Bis zum letzten Atemzug | Newt Ff / Teil 3
von Lithil-RaVen
Kurzbeschreibung
Vor uns die Entscheidung auf ein sicheres Leben und doch können wir nicht abschließen. Wicked hat uns unsere Freunde genommen, Wicked nimmt sich immer alles. Das Böse breitet sich eben aus. Können wir das zulassen? Können wir einfach gehen und ihr die Welt geben, in der sie unschuldige Kinder opfert? Nein! Wir müssen kämpfen, ihre Tyrannei stoppen und auch, wenn es bis zum letzten Atemzug sein sollte. . .Wicked ist nicht gut, ganz und gar nicht gut, sie ist böse. Der Widerstand muss siegen. Für die Freiheit!
GeschichteAbenteuer, Liebesgeschichte / P16 / Het
Newt
OC (Own Character)
07.09.2022
29.05.2023
29
44.724
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12.01.2023
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Niemandem hätte man sagen müssen, dass es keine gute Idee war, Liv und Gally zusammen auf einen Spaziergang zu schicken. Nun, ich musste jedoch auch mit, obwohl, ich musste nicht mit, denn es war meine Idee gewesen, eher Bedingung. Würde der Rechte Arm auftauchen, würde mein Vater wissen wollen, wie die Gegend aussah.
"Also du willst frische Luft schnappen, oder wie?", fragte mich Liv, nachdem wir losgegangen waren. Wir befanden uns immer noch in Lawrences Gebäude, doch ich hatte noch etwas essen müssen. Auch hatte uns Gally, also am meisten mir, Tücher fürs Gesicht gebracht. Wicked hatte natürlich überall ihre Kameras und vielleicht wusste sie bereits, dass wir hier waren. Trotzdem, wir dürften nicht riskieren, dass sie uns auf Schritt und Tritt verfolgen könnte.
"Frische Luft schnappen, genau", kam es sarkastisch von Gally und wir gingen gerade die Rampe nach unten, die wir das letzte Mal gesehen hatten, als wir gestern angekommen waren.
Es war ein seltsamer Gedanke, dass wir gerade erst einen ganzen Tag hier waren und zwei vom Rechten Arm entfernt. Vor drei Tagen hatten wir noch die Rettungsmission für Minho abgehalten, heute war diese nur mehr eine Erinnerung. Jetzt waren wir hier, am Kern von Wicked und vielleicht würde alles bald ein Ende finden. Jedenfalls, für mich würde es so oder so ein Ende finden. Würde ich nicht schaffen, Ava Paige umzubringen, starb ich selbst. Die einzigen Auswege waren also der Tod, oder es zu überleben, Wicked in ihr Verdammnis zu stürzen. Diese Organisation hatte nur den Tod und alles andere verdient, was Schmerzen verursachte.
"Weißt du, du kotzt mich an, Gally."
"Dann verstehe ich nicht, warum du mitkommst."
"Aus Zwecken der Unterhaltung", begann Liv schulterzuckend, "auch würde ich gerne wissen, was hier vor sich geht. Als Rosaly gestern beschlossen hat, sie muss Anführerin des Rechten Arms spielen, habe ich mich ausgegrenzt im Raum gefühlt, in welchen uns Lawrence, dein komischer Chef, eingesperrt hat. Ich spreche jedoch nicht nur für, wenn ich behaupte, dass Lawrence an seiner Gastfreundschaft arbeiten muss", erklärte die Schwarzhaarige ihre Ansicht und ihre schwarze Kappe hüllte ihr halbes Gesicht in Schatten. Sie ging neben Gally her, der nur eine Spur größer als sie war, wenn dafür doppelt so breit.
"Ich werd's ihm ausrichten, danke für deine Ehrlichkeit", feixte der Blondhaarige und immer noch war es sonderbar, dass er am Leben war.
Er ist uns gefolgt, als wir von der Lichtung geflohen sind, ging es mir durch den Kopf, und er ist gestochen worden.
Sind nach der geplanten Opfergabe von Thomas und Teresa mehr Griewer auf die Lichtung gekommen?
Wahrscheinlich.
"Wisst ihr, ich hab' nie verstanden, warum ihr euch nicht leiden könnt", gab ich knapp von mir, weil ich auch etwas sagen wollte. Zwar konnte ich mir die Antworten, die ich nun bekommen würde, bereits denken, und so kam es auch.
Ich sah zuerst zu Liv, die ihr Gesicht verzog und Gally sah mich so an, als wäre ich dumm. Der sozusagen Hass zwischen den beiden war doch dermaßen offensichtlich, dass eine Rosaly es nicht wagen würde, sie darauf anzusprechen, oder?
