2022 10 31: Behind those high walls [by Iralenya]
von Jahreskalender
Kurzbeschreibung
Manchmal reichen nur wenige Stunden, um alles für immer zu verändern …
OneshotDrama, Familie / P12 / Gen
31.10.2022
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Tag der Veröffentlichung: 31.10.2022
Titel der Geschichte: Behind those high walls
Song: “Mauernpark” von MIA.
Autor: Iralenya
Kommentar des Autors: Ein weiterer kleiner Text, spontan entstanden, weil ich mit der Ursprungsidee unglücklich war – und übrigens der zweite Beitrag, der am neuen Laptop entstanden ist!
Seufzend schloss Lena ihre Augen und zog die Beine an den Körper heran. Es war ein schöner Tag, angenehm warm und die Luft roch nach Sommer und Freiheit. Sie seufzte. Freiheit … Früher hatte sie gewusst, wie sie sich anfühlte, wie sie schmeckte und roch. Doch das war lange her. Seit dem Tod ihrer Eltern und dem Tag, als sie zu ihrer garstigen Großtante Meridith kam, war alles anders. Tante Meridith war die Schwester ihrer Großmutter und das Familienoberhaupt. Sie war kinderlos und die einzige Familie, die Lena noch hatte. Wieder entfloh dem jungen Mädchen ein Seufzen, ehe sie die Augen wieder öffnete und nach dem Buch griff. Sie schlug es auf und versuchte sich zu konzentrieren. Doch ihre Gedanken glitten davon, zurück zu jenem schicksalhaften Tag, der sie für immer in diese Einsamkeit hinter hohen Mauern verbannt hatte. Es war ein Versehen, ein technischer Fehler, der dafür sorgte, dass der Wagen ihrer Eltern und der des alten Herrn Schmidt zusammenprallten. Die Ampel war auf beiden Seiten grün geworden … Keiner hatte es überlebt, doch während die Kinder von Herrn Schmidt erwachsen waren und ihr eigenes Leben lebten, war sie als Minderjährige in die Obhut von ihrer Tante gekommen. Und seitdem … seitdem fühlte sie sich einfach nur einsam.
Sie hob den Kopf und sah sich um. Der Park war wunderschön, voller Leben und die Farben prächtig und kräftig. Und doch fühlte es sich grau und trist an. Tante Meridith hatte ihr erklärt, dass die Mauern um das Grundstück zu ihrem eigenen Schutz waren, zum Schutz ihrer Familie, die sehr bekannt war. Doch im Grunde war es doch nur ein Gefängnis, das verhindern sollte, dass sie die wahre Welt sah … Lena hatte Tante Meridith belauscht, auch wenn sie wusste, dass sie es nicht durfte. Doch es war einfach nur Zufall gewesen.
»Ich darf sie nicht auch noch verlieren …«
Das hatte ihre Tante zu ihrer Haushälterin gesagt. Und auch wenn die Worte Lena hätten berühren und glücklich machen sollen, so fühlte sie sich einfach nur einsam und verloren, als würde sie auf einem weiten Meer aus Beton treiben, ohne jemals ein Ziel zu erreichen …
Titel der Geschichte: Behind those high walls
Song: “Mauernpark” von MIA.
Autor: Iralenya
Kommentar des Autors: Ein weiterer kleiner Text, spontan entstanden, weil ich mit der Ursprungsidee unglücklich war – und übrigens der zweite Beitrag, der am neuen Laptop entstanden ist!
Seufzend schloss Lena ihre Augen und zog die Beine an den Körper heran. Es war ein schöner Tag, angenehm warm und die Luft roch nach Sommer und Freiheit. Sie seufzte. Freiheit … Früher hatte sie gewusst, wie sie sich anfühlte, wie sie schmeckte und roch. Doch das war lange her. Seit dem Tod ihrer Eltern und dem Tag, als sie zu ihrer garstigen Großtante Meridith kam, war alles anders. Tante Meridith war die Schwester ihrer Großmutter und das Familienoberhaupt. Sie war kinderlos und die einzige Familie, die Lena noch hatte. Wieder entfloh dem jungen Mädchen ein Seufzen, ehe sie die Augen wieder öffnete und nach dem Buch griff. Sie schlug es auf und versuchte sich zu konzentrieren. Doch ihre Gedanken glitten davon, zurück zu jenem schicksalhaften Tag, der sie für immer in diese Einsamkeit hinter hohen Mauern verbannt hatte. Es war ein Versehen, ein technischer Fehler, der dafür sorgte, dass der Wagen ihrer Eltern und der des alten Herrn Schmidt zusammenprallten. Die Ampel war auf beiden Seiten grün geworden … Keiner hatte es überlebt, doch während die Kinder von Herrn Schmidt erwachsen waren und ihr eigenes Leben lebten, war sie als Minderjährige in die Obhut von ihrer Tante gekommen. Und seitdem … seitdem fühlte sie sich einfach nur einsam.
Sie hob den Kopf und sah sich um. Der Park war wunderschön, voller Leben und die Farben prächtig und kräftig. Und doch fühlte es sich grau und trist an. Tante Meridith hatte ihr erklärt, dass die Mauern um das Grundstück zu ihrem eigenen Schutz waren, zum Schutz ihrer Familie, die sehr bekannt war. Doch im Grunde war es doch nur ein Gefängnis, das verhindern sollte, dass sie die wahre Welt sah … Lena hatte Tante Meridith belauscht, auch wenn sie wusste, dass sie es nicht durfte. Doch es war einfach nur Zufall gewesen.
»Ich darf sie nicht auch noch verlieren …«
Das hatte ihre Tante zu ihrer Haushälterin gesagt. Und auch wenn die Worte Lena hätten berühren und glücklich machen sollen, so fühlte sie sich einfach nur einsam und verloren, als würde sie auf einem weiten Meer aus Beton treiben, ohne jemals ein Ziel zu erreichen …