Marvel Oneshots
von natsrxmanova
Kurzbeschreibung
Der eine oder andere Oneshot über Marvelships oder Marvelcharaktere, die ich gerne mag. Oneshots über Ships können sowohl rein platonisch, als auch romantisch sein und nicht jeder Ship ist canon!
OneshotAllgemein / P12 / FemSlash
Black Widow / Natasha Romanoff
Margaret "Peggy" Carter
Maria Hill
Scarlet Witch / Wanda Maximoff
11.10.2022
18.03.2023
5
16.571
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18.03.2023
6.106
[Song: Hurricane – Fleurie]
Natasha parkte das Auto vor dem Gebäude in der ihre und Marias Wohnung lag. Sie stellte den Motor ab und richtete ihren Blick auf die Fassade des Gebäudes und ließ diesen langsam hoch schweifen, zu dem Fenster in welchem Licht brannte. Eine vertraue Wärme und Sicherheit umfasste sie, denn sie wusste genau wer da oben auf sie wartete. Doch mischte sich diesmal auch das Gefühl von Angst und Sorge mit ein. Die letzten Jahre hatten den Avengers, genauer gesagt der gesamten Menschheit einiges abverlangt und nicht jeder war mit dem verheerenden Ereignis zurechtgekommen. Vor fast fünf Jahre hatte ein Titan namens Thanos mit einem Schnips, die Hälfte der Menschheit ausgelöscht. Die Menschen, die davon betroffen waren, hatten sich einfach in Staub aufgelöst und Familie, Freunde, ihre Liebsten einfach ohne eine Ahnung hinterlassen. Die Russin hatte sich mit ihren Kollegen in Wakanda befunden, wo sie Vision hingebracht hatten, nachdem er und Wanda Maximoff in Edinburgh dort von Thanos Handlagern angegriffen worden waren, um sich den Mind Stone zu holen. Ruhe hatte sie nicht lange gehabt, denn kurz darauf stand Thanos Armee vor den Schutzschilden Wakandas und der Kampf hatte begonnen. Dennoch sie jedoch nicht gewinnen sollten. Sie alle hatten mit Verlusten zu kämpfen. So hatte Steve Bucky verloren, Wakanda seinen König, Rocket die Guardians und noch so viele Helden mehr hatten ihr Leben lassen müssen. So hatte auch sie selbst mit einem Verlust kämpfen müssen. Sie hatte ihre Schwester verloren, die Einzige, die sie neben Maria noch gehabt hatte. Sie hatte es sofort gespürt, als der Snap geschehen war, dass ihr irgendwas fehlte. Es war als würde ein klaffendes Loch in ihrem Herz zu sein, wo sich zuvor immer ein Teil von Yelena befunden hatte. Es war die schwesterliche Bindung, die ihr nun fehlte und die diesen Schmerzen hinterließ. Sie hatte ihre kleine Schwester so sehr geliebt und dennoch hatten sie es nicht geschafft, die verlorene Zeit aufzuholen – wie gerne hätte sie diese noch einmal im Arm gehalten. Danach brach dann auch die nächste Angst ein – Maria. Diese hatte sich zu diesem Zeitpunkt, zusammen mit Fury in New York befunden, um etwas nachzugehen. Ihr Herz hatte für einen Moment ausgesetzt, als sie darüber nachdachte, was wäre, wenn es auch ihre Partnerin getroffen hätte. Die Angst und die Sorge, um diese hatte an erster Stelle standen und sich erst nach und nach beruhigt, als sie Maria nach etlichen Versuchen erreicht hatte. Sie wusste noch, wie sehr ihr Herz geschmerzt hatte bei dem Gedanken, dass die andere vielleicht wirklich Tod wäre. Sie hätte ihr nämlich noch so viel zu sagen und zu zeigen. Tränen waren ihr damals in die Augen gestiegen, als sie nach dem fünften Versuch endlich Marias Stimme gehört hatte. Alles okay? Geht's dir gut? Hatten beide sofort gefragt, bevor ihnen ein leises Lachen entkommen war – auch wenn es nicht von Dauer war. So war es immer, die andere stand an erster Stelle und nur darum ging es. Egal, wie doll oder leicht sie verletzt waren. Sie mussten einfach wissen, dass es der anderen gut ging. Doch auch wenn es ihnen gut ging, kam erst das gesamte Ausmaß raus, wie die Lage auf der Erde war. Die Hälfte der Menschheit wurde ausgelöscht, unzählige Unfälle, die man alle gar nicht aufzählen konnte, hatte es geben. Es herrschte einfach das reine Chaos, welches auch erst in den Tagen danach sich langsam löste und man damit begann, oder zumindest versuchte halbwegs wieder Ordnung wieder reinzukriegen. Bis vor 2 Wochen dann. Die Russin hatte ihren Nachmittag im Hauptquartier verbracht, während Maria mit Alina zuhause geblieben waren. Sie wollte eigentlich nur hin, um mit den übrigen Helden, die neuste Lage zu besprechen, da es ein Erdbeben gegeben hatte. Da sie da nicht wirklich etwas machen konnten, hatte sie zuletzt nur noch mit Rhodey gesprochen, denn sie weiterhin damit beauftragte nach Clint zu suchen, der nun schon eine ganze Weile verschwunden war, nur hin und wieder gab es Meldungen, die auf ihn passten. Als kurz darauf Rogers kam, um vermutlich seine Wäsche zu machen, würden sie von Scott Lang unterbrochen, der vor dem Eingang stand und reinwollte. Das merkwürdigste war daran gewesen, dass Scott zu den Menschen zählte, die ihr Leben lassen musste. Jedoch klärte sich das kurz darauf schon auf und dann begann das Abenteuer erst. Was sie nun hierher führte und ihr diese Angst und Sorge gab. Tony Stark hatte es geschafft Zeitreisen zu erfinden, wodurch sie nun eine Chance hatten, die verstorbenen wiederzubringen. Morgen würden sie in die Vergangenheit reisen, um die 6 Infinity Steine zu holen. Sie wollte noch gar nicht darüber nachdenken, was sie da erwarten würde und wie unvorbereitet sie auch sein könnten. So schüttelte sie nochmal mit dem Kopf und atmete tief durch, ehe sie dann aus dem Auto stieg und die Treppen nach oben folgte.
Noch bevor sie überhaupt richtig in der Wohnung angekommen war, rannte auch schon ein kleines Mädchen auf sie zu, welches schon einen Pyjama anhatte und die dann ihre Arme um ihre Beine schlang, um sie zu umarmen. „Mama!" hatte die Kleine gerufen, was Natasha sofort ein Lächeln auf die Lippen zauberte, bevor sie Aline dann hochhob und sie eng an sich drückte. „ya skuchal po tebe." Ich habe dich vermisst sprach sie in ihrer Muttersprache und vergrub ihr Gesicht in das dunkle Haar ihrer Tochter und amtete ihren Duft ein. Sie muss gerade wohl in der Badewanne gewesen sein, denn sie roch nach Erdbeershampoo. „ya tebya tozhe!" Ich dich auch antwortete ihr diese ebenfalls auf Russisch und wieder verspürte sie Stolz ins sich aufsteigen. Zum leichten Ärgernis Marias, hatte sie schon früh begonnen mit Alina russisch zu reden, denn auch wenn es nicht ihr leibliches Kind war, wollte sie einfach, dass sie wenigstens die russische Sprache von ihr hatte und die Kleine hatte wirklich ein Talent dafür, vor allem war ihre Aussprache so bezaubernd, dass die Black Widow sie immer nur knuddeln könnte. „Im Übrigen habe ich dich auch vermisst." ertönte dann eine weitere Stimme, welche sie aufschauen lässt und noch breiter lächeln lässt. Ihre Maria. „Ah, du hast wieder gelauscht." witzelte sie nun und lief auf dieser zu, um sie mit ihrem freien Arm an sich zu ziehen, bevor sie ihre Lippen sanft auf die ihrer Liebsten legte. Als dieses Ereignis damals geschehen war, waren die Frauen zu diesem Zeitpunkt schon einige Jahre zusammen gewesen und dieses Geschehenes hatte gezeigt, was mit einem passieren konnte und wie sehr es schmerzen würde, die andere zu verlieren. Vor etwa Vier Jahren hatten sich in kleinem Kreis, dass Ja – Wort gegeben. So wurde aus Romanoff und Hill, Romanoff-Hill und seit 3 Jahren waren sie Eltern einer kleinen Tochter, die ihrer Maria wie aus dem Gesicht geschnitten war. Alina Rose, ein Name, der nicht hätte, besser passen können und einfach wunderschön klang. Vor allem hatte das Mädchen die grünen Augen ihrer anderen Mama, was wohl wirklich ein ziemlicher und unglaublicher Zufall gewesen war. Da war das Schicksal wohl mal auf ihrer Seite gewesen. Sie liebte ihre Tochter so sehr und wollte ihr das geben, was sie als Kind niemals gehabt hatte. Dasselbe galt auch für ihre Familie, sie wollte das Beste für alle und deshalb machte sie es auch an manchen Tagen ziemlich traurig, dass Yelena nie ihre Nichte kennenlernen konnte, aber vielleicht konnte sie das nun bald, wenn alles so funktionierte, wie es sollte. Als die beiden Frauen nun ein kleines Kichern wahrnahmen, lösten sie sich, um dann zu sehen, wie das Mädchen sich die Augen zu hielt, als ihre Mamas sich geküsst hatten. Natasha begann nun sie am Bauch zu kitzeln, worauf hin das Mädchen erst recht in Lachen ausbrach und sich windete. „Willst du auch einen Kuss haben?" meinte die Dunkelhaarige grinsend und setzte daraufhin zwei kleine Küsse auf die Wange ihrer Tochter, die nun leicht mit der Nase rümpfte und anschließend ihre kleinen Ärmchen um die beiden Frauen schlang. „Ich will noch nicht ins Bett." quengelte Alina und blickte ihre Mütter mit einem Schmollmund an. Nur schwerlich konnte man diesen Gesichtsausdruck widerstehen und da ging es den beiden Frauen sogar gleich, denn beiden blickten sich nun mit einem Grinsen an. Doch der Blick der Dunkelhaarigen sagte auch aus, dass sie sich diesmal raushalten würde und der Russin überlassen würde. Nur allzu gern sah diese, wie ihre Liebste mit sich kämpfen musste, um der Kleinen zu widerstehen. Natasha rollte nun mit den Augen und nahm Maria ihre Tochter ab. „Auch große Mädchen müssen irgendwann schlafen gehen, damit sie zu Kräften kommen, aber wir können noch eine Geschichte lesen." meinte sie sanft und stupste Alina sanft auf die Nasenspitze, welche daraufhin zu kichern begann und den Kopf an die Schulter ihrer Mutter legte. Ein kleines Lächeln umspielte ihre Lippen und strich dem Mädchen über die Haare. „Dann sag Mama Gute Nacht, süße." Alina hob nun langsam den Kopf, sie sah doch schon müder aus, als sie zugeben wollte und schlang ihre Arme um Maria. „Nacht, Mummy. Hab dich lieb." meinte diese, welches ihrer Mutter ein Lächelte ins Gesicht zauberte und ihre Züge immer noch ein wenig weicher wurden, wenn sie ihre Tochter ansah. „Hab dich auch lieb, meine Kleine." sie fuhr ihr über die Wange, bevor die Russin mit der Kleinen in deren Kinderzimmer verschwand.
