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2022 10 27: Battlefield, Schlacht-Feld [by Lifegamer]

Kurzbeschreibung
SongficTragödie / P12 / Gen
27.10.2022
27.10.2022
1
2.008
4
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Dieses Kapitel
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27.10.2022 2.008
 


Tag der Veröffentlichung: 27.10.2022
Titel der Geschichte: Battlefield, Schlacht-Feld
Song: Alles für mein Land von Exekute https://www.youtube.com/watch?v=1S7lY_dDINU
Autor: Lifegamer
Kommentar des Autors: Weil ich niemanden mit meinen direkten Gedanken langweilen wollte, stellte ich das umfangreich gewordene vollständige Vorwort an den Schluß des OS. Der als Songfic verstanden werden darf.

Ich stolperte über das Kürzel AEK, welches im nachfolgenden Text des Songs nicht weiter erläutert wurde.Mit AEK dürfte eher nicht gemeint sein: der griechische Sportverein AEK Athen, auch nicht der brasilianische Sportverein AE Kindermann oder die Schweizer Reginalbank AEK Bank 1826 (ehem. Amtsersparniskasse Thun, bis 2006), beziehungsweise das Schweizer Energieversorgungsunternehmen AEK Energie AG …
Ein wenig spiegelten sich die Filmbilder aus Forrest Gump in meinem Kopf. Als er zum Helden wurde, weil er jeden Soldaten seiner Kampfeinheit, tot oder lebendig, aus dem Feuer barg ohne an das eigene Wohl zu denken. In diesem Krieg ging es vorgeblich um die Verhinderung der Ausbreitung des sogenannten Kommunismus. Dieser Krieg wurde eher gegen Menschen geführt, die von keiner Seite mehr unter koloniale Macht geraten wollten.
Geschichte.
Zu der es bis heute weder Entschuldigung noch gar Entschädigung gab.

Diesen OS kann man verorten wie man möchte, in meinen Gedanken spiegelte sich Mali, Afrika wieder.

***

Battlefield, Schlacht-Feld

Melancholische Feindstimmung der AEK
Bin mir sicher das ich heute in den Himmel fahre

Oh ja, beinahe genauso melancholisch wie diese verdammte Melodie in meinem Kopf. Die Bilder begleitet, bei denen ich nicht mehr unterscheiden kann, sind sie real, oder liege ich da. Und träume das alles nur noch. Sterbe ich vielleicht? Genau jetzt?
Von irgendwoher drängt sich eine Stimme durch die Kaskaphonie von Schüssen, Melodie und Bildern. Ein helles Licht soll es sein, das einen empfängt. Wenn man vom Himmel aufgenommen wird. Erklärten die Instruktoren der AEK, die unseren Kampf als gerecht erklärten. Gerecht. Egal wohin das Land uns schickt in dem wir und auch unsere Großeltern geboren wurden. Mein einer Urgroßvater starb im Kugelhagel am Westwall. Und heute kämpfen wir auch unter der Fahne derer, die damals gegen uns gewonnen hatten. Mein anderer Urgroßvater? Soll durch ein Schnellgericht zum Tod verurteilt worden sein. Weil er Fahnenflucht beging. Eine Schande, sagte die Urgroßoma. Er hat sein Land im Stich gelassen und damit verraten. Neunzehn und einundzwanzig Jahre waren sie am Tag ihres Todes. Der Vater von Urgroßoma starb wegen einer Wolke Chlorgas bei Ypern. Welches durch den Wind auf die eigene Stellung zurückgetrieben wurde.

