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Survive for your Love

Kurzbeschreibung
GeschichteRomance / P18 / Het
09.10.2022
13.02.2023
29
100.998
14
Alle Kapitel
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Dieses Kapitel
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24.11.2022 3.201
 
„Jetzt aber?“
„Nein!“, gebe ich Nathan genervt zurück, werfe meine Jacke über den Stuhl und setze mich.
„Aber …“
„Mein Gott! Lächeln bei dir lediglich Leute, die Sex hatten?“
„Das nicht. Doch ich kenne dich kaum so dauergrinsend.“
„Tja, gewöhn dich dran.“ Ich schalte meinen Computer ein und nehme einen Schluck von meiner Thermostasse.
„Was soll das denn heißen?“ Sein überbreites Grinsen kann man sogar hören.
„Dass du mich jetzt nicht bei jedem bisschen nerven sollst.“
„Dann darf ich noch nicht mal Interesse am Leben meines Kumpels zeigen?“
„Doch. Aber wie wäre es mal mit normalen Fragen? So etwas wie ‚Wie war dein Tag gestern?‘ oder ‚Hattet ihr Spaß zusammen?‘“ Darauf muss ich jetzt selber stutzen, wenn man bedenkt, was gestern zwischen mir und Viv lief. Eigentlich wäre das eine unverfängliche Frage, aber wenn ich schon gerade an etwas anderes dabei denke, dann wird er das sicherlich auch.
Ich versuche mir nichts anmerken zu lassen und checke meine Mails.
„Gut. Wie war dein Tag gestern?“ Geht doch. Und das sogar in einem normalen Tonfall.
„Er war schön. Danke der Nachfrage.“
„Das war ja jetzt gar nicht gestelzt.“ Nun klingt er doch wieder mehr nach Nathan.
„Tja, aber so unterhalten sich nun mal normale Menschen.“ Darauf schnaubt er nur.
„Und was habt ihr nun gemacht?“
„Prima! Das ist zum Beispiel auch eine angemessene Frage.“ Er wirft mir einen grimmigen Blick zu, worauf ich ihn frech angrinse. „Wir waren im Kalamunda Park.“ Sein Blick sagt schon alles. „Das war ihr Vorschlag“, verteidige ich mich umgehend.
„Wirklich?“
„Ja, wirklich. Ich wollte eigentlich mit ihr wandern gehen.“
„Wandern?“ Man kann ihm anhören, dass das für ihn auch nichts ist.
„Ja, sie ist viel mit ihrem Hund unterwegs.“
„Na dann bist du da ja noch mal gut davongekommen. In zweierlei Hinsicht.“ Ich muss gar nichts sagen, mein fragender Blick sagt wohl alles. „Na, mit dem Wandern und dem Köter.“
„Nenn sie nicht so! Blue ist wirklich süß.“ Er hebt verwundert die Augenbrauen.
„Seit wann sind denn Hunde bei dir süß?“
„Sie ist die Ausnahme.“
„Weil du auf ihr Frauchen scharf bist?“ Wie kann man so erwachsen und so kindisch zugleich sein?
„Nein, sie ist die Ausnahme, weil sie wirklich süß ist.“
„Ja, sicher. Und warum heißt er Blue? Ist er blau?“ Ich sehe ihn verständnislos an.
„Zuerst einmal ist es eine sie. Und hast du schon mal blaue Hunde gesehen?“ Er denkt tatsächlich darüber nach, worauf ich fast vom Glauben abfalle. „Es gibt keine blauen Hunde, Nathan“, fahre ich ihn ungeduldig an.
„Und warum heißt er dann so? Sie“, verbessert er sich schnell auf meinen strengen Blick hin.
„Keine Ahnung. Habe nicht gefragt.“
„Dann werde ich das mal bei Gelegenheit tun.“
„Vergiss es“, sage ich auflachend.
„Wie bitte?“
„Du glaubst doch nicht wirklich, dass ich dich in ihre Nähe lasse?“
„Was soll das denn heißen? Du wirst sie mir doch irgendwann vorstellen müssen.“
„Muss ich das?“, frage ich provokant, worauf er schon fast wütend dreinblickt.