Es hatte nicht länger als eine Geschichte gedauert, bis Alina in den Armen der Black Widow eingeschlafen war. Sie stand nun langsam und vorsichtig auf und deckte die Kleine zu, bevor sie für einen weiteren Moment einfach nur da stehen blieb und ihre schlafende Tochter ansah - doch heute blieb sie noch eine Weile länger dort stehen. Sie konnte nicht sagen, ob es daran lag, was sie morgen erwarten würde, oder ob es unbegründet war. Seitdem das kleine Mädchen auf der Welt war, stand sie vor dem Kinderbett und sah lächelnd zu ihr runter. Gab es ihr einfach das Gefühl, dass es wirklich real war und nicht nur ein wunderschöner Traum, der nach dem Aufwachen ein Albtraum wäre. Mit einem Lächeln auf den Lippen verließ sie nun das Zimmer und ließ die Tür einen Spalt offen, bevor sie zu ihrer Frau ins Wohnzimmer ging. Der Abend gehörte nun ganz den beiden Frauen und sie würden sich wahrscheinlich zusammenkuschelnd auf das Sofa legen und irgendwas schauen, oder einfach nur die Nähe der anderen genießen. Jedoch beschäftigte sie diesmal etwas ganz anderes und das war beiden anzusehen. Nachdem sich Natasha nun zu Maria gesetzt und diese sanft an sich gezogen hatte, kam auch schon die Frage, die sie alle seit Tagen beschäftigte. „Gibt es noch neue Informationen?" fragte diese und blickte ihre Frau sanft an. Langsam begann diese nun mit dem Kopf zu schütteln und ließ den Kopf auf Marias Schulter ruhen. „Immer noch dieselben Infos und derselbe Ablauf, wie bei der Teambesprechung." antwortete sie ihr und spürte, wie sich die andere enger an sie lehnte. Sie legte nun dem Arm um ihre Liebste und fuhr ihr sanft über den linken Oberarm. „Tony, hat nur vorgeschlagen, dass wir Alina zu Pepper und Morgan bringen können, dann passt sie mit auf sie und die beiden Mädchen können spielen, bis wir wieder kommen." fuhr sie sanfter fort, was der Dunkelhaarigen ein leichtes Nicken entlockte. Es war nur als zu verständlich, dass beide Angst hatten, um ihr kleines Mädchen und was passieren würde, wenn ihnen etwas zu stoßen würde. Es würde auch, dass erste Mal sein, dass Alina über einen längeren Zeitraum bei jemand anderes sein würde, denn bisher war entweder Maria zuhause gewesen, oder Natasha, wenn die andere auf Mission war. Das machte das ganze jetzt auch nochmal so viel schwerer. Bevor sie Eltern geworden waren, mussten sie sich immer nur um die Person sorgen machten, die sie liebten, doch nun gab es da dieses kleine Wesen, welches sie Mama und Mummy nannte und deren Leben so viel besser machte. Es stand so viel mehr auf dem Spiel, als nur ihre eigenen Leben, denn was für aus Alina werden, wenn ihnen beide etwas zu stoßen würde. Wer würde sich dann um sie kümmern? Sollte ein so kleines Mädchen, ohne ihre Mütter aufwachsen? Nein, sollte sie nicht. Doch, im schlimmsten Fall würde sich das nicht verhindern lassen. Die Rothaarige schloss für einen Augenblick die Augen, bevor sie dann ihrer Geliebten einen Kuss auf die Schläfe setzte. Es würde alles gut gehen, da war sich die Frau sicher, auch Maria war sich dem sicher, vor allem gab es kaum etwas, wovor sie sich fürchtete, aber seitdem sie und Natasha ihre Tochter hatten, waren ihre Gedanken und Sorgen eben nun mal bei der Kleinen und was alles geschehen könnte. Nicht das sie dieses nicht schon gehabt hatte, wenn es um ihre Frau ging, aber jetzt war das Gefühl ausgeprägter. „Wir sollten wohl auch langsam ins Bett gehen." meinte die Dunkelhaarige ruhig und blickte ihre Liebste sanft an.
*
Die Nacht war für beide Frauen mehr ein - nur im Bett liegen und die Augen geschlossen halten – anstatt wirklich erholsam zu schlafen. Beide machten sich über dieselben Dinge Gedanken. Sie wussten, dass alles bis auf das kleinste Detail durchgeplant war und deshalb vermutlich nichts schief gehen konnte, doch gab es immer einen winzigen Anteil, dass etwas schief gehen konnte. Tony hatte gemeint, dass sie nicht länger als eine Stunde weg sein würde. Das war theoretisch nichts, es wäre ein Katzensprung und doch würde es sich wie eine Ewigkeit anfühlen. Natasha hatte seit dem Red Room Probleme mit dem Einschlafen und an solchen Tagen, wo etwas bevorstand, würde es für sie nicht gerade besser. Sie hatte sich zusammen mit ihrer Frau ins Bett gelegt und kurz darauf gespürt, wie ihr Kater Liho sich zu ihnen gelegt hatte. Man spürte, wie er auf der Decke sanft trampelte, ehe er sich dann zu einem Ball zusammenrollte. Vielleicht spürte auch er, dass etwas bevorstand – Tiere spürten das meistens doch noch mehr als Menschen. Sie hatte den Kater sanft gekrauelt und sich dabei enger an Maria gekuschelt, bevor sie bei dieser lauschte, wie deren Atmung immer ruhiger wurde und sie im Land der Träume abgerutscht war. Die Frau setzte noch einen sanften Kuss auf Hills Wange, bevor sie sich auf die Seite rollte und die Augen schloss, dabei vergeblich versuchte in den Schlaf zu finden. Sie versuchte sich selbst einzureden, dass alles gut werden würde. Das Alina gar nicht mitbekommen würde, wie lange ihre Mummys weg sein würde und sie stattdessen ihren Spaß mit Morgan und Pepper hatte... Versuchte nicht an das zu denken, was passieren könnte, sondern daran, dass sie ihre kleine Schwester wiederbekommen würde und ihre Tochter endlich ihre Tante kennenlernen würde. Es dauerte nicht lange bis die Russin wieder aufstand und sich leise in das Zimmer ihrer Tochter schlich, um sich dann auf den Stuhl in Ecke setzte. Wie viele lange und schlaflose Nächte hatte sie in diesem Zimmer verbracht, als die Kleine geboren war und sie Maria Ruhe geben wollte. Oder wenn Alina krank gewesen war und ihre Eltern haben wollte. Am Anfang war sie vor allem oft hier gewesen, weil es einfach noch so surreal war, dass sie eine Tochter hatten. Sie hatte jeden Augenblick Angst gehabt, dass das alles nur ein Traum sei und sie jeden Moment wieder aufwachte. Dann gab es die Momente, wie jetzt, wo sie unruhig war, nicht schlafen konnte und geplagt von Albträumen und Panikattacken war und sich hierher zurückzog. Hier gab es nichts Böses. Es war ruhig und so voller Leben. Das Zimmer eines Kindes eben, welches noch die Welt vor sich hatte und nicht ahnte, wie grauenvoll diese sein konnte. Welches seiner Fantasie freien Lauf ließ und jeden in seiner Umgebung zum Lächeln und Lachen brachte. Sie hatte dieses kleine Wesen schon geliebt, als sie noch bei Maria im Bauch war und sie zu sehen, wie dieser wuchs und sie Alina zum ersten Mal im Arm halten konnte. Sie würde für ihre Tochter alles tun. Sie würde bis zum Schluss kämpfen, wenn es sein musste und sie sich sicher war, dass Alina in Sicherheit war. Und sie wusste auch, dass es ihrer Liebsten da nicht anders ging. Mit einem sanften Lächeln blickte sie zu dem schlafenden Mädchen, welches ihr Plüschkätzchen eng an sich gedrückt hatte, als sie leise Schritte hörte, die näher kamen und kurz darauf die andere Agentin im Türrahmen stand und mit einem besorgten Blick zu ihrer Frau sah. Maria war nicht in einen so tiefen Schlaf gerutscht, wie die andere es wohl gedacht hatte, denn so hatte sie mitbekommen, dass sich wenige Zeit später die Matratze bewegt hatte und Schritte sich entfernt hatte. Erst hatte sie gedacht, Natasha würde ins Bad gehen, da diese aber nach geraumer Zeit nicht wiederkam, entschied sie sich doch mal lieber nachzusehen. Sie ahnte, wo sich ihre Frau aufhielt, denn sie kannte sie einfach zu gut und wusste, wo sie sich am ehesten aufhielt, wenn sie etwas beschäftigte. So fand sie die andere in dem dunklen Zimmer ihrer Tochter vor und blickte besorgt an Sie wusste, dass Nat nicht viel von Gefühlen hielt und ihre Gefühle lieber versteckte, aber vor ihr stand, die Frau, mit der sie seit Jahrzehnten zusammen war. Vor 4 Jahren geheiratet hatte und nun seit drei Jahren Eltern waren. Diese musste nicht immer die Starke sein, sondern durfte auch mal ihre Schwächen zeigen, denn Maria wäre doch immer für sie da. Noch einen Moment länger blieb sie im Türrahmen stehen, ehe sie auf leisen Sohlen auf die andere zu lief und sich auf deren Schoss niederließ und ihre Hände sanft an den Wangen ihrer Geliebten legte. „Du weißt, dass du für mich... für uns... nicht die große, starke Black Widow spielen musst, die sich für vor nichts fürchtet. Du darfst Angst haben, immer und du darfst Schwäche zeigen. Ich wäre doch immer für dich da und möchte dir helfen, so wie du immer hilfst." flüsterte sie leise und sanft und sah, wie die andere nickte, bevor man nach ihrer Hand griff und die Finger verschränkte. Die Russin fuhr sich mit der Zunge über die Lippen und atmete leise aus, bevor sie sprach. „Ich weiß, dass wir darüber redet haben, dass alles gut gehen wird und es nur ein kleiner Anteil ist, wo etwas schief gehen konnte. Aber was ist, wenn uns das Glück nach all den guten Jahren verlässt und einer von uns stirbt? Wie soll ich Alina beibringen, dass du gestorben bist? Wie soll ich ihr erklären, dass ihre Mummy nicht mehr wiederkommt? Sie nie mehr in den Arm nehmen wird, wenn es ihr nicht gut geht, oder sie einfach kuscheln will. Sie nie mehr nach dir rufen kann, wenn sie etwas möchte oder zusammen mit mir, dich ärgern." Natasha verstummte für einen Moment und schloss die Augen. „Ich könnte das nicht Maria und ich möchte es auch nicht erleben. Ich hatte es schon einmal fast erlebt und das war einfach nur ein schreckliches Gefühl..." als würde es der Dunkelhaarigen nicht genauso ergehen. Als würde sie sich nicht genauso den Kopf darüber zerbrechen, was wäre, wenn Natasha stirbt, oder gar sie selbst. Sie spürte, wie sich ihr Brustkorb bei Nats Erzählungen zusammenschnürte und sie schwer schlucken ließ. „Ich weiß, als würde ich mir nicht auch Gedanken darüber machen, aber wir reden hier von uns beiden, die schon weitaus schlimmere Missionen überlebt hatten, wenn auch nicht so surreale Missionen. Wir werden für unsere Tochter und für uns alles geben, damit wir danach weiter als Familie leben können, mit weiteren vielen schönen Momenten." erwiderte sie und zog die Frau in ihre Arme und setzte einen kleinen Kuss auf ihre Haare. Die Rothaarige ließ die Schulter sinken, als sie sich an Hill lehnte und die Augen schloss. Sie würden einfach beide dran glauben, dass sie heile zurückkommen würde und weiter zu sehen konnten, wie ihre Tochter aufwachsen würde. Einige Zeit blieben die beiden noch dort sitzen, bevor die Agentin langsam aufstand und die andere an der Hand mit hochzog. „Na komm, wir sollten noch ein paar Stunden Schlaf bekommen, bevor das kleine Monster dort, wieder zu uns ins Bett kriecht und es ein nimmt." Meinte Maria mit einem sanften Grinsen, welches die Russin nur erwiderte und beide das Kinderzimmer verließen.