Ich habe ein Ziel vor Augen auch wenn ich mich gar nicht traue
Ich muss weitergehen den ich bin ein Soldat und keine Feigesau

'Vertraue auf Gott, mein Sohn … ', sagte der eine Vertreter der AEK. Und das Gott unsere Waffen gesegnet habe. Womit unser Sieg im Gefecht gesichert sein sollte. Der Feind ist der Feind. Selbst wenn wir nicht auf dem Grund des eigenen Landes stehen. Und mit dem Feind ist es wie mit Ungeheuern. Sie gehören vernichtet. Ich kann die Augen, den Blick nicht vergessen, vorhin. Keine Ahnung mehr, wann. Ich war schneller am Abzug. Und meinem Gegenüber rutschte im Fallen der Helm vom Kopf. Jetzt glaube ich, mich selbst gesehen zu haben.

Schüsse aus der Ferne klingen doch nah
Ich bin nicht sicher da ich Feinde hinter der Ecke sah
Sniper warten ungeduldig auf Befehle

'Könnte es sein … ein Scharfschütze?', am Rand meines Gesichtsfeldes tauchte etwas auf und das lange Training zahlte sich aus. Hinwenden. Zielen. Schuß. Und jetzt klingen Schüsse, wie durch Watte gedämpft. Bilder. Diese verdammte Musik. Andere Bilder. Eine Lehrerin steht vor uns und erklärt was Krieg sei. Im Nachhinein könnte ich sagen, sie hat ihn verteufelt. Ihn. Den Krieg. Soldaten folgen den Befehlen, ja. Und sie bleiben Subjekt, als ob ihnen gegeben sei, das sie Befehle infrage stellen und nicht ausführen müssen. Weil manch Befehl denn doch in seiner Ausführung ein Verbrechen darstellt. Man könne über alles reden. Bevor es auf dem Schulhof zur Prügelei kommt.

Doch das reden ist erschwert - alles trocken bis zur Kehle
Meine Kameraden geben mir Mut
Auch wenn es knallt ja sie lächeln sagen alles wird gut
Wir haben Jahre lang gelernt aber trotzdem hat man schiss

Reden? Der fremde Soldat sagte irgendetwas. Bevor sich dessen Augen ins Weiße verdrehten. Ich kenne seine Sprache jedoch nicht. Reden. Meine Kehle ist zu trocken, ein Becher Wasser wäre angebracht. Wenigstens - Wasser.
Oh, eine andere Lehrerin, sie sagte, das es im Krieg immer um irgendwelche Ressourcen ginge. Und Wasser wurde mancherorts zu einer solchen. Unvorstellbar, wegen Wasser, um Wasser kämpfen zu müssen. Man könne es gerecht teilen. Und auch andere Lösungen finden, außer der einen. Aufeinander zu schießen, auf das die Überlebenden mehr Wasser für den Einzelnen haben.
Alles wird gut, sagte Mama. Als ich mit einem blauen Auge nach Hause kam.

Es ist russisch roulette da man weiß nicht wann es zu Ende ist
Überall ist Rauch -es ist so nebelig
Auch wenn ich falle -bleibe stark und erhebe mich
Ich habe ein ziel aber Angst habe ich auch
Ey ich lade meine Waffe und ich lauf

'Russisches Roulette?', könnte man inzwischen echt als recht anzügliches Wort ansehen. Oder gar makaber? Da gibt es diesen Film, 'Achtzig Tage um die Welt'. Und einen Trommelrevolver zu harten Getränken. Sto Gramm, der genießende Trinker hat als Nächster den Revolver in die Hand bekommen. Die Trommel rotiert und nur eine der sechs Kammern war mit einer Patrone bestückt. Man wußte das man den Tod in der Hand hielt, ihn an die Schläfe setzte. Und abdrückte. Um anschließend die Waffe an den nächsten weiterzugeben und dessen Glas zu füllen.
Auch der Übernächste trank und drehte anschließend die Trommel mit der einen Patrone …

Ey Mein Körper ist so Müde und ja sie warten drauf
Soldaten dehydrieren und fallen wie ein Kartenhaus
Nehme einen kleinen Schluck -Schluck aus meiner Wasserflasche
Kameraden Motivieren und wollen das ich Boden fasse
Sekunden fühlen sich an wie Minuten ich-
Renne los und bemerke das alles langsam ist