Nein.
"Gally ist Gally."
"Und Liv ist Liv", sprach Gally Liv nach, die ihm einen fiesen Blick zuwarf. Mein Blick ging zwischen den beiden hin und, dann meinte ich knapp: "Ihr seid beide besondere Charaktere."
"Aha, und was bist du dann?", fragte mich die Schwarzhaarige und wir erreichten den Ort, wo wir mit den Autos hereingekommen waren.
"Die unschuldige Rosaly, die immerzu gut gelaunt war auf der Lichtung, ist jedenfalls nicht mehr deine Hauptperson", setzte sie fort, ich verzog mein Gesicht, doch es entsprach der Wahrheit.
Gally jedoch öffnete ohne Worte ein Tor und wir kamen ins Freie. Wir schienen vorm Gebäude zu sein, wenn die umliegenden immer noch zu Lawrence gehörten, was die vielen Bewaffneten verrieten. Gally schien meinen Blick zu bemerken, denn er erklärte: "Die Straße nach unten gibt es ein weiteres Tor, wo wir dann in die wirkliche Stadt kommen.", ich nickte, dann wandte ich mich Liv zu, die mich immer noch ansah. Aus diesem Grund gab ich ihr eine Antwort: "Eurer Meinung nach bin ich auf einem guten Weg verrückt zu werden. Einigen wir uns also darauf, dass wir alle drei nicht normal sind?"
Nach diesen Worten wog Liv ihren Kopf hin und her, bis sie schlussendlich mit ihren Schultern zuckte. Sie trug nur ihr Tanktop und es schien ihr egal zu sein, wenn sie einen Sonnenbrand bekommen sollte. So oder so war Liv in den letzten Monaten braun geworden, denn die Brandwüste war eine andere Hitze als im Labyrinth.
"Meinetwegen", erwiderte sie und ich nickte.
Zu dritt setzten wir unseren Weg durch die kahle Stadt fort. Wie Gally vorausgesagt hatte, kamen wir zu einem weiteren Tor, welches zwischen zwei Häusern war. Es wurde auf die Seite geschoben, doch zuvor setzte Gally seine Gasmaske auf. Liv und ich hatten Skimasken
bekommen, die ich anzog, dazu hatte ich ebenfalls eine Kappe. Sie war braun und passte zu meiner Jacke. Obwohl es heiß war, würde ich mich nicht der Sonne aussetzen. Ebenfalls hatte ich mich von klein auf an die Brandwüste gewöhnt.
"Also, was ist der Plan?", fragte Liv, als wir auf eine belebte Straße kamen. Viele der anderen Menschen waren ebenfalls vermummt, warum wir nicht auffielen. In einigen Seitengassen hockten Menschen, um sich vor der Hitze zu schützen, andere gingen ihren Tätigkeiten nach, die daraus bestanden, von irgendwoher Essen und Wasser aufzutreiben. Es war eben ein Kampf ums Überleben.
"Einen Überblick von allem bekommen. Als wir angekommen sind, gab es wenig Zeit", erklärte ich und rechts von uns sah man einige Wolkenkratzer der Stadt über die kaputten Häuser reichen. Ihre Fassade funkelte in der Sonne und ich erinnerte mich, als ich in meiner frühen Jugend das erste Mal die zerstörten Städte gesehen hatte. Die Mitglieder des Rechten Arms hatten mir erklärt, dass die großen Gebäude früher Glasfassaden gehabt hatten, die sich in der Sonne reflektiert hatten. Etwas, was für mich wie ein Märchen geklungen hatte, doch nun sah ich es mit eigenen Augen.
Es war ein weiterer Beweis, dass Wicked die Welt mit ihrer Tyrannei spaltete. Zum einen ermöglichte sie vielen Menschen ein halbwegs normales Leben, doch gleichzeitig kämpften alle anderen ums Überleben. All das begründete sie mit einem Heilmittel, doch jeder sollte sich bewusst sein, dass es nie alle bekommen würden, würde Ava Paige es entdecken. Zuerst würde es ihr innerer Kreis bekommen, dann würden sie zusammen an Plänen arbeiten, um die Menschheit weiterhin zu unterdrücken.
Das Problem war, dass Wicked gegenwärtig eine Unmenge an Macht innehielt. Was die Menschen jedoch am meisten hassten, war, wenn man ihnen diese nahm. Würden alle ein Heilmittel bekommen, würde die Welt noch korrupter werden. Andere würden versuchen, Wicked die Macht streitig zu machen. Im Untergrund gab es genug Parteien dafür.