*
Der Morgen war so gelaufen, wie es sich Maria schon gedacht hatte. Alina kam kurz nach Sonnenaufgang in das Bett ihrer Eltern geklettert war und versuchte hatte diese wach zu bekommen, weil sie Hunger und es sogar noch mehreren Anläufen hinbekommen hatte. Natürlich ließ Natasha das nicht auf sich sitzen und stänkerte mit ihrer Tochter noch ein wenig, bevor es dann die andere war, die meinte sie sollten jetzt wirklich mal aufstehen. Schließlich hatten sie heute noch etwas Großes vor. Wenn man ein Kind hatte, brauchte man wirklich keinen Wecker mehr. Für den heutigen Tag war dies aber ganz praktisch, denn so könnten sie noch in aller Ruhe gemeinsam Frühstücken und sich die sehr bildliche Erklärung ihrer Tochter anhören, über den Traum, den sie in der Nacht hatte. Zu pink und zu Einhorn lastig, zumindest empfand das die Rothaarige. Nun saßen sie im Auto auf den Weg zu Starks Haus am See, wo Pepper auf die beiden Mädchen aufpassen würde. Die Russin blickte von ihrer Frau, durch den Seitenspiegel zu ihrer Tochter, die sich mit einem Buch beschäftigte und begann sanft zu lächeln. Um nichts in dieser Welt würde sie ihr Leben eintauchen wollen. Alina hob nun den Kopf und blickte nach vorne zu den beiden Frauen. „Mummys? Wie lange werdet ihr weg sein? Seid ihr wieder da, wenn ich ins Bett gehe?" horchte diese nun nach und legte den Kopf schief. Maria und Natasha tauschten einen kurzen Blick und Maria legte ihrer Liebsten eine Hand auf den Oberschenkel. „Natürlich werden wir heute Abend da sein, um dich ins Bett zu bringen, Alina. Wie immer." antwortete die Dunkelhaarige ihrer Tochter und schenkte ihr ein sanftes Lächeln. „Wir werden ein paar Stunden weg sein, um mit deinen Onkeln und Tanten was zu machen und in der Zeit bist du bei Pepper und kannst mit Morgan spielen." fuhr sie fort und beobachtete, wie sich das Gesicht des Mädchens aufhellte. Na, das war doch gar nichts so schlecht. Die beiden Frauen hofften das sie innerhalb weniger Stunden zurück sein würden, aber genau wussten sie es auch nicht. Immerhin befanden sie sich da auf fremdes Terrain und auch wenn sie alles besprochen hatten, wusste man nie, was dennoch auf einen warten konnte. Die Frau lenkte nun das Auto auf die Auffahrt zu Starks Haus am See und parkte davor. Die Tür ging kurz darauf auch schon auf und Pepper gefolgt von kleinen Morgan kamen raus. Während Maria ausstieg und auf die beiden zu lief, half sie Alina beim Aussteigen, bevor sie deren Rucksack aus dem Kofferraum holte. Die Kleine grinste Natasha an, bevor sie auf Morgan zu lief und die beiden Mädchen sich in die Arme schlossen. Es war ein herrliches Bild, was einfach nur toll war. Die Rothaarige stellte sich zu ihrer Frau und nickte Pepper freundlich zu. Sie hatten bereits am Telefon alles ab besprochen, so dass sie ihre Tochter nur noch herbringen und sich verabschieden mussten, und das fiel den beiden Frauen immer noch am schwersten. Die beiden gingen in die Knie, als die Kleine zu ihnen kam und diese schmollend zu ihr aufsahen. „Kann ich nicht doch mitkommen?" fragte sie leise nach und trat von einem Bein auf das andere, dabei blickte sie traurig zu Boden. Natasha schüttelte mit dem Kopf und stupste sie sanft an, bevor sie zwei Finger unter Alinas Kinn legte und so ihren Kopf anhob. „Leider nicht, malyshka. Aber du wirst gar nicht merken, dass wir weg sind, denn du wirst ganz viel Spaß mit Morgan und Pepper haben und uns gar nicht vermissen." erwiderte sie sanft. Die Dunkelhaarige nickte nur und schlang ihre kleinen Ärmchen um ihre Mums, welche die Umarmung nur allzu gern erwiderten, vielleicht sogar etwas fester als üblich. Es würde nur für ein paar Stunden sein und es würde alles gut gehen. Sie würden am Abend zusammen mit ihrer Tochter im Bett liegen und ihr von dem Abenteuer erzählen. Liho würde mit zwischen ihnen liegen und sich still streicheln lassen. Maria schluckte leicht und setzte einen Kuss auf Alinas Stirn und schob sie ein wenig von sich, um über ihre Wange zu streicheln. „Und sei brav. Wir haben dich lieb." meinte diese und lächelte, wenn auch mit einem wehleidigen Blick, bevor die beiden Agentinnen aufstanden. Im nächsten Augenblick hob die Russin Alina nochmals hoch und drückte sie fest an sich. „Mummy, du erdrückst mich." kicherte die Kleine, doch die andere hielt sie noch für einen Moment länger in ihre Arme, bevor sie sie wieder absetzte. „YA lyublyu tebya, malyshka, i vsegda budu lyubit', nesmotrya ni na chto." meinte sie in ihrer Muttersprache, als ob sie ahnen würde, dass da noch etwas Unvorhergesehenes passieren würde. „Ich euch auch!" rief Alina, während sie mit ihrem Rucksack in der Hand Morgan hinterherlief. „Bis später, Pepper." Sprach die Dunkelhaarige und drehte sich um, um zurück zum Auto zu laufen, gefolgt von ihrer Partnerin, denn das eigentliche Abenteuer erwartete sie nun erst.
*
Natasha blickte sich zu ihrer Geliebten um, als sie samt Anzug in die Halle kam, wo die anderen Avengers auch schon waren. Seitdem sie Alina zu Pepper gebracht hatten und hier gefahren waren, so wie die letzten Details durchgeplant haben, waren gut anderthalb Stunden vergangen und nun wurde es ernst. Tony und Bruce gingen die letzten Schritte durch, während die anderen sich in ihre Teams aufteilten und auf die Plattform zu gingen. Steve, Tony, Scott und Banner würden nach New York 2012 zurückspringen, um dort drei der sechs Infinity Steine zu holen. Thor und Rocket würden nach Asgard 2013 springen, um den Äther zu bekommen. Für Rhodey, Clint und Nebula würden den Orb von Morag aus dem 2014 holen. Und zu guter letzt blieb da noch Maria und sie die nach Vormir ins Jahr 2014 springen würden, um dort den Seelenstein zu holen. Beide hatten keine Ahnung, wie genau sie es sich dort vorstellen sollten, abgesehen von der kurzen Erzählung von Nebula, müssten sie sich überraschen lassen, wie sie an den Stein rankamen. Die Dunkelhaarige lächelte der Russin aufmunternd zu und hielt ihr dann die Hand hin, bevor sie ebenfalls auf die Plattform standen. Jeder einzelne wusste, was es bedeuten würde, wenn sie die Steine hatten und alles ungeschehen machen konnten. Jeder einzelne hier würde eine verlorene Person wiederbekommen. Die Rothaarige atmete tief, bevor sie einen Mundwinkel hob. „Wir sehen uns in weniger als einer Minute." meinte sie grinsend und betätigte den Knopf, bevor die anderen vor ihren Augen verschwammen.