Wasser. Es tropft vom Himmel und die anderen Bilder spiegeln mir vor das jemand weint. Um die Tränen vom Himmel herab fallen zu lassen. Spröde Lippen. Flüssigkeit, die die Kehle herab rinnt. Das schlucken wird etwas leichter. Die Nebel und die Musik bleiben. Irgendetwas ist taub. Aber ich bin mir sicher, das ich mich vorwärts bewege. Gezogen von nebelhaften Gestalten. Die mich abrupt fallen lassen. Ich fasse den Boden unter mir und spüre zornige Hornissen über mich hinwegjagen.
Tränen. Ein Grab. Eine schwarzgekleidete Gestalt spricht salbungsvolle Worte. Ein kleiner Junge zappelt an der Hand seiner Mutter. Im Grab liegt ein Cousin. Wie dem kleinen Jungen später neu erklärt wird. Der große Cousin starb bei einem Autounfall. Mama sprach gelegentlich vom Krieg auf den Straßen. Obwohl ja schon ewig Frieden im Land herrschte. Und sogar Soldaten das Rentenalter erlebten.

Ich sehe Partikel die man normalerweise garnicht sieht
Und auch ne Kugel die nur cm weg vom Körper fliegt
Alles Explodiert und ich bin noch am Leben lauf
Und Riesen Feuer funken treffe unsere Helme auch
Und das Atmen ist so schmerzhaft in meiner Brust - lasse
Mich aber nicht fallen und renne weiter mit der Schusswaffe
Meine Sinne sind geschärft wie noch nie zuvor

Wieder zischt es über mich hinweg. Prallt unweit auf und brüllt ohrenbetäubend. Der Versuch mich zu drehen funktionierte trotz der zunehmenden Taubheit in den Beinen. Seitlich liegend, fällt das Atmen leichter. Zumindest für eine Sekunde. Dann scheinen sich die Nebel zu lichten. Die Musik blieb und ich glaube ich bin kurz vor dem Ziel. Dem von den zehntausend Metern, die regelmäßig zum Training gehören.
Wochen ist es her, seit wir auf Gräber stießen. Und gespenstige Stille legte sich über die Umgebung, als ein Stück Metall entdeckt wurde. Nur wenig von Erde und Dreck bedeckt, schimmerte eine Ecke im Sonnenlicht. Unser Feldwebel sprach ein Gebet für die vor Jahren gefallenen Kameraden. Ein paar hundert Meter weiter stießen wir auf die Reste eines Dorfes. Der Leutnant sprach von ein paar feindlichen Soldaten, die durch einen Raketenangriff vernichtet wurden. Die Medien brachten später, das unsere Einheit auf ein frisches Massengrab gestoßen wäre. Die Rebellen hätten sich schnell wieder zurückgezogen, nachdem sie für den Inhalt der Gräber sorgten.

Manche Stimmen und Schüsse klingen dann wie im Chor
Und ich weiß das man hier meine Hilfe brauch
Ey reiße mich zusammen und ich lauf

Laufen. Ich habe das Gefühl, das ich nie wieder laufen werde. Weil nichts da ist, auf dem ich laufen könnte. Die Taubheit erfasst langsam obere Bereiche. Und die andere Stimme entscheidet, das ich es bin, der Hilfe braucht. Das diese Hilfe gleich hätte kommen müssen. Nicht mehr jetzt.
Laufen. Einem Schmetterling hinterher. Im Versuch ihn zu fangen. Im Willen das muntere hübsch bunte Flügelwesen einfach dahin flattern zu sehen. Stolpern. Hinfallen. Hochrappeln. Der Schmetterling ist weg, aber aus dem nahen Teich steigt ein Vogel auf. Mit offenem Mund staune ich dem großen Vogel mit dem silbernen Ring am Bein hinterher. Ich weiß das er für seine Nahrung jagt. Und frei ist.

