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Everything I wanted - Chris Evans

Kurzbeschreibung
GeschichteHumor, Liebesgeschichte / P18 / Het
Chris Evans Chris Hemsworth OC (Own Character) Robert Downey Jr. Sebastian Stan Tom Hiddleston
10.09.2022
06.01.2023
41
90.967
4
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13.10.2022 2.203
 
Chris


30.09.2022, Chris' Wohnsitz – Ein Teil von mir hat gehofft, dass Thea zu mir ins Badezimmer kommt. Dass wir endlich die letzte Barriere durchbrechen. Doch sie kam nicht.

Und irgendwie bin ich froh. Thea ist eine besondere Frau und irgendwann werde ich sie im Badezimmer nehmen, aber nicht bei unserem ersten gemeinsamen Mal - nennt mich romantisch, aber wir haben was besseres verdient.

Nur leider reichen langsam die kalten Duschen nicht mehr aus und ich treibe nur noch die Kosten in die Höhe.

Ich kaue gerade einen Müsliriegel, als ich nach draußen trete und mein Blick sofort auf Thea fällt, die auf dem Rasen liegt und mit meinem Rüden spielt. Beim besten Willen kann ich meinen Blick nicht von dem abwenden, was sich vor mir abspielt.

Mein Herz geht auf, als ich die beiden beobachte. Nur Tierbesitzer verstehen, wie groß die Liebe zum eigenen Haustier ist. Dodger gehört zu mir seit der Sekunde, in dem ich ihn im Zwinger gesehen habe.

Seine traurigen Augen haben mich angeblickt, während er sich gefreut hat, dass jeder vor seinem Käfig stehen geblieben ist. In der ersten Sekunde war mir klar gewesen, dass wir zueinander gehören.

Thea spricht jedes Mal mit ihm in ihrer Muttersprache und auch wenn ich kein einziges Wort verstehe, geht mein Herz auf. Ich habe mir eine Frau gewünscht, die genauso mit meinem Hund umgeht, wie ich das tue.

Ich kriege einfach nicht genug von diesem Anblick, während ich weiter meinen Müsliriegel kaue, lehne ich mich gegen die Fassade meines Hauses. Thea und Dodger sind so in ihrem Spiel gefangen, sodass sie mich nicht bemerken.

Kurz fällt mir ihr iPad auf, das auf dem Tisch ruht, sowie ihr Notizbuch, in dem sie ihre ganzen Gedanken zu dem Portrait aufschreibt. Schmerzlich wird mir bewusst, dass wir ein Ablaufdatum haben.

Doch ich bin keinesfalls bereit, Thea gehen zu lassen. Mir ist klar, dass wir endlich wirklich reden müssen. Dass wir Dinge entscheiden müssen, doch ich will die Blase nicht zerstören, in der wir gerade schweben.

»Wie lange bist du schon hier?«, erschrocken zucke ich zusammen, als Thea plötzlich vor mir steht. Ihr Atem geht schwer, während sie durch ihre dunklen Haare fährt, die wirr auf ihrem Kopf liegen.

»Nur ein paar Minuten«, erwidere ich und wuschle Dodger durch sein Fell, als er sich hechelnd neben mich setzt und mich aus seinen treuen Augen ansieht, bevor er wieder Thea fixiert.

Ja, Dodger. Ich kriege auch nicht genug von Thea.

»Achso«, sie lächelt mich an und mein Herz macht einen Sprung. Ich versuche mich daran zurück zu erinnern, wann ich das letzte Mal so gefühlt habe, wie in ihrer Gegenwart. Aber mein Kopf ist wie leergefegt, alles was ich weiß, ist, dass wir beide uns gut anfühlen.

»Ich habe dir alte Klamotten von mir rausgesucht, dann werden deine nicht dreckig«, schaffe ich es dann endlich zu sagen, was mir schon die ganze Zeit auf den Lippen liegt und warum ich überhaupt erst rausgekommen bin.