*
Die beiden Frauen schauten nicht schlecht, als sie den Jet auf Vormir landeten und die Umgebung sahen. Die unterschiedlichsten Nuancen an Lila, Blau und Orange fand man hier vor. Es wirkte alles so, als würde hier gerade die Dämmerung beginnen und es hatte wirklich etwas Beruhigendes an sich, wenn sie nicht gerade einer Mission wären. Man konnte sich die Umgebung wahrscheinlich Ewigkeiten angucken und dazu noch alles erkunden. Natashas Blick richtete sich nun auf einen hohen Berg, der sich in einigen Kilometern Entfernung befand und seufzte auf. Das würde ein längerer Fußmarsch werden. Ihr Blick fiel auf ihre Frau, die nun ebenfalls zu ihr sah und sich schon in Bewegung setzten. Sie liefen still nebeneinanderher, jede in ihren eigenen Gedanken und doch wussten sie, was die andere dachte – dafür kannten sie sich schon zu lang und zu gut. Die Rothaarige blickte nun zu dem hohen Berg auf, wo sich vermutlich der Stein befinden würde. Sie hatten über die verschiedensten Theorien gesprochen, wie man den Stein finden würde und hatten dabei immer im Hinterkopf, wie Thanos ohne seine Tochter zurückkam. Entweder war es ein Trick, oder man musste etwas weit aus Bedeutenderes zu tun, als sie gerade alle glauben mögen. Die beiden begannen nun also den Berg hinaufzusteigen. Maria lief vor, während Natasha hinter ihrer Frau lief und ihr somit den Rücken schütze, falls sie angegriffen werden. „Unter anderen Umständen, wäre das wirklich einmalig." meinte die Dunkelhaarige in die Stille hinein, während ihr Blick über die Landschaft wanderte. „Ich wette mit dir, dass der Waschbär kein Berg hinaufsteigen muss." erwiderte die anderen mit einem leisen Schnauben. „Theoretisch gesehen ist er kein Waschbär, weißt du.""Wie auch immer, er ist Abfall." Maria begann zu lachen, woraufhin die Black Widow mit den Augen rollte. „Willkommen." Eine tiefe Stimme unterbrach die beiden und sie zogen blitzschnell ihre Waffen hervor und richteten sie auf jene Gestalt vor sich. „Natasha, Tochter von Ivan. Maria, Tochter von Ed." fuhr die Gestalt weiter fort und schaffte es, dass die Agentin für einen Moment ziemlich blass wurde, während die andere die Augen verengte und die Gestalt musterte. Diese schwebte einige Zentimeter über den Boden und hatte etwas Düsteres an sich. Er erinnerte sie ein wenig an die Zeichnungen ihrer Tochter, wenn diese einen Geist malte. Nur das die Gestalt hier, eher wie ein Teufel in Geistgestalt aussah. „Wer bist du?" wollte die Russin nun wissen. „Seht mich als Führer. Für euch und alle, die den Seelenstein suchen.""Ah, super. Dann sag uns, wo wir den finden, und dann werden wir wieder auf unserem Weg sein.""Ah, liebchen – wenn das nur so einfach wäre." Diese legte den Kopf schief und blickte kurz zu Hill, die sich nun wieder gefasst hatte und ihren Gegenüber abwartend ansah. Die Gestalt führte die Frauen zu einer Klippe, wo beide einen Blick nach unten wagten. Sie konnten nur schätzen, wie tief es dort in den Abgrund ging und als sie sich ansahen, beschlich ihnen ein ungutes Gefühl. „Was ihr sucht, liegt vor euch... genau, wie das, was ihr fürchtet.""Der Stein liegt dort unten." Beantwortete Maria, die Frage, die sie sich die ganze Zeit gestellt hatten. „Für einen von euch. Für den anderen... Um den Stein zu bekommen, musst du etwas verlieren, was du liebst. Es ist ein weniger Austausch. Eine Seele für eine Seele."
Die Black Widow starrte vor sich her, als sie nur wenige Augenblicke neben Maria auf einen Stein sah und ihre Hand auf den Oberschenkel ihrer Geliebten hatte. Sie wussten, was er damit meinte. Einer musste sich opfern, damit der andere den Stein bekam und so die verlorenen Menschen zurückbrachte. Keiner von beiden wollte es wahrhaben und doch würde es so geschehen. „Vielleicht ist das alles auch nur eine Lüge, um Menschen, wie uns Angst einzujagen." begann die Dunkelhaarige nun draufloszureden. Doch wussten sie es beide besser, denn hatten sie doch schon genügend Missionen gehabt, um zu wissen, wann etwas so passieren musste und wann nicht. „Du kanntest den Namen deines Vaters nicht, stimmts?" fuhr sie fort und legte sanft die Hand auf die ihrer Frau und drückte leicht zu. Die andere sprach kaum über ihre Vergangenheit, erst recht nicht über den Red Room. Doch gab es immer mal wieder kleine Momente, wo sie etwas darüber erzählte, vermutlich einfach um es loszuwerden. Sie hörte Natasha dann einfach zu und war für sie da. Sie wusste, wie schwer die Vergangenheit der anderen war und wie sehr sie damit zu kämpfen hatte. Umso schmerzhafter muss das nun gewesen sein, den Namen ihres Vaters zu hören, denn sie niemals kennengelernt hatte und der wahrscheinlich für ihr Leben, welches sie führen musste, verantwortlich war. „Wusste ich nicht. Thanos war ohne seine Tochter wieder gegangen. Das ist kein Zufall." Meinte die Rothaarige. „Ja." Erwiderte die andere und sah zu, wie ihre Frau aufstand. „Was auch immer es kostet.""Was auch immer es kostet." sagten beide und auch Maria stand nun auf. Natasha wusste, was sie tun musste, auch wenn ihr Herz zu schmerzen begann, bei dem Gedanken, dass sie Maria und Alina zurücklassen musste. Beide auf sich gestellt sein würden. Doch gab es keine andere Möglichkeit, als dass sie sich selbst opferte. Sie hatte vieles getan und erlebt, hatte in den letzten 5 Jahren ein unfassbar schönes Leben gehabt. Doch alles endete irgendwann. Sie hatte anderen Menschen in ihrer Vergangenheit, so viel Leid und Kummer gegeben und wenn das hier jetzt ihre endgültige Wiedergutmachung ist, dann würde sie es tun. „Wenn wir den Stein nicht bekommen, bleiben Billionen von Menschen tot.""Dann denke ich, wissen wir beide, wer es sein wird." Etwas funkelte in Hills Augen, welches zeigte, dass sie mit dem Gedanken spielte, diejenige zu sein, die den Stein bekommen würde. „Ich denke, dass tun wir." entgegnete die Russin und blickte die Agentin sanft an. Sie trat einen Schritt auf diese zu und ergriff diese, bevor sie dann deren Finger verschränkte und ihre Liebste näher an sich zog. „Ich bekomme langsam das Gefühl, dass wir von unterschiedlichen Personen reden, Nat." meinte die Dunkelhaarige und etwas in ihren Blick veränderte sich. Sie begannen wütend zu funkeln, wenn sie auch langsam glasig wurden. „In den letzten 5 Jahren, habe ich alles versucht, um eins zu bekommen: Hierher zu gelangen. Darum geht es doch, dass wir alle zurückbringen." Die Frau begann nun wild mit dem Kopf zu schütteln. „Nat, nein, du hast nicht nur das getan. Du hast noch so viel mehr getan und so viel mehr gegeben, als du gerade glaubst." Die Hand der Agentin verkrampfte sich für einen Moment. Sie schluckte schwer und blickte die andere mit glasigen Augen an. „Ich will nicht das Alina ihre Mum verliert und ich will nicht meine Frau verlieren." Natasha atmete hörbar auf und verzog die Lippen ein wenig. Sie wollte es doch ebenso wenig, aber was blieb ihr anderes übrig? „Was bleibt uns aber anderes übrig? Das Alina dich verliert? Oder uns beide verliert? Ich will ihr nicht sagen müssen, dass ihre Mummy nicht mehr wieder kommt und nun mit den Sternen lebt. Sie braucht dich, denn einer muss ihr doch zeigen, wie man die bösen Buben besiegt." meinte sie ruhig, leiser und zog ein wenig die Mundwinkel hoch. Sie zog ihre Geliebte nun an sich und legte ihre Lippen sanft auf deren. Es war ein sanfter, sinnvoller Kuss, der doch so viel bedeutete und die beiden für einen Moment in ihre eigene Welt eintauchen ließ. „Ich liebe dich." hauchte die Russin der Agentin dann zu. „Okay, du hast gewonnen." erwiderte diese dann, bevor sie ein hinterhältiges Grinsen auf deren Lippen legte und sie ihre Liebste mit einer geschickten Bewegung zu Boden brachte, bevor sie dann auf die Klippe zu rannte. Es dauerte ein paar Sekunden, bis sich die Black Widow wieder gefasst hatte und der anderen folgte. Sie sprang Maria hinterher und löste ihren Enterhaken, um diesen an der anderen zu befestigen und anschließend in die Steine zu hauen. Maria fluchte und hielt mit aller Kraft Natashas Hand fest, dass diese nicht in den Abgrund fiel. „Lass mich los." erwiderte sie ruhig. „Nein, bitte nicht, Nat." kam es der anderen erstickt über die Lippen. „Es ist okay." In diesem Moment erinnerte sich Natasha an all die schönen Momente mit ihrer Maria. Wie die beiden sich auf den Fluren des SHIELD Gebäudes zum ersten Mal getroffen haben. Wie sie einander im ersten Moment nicht vertraut hatten und wie es sich bei ihrer ersten gemeinsamen Mission beinahe blind vertraut hatten. Wie sie still und heimlich Blicke ausgetauscht haben und sich das erste Mal die Worte Ich liebe dich zu geflüstert haben. Der Tag ihrer Hochzeit, wie Maria in einem Anzug vor ihr stand und sie selbst in einem weißen langen Kleid. Wie sie sich geschworen hatte für immer zusammen zu bleiben. Der Tag, an dem Maria ihr das beste Geschenk überhaupt gemacht hatte und ihr erzählt hat, dass sie schwanger war. Der Tag, an dem sie ihre Neugeborene Tochter zum ersten Mal im Arm gehalten hatte und die Tränen nur so gelaufen waren. „Sag Alina, dass ich sie mehr als alles andere auf der Welt liebe und sie ein ganzes tolles Mädchen ist und alles erreichen kann, was sie will. Und Maria... du bist das Beste, was mir je passiert ist und dafür bin ich dir so unfassbar dankbar. Du hast mich glücklich gemacht, wie kein anderer und ich bin froh, dass du diejenige bist, die ich als letztes vor meinem Tod sehe. Ich liebe dich und werde dich immer lieben und irgendwann werden wir uns wieder sehen." Mit diesen Worten, riss sich die Frau von der Agentin los und stieß sich von der Wand ab und in den Abgrund stürzte.
Ein Schrei, der durch Mark und Bein ging, entkam der Dunkelhaarigen, bevor sie sich im nächsten Augenblick in einem See wiederfand. In der Hand den Seelenstein und einer tiefen Leere in ihrem Herzen von ihrer Frau, die sie nun nie wieder sehen würde.