„Ich bin dein bester Freund und sie deine zukünftige Frau.“
„Das wird sich erst noch zeigen.“ Jetzt ist er es, der lacht.
„Alter, sieh dich doch an! Das steht schon sowas von fest.“
„Dir ist schon klar, dass man am Anfang immer auf Wolke sieben schwebt, wie du es so schön ausdrücken würdest. Das heißt doch aber nicht, dass man diesen Menschen immer gleich heiratet.“
„Nein! Aber du warst noch nie auf Wolke sieben. Bisher hast du höchstens auf Wolke vier festgesessen. Und es ist ja nicht so, dass wir bereits wissen, dass du sie heiratest.“
„Diese Diskussion endet nie, was?“
„Doch, wenn du sie mir endlich vorstellst.“
„Nein!“ Und dafür ist für mich das Thema gegessen, weswegen ich wieder meine Mails durchgehe.
„Nein?“ Nathans folgende Worte erreichen mich nicht mehr, weil mir eine Mail von Jennifers Arbeitgeber ins Auge springt. Ich öffne sie und lese mir die folgenden Zeilen durch.
„Jared?“
„Mmh?“
„Alles klar?“
„Eine Mail von Interior Design.“ Ich höre, wie er scharf die Luft einzieht.
„Ist es das, was ich denke?“
„Jennifer soll das McDougal Haus einrichten.“
„Scheiße“, flüstert er. Das kann er laut sagen. „Meinst du, du kriegst das hin?“
„An mir soll es nicht liegen.“
„Davon rede ich nicht.“ Ich schaue zu ihm herüber. „Ihr seid offiziell nicht mal eine Woche voneinander getrennt und du bist schon wieder verliebt. Für sie wird das den Eindruck machen, dass du sie wegen einer anderen verlassen hast.“ Ich will gerade ansetzen, als er mir ins Wort fällt. „Obwohl… genau genommen hast du sie für eine andere verlassen.“
„Das stimmt doch gar nicht.“
„Ach nein? Du hättest sie geheiratet und Viv niemals aufgesucht, wenn der Junge nicht gewesen wäre.“ Ich will dem widersprechen, doch er hat recht.
„Ja, gut. Mag sein. Aber ich habe sie nicht wegen Viv verlassen.“ Das ‚Wegen‘ kann ich nicht deutlich genug betonen. „Louis hat mich nur auf einiges aufmerksam gemacht. Und die Sache mit Viv …“ Ja, was eigentlich? „Ich habe nur sehen wollen, wohin das hinführt. Das ist die Folge daraus, nicht der Grund.“
„Und willst du das Jennifer so erklären, wenn sie dich danach fragt?“
„Warum sollte sie mich danach fragen?“
„Alter, hast du es immer noch nicht begriffen? Verliebten Menschen kann man an der Nasenspitze ansehen, dass sie verliebt sind.“
„Du übertreibst. Man sieht mir gar nichts an, weil ich zum einen nicht verliebt bin und zum anderen, ich wie bei jedem Job zuvor, professionell mit ihr zusammenarbeiten werde.“
„Nicht verliebt? Wie bezeichnest du dann dein Dauergrinsen?“ Ich brauche einen Moment, bis ich das richtige Wort finde.
„Als eine leichte Schwärmerei.“ Er starrt mich nur an, bis er lediglich mit dem Kopf schüttelt.
„Wenn du meinst. Aber ich würde dir raten, dich an den Tagen zuvor nicht mit Viv zu treffen.“ Jetzt klingt er völlig anders. Irgendwie teilnahmslos.
„Warum das denn nicht?“ Er stöhnt laut auf. Zudem rollt er genervt mit den Augen. Dann wendet er sich wieder seinem eigenen PC zu. Ich warte noch für eine ganze Weile auf eine Antwort, doch es kommt nichts mehr.