Bevor wir beide für eine Woche außer Gefecht gesetzt waren und wir unsere Zeit damit verbracht haben, The Big Bang Theory durchzuschauen, wollten wir eigentlich mein Schlafzimmer in Angriff nehmen, das ganz dringend einen neuen Anstrich braucht.

»Dann gehe ich mich schnell umziehen«, teilt sie mir mit. Kurz ruhen ihre Augen in meinen und wir sehen uns an, ohne etwas zu sagen. Dann verziehen sich ihre vollen Lippen zu einem leichten Lächeln, bevor sie mich alleine lässt.

Einen Moment verharre ich auf der Stelle. Dodger fiept und ich blicke zu meinem Rüden.

»Ich weiß, Dodger...«, murmle ich, bevor ich ihn nochmal kurz streichle. Er genießt meine Streicheleinheiten, bevor ich wieder nach drinnen gehe, um schon einmal die Farbe zu holen.



Thea


Es ist nicht, dass ich die kleinste bin, aber in Chris' Sachen sehe ich aus wie ein Zwerg. Aber er ist eben auch ein Riese. Oder ein Gott. Ein verdammt attraktiver Gott, der alle meine Prinzipien mit seiner Anwesenheit vergessen lässt.

»Bist du sicher, dass ich die Sachen tragen darf?« Ich bin in Chris Schlafzimmer gegangen, wo er schon am Morgen begonnen hat, das Bett und seine Schränke in die Mitte des Zimmer zu stellen, sowie sie mit einer Plane abzudecken.

Ich deute auf die weite Jogginghose und das weiße Shirt, das locker an mir herunter hängt.

»Ich habe tausende von den Sachen«, winkt er ab, während sein Blick kurz auf meinem Körper ruht. Seine Iriden wandern meinen Körper hinab und wieder hoch. So sanft, dass es sich liebevoller als jede Liebkosung der Welt anfühlt.

Unter seinen Blicken werde ich schwach und nervös beiße ich mir auf meine Unterlippe. Schon seit unserem ersten Aufeinandertreffen herrscht zwischen uns dieses Besondere, dass ich bisher noch bei keinem gespürt habe.

Es ist schwer an Schicksal zu glauben, aber das zwischen uns fühlt sich ganz danach an.

»Also bist du bereit?« Ich versuche mich auf das zu konzentrieren, weswegen wir hier sind. Nämlich um sein Zimmer neu zu streichen. Eigentlich wollten wir das schon vor einer Woche machen, doch als wir krank geworden sind, haben wir es nach hinten verschoben.

»Ich bin bereit geboren«, grinst Chris und es entstehen auf seinen Wangen Grübchen, für die wirklich jede Frau killen würde.

Wahrscheinlich wird mich gerade jede Frau verfluchen, dass ich in Chris Evans Schlafzimmer stehe und nicht sie. Aber glaubt mir, niemals hätte ich gedacht, dass es passieren wird. Doch es sind die unwahrscheinlichsten Dinge, die einem passieren.

»Das werden wir sehen, im Streichen kann mich niemand toppen!«, erwidere ich und schnappe mir eine Farbrolle.

»Sonnenschein, du hast mich im Bowlen nicht besiegt und beim Streichen wirst du es auch nicht«, sagt Chris trocken und herausfordernd drehe ich mich zu ihm um.

Ich kann mich noch ganz genau daran erinnern, dass ich Seb versprochen habe, Chris zu besiegen und auch wenn man keinen herkömmlichen  Wettbewerb aus Streichen machen kann, tue ich das.

»Babe«, das Wort betone ich besonders und stelle zufrieden fest, dass Chris hart schlucken muss. »Dieses Spiel kannst du nicht gewinnen«, erwidere ich selbstsicher.

Chris' Augen wandern zwischen meinen hin und her, bevor er sich runterbeugt und mit seiner Rolle in die Farbe tunkt.

»Jeder eine Seite. Es muss vernünftig sein, schön gedeckt - derjenige, der am schnellsten fertig ist, hat gewonnen«, stellt er klar und ich nicke.

»Deal, Evans«, sage ich und halte ihm meine Hand hin.