Und auf einmal wird alles vor meinen Leuten und mir still
Und ich lauf
Und ich lauf
Laufe los
Ist mir egal ob ich nicht wiederkomme
Ich weiß- ich habe dafür gelernt
Ich bin dafür da
Tu das alles für mein Land


Medien-Nachruf: Bei der Abwehr eines Terroranschlags wurden nach Angaben der Armee 35 Menschen getötet. Die eigenen Verluste gibt die Armee mit 3 Soldaten an. Die Zahlen zu Verletzten werden noch geprüft. Die Angreifer gingen koordiniert und massiv vor. Militärisch waren sie gut ausgerüstet, sowohl mit Drohnen als auch Artillerie.
AEK: Die Familie weigert sich, den Namen für einen Nachruf durch uns zu verwenden. … Lassen wir einfach ein paar Wochen vergehen, da schreit kein Hahn mehr nach! … Er ist ein Soldat Gottes gewesen!

Ist mir egal ob ich nicht wiederkomme
Ich weiß- ich habe dafür gelernt
Ich bin dafür da
Tu das alles für mein Land

*** *** ***



Ich stolperte über das Kürzel AEK, welches im nachfolgenden Text des Songs nicht weiter erläutert wurde.
Mit AEK dürfte eher nicht gemeint sein: der griechische Sportverein AEK Athen, auch nicht der brasilianische Sportverein AE Kindermann oder die Schweizer Reginalbank AEK Bank 1826 (ehem. Amtsersparniskasse Thun, bis 2006), beziehungsweise das Schweizer Energieversorgungsunternehmen AEK Energie AG …
… neun weitere Möglichkeiten gibt es, darunter zwei Verschwörungstheorien. Aus der sich eine herauskristallisiert, im Sinne dessen, das die Songschreiber am Ende manch Textteil in Richtung Satire entwickelten. Man möge mir verzeihen, das ich die eine und mir am meisten passende 'Organisation' als Ziel nahm. Das Grundthema des Song dreht sich um Krieg, von daher könnte es auf die Arbeit der Kommission für alte Geschichte und Epigraphik gezielt sein. Diese gilt als wichtigste Forschungsstätte für Deutsche Geschichte. Nein. Denn da die Geschichte dessen was man die Christenheit nennt, gleichermaßen eine Geschichte des Krieges ist, Wikipedia stellte den Arbeitskreis Engagierter Katholiken in der CDU dankenswerterweise an die Spitze der Möglichkeiten für AEK. Und wenn man dem Wikipedia Artikel zwischen die Zeilen schaut - ergibt dies eine Menge an Verschwörungstheorien.
Aber nicht eine solche soll der Text, als Gedanken zum Song, werden. Die Fehler im Text des Songs auch nicht, wer auch immer den Text in dieser Form ursprünglich zur Verfügung stellte. Gefunden hatte ich ihn auf www.genius.com. Ein wenig spiegelten sich die Filmbilder aus Forrest Gump in meinem Kopf. Als er zum Helden wurde, weil er jeden Soldaten seiner Kampfeinheit, tot oder lebendig, aus dem Feuer barg ohne an das eigene Wohl zu denken. In diesem Krieg ging es vorgeblich um die Verhinderung der Ausbreitung des sogenannten Kommunismus. Dieser Krieg wurde eher gegen Menschen geführt, die von keiner Seite mehr unter koloniale Macht geraten wollten.
Geschichte.

Zu der es bis heute weder Entschuldigung noch gar Entschädigung gab.

Die AEK, also der genannte Arbeitskreis von Katholiken, steht für konservativste Weltsicht. Und das wenige, was die Wikipedia dazu schreibt, zeigt letztlich die Besessenheit von Machtstreben. Mit Hilfe des christlichen Glaubens. Man darf sich durchaus vorstellen, das Krieg nicht nur gutgeheißen, sondern auch die Waffen im Namen des Herrn gesegnet werden. Welche Blasphemie. Gab es nicht einst diesen einen Menschen, der Frieden gepredigt hat?

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