Everything I wanted - Chris Evans
von earthchvld
Kurzbeschreibung
»I had a dream, I got everything I wanted« Als Thea die Einladung für das Event »The Gray Man« in Berlin bekommt, hätte sie niemals gedacht, wie sehr sich ihr Leben ändern wird. Nicht nur, dass sie den Hollywood Star Chris Evans interviewen darf, für den sie schon immer eine Schwäche hat. Auch das Schicksal lässt die beiden immer wieder aufeinandertreffen, bis Thea das Angebot bekommt, über Chris ein Portrait schreiben zu dürfen. Gemeinsam mit ihm fliegt sie nach LA um ihn für einige Monate zu begleiten. Doch so sehr sie auch versucht ihre aufkommenden Gefühle zu verdrängen, fällt es ihr immer schwerer. Weil die beiden sich magisch anziehen, weil zwischen ihnen etwas ist, gegen das sie sich nicht wehren können. Doch hat ihre Liebe eine Chance, oder ist das auch nur einer der vielen zerbrochenen Träume?
GeschichteHumor, Liebesgeschichte / P18 / Het
Chris Evans
Chris Hemsworth
OC (Own Character)
Robert Downey Jr.
Sebastian Stan
Tom Hiddleston
10.09.2022
06.01.2023
41
90.967
4
10.09.2022
2.232
15.09.2022, Chris' Esszimmer – Wenn ich gedacht habe, dass mit Seb wäre schon unangenehm gewesen, dann kann ich nicht in Worte fassen, wie ich mich fühle, dass uns gerade Chris jüngerer Bruder Scott erwischt hat.
Mehr oder weniger. Aber ich halte ihn für schlau genug, um eins und eins zusammenzuzählen.
Nachdem Scott sich von uns weggedreht hat, bin ich nass (was nicht nur an dem Pool gelegen hat) auf mein Zimmer gestürmt, wo ich mich schnell abgetrocknet habe und mir eine kurze Hose, sowie einen langen Pullover übergezogen habe, der mir bis zu der Mitte meiner Oberschenkel reicht.
Immer noch peinlich berührt und wahrscheinlich auch mit roten Wangen, begebe ich mich ins Wohnzimmer, wo auch ein vollständig gekleideter Chris neben seinem jüngeren Bruder sitzt.
Es ist jetzt geschehen, rückgängig kann man das ganze sowieso nicht mehr machen. Also beiße ich in den sauren Apfel, schlucke die Peinlichkeit herunter und lasse mich auf den Stuhl neben Chris gleiten.
"Scheinbar ist es mein Supertalent, mich in peinlichen Situationen wiederzufinden, wenn ich einen Evans kennenlerne", murmle ich und lächle Scott zaghaft an.
Auf den ersten Blick haben die beiden Brüder nicht viel gemeinsam. Nur ihre Augen strahlen in dem gleichen Blauton. Auch wenn Chris' Blick ein anderer ist, wenn er mich immer ansieht.
"Chris hatte mich schon vorgewarnt, dass es unmöglich ist, dich kennenzulernen, ohne sich in einer eher außergewöhnlichen Situation wiederzufinden", lacht Scott und bei seiner Wortwahl kann ich auch nicht anders als zu schmunzeln. Es ist wirklich mein Talent mich in solche Situationen zu bringen.
"Wäre ja auch langweilig, wenn nicht", pflichtet Chris Scott amüsiert bei und ich rolle mit meinen Augen. Für ihn ist es nicht so peinlich wie für mich, immerhin ist es sein Bruder und mich würde es nicht wundern, wenn es schon mal die ein oder andere Situation gab, die so ähnlich war.
"Manchmal würde ich die langweilige Version dennoch vorziehen", kontere ich trocken. Ich spüre Chris Blick auf mir und für einen Augenblick erwidere ich ihn.
Immer noch spüre ich die Hitze, die sein Blick ausstrahlt und mir direkt in mein Unterleib schießt. Doch schnell versuche ich, die Gedanken an seinen Finger zu verdrängen - nicht hier. Nicht jetzt, wo sein Bruder da ist.
