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Everything I wanted - Chris Evans

Kurzbeschreibung
GeschichteHumor, Liebesgeschichte / P18 / Het
Chris Evans Chris Hemsworth OC (Own Character) Robert Downey Jr. Sebastian Stan Tom Hiddleston
10.09.2022
06.01.2023
41
90.967
4
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Dieses Kapitel
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20.09.2022 1.881
 
21.09.2022, Scotts Haus– Mit runterhängenden Beinen sitze ich auf dem Tresen, während ich Scott beobachte, wie dieser gerade Cremé Brûlée macht.

»Die Schürzen scheinen euer Ding zu sein«, stelle ich schmunzelnd fest. Scott hebt seinen Blick und sieht mich amüsiert an. Während Chris eine Kochschürze mit einem Frauenkörper in einem Bikini hat, trägt Scott die gleiche Schürze - lediglich mit einem durchtrainierten Männerkörper.

»Gefällt dir dieser Körper nicht?«, fragt er mich entsetzt, während er mit seinen Fingern über den aufgedruckten Körper streicht. Ich kichere leise, bevor ich meinen Kopf schüttle.

»Tut mir leid. Der Körper ist mir leider zu geleckt«, erwidere ich und interessiert hebt Scott eine Augenbraue. »Erzähle mir mehr.« Er sieht von der Cremé Brûlée auf und fixiert mich.

»Interessiert?«, lache ich und Scott steigt mit ein. »Wir können auch gerne über meinen Bruder reden«, er klingt beiläufig, doch seine Augen sagen mir etwas anderes. Es interessiert ihn wirklich und ich kann es ihm auch nicht verübeln.

Ich beiße mir auf meine Unterlippe und weiche seinem Blick aus. »Da gibt es nichts nennenswertes«, seufze ich nach einer kurzen Pause. »Thea, nehme es mir nicht übel, aber nach nichts nennenswertem sah es letztens nicht aus«, redet er weiter und bei den Erinnerungen, was passiert ist, zieht sich mein Unterleib zusammen.

Scott hat Recht. Es ist nicht, nichts passiert. Doch bevor es überhaupt eskalieren konnte, ist er aufgetaucht und hat uns aus unserer Blase gerissen in die Chris und ich immer wieder verfallen, wenn wir allein sind.

»Was willst du von mir hören?« Ich kenne Scott noch nicht lange, dennoch mag ich den kleineren Bruder von Chris und ich verstehe auch seine Sorge um seinen Bruder. Aber ich weiß selbst nicht, was das alles ist.

Chris kam in mein Leben und hat es komplett auf den Kopf gestellt. Es ist einfach passiert und schon in der ersten Sekunde habe ich mich mit ihm verbunden gefühlt. Ich habe es selbst nicht verstanden und hätte mir jemand von so einer ähnlichen Situation erzählt, hätte ich wahrscheinlich darüber gelacht. Niemals kann einem eine Person so schnell wichtig werden - Spoilerwarnung - es geht.

Manches kann man sich nicht erklären, man muss es einfach fühlen und so sehr ich mich auch am Anfang dagegen gewehrt habe, habe ich diese Stärke nicht mehr.

Nicht nachdem seine Lippen meine berührt haben. So wie sie noch nie von jemandem berührt wurden.

»Ich will nur nicht, dass mein Bruder verletzt wird«, seufzt Scott und stumm sehe ich in seine Augen, die voller Liebe zu seinem Bruder strahlen. Diese bedingungslose Liebe zwischen den Brüdern muss wirklich toll sein.

»Das will ich auch nicht«, erwidere ich und langsam nickt Scott. »Ich weiß und dennoch kann es nicht funktionieren - Thea, ich mag dich wirklich und ich mag es, wie Chris ist, wenn er in deiner Nähe ist. Aber das alles hat keine Zukunft. Du schreibst ein Portrait über ihn, danach fliegst du wieder nach Deutschland. Denkst du wirklich du könntest eine Fernbeziehung eingehen?« Die Worte, die Scott an mich richtet, sind wahr und dennoch zieht sich mein Herz schmerzvoll zusammen.

Ich habe auch schon darüber nachgedacht. Oft und lange, aber ich bin zu keinem Entschluss gekommen. Herz gegen Verstand. Das ist kein fairer Kampf.

»Oder wärst du bereit, dein Leben in Deutschland aufzugeben? An Chris' Seite zu leben. Mit den Fans, der Presse, dem ganzen Druck?«, spricht Scott weiter, als meine Lippen keinen Ton rauslassen.  

