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Auge um Auge

von S-Mimi
Kurzbeschreibung
GeschichteKrimi / P16 / MaleSlash
Martin Fuchs Paul Richter Stephan Sindera Tom Mayer
19.09.2022
25.03.2023
14
13.439
8
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Dieses Kapitel
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11.12.2022 1.041
 
Ich wünsche euch einen schönen 3. Advent.


Teil 7


Stephan hatte Paul zugehört, aber mit einem Liebesgeständnis hatte er nicht gerechnet und ihm fehlten die Worte. Doch er wusste, dass er etwas sagen sollte, damit Paul es nicht falsch verstand, aber was sollte er sagen? Wie sollte er es sagen?
Bevor Stephan Antworten konnte, klopfte es an, die Tür öffnete sich und der Arzt trat mit einer Schwester ein. „Herr Sindera, wie geht es ihnen?“
„Mein Bein tut weh“, war Stephan ehrlich.
„Ich gucke gleich Mal, ob wir die Dosis erhöhen können“, blätterte der Mediziner in den Krankenunterlagen rum und gab dann der Schwester eine Anweisung, die dann das Schmerzmittel erhöhte.
„Ich würde jetzt gerne einen Blick unter die Verbände gucken“, dann guckte der Arzt Paul an. „Würden sie bitte draußen warten“.
„Er kann bleiben“, festigte Stephan den Händedruck zu Paul, wenigstens wollte er ihm ein Zeichen geben, dass die Liebeserklärung nichts kaputt gemacht hat.
Zuerst löste der Arzt das Pflaster am Bauch und ein etwa 25 Zentimeter langer Schnitt war zu sehen. „Der sieht gut aus, also nicht entzündet, heilt so, wie es sich gehört. Oder haben sie ein Spannungsgefühl im Bauch?“
„Nein“, versicherte Stephan.
Nach dem die Bauchwunde neu versorgt wurde, löste der Arzt den verband am Bein. „Sieht auch gut aus. Aber ich habe ihnen ja schon gesagt, dass sie noch mehrfach operiert werden müssen. Die erste OP ist für morgen angesetzt“, dann erklärte der Arzt, was bei der Operation alles gemacht werden sollte. „Haben sie noch Fragen?“
„Ich denke nicht“, wollte Stephan auch nicht zu viel wissen, er hatte eh keine Ahnung und musste den Ärzten vertrauen, dass sie ihn wieder herstellten.
„Dann ruhen sie sich aus, die OP wird einige Stunden dauern“, dann verließ der Arzt mit der Schwester das Zimmer.
Als Stephan zu Paul blickte, guckte dieser zu Boden. Jetzt wusste Stephan noch weniger was er sagen sollte. „Paul“, fing er an, schloss dann die Augen und entschied einfach seine Gedanken zu öffnen. „Genau deshalb, bin ich dir aus dem Weg gegangen“.
Paul guckte hoch. „Was? Hast du dich bedrängt gefühlt? Vor deinem Unfall, war mir das doch gar nicht klar“.
Stephan lächelte. „Nein. Ich habe die gleichen Gefühle, darum habe ich dich gemieden. Ich musste erst einmal klar damit kommen, mich in meinen besten Freund verliebt zu haben.“
Jetzt schlich sich auch ein Lächeln auf Pauls Lippen, er hatte Stephans Augen also nicht falsch gelesen.
Stephan holte Luft. „Aber ist Platz für Gefühle? Mein ganzes Leben steht Kopf. Da hat jemand versucht mich umzubringen und nun liege ich hier und weiß nicht, wie meine Zukunft aussehen wird. Werde ich wieder arbeiten können? Was ist mit den Tätern? Werden sie es wieder versuchen? Oder bringe ich die, die mir Wichtig sind in Gefahr? Also auch dich.“
Paul legte nun beide Hände um Stephans Hand. „Egal wie deine Zukunft aussehen wird, ich werde mit dir gehen. Das ist dir doch klar. Du musst da nicht alleine durch. Und die Typen werden wir bekommen. Die sollten lieber Angst vor mir haben. Seit wann lassen wir unser Leben von anderen diktieren?“
