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Kiwi Limonade

Kurzbeschreibung
GeschichteDrama, Romance / P18 / Het
Ash / Angela Claude Faustus Hannah Anafeloz OC (Own Character) Sebastian Michaelis Undertaker
08.10.2022
08.10.2022
1
3.014
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08.10.2022 3.014
 
Vanessa Harper, 23 Jahre alt, plus 120 Jahre, ein Engel und so ziemlich die vorlauteste Dame ihrer Art.

Sebastian Michaelis, 29, plus 3400 Jahre, ein Dämon und so ziemlich der stärkste und beste seiner Art.

Würde es nach Vanessa gehen, wäre dieser schwarzhaarige 195cm große Dämon schon das nächst beste Gammelgulasch im Mülleimer hinter dem Supermarkt, nachdem sie ihn kurz mal eine Runde durch den Fleischwolf gedreht hätte. In ihren Augen war der - für andere immer charmante Dämon- für sie ein riesiger Dorn im Auge. Sie ließ keine Gelegenheit aus ihm ihre Meinung zu geigen, wenn er mit den nächsten sinnlosen Blondinenwitzen um die Ecke kam und sie als dämlich abstempelte. Sie hasste es, wenn er sie dabei so schamlos angrinste und dann noch ihren Kopf tätschelte, als wäre sie noch ein kleines Kind, denn dies war sie mitnichten. Sie würde ihm in solchen Momenten am liebsten sofort alle Zähne rausschlagen ohne mit der Wimper zu zucken.

Würde es nach Sebastian gehen, wäre diese blondhaarige 157cm kleine Dame schon längst mundtot gemacht wurden, weil er ihr eine Socke in den Mund gesteckt hätte und ihren Kopf dann unter seiner Schuhsohle zerquetscht hätte, als wäre in diesem nichts außer Luft. Was aus seiner Sicht immerhin der Wahrheit entsprach. In seinen Augen, hatte diese Dame nichts als Vakuum im Kopf. Auch wenn sie ganz nett anzusehen war- als Engel war dies immerhin keine große Kunst, so waren alle allesamt unsterblich schön, so könnte er ihr jedes Mal den Hals umdrehen, wenn sie wie eine Hyäne lachte und ihn dabei mehr oder weniger penetrant dumme und unnötige Kommentare gegen den Kopf warf.

Auf den ersten Blick, schien die beiden nichts miteinander zu verbinden, außer der Tatsache, dass beide unsterblich waren- mehr oder weniger.
Auf den zweiten Blick aber, waren sie gar nicht so unterschiedlich.

Die beiden liebten das kochen sehr. Auch wenn einer der beiden den jeweils anderen immer aus der Küche katapultierte, weil er den Anblick des anderen Anwesenden nicht erdulden konnte.

Sie liebten beide ruhige Abende auf dem Sofa vor dem Kamin mit einem Buch in der Hand. Zwischendurch brach ein Kampf aus, wenn einer dem anderen das Buch aus der Hand riss, oder ein dummer Kommentar abgelassen wurde, wie man so ein Buchgenre nur lesen konnte.

Die beiden liebten Katzen. Das war wohl das Einzige wo mal kein Krieg darüber ausbrach, was für eine Katzenrasse besser wäre. Sie liebten beide alle Sorten und Arten und schwärmten immer wieder los, wenn sie eine streunende Katze sahen.

Und die goldenen Eheringe um ihren Ringfingern waren identisch. Lediglich Vanessas Ring war schmaler und trug einen wunderschönen Diamanten in der Mitte. Sebastians Ehering war breit und ohne jeglichen Schnickschnack. Lediglich ihr Name war in seinem Ring eingraviert, während ihrer seinen Namen trug.  

Denn die beiden waren seit kurzem verheiratet. Seit fünf Wochen um genau zu sein.  



“Das ist jetzt nicht dein Ernst!”

Vanessa sprang von ihrem Sitzplatz auf und sah Sebastian mit einem mörderischen Blick an. Eben jener sah von seinem Teller auf und schmunzelte sichtlich amüsiert, über den Gefühlsausbruch der jungen Dame gegenüber von ihm. Er musterte einen Moment lang das dunkelrote Cocktailkleid, welches ihrer Sanduhrenfigur den gewissen Pfiff gab. Ihre Haare hatte sie zu einem Dutt nach oben gesteckt und der Schmuck um ihren Hals, an den Ohren und ihrem Handgelenk, führten dazu, dass diese kleine Dame heute Abend schon etliche Blick auf sich zog.