"Was meintest du eigentlich vorhin?" Vorhin. Als Chris mich in seinen Armen zu Wachs werden lassen hat, als ich bereit war, mich ihm voll hinzugeben, bis du gekommen bist.
"Oh Gott", stöhnt Chris auf, während Scott zur selben Zeit lacht. Der jüngere Bruder beugt sich etwas nach vorne. Seine Hände hat er zusammengefaltet vor sich auf dem Tisch liegen, während er mich geheimnisvoll ansieht.
Ob die Kinder von Chris und mir auch so schöne blaue Augen kriegen würden? Denn ehrlich gesagt würde ich dafür töten. Dass ich gerade an Kinder mit Chris denke, ignoriere ich geflissentlich.
"Naja. Chris hatte sein Kinderzimmer direkt neben meinem und gerade in seiner Entdeckungsphase habe ich die dünnen Wände mehr als verflucht. Ich war zwar damals zu jung, um zu verstehen, was er da tut, aber auch das habe ich ziemlich schnell herausgefunden - leider", wie ein verrückter wackelt Scott mit seinen Augen, während ich lache.
Ich kann mir nur zu gut vorstellen, wie der drei Jahre jüngere, ziemlich perplex war, als er Chris bei seiner 'Entdeckungsphase' wie er es nennt, erwischt hat.
"Besser als du es warst. Du bist ins Badezimmer gegangen und hast gesagt, dass du deine Haare föhnst. Scott, du warst nicht einmal duschen", erwidert Chris und Scotts Mundwinkel zucken, als er den Blick von seinem Bruder erwidert. Ihr Schlagabtausch hat nichts feindseliges an sich, es hat viel mehr diese Geschwister-Attitude. Das letzte Stückchen Kuchen würden sie einander nicht abgeben, aber dafür für den anderen sterben.
"Ich war ein kleiner Junge, der gerade alles für sich entdeckt hat. Natürlich habe ich nicht über die Logik nachgedacht", zuckt Scott mit seinen Schultern, bevor er sich zurücklehnt und mir einen amüsierten Ausdruck schenkt.
Ich kenne Scott seit vielleicht fünf Minuten. In der Zeit hat er mich in einer ziemlich eindeutigen Position mit seinem Bruder erwischt und wir unterhalten uns darüber, wie sie damals ihren Körper erkundigt haben - mein Leben ist genauso verrückt, wie ich es bin.
Doch nach diesem Gespräch war das Eis mit Scott gebrochen. Er hat denselben Schalk wie sein Bruder, sodass nach einer weiteren halben Stunde mein Bauch so sehr wehtut, weil beide Evans Brüder versuchen, mich zum Lachen zu bringen.
"Ich habe Thea versprochen, Käse-Tortellini zu machen und da ich weiß, wie gerne du sie isst, bleib doch bei uns", schlägt Chris vor, nachdem Scott und ich eine Weile in einer Diskussion über Fußball gefangen waren. Es ist zwar einige Zeit her, dass ich ein hardcore Fan war, aber immernoch schlägt mein Herz etwas schneller, wenn ich daran denke, wie es war, im Stadion zu sein.
"Wenn Thea nichts dagegen hat. Ich will mich nicht aufdrängen", erwidert Scott und ich winke ab. "Vielleicht hört er ja auf, einen britischen Akzent zu imitieren, wenn du dabei bist", sage ich und werfe Chris einen strafenden Blick zu.
Chris zieht nur einen Schmollmund. "Er macht das immer noch?", seufzt Scott und fährt sich durch seine Haare. "Ich habe echt gedacht, er hat es hinter sich, aber irgendwie glaubt er immer noch, er könnte ihn gut."
"Hallo, ich bin auch noch im Raum", beschwert Chris sich und verschränkt seine Arme, während er zwischen Scott und mir hin und her sieht.
"Soll ich dir eine Tränenvase reichen?", ich beuge mich ein Stück vor. Mit meinen Hand zwicke ich in seine Wange, so wie es Großmütter immer machen, wenn sie ihre Enkel lange Zeit nicht gesehen haben.
