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Shelter From The Storm

Kurzbeschreibung
KurzgeschichteDrama, Freundschaft / P16 / MaleSlash
Death Dream
14.10.2022
28.12.2022
5
7.382
11
Alle Kapitel
9 Reviews
Dieses Kapitel
2 Reviews
 
 
14.10.2022 2.651
 
Kommentar
Diese FF ist eine Fortsetzung von And I Would Spend Eternity (Waiting For You), nur mit einer etwas deutlicheren Neigung in Richtung Slash, ihr seid also gewarnt.
Ob die Zuneigung einseitig ist oder nicht überlasse ich eurer Interpretation. ;)

Die Idee für die FF basiert auf einer Frage, die ich mir während "The Sound of Her Wings" gestellt habe:
Woher wusste Death, dass SIE das Ziel von Burgess' Beschwörung war und nicht Dream?
Die Serie deutet an, dass Desire hinter Dreams Gefangenschaft steckt und wenn man sich die Geschichte der beiden Geschwister ansieht, dann wäre das durchaus vorstellbar (wenn auch selbst für Desires Vehältnisse ziemlich grausam).
Dream wäre jedenfalls sehr aufgebracht gewesen, hätte er davon erfahren.

Der Titel der FF stammt vom gleichnamigen Song von Bob Dylan.

Wie immer viel Spaß beim Lesen! :)




Shelter From The Storm

"Our brother has found a way out of his cage. Our plan has failed."
(Desire)


