den sie nun in der Nase hatte war so real, als würde er jetzt neben ihr sitzen und nicht ihre Tante.

„Vetle war hier?“, Sigrid nickte.

„Ja, war er. Er hat sich um euch gekümmert, weil ich nicht sofort losfahren konnte. Ich habe ihn dann gestern Morgen abgelöst“, jetzt nickte Thea verstehend.

„Thea? Da ist noch etwas Anderes, was du wissen musst“, Sigrids Blick verhieß nichts gutes, so wie sie sie nun ansah und Theas Hand behutsam in ihre nahm.

„Mads und ich mussten es Vetle erzählen“, was erzählen? Tante Sigrid musste ihren fragenden Blick richtig deuten, weil sie sofort weitersprach.

„Jemand musste Mads die Medikamente geben und ich war ja in Geilo und deswegen habe ich Mads gesagt, dass er es Vetle sagen muss. Thea? Vetle weiß Bescheid von Mads seinem Gendefekt“, gefühlt setzte für Thea mit dieser Informationen gerade ihr Herz aus. Vetle wusste Bescheid. Zittrig atmete sie aus und wieder ein. Konzentrierte sich nur darauf, ansonsten würde sie wohl gerade hyperventilieren. Es war jetzt genau das eingetreten, was sie nicht wollte. Und nicht nur sie selbst nicht wollte, sondern Mads auch nicht.

Aber was würde das jetzt bedeuten, dass Vetle es wusste? Sie hatte ihm ja vor über zwei Monaten den Laufpass gegeben und seitdem auch keinen Kontakt mehr zu ihm gehabt. Sie hatte die Sache mit Vetle beendet, bevor es überhaupt richtig begonnen hatte. Weil sie Angst hatte von ihm den Laufpass zu bekommen, wenn er die Wahrheit erfahren hätte. Sie hatte einfach Angst davor wieder verletzt zu werden. Sie war ihm daher keinerlei Rechenschaft schuldig, dennoch fühlte sie sich gerade so ausgeliefert und so schutzlos. Aber es gab doch gar keinen Grund mehr. Das Kapitel Vetle war doch eigentlich abgeschlossen. Und genau das versuchte sich Thea gerade einzureden, doch es wollte einfach nicht funktionieren.

„Willst du gar nicht wissen, wie er darauf reagiert hat?“, Tante Sigrid holte sie wieder zurück in die Realität.

„Wie soll er wohl reagiert haben?“, für Thea stellte sich diese Frage überhaupt nicht. Sie wusste schließlich schon die Antwort.

„Er hat zu Mads gesagt, dass er ihn viel zu lieb hat um ihn zu verlassen“, das hatte er gesagt? Ihr Herz stolperte abermals und sie spürte einen kleinen Funken Hoffnung, welcher in ihr warm loderte. Das hatte sie überhaupt nicht für möglich gehalten.

„Das hat er wirklich gesagt?“, so richtig glauben konnte sie es nicht. Doch Sigrid nickte.

„Du solltest mit ihm reden. Er sah gestern Morgen ziemlich aufgewühlt aus“, innerlich zog sich bei Thea alles zusammen. Panik stieg in ihr hoch, doch sie wusste das Sigrid Recht hatte.

„Aber jetzt isst du erst einmal etwas. Du musst wieder zu Kräften kommen“, Thea nickte und folgte ihrer Tante auf wackeligen Beinen in die Küche.
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