Das ist doch lächerlich! Warum sollte ich auf die Dates mit Viv verzichten, wenn ich den nächsten Tag ganz normal arbeiten gehe?

Ich sehe auf die Uhr und es ist bereits halb fünf. Eigentlich lohnt es sich jetzt nicht mehr noch etwas anzufangen, aber andererseits habe ich das Gefühl mich weiter mit Arbeit ablenken zu müssen. Denn eigentlich sehne ich mich nach etwas anderem und das macht sich eindeutig bemerkbar, indem ich ständig auf mein Handy starre, das neben mir auf dem Tisch liegt.
Doch langsam sollte ich mal einen Gang zurückschalten, schließlich gab es in dieser Woche nicht einen Tag, wo ich sie nicht gesehen habe. Man muss es ja für den Anfang nicht übertreiben.
Mit dieser Überzeugung mache ich mich dann doch weiter an die Arbeit und übernehme das, was bei Nathan auf dem Tisch liegen geblieben ist.
Nach einer halben Stunde vibriert mein Handy und ich bete, dass Nathan von seinem Anstandsbesuch bei seiner Mum zurück ist und mich jetzt mit irgendeinem Vorschlag für den Abend vom Schreibtisch holt.
Als ich die Nachricht jedoch lese, staune ich nicht schlecht. Es ist definitiv ein Vorschlag, der mich hiervon losreißen würde, aber er kommt nicht von Nathan. Stattdessen fragt mich Viv, ob wir heute noch unsere zweite Surfstunde angehen wollen.
Verdammt nochmal! Kriegt diese Frau denn niemals genug? Sie muss man wohl dazu zwingen mal einen Abend auf der Couch zu verbringen und die Füße hochzulegen.
Dennoch kann ich nicht leugnen, dass alles in mir drin regelrecht danach schreit, dem zuzustimmen, doch ich bin mir nicht sicher, ob das so klug ist. Nachdem, was gestern war, will ich sie eigentlich ungern im Bikini vor mir haben. Da könnte ich mich doch keinesfalls aufs Surfen konzentrieren, da ich bestimmt meine Finger nicht bei mir behalten kann. Und ich war gestern schon so fordernd. Doch noch einmal kann und will ich sie nicht mit einer Theoriestunde abspeisen. Aber absagen will ich ihr auch nicht.
In meinem Kopf arbeitet es und ich versuche meine Möglichkeiten abzuwiegen, bis mir Nathans Worte wieder einfallen. Ich solle mal nicht meinen Verstand nutzen, sondern, wie hieß es so schön? Mein Herz oder meinen Schwanz? Das eine will sie unbedingt wiedersehen und der andere würde am liebsten genau da weitermachen, wo wir gestern aufgehört haben. Es sollte reichen, wenn ich nur einem von beiden zufriedenstelle.
Meine Finger tippen bereits die Antwort und kaum dass ich sie abgeschickt habe, fahre ich meinen PC herunter und verlasse mit meiner Surftasche und dem Board das Büro.

Ich lasse meine Sachen am gleichen Strandabschnitt nieder, wo wir schon das letzte Mal waren. Und dieses Mal nehme ich mir fest vor nicht wieder so feige zu sein und die Surfstunde mit ihr durchzuziehen.
Als ich Viv auf mich zukommen sehe, wird mir klar, dass sie mir heute auch gar keine andere Wahl lässt. Ob sie das bewusst so gewählt hat? Sie trägt wieder eine Shorts, aber diesmal nur mit einem Bikinioberteil dazu. Das hat definitiv seine Wirkung.
Konzentrier dich! Surfen steht auf der Agenda. Mehr nicht.  
„Hey!“
„Hey“, gebe ich ihr genauso lächelnd zurück.
„Schön, dass du so spontan Zeit hattest.“ Sie legt nun ihr Board im Sand ab.
„Hätte sonst nur den Abend durchgearbeitet.“ Sie kräuselt die Stirn.
„Ich bin mir jetzt nicht sicher, ob ich somit etwas Gutes getan oder dich von etwas abgehalten habe.“
„Ersteres“, gebe ich lachend zurück, um sie zu beruhigen.