Hobs Tag begann wie jeder andere.
Er stand früh am Morgen auf, kochte sich eine Tasse Kaffee und zog sich dann an. Er las die neuesten Mails von der Arbeit, gab ein paar Haushaltsmittelbestellungen für das New Inn auf und hörte nebenbei die Nachrichten.
Während die morgendliche Dunkelheit dem schwachen Licht eines weiteren verregneten Tages wich, trank Hob seinen Kaffee aus, putzte sich die Zähne und zog sich schließlich seine Schuhe an.
Als er jedoch gerade die Wohnung verlassen wollte, klopfte von draußen etwas laut und energisch gegen die Glastür seines Balkons.
Hob hielte inne. Langsam drehte er sich um und kniff die Augen zusammen, um das Dämmerlicht jenseits der Scheibe zu durchdringen. Doch er sah niemanden.
„Was zum...?“, murmelte er, als das Klopfen erneut ertönte.
Er brauchte einen Moment, um die Ursache für das Geräusch ausmachen zu können, doch schließlich entdeckte er den großen, schwarzen Vogel, der am Boden des Balkons saß und ihn aus viel zu intelligenten, dunklen Augen ansah.
Erneut hämmerte er mit dem Schnabel gegen die Scheibe.
„Ich wäre dir zu Dank verpflichtet, wenn du mich reinlassen würdest!“, hörte Hob eine gedämpfte, männliche Stimme. „Es ist ziemlich ungemütlich hier draußen!“
Hob öffnete den Mund, um etwas zu sagen. Doch dann besann er sich eines Besseren, zuckte mit den Schultern und schloss ihn wieder. Er war mit der anthropomorphen Personifizierung des Träumens befreundet, ein sprechender Rabe war mit Sicherheit das letzte, was ihn überraschen sollte.
Hob öffnete die Balkontür und ließ den Vogel hinein.
Dieser hopste über das Parkett und auf den Teppich vor dem Kamin, spreizte seine Flügel und schüttelte sich kurz, so dass Regentropfen in alle Richtungen flogen.
„Wie ich schon sagte“, sprach der Rabe, nachdem er seine Federn sortiert und seine Flügel wieder zusammengefaltet hatte. „Ungemütlich.“
Hob zog eine Augenbraue hoch. „Offensichtlich.“
Er überlegte einen Moment, dann beschloss er, dass er auch fünf Minuten später mit seinen Unterrichtsvorbereitungen beginnen konnte, und ließ sich neben dem Raben auf dem Sofa nieder.
„Wie kann ich dir helfen?“, fragte er.
Der Rabe gab ein leises Krächzen von sich. „Wo sind meine Manieren...“
Er hob den Kopf und sah Hob aus seinen schwarzen Knopfaugen an.
„Mein Name ist Matthew“, stellte er sich vor. „Ich bin Dreams Vermittler zwischen dem Traumreich und der Wachwelt.“
„Hallo Matthew“, entgegnete Hob und lächelte. „Dream hat deinen Namen schon ein paar Male erwähnt. Freut mich, dich kennenzulernen.“
Er überlegte kurz.
„Ich bin Hob“, fügte er dann eilig hinzu, um mögliche Unklarheiten zu beseitigen.
„Dann habe ich also doch den richtigen Balkon erwischt“, sagte der Rabe erleichtert. „Mann, wäre das sonst peinlich gewesen...“
Er gab ein Geräusch von sich, das Ähnlichkeiten mit einem Hüsteln hatte. „Wie auch immer. Ich komme mit einer Nachricht vom Boss.“
„Tatsächlich?“ Mit einem Mal war Hob hellwach.
Es fiel ihm an vielen Tagen immer noch schwer zu begreifen, dass zwischen ihren Treffen kein Jahrhundert mehr lag; für ihn war jeder Moment mit Dream nach wie vor etwas unendlich Kostbares. Umso größer war seine Überraschung darüber, dass Dream ihm nun auch außerhalb ihrer regulären Treffen eine Nachricht zukommen ließ.
„Ja“, erwiderte Matthew. „Er möchte dir mitteilen, dass er an eurem morgigen Treffen leider nicht teilnehmen kann. Er bedauert seine Abwesenheit zutiefst und verspricht, beim nächsten Mal wieder zugegen zu sein.“
„... oh“, machte Hob und versuchte sich seine Enttäuschung nicht zu sehr anmerken zu lassen. „Okay. Ich verstehe.“
Und das tat er auch. Dream war der Herrscher über das Traumreich, er hatte Pflichten und Aufgaben zu bewältigen, die Hob sich noch nicht einmal ansatzweise vorzustellen vermochte.
Trotzdem musste er zugeben, dass die kurzfristige Absage etwas schmerzte.
„Ich kenne leider keine Details“, fuhr Matthew fort, dem Hobs Mimik offensichtlich nicht entging, „aber so, wie ich es verstanden habe, sind sowohl das Traumreich als auch die Wachwelt in großer Gefahr. Irgendetwas mit einem Vortex oder so...? Glaub mir, der Boss würde euer Treffen nicht absagen, wenn die Lage nicht ernst wäre.“
Hob nickte.
„Daran zweifle ich nicht“, entgegnete er aufrichtig. „Danke für die Botschaft, Matthew.“
Der Rabe krächzte. „Gern geschehen.“
Dann wandte er sich ab und breitete seine Flügel aus. „War nett, dich kennenzulernen, Hob. Man sieht sich.“
Hob stand auf.
„Warte! Nur noch eine Frage“, beeilte er sich zu sagen, bevor Matthew wieder in den grauen Morgen hinausfliegen konnte.
Der Rabe hielt inne und drehte ihm den Kopf zu. „Ja?“
„Geht es ihm gut?“, fragte Hob leise.
Matthew musterte ihn für einen Moment aufmerksam und wenn Hob es nicht besser wüsste, hätte er meinen können, Verständnis in seinen Augen zu entdecken.
„Es geht ihm so gut, wie es einem der Ewigen nur gehen könnte“, erwiderte er schließlich. „Lucienne und ich haben ein Auge auf ihn, falls die Dinge den Bach runtergehen sollten – wovon ich allerdings nicht ausgehe.“ Er zögerte kurz und fügte dann besänftigend hinzu: „Ich bin mir sicher, er wird pünktlich bei eurem nächsten Treffen sein.“
Hob nickte. Mehr konnte er nicht erwarten. „Danke, Matthew. Es... beruhigt mich, das zu wissen.“
„Keine Ursache“, erwiderte der Rabe und krächzte. „Mach’s gut, Hob!“
Und damit war er wieder in die Dämmerung hinausgeflogen.
Hob sah ihm noch lange mit sorgenvoller Miene nach.