"Mhm, mir würde etwas anderes einfallen", ich spüre die Muskeln unter meinen Fingerspitzen, die sich bewegen, als er seine Lippen zu einem Grinsen zieht.
Empört schnappe ich nach Luft, als ich das freche Glitzern in seinen Augen deute. Seine Augen laden mich nahezu ein, mich von ihnen verschlingen zu lassen und mich ihm hinzugeben, aber mein Gewissen appelliert an mich. Außerdem beobachtet uns immer noch sein Bruder, weswegen ich schnell meine Hand zurückziehe.
"Kein britischer Akzent!", sage ich warnend, erhebe sogar noch meinen Zeigefinger um es zu verdeutlichen, bevor ich mich erhebe und erstmal meine Beine strecke.
"Ich bin duschen", verabschiede ich mich von beiden und gehe, ohne eine Antwort abzuwarten, aus dem Wohnzimmer hinaus. Ich spüre vier Augen auf mir, als ich den Flur betrete.
Chris
"Du starrst", reißt mich die Stimme meines liebreizenden Bruders aus meiner Starre. Es stimmt, ich konnte Thea wieder nur hinterher starren wie ein verliebter Trottel, aber Thea hat etwas an sich, was mich schon von der ersten Sekunde an fasziniert hat.
"Du hast ihr ebenfalls hinterher gesehen", bemerke ich spitz und erhebe mich vom Esszimmertisch, um in die offene Küche zu gehen. Scott folgt mir.
"Aber ich habe sie nicht so dabei angesehen", erwidert er und ich verkneife mir ein Seufzen. Ich weiß genau, was er sagen will. Dafür kenne ich meinen Bruder viel zu gut.
"Gibst du Dodger etwas zu essen?", lenke ich vom Thema ab und höre wenige Sekunden später, wie er den Schrank öffnet, wo sich das Essen für Dodger befindet. Scott kennt sich in meinem Haus aus, als wäre es seins. Vielleicht weil er oft hier ist und auf Dodger aufpasst, wenn ich wieder einmal unterwegs bin.
Ich öffne den Kühlschrank, um die Zutaten für die Käse-Tortellinis meiner Mutter rauszuholen, als mein Blick auf einen gelben Post-It Zettel kleben bleibt.
Mein Pudding! Wage es ja nicht, ihn anzurühren!
Automatisch wandern meine Mundwinkel nach oben. Thea liebt ihren Pudding über alles. Vor allem in ihrer besonderen Phase, die jede Frau einmal im Monat hat, ist es ihr Lebensretter, dass ich kurz davor war, eine ganze Badewanne mit Pudding für sie zu kaufen, nur um ihr glückliches Strahlen zu sehen.
Es sollte mir Angst machen, dass es sich schon nahezu leicht anfühlt, mit ihr zusammen zu wohnen. Dabei kommt sie mir nicht wie eine normale Mitbewohnerin vor. Von Anfang an nicht.
Dabei war es wirklich nur meine Intention, sie herzuholen, damit sie das Portrait über mich schreiben kann.
Lügner, flüstert mir mein Unterbewusstsein zu, aber diese Stimme ignoriere ich wie so oft. Ich weiß nicht mehr, was es genau war, was mich so fasziniert hat. Als sie mich vor einigen Wochen als Ständer betitelt und dann meine Brust betatscht hat - vielleicht das verlegene Rot auf ihren Wangen, ihre Lippen die sie immer mehr ins Fettnäpfen treten lassen haben, oder ihre Augen, die mich an einen endlosen Wald erinnert, der mich zu verschlingen droht.
Routiniert gehe ich in meiner Küche auf und ab, bereite alles für die Käse-Tortellinis vor, während ich die ganze Zeit über den Blick meines Bruders auf mir spüre.
"Chris..." Scotts Stimme ist leise, als ich meinen Blick von den Tortellinis nehme und zu ihm sehe. Scott hat sich an der Theke abgestützt und sieht mich mit verschränkten Armen an.
"Bist du dir wirklich sicher, was du tust?", fragt er nach einem kurzen Moment der Stille. Ich sage nichts, erwidere nur seinen Blick.