Sebastian schmunzelte kurz. Gut, wohl eher entstanden die Blicke nicht nur durch ihr schönes Aussehen, sondern viel eher, weil sie Sebastian gerade mit großem Schwung das Glas Rotwein über den schwarzen Anzug kippte. “Jetzt sag doch mal was!”, schnaubte sie und verschränkte demonstrativ ihre Arme vor der Brust.

Das Grinsen von Sebastian wurde um einiges ausschweifender und zuckersüß bettete er die Hände, welche er verschränkt hatte unter seinem Kinn und klimperte hämisch mit seinen Augen. “Was”, entgegnete er und lachte los, als er die Steilfalte sah, welche sich auf Vanessas Stirn bildete. Sie war wütend. Sehr wütend. „Darling...der Anzug war teuer gewesen ...du sollst nicht immer mutwillig meine Garderobe zerstören“, merkte der Schwarzhaarige an und nahm wahr, wie sein nun rot beflecktes, einst weißes Hemd anfing unter dem Jackett an seiner Brust zu kleben. Ein angenehmes Gefühl war dies nun nicht, aber er wollte sich nichts anmerken lassen, da Vanessa dadurch ihre Bestätigung bekam. Er nahm sich die Serviette über seinem Teller zur Hand und machte mit eben jenen sein Gesicht sauber. Solch eine Verschwendung, dachte Sebastian, der Wein hatte ihm ein kleines Vermögen gekostet. Nicht, dass er per se auf das Geld gucken müsste, zumal er sich nichts aus eben jenen machte.

„Du kannst mich mal! Ich habe genug von dir und deiner abgehobenen Art!“, echauffierte sich die Blondine und sah ihn entgeistert an. „Vanessa....ich habe lediglich gesagt, dass ich dich nicht im Anwesen alleine lasse, wenn ich auf Geschäftsreise gehe…du steckst nur wieder die Küche in Brand...“ Mit Geschäftsreise meinte Sebastian einen Besuch in der Unterwelt. Mit dem Brand in der Küche meinte er, dass sie vor zwei Wochen beinahe die ganze Küche hat abbrennen lassen, weil sie ihre Pizza im Ofen vergessen hatte und lieber mit ihren Freundinnen telefoniert hatte. Wäre er nicht zufällig früher von der Arbeit nach Hause gekommen…hätte eben jenes wahrscheinlich nicht mal mehr intakt auf Grund und Boden gestanden. „Das war nur einmal gewesen! Du kannst nicht einfach über mich bestimmen! Ich bleibe Zuhause ob du es willst oder nicht!“, schnaubte die Blondine. Vanessa hatte sich tausende Male bei ihm entschuldigt, hatte aber dann damit aufgehört, als die klassischen und schlechten Blondinenwitze seinerseits wieder ausgepackt wurden. Es reichte schon, dass sie mit einem sündhaften Dämon zusammenwohnte und eine Fakeehe aufrecht erhielt…aber sie hatte Würde und Stolz. Sollte dieser Dämon doch an den jämmerlichen Überresten seiner Küche, direkt neben seinem angekratzten Ego verenden. Sie würde einen Teufel tun und sich an seinen Fersen haften und sich in einem Hotelzimmer langweilen, nur weil er nicht wollte, dass sie alleine in der Zwölf Raum Villa ihr Dasein fristen würde.

„Du kommst mit mir mit. Ich lasse dich nicht alleine. Ende der Diskussion.“ Mit diesen Worten legte der Dämon Geld auf den Tisch, stand auf und deutete ihr an, das Restaurant zu verlassen.

Sebastian brachte dreißig Minuten später nicht einmal seinen Sportwagen zum Halt, da öffnete Vanessa bereits die Autotür und stürmte mit schnellen Schritten auf die Eingangstür der Villa drauf zu. Sie war wütend, denn sie war es satt, dass er einfach dachte, er konnte über sie und ihr Leben hier bestimmen. Ja, die Villa und alles in eben jenen gehörte ihm. Sie wohnte hier kostenlos und bekam alles was sie brauchte. Aber, Vanessa war ihre eigene Frau. Und erst recht würde sie auf keinem Dämon hören. Hätte er ihr nicht zwei Millionen angeboten, damit sie seine Fake Ehefrau spielte und hätte sie nicht die Chance seinem Nachbar Undertaker welcher direkt neben den beiden wohnte näherzukommen, so hätte sie diesem Deal überhaupt nicht zugesagt. Denn in Wahrheit hasste sie diesen Dämon und das lag nicht nur daran, weil er aus den tiefsten Niederungen der Hölle entsprungen war, sondern viel eher, weil er arrogant, eitel und eingebildet war.  