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Wie man sieht, gibt es mich und meine Oneshots immer noch. Es ist Monate her, seit zu letzt etwas hier kam, aber in der Zeit ist viel passiert. Ich kann nicht versprechen, dass hier regelmäßig etwas kommt. Doch kann ich sagen, dass hier immer mal wieder was kommen wird, denn dazu habe ich noch viel zu viele Ideen und solange viel spaß beim lesen ^^
Natasha parkte das Auto vor dem Gebäude in der ihre und Marias Wohnung lag. Sie stellte den Motor ab und richtete ihren Blick auf die Fassade des Gebäudes und ließ diesen langsam hoch schweifen, zu dem Fenster in welchem Licht brannte. Eine vertraue Wärme und Sicherheit umfasste sie, denn sie wusste genau wer da oben auf sie wartete. Doch mischte sich diesmal auch das Gefühl von Angst und Sorge mit ein. Die letzten Jahre hatten den Avengers, genauer gesagt der gesamten Menschheit einiges abverlangt und nicht jeder war mit dem verheerenden Ereignis zurechtgekommen. Vor fast fünf Jahre hatte ein Titan namens Thanos mit einem Schnips, die Hälfte der Menschheit ausgelöscht. Die Menschen, die davon betroffen waren, hatten sich einfach in Staub aufgelöst und Familie, Freunde, ihre Liebsten einfach ohne eine Ahnung hinterlassen. Die Russin hatte sich mit ihren Kollegen in Wakanda befunden, wo sie Vision hingebracht hatten, nachdem er und Wanda Maximoff in Edinburgh dort von Thanos Handlagern angegriffen worden waren, um sich den Mind Stone zu holen. Ruhe hatte sie nicht lange gehabt, denn kurz darauf stand Thanos Armee vor den Schutzschilden Wakandas und der Kampf hatte begonnen. Dennoch sie jedoch nicht gewinnen sollten. Sie alle hatten mit Verlusten zu kämpfen. So hatte Steve Bucky verloren, Wakanda seinen König, Rocket die Guardians und noch so viele Helden mehr hatten ihr Leben lassen müssen. So hatte auch sie selbst mit einem Verlust kämpfen müssen. Sie hatte ihre Schwester verloren, die Einzige, die sie neben Maria noch gehabt hatte. Sie hatte es sofort gespürt, als der Snap geschehen war, dass ihr irgendwas fehlte. Es war als würde ein klaffendes Loch in ihrem Herz zu sein, wo sich zuvor immer ein Teil von Yelena befunden hatte. Es war die schwesterliche Bindung, die ihr nun fehlte und die diesen Schmerzen hinterließ. Sie hatte ihre kleine Schwester so sehr geliebt und dennoch hatten sie es nicht geschafft, die verlorene Zeit aufzuholen – wie gerne hätte sie diese noch einmal im Arm gehalten. Danach brach dann auch die nächste Angst ein – Maria. Diese hatte sich zu diesem Zeitpunkt, zusammen mit Fury in New York befunden, um etwas nachzugehen. Ihr Herz hatte für einen Moment ausgesetzt, als sie darüber nachdachte, was wäre, wenn es auch ihre Partnerin getroffen hätte. Die Angst und die Sorge, um diese hatte an erster Stelle standen und sich erst nach und nach beruhigt, als sie Maria nach etlichen Versuchen erreicht hatte. Sie wusste noch, wie sehr ihr Herz geschmerzt hatte bei dem Gedanken, dass die andere vielleicht wirklich Tod wäre. Sie hätte ihr nämlich noch so viel zu sagen und zu zeigen. Tränen waren ihr damals in die Augen gestiegen, als sie nach dem fünften Versuch endlich Marias Stimme gehört hatte. Alles okay? Geht's dir gut? Hatten beide sofort gefragt, bevor ihnen ein leises Lachen entkommen war – auch wenn es nicht von Dauer war. So war es immer, die andere stand an erster Stelle und nur darum ging es. Egal, wie doll oder leicht sie verletzt waren. Sie mussten einfach wissen, dass es der anderen gut ging. Doch auch wenn es ihnen gut ging, kam erst das gesamte Ausmaß raus, wie die Lage auf der Erde war. Die Hälfte der Menschheit wurde ausgelöscht, unzählige Unfälle, die man alle gar nicht aufzählen konnte, hatte es geben. Es herrschte einfach das reine Chaos, welches auch erst in den Tagen danach sich langsam löste und man damit begann, oder zumindest versuchte halbwegs wieder Ordnung wieder reinzukriegen. Bis vor 2 Wochen dann. Die Russin hatte ihren Nachmittag im Hauptquartier verbracht, während Maria mit Alina zuhause geblieben waren. Sie wollte eigentlich nur hin, um mit den übrigen Helden, die neuste Lage zu besprechen, da es ein Erdbeben gegeben hatte. Da sie da nicht wirklich etwas machen konnten, hatte sie zuletzt nur noch mit Rhodey gesprochen, denn sie weiterhin damit beauftragte nach Clint zu suchen, der nun schon eine ganze Weile verschwunden war, nur hin und wieder gab es Meldungen, die auf ihn passten. Als kurz darauf Rogers kam, um vermutlich seine Wäsche zu machen, würden sie von Scott Lang unterbrochen, der vor dem Eingang stand und reinwollte. Das merkwürdigste war daran gewesen, dass Scott zu den Menschen zählte, die ihr Leben lassen musste. Jedoch klärte sich das kurz darauf schon auf und dann begann das Abenteuer erst. Was sie nun hierher führte und ihr diese Angst und Sorge gab. Tony Stark hatte es geschafft Zeitreisen zu erfinden, wodurch sie nun eine Chance hatten, die verstorbenen wiederzubringen. Morgen würden sie in die Vergangenheit reisen, um die 6 Infinity Steine zu holen. Sie wollte noch gar nicht darüber nachdenken, was sie da erwarten würde und wie unvorbereitet sie auch sein könnten. So schüttelte sie nochmal mit dem Kopf und atmete tief durch, ehe sie dann aus dem Auto stieg und die Treppen nach oben folgte.
Noch bevor sie überhaupt richtig in der Wohnung angekommen war, rannte auch schon ein kleines Mädchen auf sie zu, welches schon einen Pyjama anhatte und die dann ihre Arme um ihre Beine schlang, um sie zu umarmen. „Mama!" hatte die Kleine gerufen, was Natasha sofort ein Lächeln auf die Lippen zauberte, bevor sie Aline dann hochhob und sie eng an sich drückte. „ya skuchal po tebe." Ich habe dich vermisst sprach sie in ihrer Muttersprache und vergrub ihr Gesicht in das dunkle Haar ihrer Tochter und amtete ihren Duft ein. Sie muss gerade wohl in der Badewanne gewesen sein, denn sie roch nach Erdbeershampoo. „ya tebya tozhe!" Ich dich auch antwortete ihr diese ebenfalls auf Russisch und wieder verspürte sie Stolz ins sich aufsteigen. Zum leichten Ärgernis Marias, hatte sie schon früh begonnen mit Alina russisch zu reden, denn auch wenn es nicht ihr leibliches Kind war, wollte sie einfach, dass sie wenigstens die russische Sprache von ihr hatte und die Kleine hatte wirklich ein Talent dafür, vor allem war ihre Aussprache so bezaubernd, dass die Black Widow sie immer nur knuddeln könnte. „Im Übrigen habe ich dich auch vermisst." ertönte dann eine weitere Stimme, welche sie aufschauen lässt und noch breiter lächeln lässt. Ihre Maria. „Ah, du hast wieder gelauscht." witzelte sie nun und lief auf dieser zu, um sie mit ihrem freien Arm an sich zu ziehen, bevor sie ihre Lippen sanft auf die ihrer Liebsten legte. Als dieses Ereignis damals geschehen war, waren die Frauen zu diesem Zeitpunkt schon einige Jahre zusammen gewesen und dieses Geschehenes hatte gezeigt, was mit einem passieren konnte und wie sehr es schmerzen würde, die andere zu verlieren. Vor etwa Vier Jahren hatten sich in kleinem Kreis, dass Ja – Wort gegeben. So wurde aus Romanoff und Hill, Romanoff-Hill und seit 3 Jahren waren sie Eltern einer kleinen Tochter, die ihrer Maria wie aus dem Gesicht geschnitten war. Alina Rose, ein Name, der nicht hätte, besser passen können und einfach wunderschön klang. Vor allem hatte das Mädchen die grünen Augen ihrer anderen Mama, was wohl wirklich ein ziemlicher und unglaublicher Zufall gewesen war. Da war das Schicksal wohl mal auf ihrer Seite gewesen. Sie liebte ihre Tochter so sehr und wollte ihr das geben, was sie als Kind niemals gehabt hatte. Dasselbe galt auch für ihre Familie, sie wollte das Beste für alle und deshalb machte sie es auch an manchen Tagen ziemlich traurig, dass Yelena nie ihre Nichte kennenlernen konnte, aber vielleicht konnte sie das nun bald, wenn alles so funktionierte, wie es sollte. Als die beiden Frauen nun ein kleines Kichern wahrnahmen, lösten sie sich, um dann zu sehen, wie das Mädchen sich die Augen zu hielt, als ihre Mamas sich geküsst hatten. Natasha begann nun sie am Bauch zu kitzeln, worauf hin das Mädchen erst recht in Lachen ausbrach und sich windete. „Willst du auch einen Kuss haben?" meinte die Dunkelhaarige grinsend und setzte daraufhin zwei kleine Küsse auf die Wange ihrer Tochter, die nun leicht mit der Nase rümpfte und anschließend ihre kleinen Ärmchen um die beiden Frauen schlang. „Ich will noch nicht ins Bett." quengelte Alina und blickte ihre Mütter mit einem Schmollmund an. Nur schwerlich konnte man diesen Gesichtsausdruck widerstehen und da ging es den beiden Frauen sogar gleich, denn beiden blickten sich nun mit einem Grinsen an. Doch der Blick der Dunkelhaarigen sagte auch aus, dass sie sich diesmal raushalten würde und der Russin überlassen würde. Nur allzu gern sah diese, wie ihre Liebste mit sich kämpfen musste, um der Kleinen zu widerstehen. Natasha rollte nun mit den Augen und nahm Maria ihre Tochter ab. „Auch große Mädchen müssen irgendwann schlafen gehen, damit sie zu Kräften kommen, aber wir können noch eine Geschichte lesen." meinte sie sanft und stupste Alina sanft auf die Nasenspitze, welche daraufhin zu kichern begann und den Kopf an die Schulter ihrer Mutter legte. Ein kleines Lächeln umspielte ihre Lippen und strich dem Mädchen über die Haare. „Dann sag Mama Gute Nacht, süße." Alina hob nun langsam den Kopf, sie sah doch schon müder aus, als sie zugeben wollte und schlang ihre Arme um Maria. „Nacht, Mummy. Hab dich lieb." meinte diese, welches ihrer Mutter ein Lächelte ins Gesicht zauberte und ihre Züge immer noch ein wenig weicher wurden, wenn sie ihre Tochter ansah. „Hab dich auch lieb, meine Kleine." sie fuhr ihr über die Wange, bevor die Russin mit der Kleinen in deren Kinderzimmer verschwand.
