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Gerettet – und dann?

von MarieSol
Kurzbeschreibung
GeschichteDrama, Liebesgeschichte / P18 / Het
OC (Own Character) Riku Rajamaa
17.10.2022
18.11.2022
15
8.707
1
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17.10.2022 588
 
Vielleicht erinnert ihr euch noch, dass ich euch von meiner Begegnung mit Juna erzählt habe… ihr wisst schon, meine Wirtin aus Turku, die mir nach einem Festival dort den Allerwertesten gerettet hat? Ist schon ein paar Jahre her… Diese eine Nacht hat mein Leben ganz schön auf den Kopf gestellt. Wenn ich ehrlich bin, tut sie das bis heute. Habt ihr etwas Zeit? Dann erzähle ich euch, was sich so alles zugetragen hat…

Ich saß also da, auf diesem zugigen Bahnsteig in Turku im Juli 2018 und hab tatsächlich erwartet, dass alles nach Schema F läuft: Heiße Nacht beendet, Frau weg, dann kommt die Entspannung und lässt dich fliegen. Doch die Sache hatte einen ganz entscheidenden Haken: dieses Hoch hatte ich bereits mit Juna im Arm auf ihrem Sofa, es kam mir auf dem Weg zum Bahnhof abhanden und es kam partout nicht mehr zurück. Nichts, absolut gar nichts zu machen!

Ich hab es ewig nicht verstanden… hab es gedreht und gewendet, aber es wollte sich mir einfach nicht erschließen. Das Gefühl war da, es verschwand und kam nie mehr zurück – Punkt, Aus, Ende. Doch damit gibt sich ein Riku Rajamaa natürlich nicht zufrieden. Es konnte ja nicht sein, dass dieses Gefühl einfach so aus meinem Leben verschwunden war.

Bei der nächsten Gelegenheit hab ich versucht es wieder zu finden: Es gab da eine Begegnung, mit der ich am knutschen war, aber das Kribbeln war einfach nicht da. Es brachte nichts, weiter musste ich das gar nicht ausdehnen. Aber anstatt, dass mir da schon ein Licht aufgegangen wäre, dachte ich Trottel mit einer anderen Frau würde das schon klappen. Tja, was soll ich sagen? Ihr ahnt es sicher: Nein, auch mit einer anderen Frau habe ich diese Erfüllung nicht gefunden.

Ich glaube es war ungefähr zwei Monate nachdem ich Juna begegnet war, ja das müsste hinkommen. Wir waren als Band unterwegs, hatten einen Gig gespielt, einiges getrunken und eine der Ladys, die schon den ganzen Abend an mir klebte, wurde immer deutlicher. Also dachte ich mir, was solls, eine Nacht und gut. Selbige nahm ihren Lauf, wir waren in einem Taxi zu ihr gefahren und hatten dort schon angefangen zu knutschen. Es war nett ja, aber nichts Weltbewegendes, nichts, das ich mit Juna hätte vergleichen können. Schon da hätte mir eigentlich klar sein müssen, dass diese Nacht eine Bauchlandung wird. Aber wie wir Männer nun mal so sind, wollte ich das nicht wahrhaben und bin mit ihr reingegangen. Da es nur um das eine ging, lagen wir auch recht schnell in ihrem Bett und dort traf es mich dann wie ein Hammerschlag: ich fühlte einfach gar nichts, keine Begierde, keine Wollust, keine Erregung. Ich konnte definitiv nicht mit dieser Frau schlafen. Dafür durchströmte mich ein Gefühlscocktail wie ich ihn noch nie hatte. Ernüchterung, Unverständnis, Bitterkeit, Wut auf mich und schlimmer noch Wut auf Juna. Eine absolut ungute Mixtur kann ich euch sagen.

Aber in diesem Moment war für mich kristallklar, dass alles mit Juna stand oder fiel. Ich wusste nicht, was sie mit mir angestellt hatte, aber ich wusste, dass sie der Schlüssel zur Lösung war. Doch so einfach, wie ich mir das in dem Moment ausgemalt hatte, sollte es nicht sein.

Ich brauch eine Tasse Kaffee, nimm dir ruhig auch eine, denn wir sind noch lange nicht fertig.




So ihr Lieben,

ein wenig anders als meine Geschichten sonst, nicht wahr? Ich bin gespannt, wie ihr dazu steht. Am Mittwoch lesen wir uns wieder, wenn ihr mögt. Kommt gut in die neue Woche und bis dahin!

Grüßle,
MarieSol
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