Vanessa konnte- oder wollte viel eher- nicht verstehen, wie die Damen nur auf diesen narzisstischen Typen abfahren konnten. Natürlich sah er bemerkenswert gut aus, war durchaus charmant und hatte ein beachtliches Maß an Wissen....trotzdem verstand sie es nicht. Jede Sekunde ohne diesen Dämon an ihrer Seite war eine Gute.

„Diese Dame...“, murmelte Sebastian und schloss seinen Wagen ab. Mit gemächlichen Schritten folgte er ihr ins Innere und zog sich sein Jackett aus. Wenn seine nervige Exfrau nicht wäre, welche wie ein alter Kaugummi unter seiner Schuhsohle klebte und immer wieder vor seiner Haustür stand, dann hätte er Vanessa niemals gefragt, ob diese seine Fake Ehefrau spielen konnte. Im Nachhinein betrachtet, hätte er sich jede beliebige Dame nehmen können, wenn eben jene so wären wie diese Blondhaarige. Vanessa war eine junge Dame, dessen Herz am rechten Fleck ruhte, mit einer kleinen Schneiderei und ein beachtliches Maß an Selbstbewusstsein, Charme und Schönheit. Ebenso konnte sie aber auch aus der Haut fahren und verdammt stur sowie zickig sein. So etwas mochte Sebastian, denn sie war nicht langweilig und tat brav das was er wollte. Leider tröstete Vanessas Verhalten nicht davor, was sie war. Ein Engel.

Nie in seinem unsterblichen Leben, hätte er sich einen Engel angelacht, das lag nicht in seinem Willen und seiner persönlichen Moral. Aber harte Zeiten, erfordern harte Maßnahmen und so hatte er, Vanessa- seine eigentliche Rivalin- angeboten, für zwei Millionen, seine Ehefrau zu spielen, bis seine Exfrau endlich den Wink mit dem Zaunpfahl verstanden hatte und ihn endlich in Ruhe lassen würde.  

„Ich hätte dir damals den Kopf abreißen sollen, als ich die Chance dazu hatte...“, murrte die Blondine missmutig und zog ihre High Heels aus. Sebastian beobachtete sie und musste unweigerlich grinsen. „Wir wissen beide, dass das eine Lüge ist. Wer lag denn damals unter mir und hat um ihr erbärmliches Leben gebettelt?“ Eilig duckte er sich, als einer der High Heels dicht an seinem Kopf vorbeiflog und hinter ihm mit der Wand kollidierte. „Halt den Mund! Du weißt selbst, dass ich damals nicht so stark war!“ Sebastian grinste um einiges breiter und schnalzte mit der Zunge.

„Wenn dieser widerliche Landers nicht gekommen wäre, dann würdest du hier auch nicht mehr stehen, Kleines.“ Vanessa sah ihn vernichtend an und ging auf ihm zu. In ihren Augen erkannte er nichts außer Wut und Hass gegenüber seiner Wenigkeit. Aber solche Attribute konnte er seinerseits, ihr gegenüber nur wärmstens zurückgeben. „Lass Ash da raus! Er hatte dich beinahe getötet und denke nicht, ich scheue davor zurück ihm auf der Stelle Bescheid zu sagen, dass er dich hier und jetzt kalt machen soll!“ „Genau, weil du es nämlich nicht kannst und er konnte es damals ebenso nicht“, fügte Sebastian hinzu und verschwand grinsend ins Badezimmer, ohne auf ein weiteres Wort ihrerseits zu warten. Nachdem er die Badezimmertür hinter sich geschlossen hatte, konnte er die Blondine ungehemmt fluchen hören und schmunzelte breit.

„Dieser Kerl...“ Vanessa verschwand nach oben ins Ankleidezimmer und zog sich ihren Pyjama an. Natürlich war sie nicht so stark wie Sebastian. Sie war eben noch ein sehr junger Engel und musste es noch heute lernen mit ihren Kräften umzugehen. Aber dennoch ging es ihr gewaltig gegen den Strich, wenn Sebastian in diesem Thema so großkotzig wurde. Wäre Ash, ihr Mentor und enger Freund nicht gekommen...dann würde sie heute wirklich nicht hier stehen. Hier. In der Villa eines Dämons, welcher sie vor einigen Jahrzehnten töten wollte. Vanessa merkte wieder einmal wie paradox das ganze Thema doch war. So war sie immerhin nun in einer unechten Ehe mit einem Dämon, der sie eigentlich bis aufs Blut hasste. Aber das konnte sie nur wärmstens ihrerseits erwidern.