Es hatte nicht länger als eine Geschichte gedauert, bis Alina in den Armen der Black Widow eingeschlafen war. Sie stand nun langsam und vorsichtig auf und deckte die Kleine zu, bevor sie für einen weiteren Moment einfach nur da stehen blieb und ihre schlafende Tochter ansah - doch heute blieb sie noch eine Weile länger dort stehen. Sie konnte nicht sagen, ob es daran lag, was sie morgen erwarten würde, oder ob es unbegründet war. Seitdem das kleine Mädchen auf der Welt war, stand sie vor dem Kinderbett und sah lächelnd zu ihr runter. Gab es ihr einfach das Gefühl, dass es wirklich real war und nicht nur ein wunderschöner Traum, der nach dem Aufwachen ein Albtraum wäre. Mit einem Lächeln auf den Lippen verließ sie nun das Zimmer und ließ die Tür einen Spalt offen, bevor sie zu ihrer Frau ins Wohnzimmer ging. Der Abend gehörte nun ganz den beiden Frauen und sie würden sich wahrscheinlich zusammenkuschelnd auf das Sofa legen und irgendwas schauen, oder einfach nur die Nähe der anderen genießen. Jedoch beschäftigte sie diesmal etwas ganz anderes und das war beiden anzusehen. Nachdem sich Natasha nun zu Maria gesetzt und diese sanft an sich gezogen hatte, kam auch schon die Frage, die sie alle seit Tagen beschäftigte. „Gibt es noch neue Informationen?" fragte diese und blickte ihre Frau sanft an. Langsam begann diese nun mit dem Kopf zu schütteln und ließ den Kopf auf Marias Schulter ruhen. „Immer noch dieselben Infos und derselbe Ablauf, wie bei der Teambesprechung." antwortete sie ihr und spürte, wie sich die andere enger an sie lehnte. Sie legte nun dem Arm um ihre Liebste und fuhr ihr sanft über den linken Oberarm. „Tony, hat nur vorgeschlagen, dass wir Alina zu Pepper und Morgan bringen können, dann passt sie mit auf sie und die beiden Mädchen können spielen, bis wir wieder kommen." fuhr sie sanfter fort, was der Dunkelhaarigen ein leichtes Nicken entlockte. Es war nur als zu verständlich, dass beide Angst hatten, um ihr kleines Mädchen und was passieren würde, wenn ihnen etwas zu stoßen würde. Es würde auch, dass erste Mal sein, dass Alina über einen längeren Zeitraum bei jemand anderes sein würde, denn bisher war entweder Maria zuhause gewesen, oder Natasha, wenn die andere auf Mission war. Das machte das ganze jetzt auch nochmal so viel schwerer. Bevor sie Eltern geworden waren, mussten sie sich immer nur um die Person sorgen machten, die sie liebten, doch nun gab es da dieses kleine Wesen, welches sie Mama und Mummy nannte und deren Leben so viel besser machte. Es stand so viel mehr auf dem Spiel, als nur ihre eigenen Leben, denn was für aus Alina werden, wenn ihnen beide etwas zu stoßen würde. Wer würde sich dann um sie kümmern? Sollte ein so kleines Mädchen, ohne ihre Mütter aufwachsen? Nein, sollte sie nicht. Doch, im schlimmsten Fall würde sich das nicht verhindern lassen. Die Rothaarige schloss für einen Augenblick die Augen, bevor sie dann ihrer Geliebten einen Kuss auf die Schläfe setzte. Es würde alles gut gehen, da war sich die Frau sicher, auch Maria war sich dem sicher, vor allem gab es kaum etwas, wovor sie sich fürchtete, aber seitdem sie und Natasha ihre Tochter hatten, waren ihre Gedanken und Sorgen eben nun mal bei der Kleinen und was alles geschehen könnte. Nicht das sie dieses nicht schon gehabt hatte, wenn es um ihre Frau ging, aber jetzt war das Gefühl ausgeprägter. „Wir sollten wohl auch langsam ins Bett gehen." meinte die Dunkelhaarige ruhig und blickte ihre Liebste sanft an.
*
Die Nacht war für beide Frauen mehr ein - nur im Bett liegen und die Augen geschlossen halten – anstatt wirklich erholsam zu schlafen. Beide machten sich über dieselben Dinge Gedanken. Sie wussten, dass alles bis auf das kleinste Detail durchgeplant war und deshalb vermutlich nichts schief gehen konnte, doch gab es immer einen winzigen Anteil, dass etwas schief gehen konnte. Tony hatte gemeint, dass sie nicht länger als eine Stunde weg sein würde. Das war theoretisch nichts, es wäre ein Katzensprung und doch würde es sich wie eine Ewigkeit anfühlen. Natasha hatte seit dem Red Room Probleme mit dem Einschlafen und an solchen Tagen, wo etwas bevorstand, würde es für sie nicht gerade besser. Sie hatte sich zusammen mit ihrer Frau ins Bett gelegt und kurz darauf gespürt, wie ihr Kater Liho sich zu ihnen gelegt hatte. Man spürte, wie er auf der Decke sanft trampelte, ehe er sich dann zu einem Ball zusammenrollte. Vielleicht spürte auch er, dass etwas bevorstand – Tiere spürten das meistens doch noch mehr als Menschen. Sie hatte den Kater sanft gekrauelt und sich dabei enger an Maria gekuschelt, bevor sie bei dieser lauschte, wie deren Atmung immer ruhiger wurde und sie im Land der Träume abgerutscht war. Die Frau setzte noch einen sanften Kuss auf Hills Wange, bevor sie sich auf die Seite rollte und die Augen schloss, dabei vergeblich versuchte in den Schlaf zu finden. Sie versuchte sich selbst einzureden, dass alles gut werden würde. Das Alina gar nicht mitbekommen würde, wie lange ihre Mummys weg sein würde und sie stattdessen ihren Spaß mit Morgan und Pepper hatte... Versuchte nicht an das zu denken, was passieren könnte, sondern daran, dass sie ihre kleine Schwester wiederbekommen würde und ihre Tochter endlich ihre Tante kennenlernen würde. Es dauerte nicht lange bis die Russin wieder aufstand und sich leise in das Zimmer ihrer Tochter schlich, um sich dann auf den Stuhl in Ecke setzte. Wie viele lange und schlaflose Nächte hatte sie in diesem Zimmer verbracht, als die Kleine geboren war und sie Maria Ruhe geben wollte. Oder wenn Alina krank gewesen war und ihre Eltern haben wollte. Am Anfang war sie vor allem oft hier gewesen, weil es einfach noch so surreal war, dass sie eine Tochter hatten. Sie hatte jeden Augenblick Angst gehabt, dass das alles nur ein Traum sei und sie jeden Moment wieder aufwachte. Dann gab es die Momente, wie jetzt, wo sie unruhig war, nicht schlafen konnte und geplagt von Albträumen und Panikattacken war und sich hierher zurückzog. Hier gab es nichts Böses. Es war ruhig und so voller Leben. Das Zimmer eines Kindes eben, welches noch die Welt vor sich hatte und nicht ahnte, wie grauenvoll diese sein konnte. Welches seiner Fantasie freien Lauf ließ und jeden in seiner Umgebung zum Lächeln und Lachen brachte. Sie hatte dieses kleine Wesen schon geliebt, als sie noch bei Maria im Bauch war und sie zu sehen, wie dieser wuchs und sie Alina zum ersten Mal im Arm halten konnte. Sie würde für ihre Tochter alles tun. Sie würde bis zum Schluss kämpfen, wenn es sein musste und sie sich sicher war, dass Alina in Sicherheit war. Und sie wusste auch, dass es ihrer Liebsten da nicht anders ging. Mit einem sanften Lächeln blickte sie zu dem schlafenden Mädchen, welches ihr Plüschkätzchen eng an sich gedrückt hatte, als sie leise Schritte hörte, die näher kamen und kurz darauf die andere Agentin im Türrahmen stand und mit einem besorgten Blick zu ihrer Frau sah. Maria war nicht in einen so tiefen Schlaf gerutscht, wie die andere es wohl gedacht hatte, denn so hatte sie mitbekommen, dass sich wenige Zeit später die Matratze bewegt hatte und Schritte sich entfernt hatte. Erst hatte sie gedacht, Natasha würde ins Bad gehen, da diese aber nach geraumer Zeit nicht wiederkam, entschied sie sich doch mal lieber nachzusehen. Sie ahnte, wo sich ihre Frau aufhielt, denn sie kannte sie einfach zu gut und wusste, wo sie sich am ehesten aufhielt, wenn sie etwas beschäftigte. So fand sie die andere in dem dunklen Zimmer ihrer Tochter vor und blickte besorgt an Sie wusste, dass Nat nicht viel von Gefühlen hielt und ihre Gefühle lieber versteckte, aber vor ihr stand, die Frau, mit der sie seit Jahrzehnten zusammen war. Vor 4 Jahren geheiratet hatte und nun seit drei Jahren Eltern waren. Diese musste nicht immer die Starke sein, sondern durfte auch mal ihre Schwächen zeigen, denn Maria wäre doch immer für sie da. Noch einen Moment länger blieb sie im Türrahmen stehen, ehe sie auf leisen Sohlen auf die andere zu lief und sich auf deren Schoss niederließ und ihre Hände sanft an den Wangen ihrer Geliebten legte. „Du weißt, dass du für mich... für uns... nicht die große, starke Black Widow spielen musst, die sich für vor nichts fürchtet. Du darfst Angst haben, immer und du darfst Schwäche zeigen. Ich wäre doch immer für dich da und möchte dir helfen, so wie du immer hilfst." flüsterte sie leise und sanft und sah, wie die andere nickte, bevor man nach ihrer Hand griff und die Finger verschränkte. Die Russin fuhr sich mit der Zunge über die Lippen und atmete leise aus, bevor sie sprach. „Ich weiß, dass wir darüber redet haben, dass alles gut gehen wird und es nur ein kleiner Anteil ist, wo etwas schief gehen konnte. Aber was ist, wenn uns das Glück nach all den guten Jahren verlässt und einer von uns stirbt? Wie soll ich Alina beibringen, dass du gestorben bist? Wie soll ich ihr erklären, dass ihre Mummy nicht mehr wiederkommt? Sie nie mehr in den Arm nehmen wird, wenn es ihr nicht gut geht, oder sie einfach kuscheln will. Sie nie mehr nach dir rufen kann, wenn sie etwas möchte oder zusammen mit mir, dich ärgern." Natasha verstummte für einen Moment und schloss die Augen. „Ich könnte das nicht Maria und ich möchte es auch nicht erleben. Ich hatte es schon einmal fast erlebt und das war einfach nur ein schreckliches Gefühl..." als würde es der Dunkelhaarigen nicht genauso ergehen. Als würde sie sich nicht genauso den Kopf darüber zerbrechen, was wäre, wenn Natasha stirbt, oder gar sie selbst. Sie spürte, wie sich ihr Brustkorb bei Nats Erzählungen zusammenschnürte und sie schwer schlucken ließ. „Ich weiß, als würde ich mir nicht auch Gedanken darüber machen, aber wir reden hier von uns beiden, die schon weitaus schlimmere Missionen überlebt hatten, wenn auch nicht so surreale Missionen. Wir werden für unsere Tochter und für uns alles geben, damit wir danach weiter als Familie leben können, mit weiteren vielen schönen Momenten." erwiderte sie und zog die Frau in ihre Arme und setzte einen kleinen Kuss auf ihre Haare. Die Rothaarige ließ die Schulter sinken, als sie sich an Hill lehnte und die Augen schloss. Sie würden einfach beide dran glauben, dass sie heile zurückkommen würde und weiter zu sehen konnten, wie ihre Tochter aufwachsen würde. Einige Zeit blieben die beiden noch dort sitzen, bevor die Agentin langsam aufstand und die andere an der Hand mit hochzog. „Na komm, wir sollten noch ein paar Stunden Schlaf bekommen, bevor das kleine Monster dort, wieder zu uns ins Bett kriecht und es ein nimmt." Meinte Maria mit einem sanften Grinsen, welches die Russin nur erwiderte und beide das Kinderzimmer verließen.