Stephan lächelte leicht. „Ich würde es mir nicht verzeihen, wenn die dir was antun“.
„Wenn deine Theorie stimmt, dann bin ich so oder so in Gefahr. Ich war dir vorher auch Wichtig. Also kommt es aufs Gleiche raus“.
„Da hast du wohl recht. Dann hat es wirklich keinen Sinn, gegen seine Gefühle zu kämpfen“.
„Verliert man so wie so“.
„Das befürchte ich auch“, Stephan nahm seine Hand, griff um Pauls Kragen und zog diesen sachte zu sich.
„Was wird das?“ hauchte Paul.
„Ich wollte dich küssen“.
Im nächsten Moment hatte Stephan Pauls Lippen auf seinen und es entstand ein zärtlicher Kuss Beiderseits.
Nach einer Zeit löste sich Paul. „Wir sind nach wie vor im Krankenhaus“.
„Hier werde ich wohl auch noch einige Wochen verbringen“, seufzte Stephan.
„Wir machen das Beste raus“.
Stephan nickte. „Ich werde ja nicht ewig auf Intensiv liegen, könntest du mir ein paar Sachen aus meiner Wohnung holen? Und vielleicht den Kühlschrank leerräumen?“
„Sicher doch. Irgendwelche Wünsche?“
„Was Bequemes. Jogginghosen musst du vielleicht kaufen, damit man das Bein aufschneiden kann. Meine sind von der Qualität zu gut um diese einfach aufzuschneiden. Und vielleicht bringst du mir die Post mit“.
„Kein Problem. Und damit wir bei deiner Entlassung nicht das Diskutieren anfangen, stell dich darauf ein, dass du erst einmal mit zu mir kommst“, bestimmte Paul.
„Meine Wohnung ist größer, vor allem das Badezimmer. In deinem könnte ich mit Krücken Probleme bekommen“.
„Gut, dann zieh ich für die Zeit zu dir“.
„Fühl dich wie zuhause“.
„Besser nicht. Du weißt, bei mir gibt es Chips im Bett“, zog Paul Stephan auf.
„Ich habe kein Fernseher im Schlafzimmer“.
„Das lässt sich ja ändern“.
Stephan guckte Paul streng an.
„Oder besser nicht“, Paul beugte sich runter und gab Stephan einen Kuss. „Weißt du eigentlich wie gut sich das Anfühlt dich zu küssen?“
Stephan hatte den Kuss erwidert.
Wieder klopfte es und Paul schoss hoch.
Dieses Mal waren es zwei Polizisten von einer anderen Wache, wahrscheinlich wollten sie Stephans Aussage aufnehmen.
„Herr Sindera, wie fühlen sie sich?“
„Den Umständen entsprechend. Für eine Aussage reicht es“.
„Wir hätten ihnen gerne noch ein paar Tage ruhe gegönnt, aber sie kennen das ja, je schneller wir die Fahndung einleiten können umso besser. Ihre Kollegen sagten, dass sie meinen Abgedrängt worden zu sein?“
Stephan nickte. „Ich war auf den Weg zu einem Termin. Da habe ich bereits im Rückspiegel einen dunkelgrauen …. (ich will keine Werbung machen) Pick Up gesehen. Er kam schnell auf mich zu. Ich konnte auch erkennen, dass er kein Nummernschild angebracht hatte. Doch es ging alles zu schnell, ich konnte nicht mehr reagieren“.
„Gab es Drohbriefe oder andere Bedrohungen, die auf einen Täter hinweisen?“
„Keine Drohbriefe und als Polizist hat man immer Feinde. Wer jetzt allerdings so einen Hass auf mich hat… Ich weiß es nicht“, war Stephan wirklich Ratlos.
„Dann heißt es jetzt wohl Akten wälzen und hoffen, dass wir den Pick Up finden. Wenn ihnen noch etwas einfällt, lassen sie es uns wissen. Gute Besserung“, damit ließen die Beamten Stephan wieder alleine.
„Es ist komisch, von Kollegen gesiezt zu werden“, guckte Stephan Paul an.
„Die waren Beide noch recht jung. Vielleicht hättest du es ihn anbieten sollen“.
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