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Female Predator

Kurzbeschreibung
GeschichteRomance, Horror / P18 / Het
OC (Own Character)
07.10.2022
16.12.2022
7
12.871
3
Alle Kapitel
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Dieses Kapitel
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11.10.2022 1.664
 
Wohlgemut und voller Tatendrang verließen Yataly, Pyriat und Eyou die Pyramide und stiegen in das gigantische, imposante Kontrollschiff. Dort wurde ihnen von den Crewmitgliedern Vuchath und Nayaun erklärt, dass sie mit Kapseln auf der Erde abgesprengt werden würden. Anschließend wurden sie von Vuchath durch einen langen dunklen Gang und mehrere Panzertüren in die Waffenkammer des Schiffs geführt. Dort durften sie sich ihre Ausrüstung aussuchen.
Der Pilot Zitheall gab derweil den Kurs für den Planeten in das Schaltpult des Cockpits ein und aktivierte den Knopf für Überlichtgeschwindigkeit.

„Phantastische Auswahl“ bemerkte Eyou, klickerte mit seinen Mandibeln und nahm einen silbernen Dolch in Augenschein.
Pyriat begutachtete zuerst die Netze und Speere die an den Wänden hingen. Er ließ einen der Combisticks probeweise ausfahren. Dann befestigte er ihn zufrieden an seiner Rüstung.
Yataly war fasziniert von den Smartdiscs. Solche Wurfscheiben hatte sie noch nie gesehen und sie gefielen ihr außerordentlich gut. Durch ihre Berührung flammten die Leuchtelemente mit denen die Scheibe besetzt war in grellem weiß auf. Yataly fuhr mit dem Finger an der gewölbten Kante entlang. Sie war rasiermesserscharf.

In der Mitte des Raumes befanden sich auf einem Tisch drei Biomasken in verschiedenen Designs.
Pyriat entschied sich für die an den oberen Seitenrändern mit Stacheln besetzte Maske,
Eyou nahm sich die Maske mit keltischen Elementen und Yataly erhielt die Maske in klassisch glattem Stil. Die hatte ihr ohnehin am besten gefallen.
Schön, schlicht und zeitlos.

Grinsend sah Vuchath den begeisterten Jungbluten bei der Auswahl ihrer Jagdutensilien zu. Als sie fertig waren erklärte er ihnen den Umgang mit den Masken.
„Die Atmosphäre auf der Erde ist anders als auf Yautja Prime. Daher braucht ihr diese Masken um problemlos atmen zu können. Außerdem würdet ihr ohne sie auf diesem Planeten nur verschiedene Rottöne wahrnehmen. Die Maske erlaubt es euch in verschiedene Farbspektren zu wechseln und Beute an ihrer Körperwärme zu erkennen. Des Weiteren könnt ihr auch sehen ob die Ooman Waffen tragen oder nicht.
Übrigens könnt ihr damit auch Stimmen der Erdlinge aufzeichnen und wiedergeben. Es ist euch sogar möglich mit Hilfe eines integrierten Übersetzers zu verstehen was sie sagen.
Ich nehme mal an ihr seid alle drei mit eurer Tarnvorrichtung vertraut und wisst, wie man den Selbstzerstörungsmechanismus aktiviert?“

Die Jungblute nickten und machten sich demonstrativ unsichtbar. Dann setzten sie sich die Masken auf.
Yataly würde einige Zeit brauchen um sich an das Gefühl zu gewöhnen dieses Ding auf dem Gesicht zu haben. Als störend konnte sie es nicht gerade bezeichnen, aber es fühlte sich dennoch seltsam an. Es würde definitiv eine Herausforderung werden auf diese Art zu sehen. Sie testete nacheinander alle Sichtoptionen und erkannte sofort infrarot und ultraviolett. In dem langen Gang hallten Schritte wider die sich ihnen schnell nährten.

Als Nayaun in der Tür erschien hielt er drei Medpacks in den Händen.
„Wir werden bald den Orbit der Erde erreichen. Macht euch bereit zum Absprung.“
Die Jungblute folgten Vuchath und Nayaun in den unteren Teil des riesigen Raumschiffs.
„Es ist so weit. Beginnt eure Reise und kehrt als ruhmreiche Krieger zurück. Viel Erfolg und eine gute Jagd!“
Diese Worte richtete Vuchath noch an die drei jungen Yautja. Dann stiegen sie in die Kapseln und die Schleusen öffneten sich...

