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Bis zum letzten Atemzug | Newt Ff / Teil 3

Kurzbeschreibung
GeschichteAbenteuer, Liebesgeschichte / P16 / Het
Newt OC (Own Character)
07.09.2022
08.09.2023
36
60.006
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20.01.2023 1.414
 
Noch eine Zeit waren wir durch die angrenzende, zerstörte Stadt gegangen. Viel hatte ich erfahren, also mir zusammenreimen können, und zwar, dass Wicked ihre Hauptmacht auf der Mauer stationiert hatte, und auch, dass es nur den Crank-Tunnel als Zufahrt gab. Nun, man könnte gewiss von mehreren Seiten die Stadt erreichen, doch vom Hafen aus betrachtet und die uns verbleibende Zeit mit einbezogen, sagte mir, dass der Rechte Arm mit unserem gestohlenen Luftschiff kommen müsste.
Der Plan war also einfach, insofern dies überhaupt möglich war, denn während meine Gruppe Minho befreite, wir gleichzeitig die anderen Immunen herausholen würden, würde Lawrence Gruppe für einen Aufstand sorgen. Die aufkommende Unruhe würde der Rechte Arm nutzen, um sich am Plan zu beteiligen, aber als ich mit meinem Vater das letzte Mal gesprochen hatte, waren wir zum Entschluss gekommen, dass nicht viele Mitglieder des Rechten Arms ausrücken müssten. Mein Vater war überzeugt, dass man Wicked auf eine effektivere Weise vernichten könnte, wenn man heimlich in ihr Revier eindringen, die Ratte unerwartet am Schwanz packen würde.
"Du musst das mit diesem Lawrence auf jeden Fall klären, Rosaly", verlangte Sara von mir und sie war auf der anderen Leitung. Ich hatte ihr gerade mitgeteilt, dass wir uns heute auf den ersten Teil des Plans vorbereiteten, der Teresas Entführung vorsah. Nachdem ich das Gespräch mit Sara beendet hätte, würde ich zu den anderen gehen, wo wir noch alles besprechen würden.
"Ja, verstanden", vergewisserte ich der Frau auf der anderen Leitung und saß auf dem Stuhl, der sich auf vor dem Tisch mit dem Funkgerät befand. Wie immer stand neben der Tür einer von Lawrences Männer und ein weiterer stand rechts neben mir an die graue Betonwand gelehnt. Beide waren bewaffnet, wenn jedem auch klar sein sollte, dass ich im Ernstfall gegen zwei erwachsene Männer keine Chance hätte. Gegen einen Feind könnte ich mich noch wehren, denn die wenigsten erwarteten, dass sich ein Mädchen mit meiner Körperstatur wehren könnte.
Jedenfalls, ich ließ meinen Blick durch den unordentlichen Raum gleiten. Es standen mehrere Tische herum, mit aller möglichen Technik. Es gab keine großen Fenster, nur oben unter der Decke einen Streifen ohne Mauer, worin lange keine Glasplatten mehr ihren Platz gefunden hatten. Lawrences Gruppe hatte die Öffnung mit durchsichtigen Planen verschlossen, sodass ich noch feststellen konnte, dass es draußen noch hell war. Es war etwas nach Mittag und mein Magen wollte wieder etwas zu essen haben, doch fürs Erste müsste er akzeptieren, dass er nicht die Nummer Eins war.
"Du musst es nicht nur verstehen, sondern verinnerlichen", kam es wieder vom Fungerät und ich rollte mit meinen Augen. Meine rechte Hand hielt den schwarzen Hörer des Geräts und ich drückte den Knopf, erhob meine Stimme: "Mach' ich, aber sagst du meinem Vater, dass du mich gesprochen hast?"
Ich wartete eine Zeit auf die Antwort, die folglich hereinkam: "Ja, ich werde es ihm ausrichten. Weißt du, nach dieser Aktion wirst du einiges wiedergutmachen müssen. Es war ein Schock zu wissen, dass ihr alle einfach abgehauen seid."
"Ich hab' dir doch schon erzählt, dass wir nur Liv, Thomas und Newt gefolgt sind. Sie wären ohne uns gestorben!"
"Ja, ja", begann sie und die Leitung hatte wie immer ein leichtes Rauschen im Hintergrund, "aber ich muss wieder an die Arbeit. Wir sprechen uns heute am Abend noch, wenn alles mit der Verräterin geklappt hat, okay? Und vergiss nicht das Wichtigste am Plan, Rosaly."
"Ja und ja. Ich werde Lawrence danach fragen."
"Gut, Wicked muss zerstört werden. Sie hat uns Marc genommen und mein Herz schmerzt immer noch", sagte sie und bei der Erinnerung an Marc zog sich auch mein Herz zusammen. Er war mein Ansporn, warum ich Ava Paige tot sehen wollte. Sie hatte mir so viel genommen, was mir wichtig gewesen war, Menschen, die einen Platz in meinem Herzen gehabt hatten.
"Verstanden, wir sprechen uns um acht Uhr wieder."
"Bis dann, Sara over."