"Wenn das Portrait fertig ist - was früher oder später der Fall sein wird - was wirst du dann tun? Thea wird zurück nach Deutschland gehen", sagt er sanft. Immer noch schweige ich. Natürlich habe ich mir darüber Gedanken gemacht. Viel zu oft. Sodass sie mir oft meinen Schlaf rauben.
Gerade als ich ein Interview gegeben habe, wo ich gesagt habe, dass ich bereit bin, mich zu verlieben, eine Frau fürs Leben zu finden, ist Thea in mein Leben aufgekreuzt - eine Frau, die nicht unerreichbarer sein kann. Und dennoch kann ich mich nicht gegen diese Anziehung wehren.
Wie eine Sirene lockt sie mich an und wenn ich nicht aufpasse, zieht sie mich ins Wasser, wo sie mich verschlingen wird. Das einzige Problem: Von Thea würde ich mich gerne verschlingen lassen.
"Ich weiß es nicht", erwidere ich ganz nüchtern. Ich versuche nicht daran zu denken, was in Zukunft passieren kann oder wird. Jetzt ist sie hier. Jetzt kann ich sie in meine Arme ziehen und ihren Duft inhalieren, der immer eine Note von meinem Shampoo beinhaltet, was mich innerlich durchdrehen lässt.
"Pass nur auf dich auf, Bruder", seufzt Scott und macht einen Schritt auf mich zu. Wenn ich in seine Augen blicke, sehe ich meine. Wir mögen optisch nicht besonders viel gemeinsam haben, doch unsere Augen lügen nicht über unsere Blutsverwandtschaft.
"Ich passe immer auf mich auf", ich wage mich an ein Grinsen, doch ich weiß selbst, dass es nicht echt ist. Das es nicht meine Augen erreicht. Scott macht sich Sorgen um mich, das ist mir bewusst. Aber er fühlt nicht das, was ich fühle, wenn ich in Theas Gegenwart bin.
"Ich verstehe dich" Scott senkt seine Stimme, als wir hören, wie die Badezimmertür aufgeht und Thea auf nackten Füßen in ihr Zimmer huscht. Es ist ihr Zimmer und nicht mehr das Gästezimmer. Zumindest im übertragenen Sinn. "Ich verstehe, was du in ihr siehst. Ich bitte dich nur darum vorsichtig zu sein. Nicht, dass es mit zwei gebrochenen Herzen endet."
Zwanzig Minuten später sitzen wir wieder am Esszimmertisch. Diesmal stehen nur drei dampfende Teller mit Käse-Tortellinis vor uns.
"Verdammt, sie sind wieder köstlich", stöhnt Thea neben mir. Ich beiße mir auf meine Lippen und versuche die aufkommenden Bilder vor meinem inneren Auge auszublenden. Die Bilder wo Thea nicht wegen Essen, sondern wegen meinen Fingern so genüsslich gestöhnt hat.
"Unsere Mutter hat uns die Tortellinis immer jeden Sonntag gemacht", beginnt Scott zu erzählen, während ich mir eine in meinen Mund stecke und versuche, Thea nicht so offensichtlich anzustarren.
Doch ihre Haare sind immer noch feucht von ihrer Dusche, fallen ihr in leichten Wellen auf ihre Schulter, während sie ein blaues Krümelmonster-Shirt und kurze, beige Shorts trägt. Sie muss sich nicht aufbrezeln, um schön zu sein. Wahrscheinlich würde ich sie sogar in einem Müllsack anziehend finden.
"Wir waren mit unseren Schwestern draußen, haben gespielt, bis sie uns zum Essen gerufen hat", ich muss lächeln, als ich an unsere Sonntage zurückdenke. Ich vermisse meine Familie jeden Tag.
"War das auch ein Sonntag, wo du ihm die Gabel in den Hals gestochen hast?", will Thea amüsiert wissen und fährt mit ihrer Zunge über ihre Lippe, um das bisschen Käse-Sauce zu entfernen. Was würde ich nur dafür geben, derjenige zu sein, der die Sauce von ihren Lippen leckt.