Sein Blick wandert zu meiner Hand, während seine Mundwinkel amüsiert zucken. Nicht nur ihm machen die kleinen Spielchen zwischen uns Spaß.

»Deal, Monroe«, stimmt auch Chris zu und umschlingt meine Hand mit seiner viel größeren. Seine Wärme umhüllt mich und meine ganze Hand kribbelt. Ich fühle mich wie eine Teenagerin, die das erste Mal verliebt ist.

Gerade als ich meine Hand seiner entziehen will, zieht er mich näher an sich heran, sodass sich fast unsere Oberkörper berühren. Ich stehe ihm so nah, dass ich die verschiedenen Blautöne seiner Augen erkennen kann.

Es passiert viel zu oft, dass ich mich in seinen Blicken verliere, doch in ihnen sehe ich etwas, das ich schmerzlich vermisst habe. Etwas, das ich nie mehr gedacht habe, zu finden.

Chris kommt mir näher und nervös flattert mein Herz in meiner Brust.

»Dir stehen meine Sachen«, haucht er mit rauer Stimme und ein Wimmern will sich meine Kehle hoch schleichen, doch ich kann es gerade noch so verhindern, indem ich meine Lippen aufeinanderpresse.

Ich fühle mich auch mehr als nur wohl in seinen Klamotten. Chris Augen fixieren meine Lippen und mein Hals wird trocken, doch anstatt seine federweichen Lippen, die mich auch im Traum heimsuchen, auf meine zu legen, haucht er mir einen federleichten Kuss auf meinen Mundwinkel, bevor er sich von mir löst.

Wie in Trance verharre ich auf der Stelle und kann dem Schauspieler nur hinterherstarren, während er schon beginnt, seine Seite der Wand zu streichen.

Bleib locker, Thea. Es ist nur fucking Chris Evans und du hast ein Ziel: Die Siegessträhne seines Wettglücks zu unterbrechen!

Ich umgreife den Griff der Rolle fester mit meinen Fingern, bevor ich auch anfange, meine Seite der Wand zu streichen.

Chris hat sich für ein sanftes Grau entschieden, womit er die Hälfte der Wand bedecken will, wofür er schon Tape an der Wand befestigt hat.

Ich finde, es hat etwas Beruhigendes zu streichen. Die Farbe dabei zuzusehen, wie sie sich auf der weißen Wand verteilt und das Weiß langsam grau wird.

Nachdem wir einige Minuten stumm gestrichen haben, ertönt plötzlich Musik hinter mir. Ich drehe mich um und sehe, wie Chris eine Box geholt hat und diese mit seinem Handy verbunden hat.

Gleichzeitig sehen wir uns an, bevor wir gemeinsam einsetzen und zu 'Sugar' singen.

Ich wende mich mit einem fetten Grinsen ab. Mein Kampfgeist ist geweckt und fleißig streiche ich die Wand weiter. Ich achte nicht darauf, wie weit Chris ist, sondern genieße nur die Musik, die in meine Ohren dröhnt, die Lyrics, die über meine Lippen kommen und die Bewegung meiner Hand, die fast schon automatisch passiert, um die Wand zu streichen.

Es vergehen Minuten, in denen wir singend weiterarbeiten. Auch wenn ich schnell bin, arbeite ich sauber, als sich plötzlich zwei Arme um mich schlingen und ich erschrocken auf quieke und meinen Pinsel fallen lasse.

»Chris«, japse ich und lege meine Hände auf seine, die meinen Bauch umschlungen halten.

»Was machst du?«, frage ich. Ich drehe meinen Kopf und treffe auf seine blauen Augen, die mir verschmitzt entgegen blitzen.

»Du spielst unfair«, sage ich, weil mir klar ist, dass Chris hinterherhängt und er mich einfach nur abhalten will zu gewinnen.

»Oder ich will einfach nur kuscheln?«, haucht er unschuldig in mein Ohr, was mich lachen lässt.

»Chris, ich kenne dich«, erwidere ich trocken und spüre wie sein Brustkorb vibriert, als er leise und rau in mein Ohr lacht.