"Rosaly over", mit diesen Worten beendete ich das Gespräch, der Hörer landete am Tisch. Infolgedessen fuhr ich mir durch mein Gesicht und Haare. Diese hatte ich wieder geöffnet und die letzten Tage hatten ihnen nichts Gutes getan. Sie waren trocken, sehnten sich nach Feuchtigkeit, aber die Eimer Wasser von Lawrence waren mir nur sauber genug, um mir mit ihnen meinen Körper zu waschen. Zum Trinken musste man das Wasser abkochen und ich wollte gar nicht wissen, woher es kam. Nicht, dass es extrem dreckig wäre, doch ich traute keinem Wasser, welches aus der Nähe von einer Stadt von Wicked kam.
Ich traue nichts, was nur in der Nähe von Paige gewesen ist.
Mit diesem Gedanken saß ich auf dem Stuhl, bis mich eine Person abholte, die nur Gally sein konnte. Die anderen wussten nicht, wo sich der Raum mit den Funkgeräten befand, und ich glaubte sogar, dass nur wenige von Lawrences Männer es wussten; zu groß war die Gefahr, jemand könnte sich mit Wicked oder anderen Gruppen in Verbindung setzen.
"Kommst du?", fragte Gally, als er neben der Tür stand. Ich sah nach links, dann stand ich auf. Ich schob den Stuhl zurück, dessen Beine über den Betonboden kratzten, folgend ging ich zum Blondhaarigen, der bei der Tür auf mich wartete, neben ihm ein breiter Mann mit dunklen Haaren sowie Vollbart.
Mein Weg führte mich zu Gally, der alles mit einem Nicken kommentierte. Nach unserem kleinen Ausflug, auf welchem er sich ein paar Mal mit Liv gezankt hatte, hatte er schlechte Laune bekommen, doch es schien, als würde sich nicht einmal nach der Lichtung etwas ändern können. Wenn sich Liv und Gally immer noch hassten, war alles gut, wenn ich auch glaubte, dass Hass übertrieben war.
"Was hast du besprochen?"
"Sage ich bei der Besprechung am Abend."
"Okay", war Gallys schlichte Antwort, darauf erreichten wir den Raum, in welchem wir uns alle versammelt hatten. Zuerst nahm ich Mittagessen zu mir, das aus einem komischen Eintopf bestand, den Lawrence Gruppe ausgeteilt hatte, zumindest die Zutaten in Dosen dafür, auch war er kalt. Jedoch, es störte mich nicht, denn ich hatte schon schlimmer gegessen, wenn ich in solchen Momenten das Essen auf der Lichtung, das Pfanne zubereitet hatte, extrem vermisste.
Ich hörte jedoch zu denken auf, setzte mich neben Newt auf den Boden und zusammen verbrachten wir unsere Zeit als Gruppe. Langsam begannen wir, über den Plan zu reden, wenn auch nur oberflächig. Uns allen war klar, dass wir Teresa bräuchten und Thomas hatte einen Plan, sie zu bekommen.
"Ich werde mit Gally wieder in die Stadt gehen", beschloss er und ich sah zu ihm. Er stand neben Jorge, vor ihnen der Tisch mit Karten. Auch Brenda war anwesend und Liv saß neben Emilia und Pfanne auf der Liege. Die Schwarzhaarige schien zufriedener als noch in der Früh zu sein, da sie heute am Ausflug von Gally und mir teilgenommen hatte.
"Was ist, wenn sich Teresa wehrt?", fragte Emilia und Gally war noch anwesend, wenn wir uns auch erst am Abend komplett absprechen würden, also tiefer. Wir wollten am Ende des Tages einen ersten Plan haben, um Minho zu befreien.
"Man zieht ihr eine über den Schädel", kam es trocken von Gally, der zu Thomas herantrat, während Liv amüsiert Luft aus ihrer Nase ausstieß. Emilia verzog ihr Gesicht zu einer Grimasse, während Pfanne meinte: "Wie wollt ihr ein bewusstloses Mädchen aus einer belebten Stadt heraustragen?", gleichzeitig sah er zu seinem Essen, schien nicht zufrieden damit zu sein.
"Sie wird zu einem Ort gelockt, wo man schnell wieder in die Kanalisation kommt...", murmelte Jorge eine Antwort und war über eine Karte gebeugt, "Ihr müsst den Tower von Wicked überwachen, sie muss da irgendwann nach draußen. Leben wird sie wahrscheinlich nicht darin. Passt sie auf dem Weg nach Hause ab."
Es klang logisch und während sie folglich nach guten Orten suchten, fragte ich mich, wie ich reagieren würde, sehe ich die Verräterin Teresa wieder. Innerlich wollte ich ihr den Kopf umdrehen, aber ich müsste mich unter Kontrolle haben. Auch glaubte ich, dass der Tod eine zu milde Strafe für Teresa wäre, warum ich schlussendlich das Essen herunterwürgte. Newt neben mir lehnte an der Wand, hatte seine Augen geschlossen und schien etwas Schlaf nachzuholen, um für unser Vorhaben bei Kräften zu sein.
Ich ließ ihn vor sich hindösen und genoss die letzten Stunden, bevor es ernst werden würde.
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