Das Klingeln an der Haustür, ließ sie hellhörig werden und sie konnte sich schon vorstellen, wer nun vor der Tür stand.

„Hannah, was willst du schon wieder hier?“, fragte Sebastian mit genervtem Unterton, welcher gerade frisch aus der Dusche kam und ihr in Jogginghose und Shirt die Tür öffnete. Die junge Dämonin legte ein sanftes Lächeln auf und musterte ihn. „Ich wollte dich besuchen...ich habe dir Kekse gebacken.“ Sie hielt in ihren Händen eine violette Tupperdose mit Mürbekeksen und wurde rot im Gesicht, als die den Ansatz seiner Muskeln unter dem Shirt erkennen konnte. Vanessa kam gerade die Treppen runter und innerlich atmete der Dämon auf, denn wenn sie bei ihm war, würde es nicht lange dauern und Hannah wäre wieder verschwunden. „Oh, Kekse? Das wäre doch nicht nötig gewesen...danke Hannah.“ Vanessa, welche nun neben Sebastian zum Stehen kam, nahm ihr die Tupperdose ab und lächelte breit.  

Sobald Hannah die Blondine sah, drehte sich ihr Magen, denn sie konnte beim besten Willen nicht verstehen, wie Sebastian gerade einen Engel zur neuen Frau nehmen konnte. Hannah und Sebastian waren über fünfzehn Jahre verheiratet gewesen. Auch wenn ihre Ehe nicht immer die Beste war, so wusste sie, dass Sebastian Engel wie die Pest hasste. Und nun, war diese blondhaarige, wunderschöne und selbstbewusste Frau an seiner Seite, welche das genaue Gegenteil von ihm war. Es tat ihr noch heute, zwei Jahre nach der Scheidung weh, wenn sie Sebastian in Begleitung dieser Dame sah, welche mittlerweile seit einigen Wochen seine neue Ehefrau war. In demselben Bett schlief wo sie einst geschlafen hatte, abends mit ihm auf der Couch kuschelte, was sie sonst immer getan hatte...

Aber Hannah wollte nicht aufgeben. Sie wollte für diesen Dämon kämpfen. Egal wie lange es dauern würde...für Sebastian würde sie warten und sollte es hunderte Jahre dauern.

„Ist noch etwas? Vanessa und ich wollten uns noch einen schönen Abend machen.“ Sebastian legte seinen Arm um Vanessas Hüfte. Auch wenn diese nun schreien könnte und ihm eine knallen könnte- äußerlich war sie die Ruhe in Person und lehnte sich sogar an Sebastian an. Hannah musterte die beiden und kam nicht umhin zu bemerken, dass etwas mit den beiden nicht stimmte. Ja, auf den ersten Blick wirkten sie wie ein sich liebendes Ehepaar, aber Hannah wusste es besser. Diese Ehe, sah auf den ersten Blick echt aus- in ihren Augen war eben jene es aber nicht. Das war auch einer der Gründe, warum sie beinahe alle drei Tage hier vor der Villa stand um Sebastian irgendwie wieder näher zu kommen.

„Nein, das wäre alles...ich wünsche euch noch einen schönen Abend.“ Hannah mache kehrt und ging von dem Grundstück runter zu ihrem Wagen. Sebastian schloss wieder die Tür und sofort drückte Vanessa ihn von sich und gab einen angeekelten Laut von sich.

„Gott, wo ist die Bleiche, wenn man eben jene braucht?“ Sie schüttelte sich durch und ging geradewegs in die Küche, wobei der Dämon mit seinen Augen rollte und ihr unweigerlich folgte. „Die Kekse sind nicht für dich. Sie sind für mich“, merkte er an, als Vanessa gerade einen aß. Sie sah zu ihm und stopfte sich vielsagend den nächsten in den Mund und grinste. „Du hättest sie wieder in den Müll geschmissen. Das ist Lebensmittelverschwendung also esse ich sie.“ Sebastian schüttelte wortlos seinen Kopf und lehnte sich mit verschränkten Armen an den Türrahmen an. „Habe ich dir schonmal gesagt-“ „Das ich umwerfend bin?“, unterbrach Vanessa ihn und schon landete der nächste Keks in ihrem Mund. „Nein, das wäre der größten Lüge gleichzustellen. Ich rede eher davon, dass du manchmal wie ein Bauer bist, aber keineswegs wie eine Dame. Aber was soll man auch von euch Engeln erwarten, wenn-“ Wieder einmal drehte er sich blitzartig unter einem weiteren Beschuss ihrerseits weg. Die Vase kam mit einem lauten klirren hinter ihm im Eingangsbereich zum Halt. Sebastian seufzte und zwickte sich den Nasenrücken. „Ich könnte dich umbringen...du zerstörst meine gesamte Einrichtung.“ Die Blondine legte die Tupperdose zur Seite und holte sich eine Flasche Wasser aus dem Kühlschrank. Genüsslich trank sie es und behielt dabei ihr eisblaues Augenpaar auf seiner Wenigkeit.