„Na dann.“ Sie klingt erleichtert. „Und sind die Wellen heute besser geeignet?“ Ich kriege stark das Gefühl, dass sie weiß, dass es beim letzten Mal nur ein Vorwand war.
„Ja, viel besser.“
„Dann darf ich mich heute an der Praxis versuchen?“ Nun kommt schon wieder diese Aufregung durch, die sie schon an dem Tag ausstrahlte, als sie mich um diese Nachhilfe hier bat.
„Ja, ich denke, wir können sofort ins Wasser, wenn du dich bereit fühlst.“
Sie nickt heftig und macht sich auch umgehend daran, sich die Shorts abzustreifen. Obwohl die nicht mehr viel verdeckt hat, fordert mich der Anblick. Ihr Körper ist mehr als ansehnlich. Nicht zu sportlich, was man schon hätte erwarten können, bei dem, was sie alles so macht, aber auch keinesfalls zu dünn oder zu dick. Einfach nur fraulich mit den richtigen Proportionen an den richtigen Stellen. Es fällt mir schwer sie nicht Zentimeter für Zentimeter zu mustern und mir auszumalen, wie meine Hände überall über ihre Haut fahren.
Ich schüttle heftig den Kopf und wende schleunigst den Blick ab.
„Können wir dann?“, frage ich mit den Augen aufs Meer gerichtet.
„Ja.“ Ich sehe aus den Augenwinkeln, wie sie sich ihr Surfbrett greift, womit ich das Gleiche tue.
Wir gehen ins Wasser und bevor ich überhaupt etwas sagen kann, schwingt sie sich schon aufs Board und bringt sich in die richtige Position. Wusste ich es doch. Viel muss man ihr nicht beibringen. Ich vermute mal, dass sie nur die Welle nicht durchhält, weil sie mit dem Gleichgewicht Probleme hat.
Meine Vermutung wird bestätigt, als sie nicht mal zwei Sekunden, nachdem sie sich aufgerichtet hat, wieder ins Wasser fällt. Ich muss etwas schmunzeln, da sie sich ziemlich darüber ärgert. Sie geht das wirklich mit eisernem Willen und Herzblut an.
„Versuche mal deinen Schwerpunkt mehr in die Mitte des Boards zu verlagern. Und gehe mehr in die Knie.“ Sie nickt auf meinen Rat hin und bei dem nächsten Versuch kann sie sich tatsächlich etwas länger halten, fällt aber trotzdem nach einigen Augenblicken wieder ins Wasser.
„Nutze die Arme, wenn du Probleme hast das Gleichgewicht zu halten. Und du solltest mehr Körperspannung aufbauen.“ Ich mache ein paar Schritte auf sie zu und lege meine Hände auf ihre Taille. „Arbeite von hier aus. Rücken gerade, Bauchmuskeln anspannen.“ Erst als ich ihren Blick spüre, fällt mir auf, wie ich sie hier gerade anfasse. Ich lasse von ihr ab, als hätte ich mich an ihrer Haut verbrannt. Doch sie hält eine meiner Hände fest und nach einigen Augenblicken legt sie sie wieder auf ihre Taille. Ich nehme die Einladung sofort an und ziehe sie zu mir.
Sie zu küssen ist irgendwie komplett anders im Vergleich zu den Frauen, die ich bisher küssen durfte. Es fühlt sich intensiver an und man vergisst verdammt schnell seine Umwelt, weil sie einen völlig von der Realität losreißt.
Nun legt sich auch meine zweite Hand wieder dorthin, wo sie zu Beginn war und als ich ihre Hände in meinem Nacken spüre, wird mein Griff fester und ich hebe sie auf meine Hüfte, wo sie die Beine um mich schlingt.
Das hätte sie nicht tun sollen. Oder ich nicht? Keine Ahnung, aber das lässt meine Hände wieder selbständig werden. Sie protestiert aber auch nicht, als sich diese auf ihren Hintern schieben.