Aus diesem Grund versteckte Wicked sich hinter ihren Mauern.
"Was bringt dir ein Überblick?", fragte mich Liv, doch ich nahm es ihr nicht übel, denn sie war noch nie mit Taktiken vertraut gewesen, wie man am besten wo einbrach.
"Zu einem wäre es gut, wenn man in Erfahrung bringt, wie sehr die Mauern bemannt sind, wie lange und so weiter. Bei Wicked ist es aber leicht zu beantworten, denn sie wird eine durchgehende Besetzung haben."
"Stimmt", bestätigte Gally und seine Stimme erklang aufgrund der Maske gedämpft, "Lawrence versucht schon die ganze Zeit, eine Schwachstelle zu finden. Das Problem ist, dass sie nicht nur gut bemannt sind, viele Kameras haben, sondern auch dazu noch Luftabwehr und Gewehre, die ihr bei eurer Ankunft kennengelernt habt."
Liv nickte und auch ich erinnerte mich an unser Begrüßungsgeschenk.
"Also gehen wir einem unmöglichen Plan nach?", fragte Liv, aber ich schüttelte meinen Kopf, meinte: "Nichts ist unmöglich. Ich bin schon mit dem Rechten Arm in bewachte Stützpunkte eingebrochen. Wichtig war dabei immer, dass es einen unterirdischen Zugang gab und oft hatten wir eine Person, die von drinnen fungiert hat."
"Teresa."
Ich nickte und Liv verzog ihr Gesicht, sagte: "Von Anfang an habe ich sie nicht leiden können. Sie war immer so geheimnisvoll."
"Da schließe ich mich dir an", kam es von Gally und es war überraschend, dass sie einer Meinung waren, obwohl, bezüglich Teresa gab es nur eine akzeptierte Meinung.
"Jedenfalls, mir gefällt es auch nicht", setzte ich fort, "aber sie wird der Schlüssel dieser Aktion sein. Sie hat uns verraten und wir werden sie dazu zwingen, Wicked zu verraten. Sollte etwas schiefgehen, wird sie zwar nie mehr die Möglichkeit haben, zum Rechten Arm zurückzukehren, aber wahrscheinlich wird sie damit ihr Leben behalten dürfen, wenn alles erreicht ist. Sie hat den Tod verdient, doch es wird sie mehr treffen, wenn das, wofür sie uns alle verraten, so viele gestorben sind, Minho weg ist, Vergangenheit ist. Wicked wird von Grund auf zerstört, dann gibt es nichts mehr, womit sich ihre Anhängsel zufriedenstellen werden."
Während meiner kleinen Ansprache war mein Blick Richtung Stadt gerichtet gewesen und meine zwei Begleiter sagten nichts auf meine Worte. Die Sache mit Teresa war nämlich eine unausgesprochene Wahrheit. Eine Wahrheit, die alle verstanden hatte, nun, Thomas vielleicht noch nicht.
Er war der Einzige von uns, der Teresa lange kannte, denn zusammen hatten sie für Wicked gearbeitet. Thomas war die Person, die entscheiden würde, ob Teresa überlebte oder starb. Würde er ihr vergeben, müsste auch er den Rechten Arm verlassen, wenn er sie nicht zurücklassen wollen würde.
Ich glaubte jedoch, dass er tief in seinem Inneren wusste, dass Teresas Verrat zu groß gewesen war. Viele Unschuldige hatten ihr Leben gelassen und noch mehr waren von Wicked gefangen worden. Alles Kinder, die der Rechte Arm gerettet hatte. Nett waren wir auch zu Teresa gewesen, doch sie hatte das Unheil über uns einbrechen lassen. Sie war eine Verräterin, würde sie auch immer bleiben.
"Aber gut, ich will zuerst meine Waffe wiederhaben."
"Welche Waffe?", fragte Gally und ich traf seinen Blick. Eine Gasmaske sah mich an und ich erhob meine Stimme: "Erstens, ich will meine Pistole haben, die Lawrence hat, wenn die Mission startet, und zweitens, ich habe außerhalb der Stadt meine andere Waffe versteckt. Ich will sie holen. Gleichzeitig will ich mir die Zufahrten zur Stadt ansehen. Wir sind beim Herweg durch einen Crank-Tunnel gefahren, doch den kann ich dem Rechten Arm nicht antun. Vielleicht kommen wir mit dem gekaperten Luftschiff, das wir von Wicked haben."
"Okay, das mit der Waffe besprich mit Lawrence", erwiderte Gally ruhig, aber Liv hatte eine weitere Frage: "Wenn wir in der Stadt sind. Wie soll der Rechte Arm uns unterstützen?"