Wäre ich das? Ich fühle intensiv für Chris. Doch ist es wahre Liebe oder nur ein Zustand? Ich habe noch nie geliebt, noch nie so wirklich. Ich kenne dieses Gefühl nicht, aber Chris lässt mich gut fühlen - egal ob wir reden, uns anschwiegen, oder wenn wir uns küssen. In diesen Momenten gibt es nur uns beide und es fühlt sich an, als könnte ich alles schaffen.

Aber meine Familie lebt in Deutschland. Alle meine Freunde sind dort, sowie meine Arbeit. Wäre ich bereit, diesen Preis für Chris zu zahlen?

»Du hast dir deinen Geburtstag bestimmt anders vorgestellt«, murmle ich leise. Scott seufzt, bevor er sich durch seine Haare fährt. Mein Kopf pocht unangenehm. In den letzten Tagen habe ich mir über alles den Kopf zerbrochen und lag die meiste Zeit mit unfassbaren Kopfschmerzen im Bett. Ich hatte früher schon solche Migräneanfälle, aber lange nicht mehr so schmerzhafte.

»Ich habe aufgehört, mir meinen Geburtstag vorzustellen. Am Ende kommt es eben so, wie es kommt«, er zuckt mit seinen Schultern, bevor er seine Hand auf meinen legt, die neben mir auf dem Tresen ruht.

»Ich mag deinen Bruder wirklich«, sage ich leise und starre auf unsere Hände. »Ich weiß«, seufzt er. Ein letztes Mal streicht er über meinen Handrücken, als wir hören wie die Tür aufgeht und keine Sekunde später Dodger klitschnass in die Küche gerannt kommt und sich schüttelt.

»Dodger Nein!«, ruft Scott und dreht sich zu dem Rüden um, der laut hechelt und sich hinsetzt und dem jüngeren Evans unschuldig ansieht.

»Sorry, aber Dodger ist in den See gefallen.« Chris kommt in die Küche und sofort fällt sein Blick auf mich. Er lächelt mich an und zaghaft erwidere ich es, während ich versuche, ihn nicht anzustarren.

Doch in weißen, engen Shirts, die seine Muskeln perfekt zur Geltung setzen, sieht er immer noch am besten aus.

»Alles gut bei euch?«, will er wissen und während ich von dem Tresen springe, bejahe ich. »Alles super.« Chris sieht fragend zu Scott, doch dieser schenkt ihm ein Lächeln, das jeden Zweifel aus Chris' Augen treibt.

»Ich gehe mal kurz ins Badezimmer«, verabschiede ich mich von den beiden Brüdern.

Im Flur hängen mehrere Bilder, vor denen ich stehen bleibe und sie betrachte. Viele zeigen Scott mit Freunden, aber die meisten sind gemeinsam mit Chris. Seine gesamte Kindheit hängt an dieser Wand und leicht muss ich grinsen, als ich ein Bild von den beiden Brüdern sehe, auf dem sie nicht älter als 10 sein können und Chris mit einer großen Zahnlücke in die Kamera grinst.

Einen Moment verweilt mein Blick noch auf den Bildern, bis ich mich zusammenreiße und meinen Weg in das Badezimmer fortführe. Dort angekommen atme ich erstmal tief durch und kippe mir kaltes Wasser ins Gesicht, bevor ich mich auf dem Badenwannenrand setze und mich im Spiegel anschaue.

Meine Gedanken kreisen immer noch um das Gespräch, das ich soeben mit Scott geführt habe. Ich seufze leise auf, bevor ich zu meinem Handy greife und eine Nachricht an Amelia eintippe.

Thea:
Wir müssen reden. Ich weiß einfach nicht mehr, wo mir mein Kopf steht...

Als hätte Amelia gewusst, dass es mir nicht gut geht, antwortet sie keine zehn Sekunden später.

Amelia:
Was ist los?

Thea:
Ich wünschte, es würde hier auch einen Double-Chocolate Kuchen geben... Scott hat uns heute Abend zu sich eingeladen und wir haben gerade geredet, während Chris mit Dodger draußen war.

Tippe ich in mein Telefon ein, wobei ich um den heißen Brei rumrede.

Amelia:
Chris?

Thea:
Er ist 24/7 in meinem Kopf... Um wen sollte es sonst gehen.

Amelia:
Es hat dich schwer erwischt. Was hat Scott gesagt?

Thea:
Ob ich bereit wäre, mein Leben in Deutschland für Chris aufzugeben.Es ist nicht das erste Mal, dass ich darüber nachgedacht habe,doch egal wie lange ich mir den Kopf darüber zerbreche. Ich weißes nicht.

Amelia:
Warum zerbrichst du dir jetzt den Kopf darüber?
Du bist noch einige Monate in Los Angeles.

Das liebe ich an Amelia. Sie schmiert mir kein Honig ums Maul.

