Schriftgröße  Schriftart  Ausrichtung  Zeilenabstand  Zeilenbreite  Kontrast 

Bis zum letzten Atemzug | Newt Ff / Teil 3

Kurzbeschreibung
GeschichteAbenteuer, Liebesgeschichte / P16 / Het
Newt OC (Own Character)
07.09.2022
23.03.2023
25
38.460
10
Alle Kapitel
31 Reviews
Dieses Kapitel
2 Reviews
 
22.09.2022 1.156
 
Ich schlief friedlich und alles war perfekt. Meine Decke war schön warm und Newt neben mir auch. Ich benutzte seine Brust als Kissen und meine Arme waren um seine Mitte geschlungen.
Wie gesagt, alles war perfekt und langsam verließ ich die Welt des Schlafes, jedoch nicht freiwillig. Meine Ohren nahmen einen nervigen Ton wahr, der sich wie ein Räuspern anhörte. Zuerst dachte ich, dass ich es mir nur eingebildet hatte, doch falsch gedacht. Es war ziemlich präsent und wiederholte sich in diesem Moment. Aus diesem Grund schlug ich auch meine Augen auf und blinzelte gegen die Helligkeit im Zimmer an. Hell, obwohl ich doch gestern die Vorhänge zugezogen hatte. Jetzt waren sie jedoch offen, was nur einen Grund haben könnte, und zwar mein Vater.
Augenblick sah ich verschlafen zum Eingang meines Zimmers und entdeckte ihn auch schon. Er hatte seine Arme vor seiner Brust verschränkt und sah mich mit erhobenen Augenbrauen an. Ich hielt seinem Blick stand und er schien seinen gespielt streng zu machen. Ich hingegen erwiderte sehr ruhig: "Morgen."
Darauf bekam ich einen mahnenden Blick, aber ich wusste, dass er es nur machte, da er die Vater-Rolle spielen musste.
Aus diesem Grund weckte ich auch Newt auf, der blinzelnd wach wurde und leicht zusammenzuckte, als er die Situation realisierte. Während er dies tat, erhob mein Vater abermals seine Stimme: "Guten Mittag solltest du sagen", erwiderte er, musterte uns beide, "Sara will dich heute bei sich haben und Newt. Schön, dass du hier bist, du kannst gleich mit mir dann kommen. Wir müssen noch viel erledigen. Trinkt euren Tee und kommt dann 'raus."
Nach diesen Worten entdeckte ich auf meinem Tisch im Raum zwei dampfende Alubecher, darauf ging mein Blick wieder zu meinem Vater. Dieser wandte sich zum Gehen und meinte: "Ah ja, und der Vorhang bleibt offen."
Er verließ den Raum und zog den Vorhang bei der Tür provokant nicht zu. Ich hatte also meine Vorhang-Priorität verloren, doch das störte mich nicht. Ich hatte Tee bekommen, Newt lag neben mir und mein Vater war ein Vater, doch ein Monster, wie Newt ihn sah, war er nicht.
"Morgen", sagte ich deswegen an Newt gewandt, der irritiert zur Tür sah und noch etwas verschlafen wirkte.
Ja, süß.
Infolgedessen bekam er einen Kuss auf seine Wange, dann kletterte ich über ihn und holte die zwei Becher. Nachdem ich das getan hatte, setzte ich mich vor Newt aufs Bett und reichte ihm seinen Tee. Also Tee, der aus irgendwelchen Zweigen bestand.
"Sieh, war doch gar nicht so schlimm", spielte ich auf die Situation mit meinem Vater an und bekam einen nicht ganz überzeugten Blick.
"Du musst auch nicht den Tag mit ihm verbringen", flüsterte Newt seine Antwort und schien zu befürchten, mein Vater stehe neben der Tür. Ich zuckte nur mit meinen Schultern und versuchte, wach zu werden. Zusammen tranken wir unseren Tee, dann mussten wir Pflichten erledigen.