„Ein Deal ist ein Deal. Ich spiele deine Ehefrau und du krümmst mir kein Haar. Es war aber nie davon die Rede, dass ich es nicht darf.“ Sebastian murmelte unter seinem Atem und könnte ihr am liebsten eine wunderschöne Kehlkopfmassage verpassen. Aber sie hatte Recht. In der Regel würde er darauf nichts geben. Da sie aber wirklich einen guten Job machte und sich nicht zu schade war, einiges für Geld zu tun, ließ er es sein und hielt sich an den Deal. Auch wenn dieser ihm in den letzten Wochen schon einige seiner Nerven gekostet hatte.  

„Du würdest es so oder so nie schaffen, nur mal so am Rande angemerkt.“ Mit Handfeger und Kehrblech bewaffnet schlenderte der Dämon in den Flur und beseitigte das Malheur. In seinem Rücken, hörte er Vanessa lachen und er rang mit sich und seinem Verstand. „Ich kann dir aber den letzten Nerv kosten. Und das werde ich auch tun.“ Sie tätschelte Sebastian beim Vorbeigehen auf den Kopf und wollte gerade ins Wohnzimmer verschwinden um ihre Serie weiterzusehen, als der Dämon alles fallen ließ, ruckartig aufstand und nach ihrem Handgelenk griff. Mit einer schwungvollen Bewegung, kollidierte die kurvige Dame mit seinem Oberkörper und keuchte. „An deiner Stelle wäre ich verdammt vorsichtig...du solltest meine Ruhe und Nerven nicht zu sehr beanspruchen, dann kann ich dir nichts versprechen“, knurrte er und sah mit roten Augen zu ihr in die Tiefe. Vanessa hob langsam ihren Kopf an, in ihrem Gesicht derselbe Gesichtsausdruck, während ihre Augen nun in ein loderndes Gold übergingen. „Ich habe keine Angst vor dir, Dämon“, sprach sie und mahnte ihn mit einem gefährlichen und selbstsicheren Blick.

„Du solltest Mut nicht mit Dummheit verwechseln...“ Sein Griff um ihr Handgelenk wurde fester, doch Vanessa ließ sich davon keineswegs verirren. Sie war immerhin keine Mary Sue, die sich nicht zu helfen wüsste. „...denn diesbezüglich befindest du dich auf einen sehr schmalen Pfad.“ Vanessa packte den Saum seines Shirts am Hals und zog ihn zu sich runter.

„Und noch einmal, damit es dein Erbsenhirn ins Register aufnehmen kann, sofern deine Kapazitäten nicht schon lange ausgeschöpft sind...Ich habe keine Angst vor dir, Michaelis.“ Sebastian grinste breit, präsentierte ihr zwei Reihen schneeweißer Zähne und zwei Spitze Fänge, welche aus seinem Mund ragten. „Bis du wieder unter mir liegst und um dein Leben bettelst...und dieses Mal wird dir Landers nicht helfen können“, erwiderte er gefühlskalt und die Blondine schnaubte auf. „Halt deinen Mund. Denk an den Deal-“

„Oh, ich gebe nichts auf den Deal“, log er und grinste breiter. Er würde es niemals zugeben, dass Vanessa perfekt für ihn wäre. Er würde niemals zugeben, dass sie die beste Fake Ehefrau auf diesem Planeten wäre.  

„Ich hasse dich“, sprach Vanessa und löste sich von ihm. Der Dämon richtete sein Shirt und nahm wieder das Kehrblech in die Hand um ein zweites Mal alles vom Boden zu fegen. „Und ich hasse dich.“ Die Blondine verschwand leise fluchend ins Wohnzimmer, während der Dämon die Vasenreste in der Küche in den Mülleimer katapultierte. Mit einem Seitenblick beobachtete er sie und schüttelte dann den Kopf.

Er glaubte, er hatte sich mit der Entscheidung, sie als seine Fake Ehefrau zu nehmen, gewaltig ins eigene Knie geschossen....
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