Die Welt ging nicht unter, weder an diesem Tag, noch in den Wochen danach, was Hob vermuten ließ, dass Dream den Konflikt am Ende erfolgreich gelöst hatte.
Die monatliche Frist war noch nicht ganz abgelaufen, als er seinem Freund das nächste Mal begegnete, wenn auch unter anderen Umständen als sonst.
Es war bereits dunkel geworden und Hob war eben erst heimgekommen und hatte seinen Mantel in der Garderobe aufgehängt, als es plötzlich an der Wohnungstür klopfte.
Überrascht über den späten Besuch öffnete er die Tür wieder – nur um mit Dream konfrontiert zu werden, der im Hausflur stand, die Hand erhoben, um ein weiteres Mal anzuklopfen.
„Oh“, machte Hob überrascht. „Hey!“
Dream starrte ihn nur wortlos an. Er trug einen knielangen, schwarzen Mantel und schwarze Lederstiefel, und seine Haare waren noch zerzauster als sonst.
Hob war versucht, ihn mit gutmütigem Spott zu fragen, ob er sich im Datum geirrt hatte, als er den Ausdruck in den verdächtig glänzenden Augen seines Freundes sah, einen Ausdruck, den er nur allzu gut aus früheren Jahrhunderten kannte.
Schmerz, Enttäuschung, Wut – ein Sturm von Gefühlen spiegelte sich in Dreams dunklen, blauen Augen wider, ohne jedoch aus ihm hervorzubrechen, und nicht zum ersten Mal fragte sich Hob, ob es sein Stolz war, der die Tränen zurückhielt, oder ob sein Freund einfach physisch nicht in der Lage war zu weinen.
Aber was es auch war, der andere Mann war sichtlich aufgebracht und brauchte ihn in diesem Moment, sonst hätte er ihn nicht aufgesucht. Also schob Hob nur wortlos mit der Schulter die Tür auf, damit Dream eintreten konnte.
Für eine Weile lief er ruhelos in Hobs Wohnstube auf und ab.
„Es war nicht meine Absicht, deine private Ruhe zu stören“, sagte er. „Aber du warst nicht im Inn und ich... ich wusste nicht...“
Seine Stimme erstarb.
„Was ist passiert?“, fragte Hob leise.
Es kostete seinen Freund sichtliche Mühe, seine Gedanken zu sortieren und sich dazu zu zwingen, ihn anzusehen.
„Eines meiner Geschwister, Desire, hat vor langer Zeit einen Plan entworfen, um mich zu Fall zu bringen – ein Plan, der vor kurzem fast aufgegangen wäre“, erzählte er schließlich mit rauer Stimme. „Aber erst heute habe ich erkannt, wie perfide seine Absichten tatsächlich waren.“
Hob erinnerte sich vage, dass Dream vor einer Weile Geschwister erwähnt hatte – auch wenn es ihm noch immer schwer fiel sich vorzustellen, dass eine so mächtige Entität eine Familie hatte – aber dies war das erste Mal, dass ein Name fiel.
Desire.
„Ich dachte, ich hätte den Plan durchschaut“, fuhr Dream fort und senkte den Blick. „Ich dachte, der Vortex wäre alles gewesen – dass Desire mich dazu bringen wollte, das Blut eines Familienmitgliedes zu vergießen, wohl wissend, welche Konsequenzen dieses Verbrechen für mich hätte. Aber er war nur der Anfang.“
Hob hatte keine Ahnung, wovon er sprach, aber ihm fiel plötzlich ein, dass auch Matthew einen Vortex erwähnt hatte, bei dem es sich offenbar um eine sehr ernste Angelegenheit handelte. Doch Hob unterbrach seinen Freund nicht, sondern wartete geduldig, bis Dream sich weit genug gefasst hatte, um erneut das Wort zu ergreifen.
„Ich hätte darauf kommen müssen, als selbst unsere Schwester davon sprach“, stieß er hervor. „Hätte von selbst sehen müssen, dass es kein Zufall war, dass nicht sie in die Falle tappte, sondern ich. Ich hätte Desires Spiel von Anfang an durchschauen sollen.“