Was hat diese Frau nur an sich, dass ich mich hier ständig vergesse und für meinen Geschmack viel zu weit gehe, wenn man die Umstände bedenkt? Doch ich kann irgendwie nicht anders. Sie verleitet mich regelrecht dazu, als würde sie einen Drang in mir wecken, der bisher tief und fest geschlummert hat. Und so aufregend er auch ist, er macht mir ebenso Angst, weswegen ich mich von ihr losreiße und schweratmend den Kopf in ihrer Halsbeuge vergrabe. Erst jetzt wird mir bewusst, was unser Tun hier bei mir ausgelöst hat, weswegen ich schon fast gequält die Augen zusammenkneife und bete, dass sich das Problem gleich wieder gibt.
„Alles in Ordnung?“ Ihre Finger streichen mir sachte über den Nacken, was das Gefühl nur noch schlimmer macht.
„Du bringst mich nur gerade echt an meine Grenzen.“ Ich spüre, wie sie sich von mir lösen will, doch aus einem unerfindlichen Grund halte ich sie an Ort und Stelle.
„Das tut mir leid.“ Das flüstert sie schon fast beschämt, womit ich mich wieder aufrichte, um ihr in die Augen zu sehen. „Ich kann mir vorstellen, dass es …“ Ja? „… vielleicht zu schnell geht. In Anbetracht, dass du …“
„Darum geht es nicht“, unterbreche ich sie, weil ich nicht will, dass sie es ausspricht. „Also, nicht nur“, korrigiere ich mich.
„Sondern?“
„Ich bin eigentlich immer bemüht alles richtig zu machen. In der richtigen Reihenfolge, in dem richtigen Tempo. Doch bei dir kriege ich das Gefühl die Kontrolle zu verlieren. Zu schnell und zu forsch zu sein. Ich weiß nicht, ob es daran liegt, dass ich das hier schon früher immer wollte und es somit automatisch überstürze oder du mir keine Grenzen setzt.“ Ich bin immer wieder erstaunt, wie ehrlich ich ihr gegenüber sein kann.
„Warum sollte ich dir Grenzen setzen? Ich finde nicht, dass du irgendetwas überstürzt. Und du bist nicht der Einzige, der das früher schon wollte.“ Ob es daran liegt, dass sie stets so offen ist?
Sie küsst mich plötzlich ganz sachte auf die Wange und dann hinauf zu meinem Ohr, was mir umgehend eine Gänsehaut beschert.
„Du kannst jetzt gerne jede Fantasie, die du damals mit mir hattest, ausleben.“ Das raunt sie mir ins Ohr, was mich schlucken und mein Problem, das sich gerade eben erst behoben hat, umgehend wieder anwachsen lässt.
Das kann sie mir doch nicht auf diese Weise sagen, während wir in der Öffentlichkeit sind. Und generell passt das schon wieder nicht zu meinem Bild von ihr. Auch wenn ich damals in sie verliebt war, sah ich sie in diesem Alter noch nicht als sexuelles Wesen. Doch jetzt fordert sie natürlich diese neue Sichtweise mit ihrem Verhalten regelrecht heraus.
Doch es gab da wirklich etwas, wovon ich damals geträumt habe und was ich hier vielleicht sogar umsetzen könnte, ohne das hier verlagern zu müssen oder die Polizei auf den Schirm zu rufen.
Ich schaue mich einmal zu allen Seiten um. Unsere Boards sind schon längst an den Strand gespült worden. Doch sie liegen so gut wie niemandem im Weg. Es befinden sich zwar noch wenige Personen am Strand und im Wasser, aber mit solch einem Abstand zu uns, dass man unmöglich erkennen kann, was hier vor sich geht.
Ich widme mich wieder Viv und meine Hände wandern erneut auf ihren Hintern, doch dieses Mal unter ihre Bikinihose.
„Jede Fantasie, ja? Willst du diese Büchse der Pandora wirklich öffnen?“ Jetzt gleiten ihre Lippen hinunter über meinen Hals.