Thea:
Der Tag wird kommen und ich muss eine Entscheidung treffen.
WIR müssen eine Entscheidung treffen.

Amelia:
Ihr müsst endlich miteinander reden.
Dann könnt IHR eine Entscheidung treffen.

Ich schließe meine Augen. Ja. Wir müssen miteinander reden, denn egal was die letzten paar Wochen zwischen uns war, wir haben nicht darüber geredet. Vielleicht, weil wir es beide nicht können, aus Angst, es könnte zerstören, was zwischen uns ist.

Ich tippe gerade eine weitere Nachricht an Amelia ein, als es an der Tür klopft.

»Thea?«

Chris.

»Ist alles okay bei dir?«, spricht er weiter.

Nicht wirklich. Alles steht Kopf.

»Ja, alles gut«, rufe ich leise zurück und kurz herrscht Stille.

»Kann ich reinkommen?«, fragt er dann wieder. Ich werfe mir einen Blick im Spiegel zu. Ich sehe müde aus. »Die Tür ist offen.«

Leise öffnet sich die Tür und Chris schiebt sich in mein Blickfeld. Besorgt mustert er mich, während meine Mundwinkel nach oben zucken. »Versuche es erst gar nicht«, mahnt er mich, bevor er auf mich zukommt, sich neben mir auf den Badewannenrand setzt. Er legt einen Arm um mich und ich kuschle mich an meine Seite.

»Was ist los?«, will er dann wissen.

»Und sag nicht, dass nichts ist, Thea. Ich kenne dich«, mahnt er mich ein weiteres Mal und ich rolle leicht mit meinen Augen. Ich weiß nicht, was das ist, aber wenn er in meiner Nähe ist, fühle ich mich besser.

»Ich denke einfach zu viel nach«, hauche ich leise, während Chris sanft meine Seite streichelt, dass ich am liebsten wie ein Kätzchen schnurren möchte. »Dann schalte deine Gedanken ab.«  »Wenn das so einfach wäre.«

»Worüber zerbrichst du dir deinen hübschen Kopf?«, fragt er mich leise und ich spüre seinen Blick auf mir. Ich schließe meine Augen, während ich leicht lächle.

»Ich glaube, es ist nicht der richtige Zeitpunkt, auf Scotts Toilette darüber zu reden«, sage ich sarkastisch und Chris brummt. »Ich gehe erst raus, wenn ich dich wieder lächeln sehe«, droht er mir liebevoll. Ich hebe meinen Kopf und verliere mich in seinen Augen, die mich sanft ansehen.

Chris ist wahrlich ein Traummann.

»Ich meine es ernst«, erwidere ich. Stumm sehen wir uns an. »Dann reden wir nachher, wenn wir zuhause sind?«, fragt er. Mein Herz macht einen Sprung. Er sagt zu Hause. So als wäre es auch mein Zuhause.

»Auf der Hollywoodschaukel, mit einem Glas Rotwein und die perfekte Aussicht auf die Sterne«, versucht er es mir schmackhaft zu machen. Chris weiß, wie er mich kriegt.

»Du bist unmöglich«, ich boxe ihm gegen seine Schulter, während ein Lächeln meine Lippe ziert. »Da ist das Lächeln, was ich sehen wollte«, grinst er und erhebt sich, bevor er sich meine Hand schnappt.

»Lass uns zu Scott gehen, er hat sich schon den ersten Horrorfilm ausgesucht«, spricht er, während er mich aus dem Badezimmer ins Wohnzimmer zieht, wo Scott schon alles für den Filmabend vorbereitet hat.

Es ist ihre Tradition, sich an seinem Geburtstag zu treffen und einen Filmabend zu veranstalten. So machen sie es schon seitdem sie beide ausgezogen sind und bisher war es ihr Ding - doch Scott hat auch mich gefragt, ob ich diese Tradition mit ihnen gemeinsam feiern will.

»Da seid ihr ja endlich«, sagt Scott, als wir uns neben ihn auf die Couch gleiten lassen. Sofort gibt Chris mir eine Kuscheldecke in die ich mich kuschle, während ich mich mit dem Rücken an die Lehne stütze.

»Ich hoffe du hast nicht so viel Angst«, Scott sieht mich belustigt aus und nicht gerade Ladylike zeige ich ihm meinen schönsten Finger.  »Zur Not hat sie ja zwei starke Männer hier«, lacht Chris neben mir und legt einen Arm um mich.

Verwirrt drehe ich mich um und sehe mich im Raum um. »Habt ihr Vin Diesel und The Rock eingeladen?«, frage ich ernst und sehe zu Chris.

»Du Biest!«, lacht Chris, bevor er anfängt mich zu kitzeln und ich schreiend versuche, seiner Attacke auszuweichen.
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