Mittlerweile zitterte er am ganzen Körper vor mühsam unterdrückter Emotionen, und es brach Hob fast das Herz, seinen für gewöhnlich so stoischen Freund so verletzt zu sehen.
Und er tat etwas, worüber er im Laufe der Jahrhunderte oft nachgedacht hatte, wofür ihm jedoch bisher immer der Mut gefehlt hatte: er trat auf Dream zu und zog ihn in seine Arme.
Für eine Weile war der andere Mann vor Überraschung steif wie ein Stock und Hob befürchtete schon, zu weit gegangen zu sein. Doch dann wich mit einem Mal die Anspannung aus Dreams Körper, und wie eine Marionette, deren Fäden durchtrennt worden waren, sank er kraftlos gegen Hob und legte den Kopf an seine Schulter. Hob konnte nur erahnen, wie sehr Dream diese körperliche Nähe gebraucht hatte, aber wenn er seine Reaktion richtig deutete, dann lautete die Antwort wohl „ziemlich dringend“.
Einen Moment lang standen sie still so da – Dream an Hob gelehnt, der sacht mit den Fingern durch die ungebändigten Haare seines Freundes kämmte und hoffte, dass dieser sein wild klopfendes Herz nicht spüren konnte.
Schließlich war es Hob, der die Stille durchbrach.
„Dream“, sprach er, „bitte verzeih mir die Frage, aber... was genau ist passiert? Was hat Desire dir angetan?“
Er spürte Dream an seiner Schulter tief durchatmen.
Dann antwortete er: „Mein Geschwister hat einen Sterblichen mit den Mitteln ausgestattet, einen Ewigen zu fangen... mich.“
Oh, dachte Hob und schlang seine Arme instinktiv fester um die knochigen Schultern seines Freundes. Oh, nein.
Er hatte auf einmal einen schrecklichen Verdacht.
Doch bevor er etwas sagen konnte, fuhr Dream bereits von selbst fort:
„Ich bin unserem Treffen damals nicht aufgrund meines verletzten Stolzes ferngeblieben, Hob Gadling. Sondern weil ich keine Wahl hatte. Ich war gefangen und meiner Macht und Besitztümer beraubt. Meine Peiniger hatten mich in eine Kugel aus Glas und Eisen eingeschlossen, nackt und ohne Nahrung, Wasser oder Sauerstoff.“
Seine Stimme wurde mit jedem Wort immer tonloser, als würde er von Ereignissen berichten, die einem anderen zugestoßen waren. Hob hatte in seinem langen Leben unzählige Soldaten getroffen, die auf ähnliche Weise ihre Erlebnisse geschildert hatten, und eines stand ohne Zweifel fest: was Dream durchlitten hatte, musste so traumatisch gewesen sein, dass er nun versuchte, sich auf diesem Weg emotional davon zu distanzieren.
„Wie lange?“, fragte Hob. Er wollte die Antwort nicht hören, nicht wirklich, aber er musste es wissen.
„... 106 Jahre“, raunte Dream, und Hob... Hob hatte keine Worte.
Mehr als ein Jahrhundert.
Das gesamte 20. Jahrhundert – oder zumindest den Großteil davon – hatte sein Freund hilflos und nackt in einer Glaskugel eingesperrt verbracht, verraten von einem Mitglied seiner eigenen Familie.
Eine Erfahrung wie diese würde jeden brechen, egal ob sterblich oder nicht.
Und es war offensichtlich, dass sie Dream alles abverlangt hatte.
Es erklärte zudem, weshalb er sich so verändert hatte, warum er demütiger und versöhnlicher geworden war. Hob wünschte nur, es hätte andere, weniger verstörende Ursachen für seinen Sinneswandel gegeben, als ein Jahrhundert der Gefangenschaft.
„Es tut mir leid“, sagte er leise und löste sich von seinem Freund, um ihn anzusehen. „Dream, es tut mir so leid. Was Desire getan hat, ist unverzeihlich, niemand hat das Recht, so mit dir umzugehen.“
Dream erwiderte seinen Blick mit Irritation. „Du trägst keine Schuld daran, Hob Gadling. Es gibt nichts zu verzeihen.“