»Tust du das?«, seine Lippen streifen meinen Hals und ich beiße mir auf die Lippe. Genüsslich schließen sich meine Augen und ich genieße die federleichte Berührung seiner Lippe, die leider viel zu kurz ist.

»Ja...«, murmle ich leise. Seine Lippen verziehen sich zu einem Lächeln und langsam löst er seine Hände von mir. Seine Nähe verschwindet und am liebsten würde ich wieder in seine Arme flüchten, in denen ich mich so sicher fühle.

Ich weiß nicht warum, aber ich bücke mich und greife mit meiner Hand in die Farbe. Chris sieht es nicht kommen, als ich meine Hand auf seinen Bauch klatschen lasse und ein grauer Handabdruck nun sein Shirt ziert.

»Oh, Thea«, lacht Chris, als er sich von seiner anfänglichen Überraschung erholt hat.

Ich quietsche auf, als er noch vorne stürzt. Ich will ausweichen, doch da hat er mich schon in seinem Griff. Wir rangeln, als ich seine Hand auf meiner Brust spüre.

»Oh mein Gott, hast du?«, frage ich und blicke zu mir runter. Chris hat mich von hinten umschlungen, hält mich fixiert und hat tatsächlich ziert meine Brust einen Abdruck seiner Hand.  

»Upsi«, lacht er und ich rolle mit meinen Augen. Ich schaffe es, mich in seinen Armen zu drehen und sehe ihn an. »Du bist verrückt«, sage ich trocken und er zuckt unschuldig mit seinen Schultern.

»Du scheinst abzufärben.«

Ich hebe eine Augenbraue. Chris legt zwei Finger unter mein Kinn und hebt es an. Sanft streicht sein Daumen über meine Haut, während ich in seinen Augen versinke. Graue Spritzer zieren sein Gesicht und es scheint, als würden seine hellen Augen noch mehr leuchten.

»Natürlich«, erwidere ich und Chris' Mundwinkel zucken amüsiert, als wir gemeinsam nach hinten stolpern, bis ich mit dem Rücken gegen die frisch gestrichene Wand knalle und Chris sich mit seiner Hand neben meinem Kopf abstützt.

»Die Wand...«, murmle ich leise, drehe meinen Kopf und sehe, wie sein Handdruck auf der Wand verewigt ist.

»Ich finde, das hat was«, erwidert er genauso leise. Sein Blick ruht auf dem Abdruck auf der Wand, als er plötzlich meine Hand nimmt.

»Was machst du?«, frage ich irritiert, als er mit seiner Hand über meiner streift, sodass sich meine Hand grau färbt. Als könnte ich seine Gedanken lesen, drehe ich mich leicht zur Seite und drücke meine Hand neben seine, sodass nun auch mein Handabdruck die Wand ziert.

Chris lehnt sich gegen mich, vergräbt seinen Kopf in meiner Halsbeuge und inhaliert tief meinen Duft. Ich schlinge meine Arme um seinen Nacken und blende alles um mich herum aus. Selbst die laute Musik in meinen Ohren wird leiser, während wir einfach da stehen und die Nähe des anderen genießen.

»Ich finde keine Worte dafür«, murmelt Chris nach einer Weile. Er muss es nicht ganz aussprechen. Ich weiß auch so, was er meint.

Er findet keine Worte für uns. Und ich auch nicht.

Ich schreibe viel und gerne. Ich liebe es. Doch jetzt fehlen sie mir auch, kein Wort der Welt kann das zwischen Chris und mir beschreiben.

»Ich auch nicht...«, murmle ich. Ich genieße diesen Moment mehr als ich sollte.

Morgen haben wir wieder einen Termin mit Nick. Das Portfolio wächst und wächst, während meine Gefühle für Chris auch immer intensiver werden. Die Zeit rennt gegen uns und ich weiß nicht, für was ich mich entscheiden soll.

Haben Chris und ich nicht das Recht, herausfinden, wohin das mit uns führen kann, wenn wir es probieren? Doch bin ich wirklich bereit, mein gesamtes Leben für einen Mann aufzugeben, den ich erst seit einigen Monaten kenne?
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