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Auge um Auge

von S-Mimi
Kurzbeschreibung
GeschichteKrimi / P16 / MaleSlash
Martin Fuchs Paul Richter Stephan Sindera Tom Mayer
19.09.2022
16.06.2023
24
23.105
12
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27.01.2023 879
 
Teil 10


„Wie konnte das passieren? Die Anweisungen bei so etwas ist ganz klar?“ tobte Christian, der zur Zuständigen Abteilung gefahren war, die für Stephans Sicherheit sorgen sollte.
Der Leiter schüttelte den Kopf. „Dafür gibt es keine Entschuldigung. Der Diensthabende Beamte ist beurlaubt und Ermittlungen werden von der Interna eingeleitet“.
„Der Kollege hätte tot sein können“, konnte sich Christian nicht beruhigen, obwohl schon Konsequenzen eingeleitet waren. „Konnte ihr Mann wenigstens eine Personenbeschreibung abgeben?“
„Die Fahndung läuft. Wie geht es dem Kollegen?“
„Nicht gut. Er ist nach der OP noch nicht wieder aufgewacht. Hat Fieber entwickelt und keiner weiß, was die Bakterien noch alles anrichten“, Christian guckte immer wieder auf sein Handy und kontrollierte es auf Nachrichten, er wusste, dass Paul im Krankenhaus war. „Gibt es bei den Ermittlungen irgendetwas neues?“
„Der Pick up wurde aus dem Rhein gezogen, vollkommen ausgebrannt. Keine Ahnung, ob die KTU da noch Spuren sichern kann“.
„Die Spuren die vom Feuer nicht vernichtet wurden, wurden vom Rhein zerstört“.
„Wenn wir Glück haben noch nicht ganz. Es war vom Täter sicher nicht bedacht, dass wir den Wagen so schnell finden“.
„Wahrscheinlich sollte er gar nicht mehr auftauchen. Wie wurde er gefunden?“
„Durch den Niedrigen Wasserstand ist ein Frachter darauf gestoßen.“
„Sonst noch etwas?“
„Nein“.
„Halten sie mich auf den laufenden“.

Stephan kam langsam zu sich, doch er war geschwächt. Sachte drückte er die Hand, die seine hielt.
„Hey, was machst du mir denn für Sorgen?“ war Paul sofort da.
„Was ist passiert?“ fragte Stephan schwach.
Paul seufzte. „Du gibst ja eh keine Ruhe“, also erzählte Paul seinem Freund, was passiert war.
„Das hört sich nicht gut an“, konnte man die Angst in Stephans Augen sehen, auch wenn er diese verbergen wollte.
„Das hätte niemals passieren dürfen. Du hättest tot sein können“, lief Paul eine Träne aus den Augen, der Gedanke daran, setzte ihn zu.
Stephan hob seine Hand und wischte Paul die Tränen weg. Er wusste nicht, was er sagen sollte, da er selber überfordert war. Wie sollte er da Paul trösten? Aber irgendwie musste er es. „Ich bin noch da“.
Paul drückte Stephans Hand fester an seine.
„Der Weg wird nun aber länger. Gehst du ihn trotzdem mit mir?“
„Natürlich. Ich werde dich nie mehr alleine lassen“, führte Pauls Stephans Hand zu seinem Mund und gab einen Kuss auf dessen Handrücken. „Egal was passiert, egal wie steinig der Weg wird, ich bin an deiner Seite“.
Stephan lächelte leicht und schloss dann die Augen, es war alles so anstrengend.
„Schlaf, dein Körper braucht das“.

Vollkommen übermüdet kam Paul am nächsten Tag zum Dienst.
„Warst du die ganze Nacht bei Stephan?“ sorgte sich Martin.
„Nur so lange, bis sie mich rausgeschmissen haben. Martin, die haben einmal versagt…“.
Der Ältere legte Paul eine Hand auf die Schulter. „Ich kann deine Ängste verstehen, du brauchst dich nicht rechtfertigen.“
„Ihr seid echt die Besten“, schenkte sich Paul einen Kaffee ein. „Gibt es den hier was neues?“
Martin brachte Paul auf den neusten Stand.
„So ein deutliches Phantombild? Ich habe kein gutes Gefühl dabei“.
„Wie meinst du das?“
„Das der stark verkleidet gewesen sein musste. Sonst würde man ihn doch finden, denn ich glaube kaum, dass er untertauchen wird“.
„Was sagt Stephan denn dazu?“
„Ich habe ihn nicht danach gefragt. Er war noch sehr schwach“.
„Stephan ist stark und war vorher Topfit, der schafft das“.
„Natürlich schafft der das, nur mit welchen Folgen? Die können die Brüche nicht zusammensetzen, so lange diese Bakterien ihr Unwesen treiben. Und man muss kein Arzt sein um zu wissen, dass das nicht gut ist. Steph liebt seinen Beruf“.
Martin senkte den Blick. „So weit darf jetzt keiner in die Zukunft gucken. Klingt hart, aber er muss jetzt einen Schritt nach dem anderen machen“.
„Und man selber ist so Machtlos“.
„Kann ich irgendwas für dich tun?“ bot Martin an.
Paul schüttelte den Kopf. „Ihr nimmt mir doch schon so viele Dienst ab, wie es nur geht und lässt mich im Innendienst, damit ich pünktlich Feierabend machen kann. Das ist mehr, als ich erwarten kann“, wusste Paul, was er an seinen Kollegen hatte.
„Es ist eine Selbstverständlichkeit dort zu helfen, wo man es kann. Wir fühlen uns doch alle Machtlos“.
Dann rief die Arbeit. Auch wenn Paul lieber bei Stephan sein wollte, so wusste er, dass er auch Mal Ablenkung benötigte und die Arbeit tat ihm wirklich gut um Mal auf andere Gedanken zu kommen.
Nach dem Dienst fuhr Paul nach Hause, duschte sich, zog sich frische Sachen an, aß eine Kleinigkeit und fuhr dann ins Krankenhaus. In der Hoffnung, dass ihm keine böse Überraschung erwartete.
Stephan lag wie erwartet in seinem Bett und schien am Schlafen zu sein. Paul konnte nur erahnen, wie anstrengend das alles für seinen Partner sein musste.
Möglichst leise stellte er einen Stuhl neben das Bett, setzte sich drauf und nahm Stephans Hand in seine.
Als Stephan spürte, wie etwas seine Hand umschloss, lächelte er und öffnete die Augen. „Hey, schöner Mann“.
„Hey, ich wollte dich nicht wecken“.
„Hab lang genug geschlafen“.
„Wurdest du eigentlich schon befragt?“
Stephan nickte. „Heute Morgen waren zwei Ermittler da. Aber bis auf eine Personenbeschreibung konnte ich ihnen nicht weiterhelfen. Ich kannte die Person nicht“.
„Glaubst du, dass er verkleidet war?“
Stephan schien zu überlegen. „Kann sein.“ Plötzlich verzog er Schmerzverzerrt das Gesicht und stöhnte auf.
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