"Das hat er dir erzählt?", erstaunt sieht er mich an, doch ich zucke nur mit den Schultern. "Wir hocken die ganze Zeit aufeinander, da kommen ein paar schöne Geschichten ans Licht", erwidere ich.
Es fällt mir leicht, mit Thea zu sprechen. Natürlich halte ich mir immer im Hinterkopf, dass es auch gut für das Portrait ist, dass sie schreiben soll, doch es fühlt sich bei ihr nie so an, als würde es ihr nur darum gehen.
"Apropos schöne Geschichte...", ein geheimnisvolles Lächeln liegt auf Theas Lippen, als sie meinen Bruder ansieht. Ich ahne Schlimmes...
"Du musst mir einiges aus seiner Kindheit erzählen!"
Mehr oder weniger. Aber ich halte ihn für schlau genug, um eins und eins zusammenzuzählen.
Nachdem Scott sich von uns weggedreht hat, bin ich nass (was nicht nur an dem Pool gelegen hat) auf mein Zimmer gestürmt, wo ich mich schnell abgetrocknet habe und mir eine kurze Hose, sowie einen langen Pullover übergezogen habe, der mir bis zu der Mitte meiner Oberschenkel reicht.
Immer noch peinlich berührt und wahrscheinlich auch mit roten Wangen, begebe ich mich ins Wohnzimmer, wo auch ein vollständig gekleideter Chris neben seinem jüngeren Bruder sitzt.
Es ist jetzt geschehen, rückgängig kann man das ganze sowieso nicht mehr machen. Also beiße ich in den sauren Apfel, schlucke die Peinlichkeit herunter und lasse mich auf den Stuhl neben Chris gleiten.
"Scheinbar ist es mein Supertalent, mich in peinlichen Situationen wiederzufinden, wenn ich einen Evans kennenlerne", murmle ich und lächle Scott zaghaft an.
Auf den ersten Blick haben die beiden Brüder nicht viel gemeinsam. Nur ihre Augen strahlen in dem gleichen Blauton. Auch wenn Chris' Blick ein anderer ist, wenn er mich immer ansieht.
"Chris hatte mich schon vorgewarnt, dass es unmöglich ist, dich kennenzulernen, ohne sich in einer eher außergewöhnlichen Situation wiederzufinden", lacht Scott und bei seiner Wortwahl kann ich auch nicht anders als zu schmunzeln. Es ist wirklich mein Talent mich in solche Situationen zu bringen.
"Wäre ja auch langweilig, wenn nicht", pflichtet Chris Scott amüsiert bei und ich rolle mit meinen Augen. Für ihn ist es nicht so peinlich wie für mich, immerhin ist es sein Bruder und mich würde es nicht wundern, wenn es schon mal die ein oder andere Situation gab, die so ähnlich war.
"Manchmal würde ich die langweilige Version dennoch vorziehen", kontere ich trocken. Ich spüre Chris Blick auf mir und für einen Augenblick erwidere ich ihn.
Immer noch spüre ich die Hitze, die sein Blick ausstrahlt und mir direkt in mein Unterleib schießt. Doch schnell versuche ich, die Gedanken an seinen Finger zu verdrängen - nicht hier. Nicht jetzt, wo sein Bruder da ist.
"Was meintest du eigentlich vorhin?" Vorhin. Als Chris mich in seinen Armen zu Wachs werden lassen hat, als ich bereit war, mich ihm voll hinzugeben, bis du gekommen bist.
"Oh Gott", stöhnt Chris auf, während Scott zur selben Zeit lacht. Der jüngere Bruder beugt sich etwas nach vorne. Seine Hände hat er zusammengefaltet vor sich auf dem Tisch liegen, während er mich geheimnisvoll ansieht.
Ob die Kinder von Chris und mir auch so schöne blaue Augen kriegen würden? Denn ehrlich gesagt würde ich dafür töten. Dass ich gerade an Kinder mit Chris denke, ignoriere ich geflissentlich.