Yataly blickte nach oben und sah das monströse Kontrollschiff immer kleiner werden, bis es ganz aus ihrem Sichtfeld verschwand. Die Kapsel in der sie saß war sehr klein und eng. Sie bewegte sich mit rasanter Geschwindigkeit nach unten und durchbrach die Stratosphäre. Die Erde war ein wunderschöner blauer Planet. Es schien sehr viel Wasser auf ihm zu geben. Auf Yautja Prime war Wasser seit dem Klimawandel Mangelware und musste von anderen Planeten importiert werden.

Der Aufschlag von Yatalys Kapsel auf dem Erdboden war härter als erwartet. Neben sich konnte sie zwei weitere Einschläge hören.
Mit zitternden Fingern betätigte Yataly den Schalter für die Türöffnung. Ein eisiger Wind blies ihr entgegen, als die Stahltür sich zur Seite bewegte und seltsames weißes Zeug wehte herein. Als es auf Yatalys Haut traf verwandelte es sich in Wasser.
Yataly blickte irritiert auf ihren Arm und sah den kleinen, weißen Flöckchen beim schmelzen zu.

„Hey Pyriat, was ist das für ein Zeug?“ hörte sie Eyou rufen.
Anscheinend war er genauso verwundert wie sie über den Anblick dieser eigenartigen Substanz.
„Keine Ahnung. Ich schätze gefrorenes Wasser“ gab Pyriat zurück und stapfte darin herum. Dann aktivierte er seine Tarnvorrichtung, rannte zu einem Baum und kletterte bis nach oben in die Baumkrone.
„Das ganze Gebiet ist mit dieser Substanz bedeckt. Giftig oder ätzend scheint sie nicht zu sein, aber man kann unsere Fußabdrücke sehen. Leider verrät uns das auch wenn wir uns unsichtbar machen. Das ist gar nicht gut.“

Yataly hatte ganz andere Probleme. Yautja Prime war ein sehr heißer Planet. Es herrschten durchgehend 40° Grad Celsius. Im Gegensatz dazu war diese Umgebung hier verdammt kalt. Offenbar war dieses weiße Zeug dafür verantwortlich. Oder war das Wasser gefroren weil es so kalt war?
Wie dem auch war, sie fror elendig.
Die Erde war leider keineswegs so idyllisch wie sie es erwartet hatte; ganz im Gegenteil.
Sie fand die Atmosphäre einfach nur scheußlich.
Doch vor ihren Mitstreitern durfte sie sich nichts anmerken lassen. Sie widerstand dem Drang die Arme um ihren Oberkörper zu schlingen und trat widerwillig aus der Kapsel.
Zu ihrer Überraschung stellte sie fest, dass die Gravitation auf der Erde viel niedriger sein musste als auf ihrem Heimatplaneten.
Na das ist ja schon mal erfreulich. Wenigstens ein positiver Aspekt.
Ein Sprung in die Luft bestätigte ihre Vermutung über die Schwerkraft. Ihr Körper fühlte sich plötzlich ganz leicht an.

„Kannst Du von da oben aus irgendwas sehen?“ fragte Eyou und sah zu Pyriat hinauf. Dieser blickte sich in alle Richtungen um und veränderte mehrmals seine Sichtweise.
„Nein Eyou. Alles was ich sehen kann sind ein paar vereinzelte Bäume. Ich kann keinerlei Wärmesignaturen wahrnehmen.“
„Hätten die uns an einem noch beschisseneren Ort absetzen können?“ schnaubte Eyou entrüstet und trat gegen einen abgebrochenen Baumstamm.
„Wahrscheinlich ist das die zusätzliche Schwierigkeit dieser Prüfung“ vermutete Yataly und spielte nachdenklich mit ihrer Schädelkette.
„Wir sind mitten in der Pampa, es ist kalt und wir müssen uns die bewaffnete Beute erst suchen.“

„Wer hat Dich denn nach Deiner Meinung gefragt kleines Weibchen?“
Eyou stampfte zu Yataly hinüber und baute sich einschüchternd vor ihr auf. Er war gut einen Kopf größer als sie. Anscheinend hatte er beschlossen seine schlechte Laune an ihr auszulassen.
„Du solltest eigentlich gar nicht hier sein. Bist Du überhaupt dazu fähig irgendwas zu töten?“ spottete er.
Jetzt, da sie allein und auf sich gestellt waren, sah auch Yataly keinen Grund mehr ihren Unmut zu zügeln. Eyous herabwürdigende Ausdrucksweise brachte ihr Blut zum kochen.
„Wahrscheinlich habe ich schon mehr erlegt als Du. Hattest Du überhaupt schon mal einen Combistick in der Pranke bevor Du Dich hierzu angemeldet hast Du überheblicher Maulheld mit dem Intelligenzquotienten einer Beutelratte?“ schoss sie zurück. Sie hätte Eyou gerne noch mit weiteren Nettigkeiten überhäuft, doch schon schaltete sich Pyriat ein.

