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Auge um Auge

von S-Mimi
Kurzbeschreibung
GeschichteKrimi / P16 / MaleSlash
Martin Fuchs Paul Richter Stephan Sindera Tom Mayer
19.09.2022
25.03.2023
14
13.439
8
Alle Kapitel
18 Reviews
Dieses Kapitel
1 Review
 
18.12.2022 828
 
Tja, wenn Husten und Schnupfen einem einen Strich durch die Rechnung machen, gibt es doch einen Teil zum 4. Advent. Aber wenn es nur bei Husten und Schnupfen bleibt, kann ich damit leben. Wir haben gerade 3 positive Corona Fälle zu betreuen auf unserer Wohngruppe, da macht man sich natürlich so seine Gedanken.
Aber genug gelabbert. Frohen 4. Advent.

Teil 8


Paul war früh am morgen ins Krankenhaus gefahren, wollte er seinen Freund vor der OP noch einmal sehen. Die mitgebrachte Post, legte er auf den Nachttisch, beugte sich runter und gab Stephan einen Kuss. „Guten Morgen“.
„Guten Morgen“, schien Stephan Gedanklich wo anders zu sein.
„Wo ran denkst du?“ strich Paul Stephan eine Strähne aus dem Gesicht.
„Die OP. Wahrscheinlich mache ich mir einfach zu viele Gedanken.“
„Was für Gedanken machst du dir denn?“
„Was ist, wenn was schief läuft? Was ist, wenn mein Bein nicht mehr so hergestellt wird, dass ich wieder arbeiten kann?“
„Solche Gedanken sind normal. Ich würde dir die Angst gerne nehmen und dir sagen, dass alles gut gehen wird. Aber das weiß ich nicht, also müsste ich lügen und das werde ich nicht. Aber ich werde immer für dich da sein. IMMER. Hörst du? Ich werde dich nicht alleine lassen, egal was auf dich zu kommt. Und ich bin sicher, die Kollegen werden auch immer hinter dir stehen“.
Stephan lächelte, auch wenn es seine Augen nicht erreichte, aber er verstand, was Paul sagen wollte. „Alleine schaffe ich das auch nicht“.
„Wann ist die OP?“
„In 1 Stunde. Sie wurde früh angesetzt, weil man nicht weiß, wie lange sie dauern wird. Du musst nicht warten. Wann musst du eigentlich arbeiten?“
„Ich habe heute frei. Werde aber trotzdem nachher Mal zur Wache fahren, vielleicht gibt es etwas neues“.
Stephan nickte. „So ein Wagen müsste schnell zu finden sein. Auch wenn ich befürchte, dass er für die Zwecke gestohlen wurde“.
„Dennoch könnte er uns zu den Tätern führen“. Plötzlich wurde Paul ernst. „Sag Mal, an dem Abend, wo bei dir eingebrochen wurde, stand da zufällig so ein Pick Up vor deiner Tür?“
Stephan überlegte. „Keine Ahnung. Denkst du, dass hängt zusammen? Aber das macht keinen Sinn“.
„Für uns vielleicht nicht. Aber wir sollten das nicht außer Acht lassen. Ich lass die Verkehrskameras überprüfen. Jetzt wissen wir ja, nach was wir suchen müssen“.
Stephan nahm Pauls Hand. „Pass aber auf dich auf. Du könntest auch in Gefahr sein“.
„Ich werde das persönlich auf der Wache klären, nicht über das Telefon“.
„Was hast du den für Briefe?“
„Keine Ahnung. Willst du sie noch vor der OP durchgucken?“
„Du weißt, wie schnell manche Rechnungen bezahlt werden sollen“, seufzte Stephan und ließ sich den kleinen Stabel geben.
Doch das meiste war Werbung. Beim letzten Brief wurde Stephan bleich im Gesicht und hielt ihn Paul hin: „AUGE UM AUGE. ZAHN UM ZAHN. DAS WAR ERST DER ANFANG“.
Paul drückte Stephans Hand. „Ich werde ihn gleich sofort zur KTU bringen“, auch Paul ließ das nicht kalt, es war eine Eindeutige Drohung. „Bewacht wirst du schon und das Medizinische Personal, was dich betreut, wurde überprüft. Hier dürftest du sicher sein“.
Stephan schwieg, er war kein Mensch der seine Ängste zugab, dass machte ihn schwach“.
Paul legte eine Hand auf Stephans Wange. „Wir finden die Typen, versprochen“.
„Passt auf euch auf“.
„Natürlich“.
Da wurde Stephan auch schon für den OP abgeholt und die Beiden mussten sich Verabschieden.

Paul fuhr mit dem Brief zur Wache und gab ihn gleich zur KTU, dann berichtete er Christian von dem Brief.
„Also ist anzunehmen, dass wir im Dienstlichen Bereich suchen müssen“, vermutete Christian.
„Davon ist auszugehen. Im Privaten hat Stephan keine Feinde. Hat die Suche nach dem Pick Up schon etwas ergeben?“
„Nein. Die Halter sind zwar ermittelt und werden gerade überprüft. Allerdings wurde 1 vor 3 Monaten als gestohlen gemeldet. Das wird wohl unser gesuchtes Tatfahrzeug sein“.
„Das es gestohlen war, hat Stephan auch schon vermutet. Ich hoffe, es wird schnell gefunden“.
„Das hofft jeder. Die scheinen vor nichts halt zu machen. Bevor ich die andere Wache informiere, wie geht es Stephan?“
„Er wird gerade operiert, dass kann Stunden dauern und es werden noch einige OPs auf ihn zukommen. Das setzt ihn zu. Aber du kennst ihn, er würde niemals zugeben, wie schlecht es ihm wirklich geht“.
Christian guckte über den Bericht. „Ich bin kein Arzt, aber das klingt wie ein Totalschaden am Bein“
Paul nickte. „Es wird ein langer Weg“.
„Denn er nicht alleine gehen muss. Wir sind für ihn da“.
„Das habe ich ihm auch gesagt. Aber will man so was hören?“
„Keine Ahnung, was in so einer Situation am besten Hilft. Vielleicht einfach da sein, zu hören und die Launen ertragen. Zeigen, dass man da ist“.

Am Nachmittag fuhr Paul wieder ins Krankenhaus und hoffte, dass Stephan aus dem OP raus war. Und das war er. Er lag schlafend in seinem Bett. Paul hauchte ihn einen sachten Kuss auf die Stirn, wollte ihn nicht wecken, denn er wusste, Narkosen hauten einen um.
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