"Naja. Chris hatte sein Kinderzimmer direkt neben meinem und gerade in seiner Entdeckungsphase habe ich die dünnen Wände mehr als verflucht. Ich war zwar damals zu jung, um zu verstehen, was er da tut, aber auch das habe ich ziemlich schnell herausgefunden - leider", wie ein verrückter wackelt Scott mit seinen Augen, während ich lache.
Ich kann mir nur zu gut vorstellen, wie der drei Jahre jüngere, ziemlich perplex war, als er Chris bei seiner 'Entdeckungsphase' wie er es nennt, erwischt hat.
"Besser als du es warst. Du bist ins Badezimmer gegangen und hast gesagt, dass du deine Haare föhnst. Scott, du warst nicht einmal duschen", erwidert Chris und Scotts Mundwinkel zucken, als er den Blick von seinem Bruder erwidert. Ihr Schlagabtausch hat nichts feindseliges an sich, es hat viel mehr diese Geschwister-Attitude. Das letzte Stückchen Kuchen würden sie einander nicht abgeben, aber dafür für den anderen sterben.
"Ich war ein kleiner Junge, der gerade alles für sich entdeckt hat. Natürlich habe ich nicht über die Logik nachgedacht", zuckt Scott mit seinen Schultern, bevor er sich zurücklehnt und mir einen amüsierten Ausdruck schenkt.
Ich kenne Scott seit vielleicht fünf Minuten. In der Zeit hat er mich in einer ziemlich eindeutigen Position mit seinem Bruder erwischt und wir unterhalten uns darüber, wie sie damals ihren Körper erkundigt haben - mein Leben ist genauso verrückt, wie ich es bin.
Doch nach diesem Gespräch war das Eis mit Scott gebrochen. Er hat denselben Schalk wie sein Bruder, sodass nach einer weiteren halben Stunde mein Bauch so sehr wehtut, weil beide Evans Brüder versuchen, mich zum Lachen zu bringen.
"Ich habe Thea versprochen, Käse-Tortellini zu machen und da ich weiß, wie gerne du sie isst, bleib doch bei uns", schlägt Chris vor, nachdem Scott und ich eine Weile in einer Diskussion über Fußball gefangen waren. Es ist zwar einige Zeit her, dass ich ein hardcore Fan war, aber immernoch schlägt mein Herz etwas schneller, wenn ich daran denke, wie es war, im Stadion zu sein.
"Wenn Thea nichts dagegen hat. Ich will mich nicht aufdrängen", erwidert Scott und ich winke ab. "Vielleicht hört er ja auf, einen britischen Akzent zu imitieren, wenn du dabei bist", sage ich und werfe Chris einen strafenden Blick zu.
Chris zieht nur einen Schmollmund. "Er macht das immer noch?", seufzt Scott und fährt sich durch seine Haare. "Ich habe echt gedacht, er hat es hinter sich, aber irgendwie glaubt er immer noch, er könnte ihn gut."
"Hallo, ich bin auch noch im Raum", beschwert Chris sich und verschränkt seine Arme, während er zwischen Scott und mir hin und her sieht.
"Soll ich dir eine Tränenvase reichen?", ich beuge mich ein Stück vor. Mit meinen Hand zwicke ich in seine Wange, so wie es Großmütter immer machen, wenn sie ihre Enkel lange Zeit nicht gesehen haben.
"Mhm, mir würde etwas anderes einfallen", ich spüre die Muskeln unter meinen Fingerspitzen, die sich bewegen, als er seine Lippen zu einem Grinsen zieht.
Empört schnappe ich nach Luft, als ich das freche Glitzern in seinen Augen deute. Seine Augen laden mich nahezu ein, mich von ihnen verschlingen zu lassen und mich ihm hinzugeben, aber mein Gewissen appelliert an mich. Außerdem beobachtet uns immer noch sein Bruder, weswegen ich schnell meine Hand zurückziehe.
"Kein britischer Akzent!", sage ich warnend, erhebe sogar noch meinen Zeigefinger um es zu verdeutlichen, bevor ich mich erhebe und erstmal meine Beine strecke.
"Ich bin duschen", verabschiede ich mich von beiden und gehe, ohne eine Antwort abzuwarten, aus dem Wohnzimmer hinaus. Ich spüre vier Augen auf mir, als ich den Flur betrete.
