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Auge um Auge

von S-Mimi
Kurzbeschreibung
GeschichteKrimi / P16 / MaleSlash
Martin Fuchs Paul Richter Stephan Sindera Tom Mayer
19.09.2022
16.06.2023
24
23.105
12
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01.04.2023 779
 
Teil 15


Paul fuhr noch nach der Schicht ins Krankenhaus, sollte Stephan das alles ernst gemeint haben und es lag tatsächlich ein Missverständnis vor, dann wollte er es aus der Welt räumen.
Außer Atem betrat er das Zimmer.
Stephan war schon am dösen gewesen, war aber sofort wieder da, als er Paul sah. „Paul“, sein Blick war Unsicher.
„Stimmt das?“
„Was ich dir geschrieben?“ Stephan nickte. „Du hast keine Schuld“.
„Stimmt das, was Tom zu Martin gesagt hat?“
Wieder nickte Stephan.
„Ich Idiot. Ich habe dich nicht einmal zu Wort kommen lassen“.
„Paul“, hielt Stephan Paul die Hand hin. „Ich habe dich wie Dreck behandelt, dabei ist es für dich doch auch nicht einfach. Es tut mir leid“.
Paul schüttelte den Kopf. „Du musst dich nicht entschuldigen. Du hast alles Recht der Welt Mies drauf zu sein“.
„Aber nicht, es an Andere auszulassen. Ich dachte du würdest dich freuen, wenn ich dich im Rollstuhl begrüße. Ich mache meine Übungen, Morgen bekomme ich die Prothese“.
„Und ich dachte wirklich, du hast dein Frühstück entsorgt. Es tut mir leid“.
„Diese Scheiß Missverständnisse. Paul ich liebe dich, ich will mich nicht streiten. Ich darf dich nicht verlieren. Ich brauche dich. Ich weiß, dass klingt egoistisch, aber ohne dich schaffe ich das nicht“.
„Also hast du doch nicht auf Durchzug gestellt?“
Stephan schüttelte den Kopf. „Ich war so Gefangen und bin es immer noch. Ich kann einfach nicht akzeptieren, dass mein Bein weg ist“
„Das geht auch nicht von jetzt auf gleich“, Paul strich Stephan über die Wange, dieser schloss die Augen und lehnte seinen Kopf dagegen. „Ich liebe dich auch und es tut weh, dir nicht helfen zu können“.
„Du bist da“.

(So damit wir Mal vorankommen)

Heute ging es für Stephan in die Reha. Er wollte diese Ambulant machen, doch der Arzt hatte ihm das ausgeredet. Das wäre nicht zu Verantworten gewesen und er wolle doch das Beste Ergebnis erzielen. Aber immerhin hatte Stephan eine Rehaeinrichtung in der Nähe von Köln, so das Paul ihn an freien Wochenenden besuchen konnte.
„Ich vermisse dich jetzt schon“, gab Paul Stephan einen Kuss.
„Genieße die Zeit, ohne mein gejammer“.
„Spinner“.
„Und ruh dich aus und vor allem, pass auf dich auf“.
Es gab immer noch keine Spur vom Täter und in den letzten Wochen war es auch Still geworden, es gab keine neue Aktion, nicht einmal eine Nachricht. Vielleicht hatte er sein Ziel schon erreicht, aber daran glaubte niemand.
Mit einem langen leidenschaftlichen Kuss verabschiedeten sie sich und Stephan wurde mit einem Krankentransporter und Polizeischutz in die Rehaklinik gebracht.
Paul wollte den Schutz übernehmen, doch dies wurde nicht genehmigt.
Stephans Zimmer war hell eingerichtet, wirkte aber nicht wie ein Krankenzimmer, wofür er Dankbar war. Er durfte nicht überall daran erinnert werden, warum er hier war und um was es ging. Er hoffte in 6 Wochen nach Hause zu können, dass hieß ein strammes Programm, kein gejammer, sondern reinklotzen. Er bestand auch darauf seine Tasche selber auszuräumen. Der Pfleger ermahnte ihn aber es nicht zu übertreiben und lieber um Hilfe zu bitten, als einen Unfall zu provozieren. Eine Bremse, wie Stephan fand, aber er befürchtete, dass noch mehrere Bremsen kommen würden. Es gefiel ihm nicht, aber er musste sich wohl fügen.
Nach dem er ausgeräumt hatte, fuhr er raus. Guckte wo der Speisesaal und die ganzen Behandlungsräume waren. Anschließend musste er auch schon zum Aufnahmegespräch, wo er den behandelnden Arzt kennen lernte und seinem Therapeuten vorgestellt wurde.
„Herr Sindera, sie haben sich schon umgeguckt?“ war dem Arzt nicht entgangen.
Stephan nickte.
„Nun gut, dann können wir uns den Rundgang sparen, dass füge ich für gewöhnlich hinten an“.
„Entschuldigen sie. Ich hatte noch Zeit und nichts tun, ist nicht meine Stärke“, gab Stephan zu.
Der Arzt winkte ab und las dann aus Stephans Krankenakte vor. „Da haben sie einen Marathon hinter sich“.
„Das ist Vergangenheit. Ich muss nach vorne gucken“, glaubte Stephan nicht immer selber daran, aber jetzt wollte er daran glauben, dass irgendwie alles wieder gut werden würde.
„Wie kommen sie mit der Prothese zurecht?“ fragte Timo, der Therapeut.
„Wir sind noch keine Freunde. Ich durfte bis jetzt auch noch nicht belasten“.
„Aber bei den Übungen saß sie?“
Stephan nickte. „Ich sollte mich an das Gesicht gewöhnen und der Gleichgewichtssinn sollte sich daran gewöhnen. Oder so ähnlich“.
Timo nickte. „Gut, dann weiß ich, wie ich ihren Behandlungsplan erstellen kann. Sie werden ihn Morgen früh bekommen und dann können sie ihre Freizeitaktivitäten danach anpassen. Aber denken sie an die Ruhephasen. Ein Muskelkater verzögert das Ganze“.
„Glauben sie mir, ich will so schnell wie möglich nach Hause“.
„Und das ist der Fehler, denn viele machen. Sie überanstrengen sich und es müssen Pausen eingelegt werden“, ermahnte Timo.
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