*
Der Morgen war so gelaufen, wie es sich Maria schon gedacht hatte. Alina kam kurz nach Sonnenaufgang in das Bett ihrer Eltern geklettert war und versuchte hatte diese wach zu bekommen, weil sie Hunger und es sogar noch mehreren Anläufen hinbekommen hatte. Natürlich ließ Natasha das nicht auf sich sitzen und stänkerte mit ihrer Tochter noch ein wenig, bevor es dann die andere war, die meinte sie sollten jetzt wirklich mal aufstehen. Schließlich hatten sie heute noch etwas Großes vor. Wenn man ein Kind hatte, brauchte man wirklich keinen Wecker mehr. Für den heutigen Tag war dies aber ganz praktisch, denn so könnten sie noch in aller Ruhe gemeinsam Frühstücken und sich die sehr bildliche Erklärung ihrer Tochter anhören, über den Traum, den sie in der Nacht hatte. Zu pink und zu Einhorn lastig, zumindest empfand das die Rothaarige. Nun saßen sie im Auto auf den Weg zu Starks Haus am See, wo Pepper auf die beiden Mädchen aufpassen würde. Die Russin blickte von ihrer Frau, durch den Seitenspiegel zu ihrer Tochter, die sich mit einem Buch beschäftigte und begann sanft zu lächeln. Um nichts in dieser Welt würde sie ihr Leben eintauchen wollen. Alina hob nun den Kopf und blickte nach vorne zu den beiden Frauen. „Mummys? Wie lange werdet ihr weg sein? Seid ihr wieder da, wenn ich ins Bett gehe?" horchte diese nun nach und legte den Kopf schief. Maria und Natasha tauschten einen kurzen Blick und Maria legte ihrer Liebsten eine Hand auf den Oberschenkel. „Natürlich werden wir heute Abend da sein, um dich ins Bett zu bringen, Alina. Wie immer." antwortete die Dunkelhaarige ihrer Tochter und schenkte ihr ein sanftes Lächeln. „Wir werden ein paar Stunden weg sein, um mit deinen Onkeln und Tanten was zu machen und in der Zeit bist du bei Pepper und kannst mit Morgan spielen." fuhr sie fort und beobachtete, wie sich das Gesicht des Mädchens aufhellte. Na, das war doch gar nichts so schlecht. Die beiden Frauen hofften das sie innerhalb weniger Stunden zurück sein würden, aber genau wussten sie es auch nicht. Immerhin befanden sie sich da auf fremdes Terrain und auch wenn sie alles besprochen hatten, wusste man nie, was dennoch auf einen warten konnte. Die Frau lenkte nun das Auto auf die Auffahrt zu Starks Haus am See und parkte davor. Die Tür ging kurz darauf auch schon auf und Pepper gefolgt von kleinen Morgan kamen raus. Während Maria ausstieg und auf die beiden zu lief, half sie Alina beim Aussteigen, bevor sie deren Rucksack aus dem Kofferraum holte. Die Kleine grinste Natasha an, bevor sie auf Morgan zu lief und die beiden Mädchen sich in die Arme schlossen. Es war ein herrliches Bild, was einfach nur toll war. Die Rothaarige stellte sich zu ihrer Frau und nickte Pepper freundlich zu. Sie hatten bereits am Telefon alles ab besprochen, so dass sie ihre Tochter nur noch herbringen und sich verabschieden mussten, und das fiel den beiden Frauen immer noch am schwersten. Die beiden gingen in die Knie, als die Kleine zu ihnen kam und diese schmollend zu ihr aufsahen. „Kann ich nicht doch mitkommen?" fragte sie leise nach und trat von einem Bein auf das andere, dabei blickte sie traurig zu Boden. Natasha schüttelte mit dem Kopf und stupste sie sanft an, bevor sie zwei Finger unter Alinas Kinn legte und so ihren Kopf anhob. „Leider nicht, malyshka. Aber du wirst gar nicht merken, dass wir weg sind, denn du wirst ganz viel Spaß mit Morgan und Pepper haben und uns gar nicht vermissen." erwiderte sie sanft. Die Dunkelhaarige nickte nur und schlang ihre kleinen Ärmchen um ihre Mums, welche die Umarmung nur allzu gern erwiderten, vielleicht sogar etwas fester als üblich. Es würde nur für ein paar Stunden sein und es würde alles gut gehen. Sie würden am Abend zusammen mit ihrer Tochter im Bett liegen und ihr von dem Abenteuer erzählen. Liho würde mit zwischen ihnen liegen und sich still streicheln lassen. Maria schluckte leicht und setzte einen Kuss auf Alinas Stirn und schob sie ein wenig von sich, um über ihre Wange zu streicheln. „Und sei brav. Wir haben dich lieb." meinte diese und lächelte, wenn auch mit einem wehleidigen Blick, bevor die beiden Agentinnen aufstanden. Im nächsten Augenblick hob die Russin Alina nochmals hoch und drückte sie fest an sich. „Mummy, du erdrückst mich." kicherte die Kleine, doch die andere hielt sie noch für einen Moment länger in ihre Arme, bevor sie sie wieder absetzte. „YA lyublyu tebya, malyshka, i vsegda budu lyubit', nesmotrya ni na chto." meinte sie in ihrer Muttersprache, als ob sie ahnen würde, dass da noch etwas Unvorhergesehenes passieren würde. „Ich euch auch!" rief Alina, während sie mit ihrem Rucksack in der Hand Morgan hinterherlief. „Bis später, Pepper." Sprach die Dunkelhaarige und drehte sich um, um zurück zum Auto zu laufen, gefolgt von ihrer Partnerin, denn das eigentliche Abenteuer erwartete sie nun erst.
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Natasha blickte sich zu ihrer Geliebten um, als sie samt Anzug in die Halle kam, wo die anderen Avengers auch schon waren. Seitdem sie Alina zu Pepper gebracht hatten und hier gefahren waren, so wie die letzten Details durchgeplant haben, waren gut anderthalb Stunden vergangen und nun wurde es ernst. Tony und Bruce gingen die letzten Schritte durch, während die anderen sich in ihre Teams aufteilten und auf die Plattform zu gingen. Steve, Tony, Scott und Banner würden nach New York 2012 zurückspringen, um dort drei der sechs Infinity Steine zu holen. Thor und Rocket würden nach Asgard 2013 springen, um den Äther zu bekommen. Für Rhodey, Clint und Nebula würden den Orb von Morag aus dem 2014 holen. Und zu guter letzt blieb da noch Maria und sie die nach Vormir ins Jahr 2014 springen würden, um dort den Seelenstein zu holen. Beide hatten keine Ahnung, wie genau sie es sich dort vorstellen sollten, abgesehen von der kurzen Erzählung von Nebula, müssten sie sich überraschen lassen, wie sie an den Stein rankamen. Die Dunkelhaarige lächelte der Russin aufmunternd zu und hielt ihr dann die Hand hin, bevor sie ebenfalls auf die Plattform standen. Jeder einzelne wusste, was es bedeuten würde, wenn sie die Steine hatten und alles ungeschehen machen konnten. Jeder einzelne hier würde eine verlorene Person wiederbekommen. Die Rothaarige atmete tief, bevor sie einen Mundwinkel hob. „Wir sehen uns in weniger als einer Minute." meinte sie grinsend und betätigte den Knopf, bevor die anderen vor ihren Augen verschwammen.