Chris
"Du starrst", reißt mich die Stimme meines liebreizenden Bruders aus meiner Starre. Es stimmt, ich konnte Thea wieder nur hinterher starren wie ein verliebter Trottel, aber Thea hat etwas an sich, was mich schon von der ersten Sekunde an fasziniert hat.
"Du hast ihr ebenfalls hinterher gesehen", bemerke ich spitz und erhebe mich vom Esszimmertisch, um in die offene Küche zu gehen. Scott folgt mir.
"Aber ich habe sie nicht so dabei angesehen", erwidert er und ich verkneife mir ein Seufzen. Ich weiß genau, was er sagen will. Dafür kenne ich meinen Bruder viel zu gut.
"Gibst du Dodger etwas zu essen?", lenke ich vom Thema ab und höre wenige Sekunden später, wie er den Schrank öffnet, wo sich das Essen für Dodger befindet. Scott kennt sich in meinem Haus aus, als wäre es seins. Vielleicht weil er oft hier ist und auf Dodger aufpasst, wenn ich wieder einmal unterwegs bin.
Ich öffne den Kühlschrank, um die Zutaten für die Käse-Tortellinis meiner Mutter rauszuholen, als mein Blick auf einen gelben Post-It Zettel kleben bleibt.
Mein Pudding! Wage es ja nicht, ihn anzurühren!
Automatisch wandern meine Mundwinkel nach oben. Thea liebt ihren Pudding über alles. Vor allem in ihrer besonderen Phase, die jede Frau einmal im Monat hat, ist es ihr Lebensretter, dass ich kurz davor war, eine ganze Badewanne mit Pudding für sie zu kaufen, nur um ihr glückliches Strahlen zu sehen.
Es sollte mir Angst machen, dass es sich schon nahezu leicht anfühlt, mit ihr zusammen zu wohnen. Dabei kommt sie mir nicht wie eine normale Mitbewohnerin vor. Von Anfang an nicht.
Dabei war es wirklich nur meine Intention, sie herzuholen, damit sie das Portrait über mich schreiben kann.
Lügner, flüstert mir mein Unterbewusstsein zu, aber diese Stimme ignoriere ich wie so oft. Ich weiß nicht mehr, was es genau war, was mich so fasziniert hat. Als sie mich vor einigen Wochen als Ständer betitelt und dann meine Brust betatscht hat - vielleicht das verlegene Rot auf ihren Wangen, ihre Lippen die sie immer mehr ins Fettnäpfen treten lassen haben, oder ihre Augen, die mich an einen endlosen Wald erinnert, der mich zu verschlingen droht.
Routiniert gehe ich in meiner Küche auf und ab, bereite alles für die Käse-Tortellinis vor, während ich die ganze Zeit über den Blick meines Bruders auf mir spüre.
"Chris..." Scotts Stimme ist leise, als ich meinen Blick von den Tortellinis nehme und zu ihm sehe. Scott hat sich an der Theke abgestützt und sieht mich mit verschränkten Armen an.
"Bist du dir wirklich sicher, was du tust?", fragt er nach einem kurzen Moment der Stille. Ich sage nichts, erwidere nur seinen Blick.
"Wenn das Portrait fertig ist - was früher oder später der Fall sein wird - was wirst du dann tun? Thea wird zurück nach Deutschland gehen", sagt er sanft. Immer noch schweige ich. Natürlich habe ich mir darüber Gedanken gemacht. Viel zu oft. Sodass sie mir oft meinen Schlaf rauben.
Gerade als ich ein Interview gegeben habe, wo ich gesagt habe, dass ich bereit bin, mich zu verlieben, eine Frau fürs Leben zu finden, ist Thea in mein Leben aufgekreuzt - eine Frau, die nicht unerreichbarer sein kann. Und dennoch kann ich mich nicht gegen diese Anziehung wehren.
Wie eine Sirene lockt sie mich an und wenn ich nicht aufpasse, zieht sie mich ins Wasser, wo sie mich verschlingen wird. Das einzige Problem: Von Thea würde ich mich gerne verschlingen lassen.