„Ich bin jetzt seit über zwei Jahren Single. Bei mir würde man gerade mit allem offene Türen einrennen. Und zudem wäre es einmal eine willkommene Abwechslung, wenn es von einem Mann wie dir kommt.“
„Einem Mann wie mir?“ Meine Finger haben ihr Ziel fast erreicht, was ich eindeutig durch ihren schwerer werdenden Atem erkenne.
„Jemand, der mir sympathisch ist, dem ich offensichtlich vertrauen kann und der darüber hinaus noch mehr als nett anzusehen ist. Alles, was Frau sich eben wünscht.“ Ihre Wirkung hat sie nicht verfehlt und ich meine anscheinend auch nicht, denn sie stöhnt plötzlich auf. Ihre Hände krallen sich an meine Schultern und nun hat sie ihren Kopf in meiner Halsbeuge vergraben.
Sie fühlt sich fantastisch an und das führt dazu, dass ich nur noch härter werde.
„Mir kannst du vertrauen“, flüstere ich ihr ins Ohr und lasse jetzt den ersten Finger in ihr versenken, worauf ihr Griff fester wird. „Damals wie heute.“
„Ich weiß“, raunt sie an meiner Haut. Nachdem ich meinen Finger wieder aus ihr herausziehe und ihn mit den anderen durch ihre Lippen streifen lasse, wiederhole ich das Spiel von vorne.
„Jared“ Da ist es. Genau das wollte ich hören. Meinen Namen. Meinen! Und keinen anderen, von denen sie mir damals immer vorgeschwärmt hat. Ich bin es, der ihr Vergnügen bereitet. Und als sie dann auch noch nach wenigen Augenblicken kommt, ist es die größte Befriedigung, die ich jemals erfahren durfte. Und das, obwohl mein Schwanz kurz vorm Platzen ist.
„Fantasie Nummer zwei abgehakt“, sage ich wieder leise an ihrem Ohr, was sie zu mir aufschauen lässt. Ihr postkoitaler Anblick gefällt mir äußerst gut.
„Nummer zwei? Welche war Nummer eins?“
„Dich zu küssen.“ Das lässt sie lächeln und zu mir vorbeugen, um ihre Lippen umgehend auf meine zu legen. Das ist ein unglaublich sanfter Kuss, irgendwie das komplette Gegenteil zu dem, was hier gerade geschah. Diese Palette an Gefühlen, die sie ständig hier hervorruft, ist allmählich mindblowing. Als ob sie mich in diesem Moment nicht schon körperlich genug herausfordern würde.
Ich atme innerlich schon fast auf, als sie sich von mir löst, womit ich sie endlich herunterlassen kann. Ich hoffe sie deutet das jetzt nicht falsch, aber ich brauche ganz dringend körperlichen Abstand, sonst fahre ich hier gar nicht mehr herunter.
„Ich glaube, beim nächsten Mal sollte wir den Teil mit der Körperspannung noch einmal wiederholen.“ Über ihre Zweideutigkeit und dem Blick in Richtung der Surfbretter kann ich nur lachen. Ich bleibe jedoch lieber bei dem unverfänglicheren Thema.
„Du hast dich heute wirklich gut geschlagen.“
„Sehe ich irgendwie nicht so.“ Sie ist ja ziemlich streng mit sich.
„Surfen lernt man nicht an einem Tag. Und du bringst schon mehr mit als die meisten. Gib dir noch ein, zwei Versuche und dann hast du es raus.“
„Wir werden sehen.“ Das nuschelt sie leicht unzufrieden. Ich ziehe sie wieder zu mir, bemühe mich aber wenigstens so viel Abstand zu halten, dass ihr Körper nicht meinen berührt.
„Was hältst du davon, wenn wir noch etwas essen gehen? Wieder etwas Energie tanken?“ Nun erhellen sich ihre Züge und sie nickt mir lächelnd zu. Ich stehle mir noch einen kleinen, unschuldigen Kuss, bevor ich mir ihre Hand nehme und zurück zum Strand laufe.
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