*
Die beiden Frauen schauten nicht schlecht, als sie den Jet auf Vormir landeten und die Umgebung sahen. Die unterschiedlichsten Nuancen an Lila, Blau und Orange fand man hier vor. Es wirkte alles so, als würde hier gerade die Dämmerung beginnen und es hatte wirklich etwas Beruhigendes an sich, wenn sie nicht gerade einer Mission wären. Man konnte sich die Umgebung wahrscheinlich Ewigkeiten angucken und dazu noch alles erkunden. Natashas Blick richtete sich nun auf einen hohen Berg, der sich in einigen Kilometern Entfernung befand und seufzte auf. Das würde ein längerer Fußmarsch werden. Ihr Blick fiel auf ihre Frau, die nun ebenfalls zu ihr sah und sich schon in Bewegung setzten. Sie liefen still nebeneinanderher, jede in ihren eigenen Gedanken und doch wussten sie, was die andere dachte – dafür kannten sie sich schon zu lang und zu gut. Die Rothaarige blickte nun zu dem hohen Berg auf, wo sich vermutlich der Stein befinden würde. Sie hatten über die verschiedensten Theorien gesprochen, wie man den Stein finden würde und hatten dabei immer im Hinterkopf, wie Thanos ohne seine Tochter zurückkam. Entweder war es ein Trick, oder man musste etwas weit aus Bedeutenderes zu tun, als sie gerade alle glauben mögen. Die beiden begannen nun also den Berg hinaufzusteigen. Maria lief vor, während Natasha hinter ihrer Frau lief und ihr somit den Rücken schütze, falls sie angegriffen werden. „Unter anderen Umständen, wäre das wirklich einmalig." meinte die Dunkelhaarige in die Stille hinein, während ihr Blick über die Landschaft wanderte. „Ich wette mit dir, dass der Waschbär kein Berg hinaufsteigen muss." erwiderte die anderen mit einem leisen Schnauben. „Theoretisch gesehen ist er kein Waschbär, weißt du.""Wie auch immer, er ist Abfall." Maria begann zu lachen, woraufhin die Black Widow mit den Augen rollte. „Willkommen." Eine tiefe Stimme unterbrach die beiden und sie zogen blitzschnell ihre Waffen hervor und richteten sie auf jene Gestalt vor sich. „Natasha, Tochter von Ivan. Maria, Tochter von Ed." fuhr die Gestalt weiter fort und schaffte es, dass die Agentin für einen Moment ziemlich blass wurde, während die andere die Augen verengte und die Gestalt musterte. Diese schwebte einige Zentimeter über den Boden und hatte etwas Düsteres an sich. Er erinnerte sie ein wenig an die Zeichnungen ihrer Tochter, wenn diese einen Geist malte. Nur das die Gestalt hier, eher wie ein Teufel in Geistgestalt aussah. „Wer bist du?" wollte die Russin nun wissen. „Seht mich als Führer. Für euch und alle, die den Seelenstein suchen.""Ah, super. Dann sag uns, wo wir den finden, und dann werden wir wieder auf unserem Weg sein.""Ah, liebchen – wenn das nur so einfach wäre." Diese legte den Kopf schief und blickte kurz zu Hill, die sich nun wieder gefasst hatte und ihren Gegenüber abwartend ansah. Die Gestalt führte die Frauen zu einer Klippe, wo beide einen Blick nach unten wagten. Sie konnten nur schätzen, wie tief es dort in den Abgrund ging und als sie sich ansahen, beschlich ihnen ein ungutes Gefühl. „Was ihr sucht, liegt vor euch... genau, wie das, was ihr fürchtet.""Der Stein liegt dort unten." Beantwortete Maria, die Frage, die sie sich die ganze Zeit gestellt hatten. „Für einen von euch. Für den anderen... Um den Stein zu bekommen, musst du etwas verlieren, was du liebst. Es ist ein weniger Austausch. Eine Seele für eine Seele."
Die Black Widow starrte vor sich her, als sie nur wenige Augenblicke neben Maria auf einen Stein sah und ihre Hand auf den Oberschenkel ihrer Geliebten hatte. Sie wussten, was er damit meinte. Einer musste sich opfern, damit der andere den Stein bekam und so die verlorenen Menschen zurückbrachte. Keiner von beiden wollte es wahrhaben und doch würde es so geschehen. „Vielleicht ist das alles auch nur eine Lüge, um Menschen, wie uns Angst einzujagen." begann die Dunkelhaarige nun draufloszureden. Doch wussten sie es beide besser, denn hatten sie doch schon genügend Missionen gehabt, um zu wissen, wann etwas so passieren musste und wann nicht. „Du kanntest den Namen deines Vaters nicht, stimmts?" fuhr sie fort und legte sanft die Hand auf die ihrer Frau und drückte leicht zu. Die andere sprach kaum über ihre Vergangenheit, erst recht nicht über den Red Room. Doch gab es immer mal wieder kleine Momente, wo sie etwas darüber erzählte, vermutlich einfach um es loszuwerden. Sie hörte Natasha dann einfach zu und war für sie da. Sie wusste, wie schwer die Vergangenheit der anderen war und wie sehr sie damit zu kämpfen hatte. Umso schmerzhafter muss das nun gewesen sein, den Namen ihres Vaters zu hören, denn sie niemals kennengelernt hatte und der wahrscheinlich für ihr Leben, welches sie führen musste, verantwortlich war. „Wusste ich nicht. Thanos war ohne seine Tochter wieder gegangen. Das ist kein Zufall." Meinte die Rothaarige. „Ja." Erwiderte die andere und sah zu, wie ihre Frau aufstand. „Was auch immer es kostet.""Was auch immer es kostet." sagten beide und auch Maria stand nun auf. Natasha wusste, was sie tun musste, auch wenn ihr Herz zu schmerzen begann, bei dem Gedanken, dass sie Maria und Alina zurücklassen musste. Beide auf sich gestellt sein würden. Doch gab es keine andere Möglichkeit, als dass sie sich selbst opferte. Sie hatte vieles getan und erlebt, hatte in den letzten 5 Jahren ein unfassbar schönes Leben gehabt. Doch alles endete irgendwann. Sie hatte anderen Menschen in ihrer Vergangenheit, so viel Leid und Kummer gegeben und wenn das hier jetzt ihre endgültige Wiedergutmachung ist, dann würde sie es tun. „Wenn wir den Stein nicht bekommen, bleiben Billionen von Menschen tot.""Dann denke ich, wissen wir beide, wer es sein wird." Etwas funkelte in Hills Augen, welches zeigte, dass sie mit dem Gedanken spielte, diejenige zu sein, die den Stein bekommen würde. „Ich denke, dass tun wir." entgegnete die Russin und blickte die Agentin sanft an. Sie trat einen Schritt auf diese zu und ergriff diese, bevor sie dann deren Finger verschränkte und ihre Liebste näher an sich zog. „Ich bekomme langsam das Gefühl, dass wir von unterschiedlichen Personen reden, Nat." meinte die Dunkelhaarige und etwas in ihren Blick veränderte sich. Sie begannen wütend zu funkeln, wenn sie auch langsam glasig wurden. „In den letzten 5 Jahren, habe ich alles versucht, um eins zu bekommen: Hierher zu gelangen. Darum geht es doch, dass wir alle zurückbringen." Die Frau begann nun wild mit dem Kopf zu schütteln. „Nat, nein, du hast nicht nur das getan. Du hast noch so viel mehr getan und so viel mehr gegeben, als du gerade glaubst." Die Hand der Agentin verkrampfte sich für einen Moment. Sie schluckte schwer und blickte die andere mit glasigen Augen an. „Ich will nicht das Alina ihre Mum verliert und ich will nicht meine Frau verlieren." Natasha atmete hörbar auf und verzog die Lippen ein wenig. Sie wollte es doch ebenso wenig, aber was blieb ihr anderes übrig? „Was bleibt uns aber anderes übrig? Das Alina dich verliert? Oder uns beide verliert? Ich will ihr nicht sagen müssen, dass ihre Mummy nicht mehr wieder kommt und nun mit den Sternen lebt. Sie braucht dich, denn einer muss ihr doch zeigen, wie man die bösen Buben besiegt." meinte sie ruhig, leiser und zog ein wenig die Mundwinkel hoch. Sie zog ihre Geliebte nun an sich und legte ihre Lippen sanft auf deren. Es war ein sanfter, sinnvoller Kuss, der doch so viel bedeutete und die beiden für einen Moment in ihre eigene Welt eintauchen ließ. „Ich liebe dich." hauchte die Russin der Agentin dann zu. „Okay, du hast gewonnen." erwiderte diese dann, bevor sie ein hinterhältiges Grinsen auf deren Lippen legte und sie ihre Liebste mit einer geschickten Bewegung zu Boden brachte, bevor sie dann auf die Klippe zu rannte. Es dauerte ein paar Sekunden, bis sich die Black Widow wieder gefasst hatte und der anderen folgte. Sie sprang Maria hinterher und löste ihren Enterhaken, um diesen an der anderen zu befestigen und anschließend in die Steine zu hauen. Maria fluchte und hielt mit aller Kraft Natashas Hand fest, dass diese nicht in den Abgrund fiel. „Lass mich los." erwiderte sie ruhig. „Nein, bitte nicht, Nat." kam es der anderen erstickt über die Lippen. „Es ist okay." In diesem Moment erinnerte sich Natasha an all die schönen Momente mit ihrer Maria. Wie die beiden sich auf den Fluren des SHIELD Gebäudes zum ersten Mal getroffen haben. Wie sie einander im ersten Moment nicht vertraut hatten und wie es sich bei ihrer ersten gemeinsamen Mission beinahe blind vertraut hatten. Wie sie still und heimlich Blicke ausgetauscht haben und sich das erste Mal die Worte Ich liebe dich zu geflüstert haben. Der Tag ihrer Hochzeit, wie Maria in einem Anzug vor ihr stand und sie selbst in einem weißen langen Kleid. Wie sie sich geschworen hatte für immer zusammen zu bleiben. Der Tag, an dem Maria ihr das beste Geschenk überhaupt gemacht hatte und ihr erzählt hat, dass sie schwanger war. Der Tag, an dem sie ihre Neugeborene Tochter zum ersten Mal im Arm gehalten hatte und die Tränen nur so gelaufen waren. „Sag Alina, dass ich sie mehr als alles andere auf der Welt liebe und sie ein ganzes tolles Mädchen ist und alles erreichen kann, was sie will. Und Maria... du bist das Beste, was mir je passiert ist und dafür bin ich dir so unfassbar dankbar. Du hast mich glücklich gemacht, wie kein anderer und ich bin froh, dass du diejenige bist, die ich als letztes vor meinem Tod sehe. Ich liebe dich und werde dich immer lieben und irgendwann werden wir uns wieder sehen." Mit diesen Worten, riss sich die Frau von der Agentin los und stieß sich von der Wand ab und in den Abgrund stürzte.
Ein Schrei, der durch Mark und Bein ging, entkam der Dunkelhaarigen, bevor sie sich im nächsten Augenblick in einem See wiederfand. In der Hand den Seelenstein und einer tiefen Leere in ihrem Herzen von ihrer Frau, die sie nun nie wieder sehen würde.
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Wie man sieht, gibt es mich und meine Oneshots immer noch. Es ist Monate her, seit zu letzt etwas hier kam, aber in der Zeit ist viel passiert. Ich kann nicht versprechen, dass hier regelmäßig etwas kommt. Doch kann ich sagen, dass hier immer mal wieder was kommen wird, denn dazu habe ich noch viel zu viele Ideen und solange viel spaß beim lesen ^^
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