Hob lächelte schwach; er hatte die Aussage nicht so wörtlich gemeint, wie sein Freund sie interpretierte. Doch ganz so falsch lag Dream auch nicht.
„Vielleicht nicht“, entgegnete er. „Aber es gab eine Zeit – damals, nachdem du nicht bei unserem Treffen erschienen bist –  in der ich an dir gezweifelt habe. In der ich an unserer Freundschaft gezweifelt habe. Ich hätte es besser wissen müssen.“
Dream schüttelte den Kopf. „Warum? Ich habe dir genügend Gründe gegeben, an mir zu zweifeln.“
Er schenkte Hob ein kleines, trauriges Lächeln. „Ich spürte den Zeitpunkt unseres Treffens damals nahen, und es erfüllte mich mit tiefem Bedauern, nicht daran teilnehmen zu können.“
„Dream...“
Hob legte seine Hand an die Wange seines Freundes.
„Ich hätte alles getan, um dich zu finden, hätte ich geahnt, was passiert ist“, sagte er mit fester Stimme. „Alles. Egal, was es mich gekostet hätte.“
Dream sah ihn an und seine Augen weiteten sich unmerklich.
„Du sprichst die Wahrheit“, stellte er fest. „Aber ich begreife nicht, wieso du derart dein Leben für mich aufs Spiel setzen würdest, Hob Gadling. Ich war lange Zeit nur ein Fremder für dich.“
Weil du mir wichtig bist, du unmöglicher Mann, dachte Hob voller verzweifelter Zuneigung. Weil ich mich ohne dich zum ersten Mal in meinem langen Leben allein gefühlt habe.
„Das war damals“, erwiderte er stattdessen. „Mittlerweile sind wir Freunde. Und Freunde lassen einander nicht im Stich.“
Und er ließ seine Hand wieder sinken, bevor er den nächsten unverzeihlichen Fehler begehen konnte. Wie etwa die wenigen Zentimeter, die sie voneinander trennten, zu überbrücken und–
Nein.“
Hob blinzelte.
Nein“, wiederholte Dream und seine Augen waren mit einem Mal so schwarz und tief und endlos wie die Nacht, erhellt nur vom Licht ferner, fremder Galaxien. „Das tun sie nicht.“
Er schloss für einen Moment die Augen und als er sie öffnete, waren sie wieder von dem tiefen Blau, das Hob so vertraut war.
„Ich danke dir, Hob Gadling“, fuhr er mit leiser Stimme fort. „Für deine Zeit und dein Mitgefühl. Es... fällt mir nicht immer leicht, über die Dinge zu sprechen, die mich beschäftigen.“
Seine Worte erfüllten Hob mit Wehmut. Er hatte gehofft, dass Dream länger bleiben und sie ausführlicher über diese Sache reden würde, doch offenbar waren sie noch nicht an diesem Punkt angekommen.
Doch vielleicht würden sie das mit der Zeit. Hob konnte warten.
„Hey, keine Ursache.“ Er lächelte. „Danke, dass du dich mir anvertraut hast. Ich glaube, ich verstehe jetzt manches besser.“
Dann wurde seine Miene wieder ernst. „Und ich hoffe, du weißt, dass du jederzeit zu mir kommen kannst, Dream. Egal aus welchem Grund und zu welcher Uhrzeit. Ich werde immer ein offenes Ohr für dich haben, du hast mein Wort.“
Sein Freund sah ihn voller Ergriffenheit an, als wäre Hob die aufgehende Sonne nach einer langen, lichtlosen Nacht.
„Danke“, erwiderte er mit bewegter Stimme und der Ausdruck in seinen Augen tat Dinge mit Hob.
Dann griff er in den Lederbeutel, den er an seiner Hüfte trug, und ließ eine Handvoll Sand durch seine Finger rieseln.
Binnen weniger Sekunden war Dream vollständig in Sand eingehüllt und im nächsten Augenblick war Hob auch schon wieder allein. Nur noch eine dünne Schicht Staub auf dem Parkett zeugte von Dreams Besuch.
Hob sah sie einen Moment lang an.
Dann ließ er sich leise seufzend auf das Sofa sinken und starrte an die Zimmerdecke.
„... fuck.“

 
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