Nachdem wir aufgestanden waren, war mein Vater mit Newt wahrscheinlich wieder zu den Autos gegangen und ich suchte Sara. Ich fand sie neben der Waffenkammer, wo auch Liv und Thomas waren, ebenso ein paar Kids.
"Du wolltest mich sehen?", fragte ich und sie nickte, während sie die Waffen auf dem Tisch vor ihr musterte.
"Genau", bestätigte sie, "Wir fahren mit den Kids heute schießen und ich dachte, dass du mitkommen willst. Wird ein kleiner Tagesausflug?"
"Nichts lieber als das", meinte ich, dann sah ich Thomas und Liv an, "Ihr zwei wollt auch schießen?"
"Ich würde es Verbesserung von Fähigkeiten nennen", antwortete Liv und sah mich an. Ich wusste, auf was sie hinauswollte und auch Thomas nickte. Die beiden verstanden sich seit Wickeds Angriff gut miteinander; sie hatten auch das gleiche Ziel: Minho zurückholen.
"Also Verbesserung unserer Fähigkeiten und normales Schießtraining", stellte ich fest und Sara nickte.
"Absolut korrekt und jetzt komm, die Waffen bringen sich nicht von allein ins Auto."
Nach diesen Worten zwinkerte sie mir zu, wenn ihre Augen seit Marcs Tod auch nicht mehr wie vorher funkelten. Jedoch wollte ich nicht darüber nicht nachdenken und so gingen wir zu den Jeeps.
"Uh, kann ich fahren?", fragte Liv, die in letzter Zeit Fahrstunden gehabt hatte. Ich hingegen sah sie ängstlich an und auch Thomas schien nicht mit Liv als Fahrerin in einem Auto sitzen zu wollen.
"Was?", fragte sie deswegen beleidigt, "So schlecht bin ich jetzt auch nicht."
"Wir fahren aber nicht nur geradeaus", erklärte Sara, "also nein, Rosaly wird fahren."
"Akzeptiert, dann fahren wir halt langweilig", stichelte Liv, als wir die Waffen bereits in die Wagen geräumt hatten.
"Was soll das jetzt heißen?", fragte ich und verschränkte meine Arme vor der Brust.
"Das, was es sollte, Rosy", neckte Liv, "Ich sitz' dann aber auf der Beifahrerseite!", rief sie aus und verschwand ins Auto. Ich hingegen fing den Schlüssel auf, den mir Sara zuwarf, und dann konnte unsere Reise losgehen.

Die Fahrzeuge rollten gerade über eine alte Straße und die Fenster im Auto waren unten. Liv hatte ihren Ellenbogen auf der Seite abgestürzt, bis sie bemerkte, dass es viel zu heiß wurde.
"Mir gefällt die Wüste nicht", erklärte sie und von hinten kam Lachen von Thomas.
"Dumm nur, dass die ganze Welt eine Brandwüste ist, nicht?"
Auf diesen Spott drehte sich Liv um und zeigte Thomas ihre Zunge, dann äffte sie seine Worte nach.
"Ha, ha", machte sie, doch darauf zuckte sie mit ihren Schultern, "Ich werd' mich wohl daran gewöhnen müssen. Oder ich such' die ganze Welt nach schattigen Plätzchen ab."
"Dort lauern die meisten Cranks", äußerte ich mich und fuhr dem Jeep vor uns nach. Das Augenrollen von Liv konnte ich beinahe spüren.
"Dann töten wir diese und bauen uns eine Mauer."
"Ein Imperium", spottete ich und nahm Bezug auf Jansons Worte, die er immerzu geäußert hatte.
"Ein Imperium, in dem nur gute Menschen leben können", erklärte Liv.
"Wie willst du diese Menschen erkennen?", fragte Thomas und zerstörte Livs Fantasie. Aus diesem Grund legte sie nur ihren Finger auf ihre Lippen und tat so, als würde Thomas nicht existieren.
Ja, sie ist immer noch so erwachsen, dachte ich, aber ich war froh, dass Liv heute einen guten Tag zu haben schien. Generell, seitdem Aussicht auf eine mögliche Rettung von Minho bestand, war sie umgänglicher, obwohl ich mir sicher war, dass sie erst wieder normal werden würde, wenn sie Minho bei sich haben würde.
Mit gut Glück würde das bald der Fall sein, doch niemand von uns wusste zu diesem Zeitpunkt, welchen Aufwand wir für Minhos Rettung in Kauf nehmen müssten. In diesem Moment fuhren wir nämlich nur zu einem Training und mehr zählte nicht.
 Schriftgröße  Schriftart  Ausrichtung  Zeilenabstand  Zeilenbreite  Kontrast