"Ich weiß es nicht", erwidere ich ganz nüchtern. Ich versuche nicht daran zu denken, was in Zukunft passieren kann oder wird. Jetzt ist sie hier. Jetzt kann ich sie in meine Arme ziehen und ihren Duft inhalieren, der immer eine Note von meinem Shampoo beinhaltet, was mich innerlich durchdrehen lässt.
"Pass nur auf dich auf, Bruder", seufzt Scott und macht einen Schritt auf mich zu. Wenn ich in seine Augen blicke, sehe ich meine. Wir mögen optisch nicht besonders viel gemeinsam haben, doch unsere Augen lügen nicht über unsere Blutsverwandtschaft.
"Ich passe immer auf mich auf", ich wage mich an ein Grinsen, doch ich weiß selbst, dass es nicht echt ist. Das es nicht meine Augen erreicht. Scott macht sich Sorgen um mich, das ist mir bewusst. Aber er fühlt nicht das, was ich fühle, wenn ich in Theas Gegenwart bin.
"Ich verstehe dich" Scott senkt seine Stimme, als wir hören, wie die Badezimmertür aufgeht und Thea auf nackten Füßen in ihr Zimmer huscht. Es ist ihr Zimmer und nicht mehr das Gästezimmer. Zumindest im übertragenen Sinn. "Ich verstehe, was du in ihr siehst. Ich bitte dich nur darum vorsichtig zu sein. Nicht, dass es mit zwei gebrochenen Herzen endet."
Zwanzig Minuten später sitzen wir wieder am Esszimmertisch. Diesmal stehen nur drei dampfende Teller mit Käse-Tortellinis vor uns.
"Verdammt, sie sind wieder köstlich", stöhnt Thea neben mir. Ich beiße mir auf meine Lippen und versuche die aufkommenden Bilder vor meinem inneren Auge auszublenden. Die Bilder wo Thea nicht wegen Essen, sondern wegen meinen Fingern so genüsslich gestöhnt hat.
"Unsere Mutter hat uns die Tortellinis immer jeden Sonntag gemacht", beginnt Scott zu erzählen, während ich mir eine in meinen Mund stecke und versuche, Thea nicht so offensichtlich anzustarren.
Doch ihre Haare sind immer noch feucht von ihrer Dusche, fallen ihr in leichten Wellen auf ihre Schulter, während sie ein blaues Krümelmonster-Shirt und kurze, beige Shorts trägt. Sie muss sich nicht aufbrezeln, um schön zu sein. Wahrscheinlich würde ich sie sogar in einem Müllsack anziehend finden.
"Wir waren mit unseren Schwestern draußen, haben gespielt, bis sie uns zum Essen gerufen hat", ich muss lächeln, als ich an unsere Sonntage zurückdenke. Ich vermisse meine Familie jeden Tag.
"War das auch ein Sonntag, wo du ihm die Gabel in den Hals gestochen hast?", will Thea amüsiert wissen und fährt mit ihrer Zunge über ihre Lippe, um das bisschen Käse-Sauce zu entfernen. Was würde ich nur dafür geben, derjenige zu sein, der die Sauce von ihren Lippen leckt.
"Das hat er dir erzählt?", erstaunt sieht er mich an, doch ich zucke nur mit den Schultern. "Wir hocken die ganze Zeit aufeinander, da kommen ein paar schöne Geschichten ans Licht", erwidere ich.
Es fällt mir leicht, mit Thea zu sprechen. Natürlich halte ich mir immer im Hinterkopf, dass es auch gut für das Portrait ist, dass sie schreiben soll, doch es fühlt sich bei ihr nie so an, als würde es ihr nur darum gehen.
"Apropos schöne Geschichte...", ein geheimnisvolles Lächeln liegt auf Theas Lippen, als sie meinen Bruder ansieht. Ich ahne Schlimmes...
"Du musst mir einiges aus seiner Kindheit erzählen!"
Dieser Autor möchte Reviews nur von registrierten Nutzern erhalten. Bitte melde dich an, um einen Review für diese Geschichte zu schreiben.