„Das reicht jetzt. Hört gefälligst auf euch zu streiten! Wenn wir das überleben wollen müssen wir im Team zusammenarbeiten, auch wenn ihr euch nicht besonders gut leiden könnt. Die Situation in der wir uns befinden ist weitaus schlechter als ich angenommen hatte. Könnt ihr irgendwelche Signale oder Geräusche wahrnehmen?“
Yataly und Eyou sahen davon ab sich weiter anzugiften und lauschten angestrengt. Außer dem Rauschen des Windes war nichts zu hören.
„Vollkommene Stille“ knurrte Eyou genervt.
„Was machen wir jetzt? In welche Richtung gehen wir?“

„Nach Süden natürlich Du Hohlbirne! Wie grün hinter den Ohren bist Du eigentlich?“ lachte Yataly und aktivierte ihren Wristcomputer um einen Kompass aufzurufen.
Eyous Körpersprache signalisierte deutlich, dass er beleidigt war, aber er konnte ihr nicht widersprechen, weil sie recht hatte. Weiter südlich müsste es wärmer sein und die Lebensbedingungen für Organismen war somit günstiger.
Pyriat sprang von dem Baum herunter und gesellte sich wieder zu ihnen. Gemeinsam machten sie sich auf den Weg Richtung Süden.

Erst jetzt wurde ihnen richtig bewusst wie trostlos diese Landschaft wirklich war. Alles schien mit einem Grauschleier bedeckt zu sein und es gab nur weite Felder und endlos erscheinende Wälder.
Dazu kam diese lähmende Kälte, die ihnen zu schaffen machte. Yataly spürte ihre Zehen kaum noch. Seit Stunden analysierten sie nun schon die Gegend und es war äußerst frustrierend dass sie bisher nur ein paar Waldtiere gesehen hatten.

Inzwischen war es dunkel geworden. Yataly stellte fest, dass die Infrarotsicht in der Nacht sogar weitaus besser war als ihre gewöhnliche Sicht.
Um ihre Suche effektiver zu gestalten teilten die Jungblute sich auf, jedoch nur so weit, dass sie einander noch wahrnehmen konnten.

Yataly lief gerade fröstelnd eine finstere Lichtung entlang, als sie plötzlich etwas knirschen hörte. Es war ein ganz leises, unscheinbares Geräusch, dennoch versteckte sie sich sofort hinter einem Baumstamm und aktivierte ihre Tarnung.
Wo kam das Geräusch her? Vielleicht war es nur ein weiteres Tier?
Wachsam lugte sie hinter dem hölzernen Stamm hervor und durchlief alle Spektren ihrer Sichtweise. Erkennen konnte sie nichts, aber das Geräusch wurde kontinuierlich lauter.
Sie sah zu wie Eyou sich ein paar Meter entfernt misslaunig fluchend auf einen dicken Ast hockte. Er schien resigniert zu haben.
Gelangweilt lehnte er sich gegen den Baumstamm und massierte seine kalten Zehen.

„Gibt es in dieser Gegend überhaupt Erdlinge? Bisher habe ich hier nur Viecher gesehen. Vielleicht hätte ich ein paar von ihnen fressen sollen, dann würde mir jetzt zumindest nicht der Magen knurren“ seufzte er entnervt und betrachtete seine Hände in infrarot.
Plötzlich ertönten wie aus dem Nichts Schüsse. Eine Kugel streifte seine Maske seitlich.

„Verfluchte Scheiße“ rief er erschrocken, machte sich unsichtbar und ließ sich von dem Baum ins Unterholz fallen. Regungslos blieb er in einem Gebüsch liegen. Yataly schlich sich leise zu ihm hinüber.
„Du Idiot. Wie kann man nur so unvorsichtig sein?“ zischte sie ihm verärgert zu und legte sich neben ihn auf den gefrorenen Waldboden.  
„Halt die Klappe und beweg Dich nicht. Pyriat hat sie auch bemerkt und er ist in einer günstigeren Position als wir.“
Eyou war wie gelähmt vor Schreck und offenbar unfähig zu sprechen.
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