"Eine gute Frage, aber leicht zu beantworten", meinte ich, "Lawrence wird mit seinen Leuten einen Aufstand anzetteln, während ich versuchen werde, das Sicherheitssystem zu zerstören. Ihr rettet Minho, der Rechte Arm kümmert sich um den Rest. Es sind viel mehr Kinder in ihren Fängen.", ich nickte, denn das war der grobe Plan. Mehr würde ich heute noch mit meinem Vater besprechen.
"Gut, dann gehen wir los", erwiderte Liv, wenn man ihr auch ansah, dass sie wenig überzeugt war. Sie war gewillt, Minho zu retten, doch hatte an noch keiner solch großen Mission teilgenommen. Selbst für mich wäre es die größte, aber ich wusste bereits eines, und zwar, dass ich alles geben würde, dass Ava Paige nicht mehr dieselbe Luft wie ich atmen würde.
"Also du willst frische Luft schnappen, oder wie?", fragte mich Liv, nachdem wir losgegangen waren. Wir befanden uns immer noch in Lawrences Gebäude, doch ich hatte noch etwas essen müssen. Auch hatte uns Gally, also am meisten mir, Tücher fürs Gesicht gebracht. Wicked hatte natürlich überall ihre Kameras und vielleicht wusste sie bereits, dass wir hier waren. Trotzdem, wir dürften nicht riskieren, dass sie uns auf Schritt und Tritt verfolgen könnte.
"Frische Luft schnappen, genau", kam es sarkastisch von Gally und wir gingen gerade die Rampe nach unten, die wir das letzte Mal gesehen hatten, als wir gestern angekommen waren.
Es war ein seltsamer Gedanke, dass wir gerade erst einen ganzen Tag hier waren und zwei vom Rechten Arm entfernt. Vor drei Tagen hatten wir noch die Rettungsmission für Minho abgehalten, heute war diese nur mehr eine Erinnerung. Jetzt waren wir hier, am Kern von Wicked und vielleicht würde alles bald ein Ende finden. Jedenfalls, für mich würde es so oder so ein Ende finden. Würde ich nicht schaffen, Ava Paige umzubringen, starb ich selbst. Die einzigen Auswege waren also der Tod, oder es zu überleben, Wicked in ihr Verdammnis zu stürzen. Diese Organisation hatte nur den Tod und alles andere verdient, was Schmerzen verursachte.
"Weißt du, du kotzt mich an, Gally."
"Dann verstehe ich nicht, warum du mitkommst."
"Aus Zwecken der Unterhaltung", begann Liv schulterzuckend, "auch würde ich gerne wissen, was hier vor sich geht. Als Rosaly gestern beschlossen hat, sie muss Anführerin des Rechten Arms spielen, habe ich mich ausgegrenzt im Raum gefühlt, in welchen uns Lawrence, dein komischer Chef, eingesperrt hat. Ich spreche jedoch nicht nur für, wenn ich behaupte, dass Lawrence an seiner Gastfreundschaft arbeiten muss", erklärte die Schwarzhaarige ihre Ansicht und ihre schwarze Kappe hüllte ihr halbes Gesicht in Schatten. Sie ging neben Gally her, der nur eine Spur größer als sie war, wenn dafür doppelt so breit.
"Ich werd's ihm ausrichten, danke für deine Ehrlichkeit", feixte der Blondhaarige und immer noch war es sonderbar, dass er am Leben war.
Er ist uns gefolgt, als wir von der Lichtung geflohen sind, ging es mir durch den Kopf, und er ist gestochen worden.
Sind nach der geplanten Opfergabe von Thomas und Teresa mehr Griewer auf die Lichtung gekommen?
Wahrscheinlich.
"Wisst ihr, ich hab' nie verstanden, warum ihr euch nicht leiden könnt", gab ich knapp von mir, weil ich auch etwas sagen wollte. Zwar konnte ich mir die Antworten, die ich nun bekommen würde, bereits denken, und so kam es auch.
Ich sah zuerst zu Liv, die ihr Gesicht verzog und Gally sah mich so an, als wäre ich dumm. Der sozusagen Hass zwischen den beiden war doch dermaßen offensichtlich, dass eine Rosaly es nicht wagen würde, sie darauf anzusprechen, oder?
Nein.
"Gally ist Gally."
"Und Liv ist Liv", sprach Gally Liv nach, die ihm einen fiesen Blick zuwarf. Mein Blick ging zwischen den beiden hin und, dann meinte ich knapp: "Ihr seid beide besondere Charaktere."
"Aha, und was bist du dann?", fragte mich die Schwarzhaarige und wir erreichten den Ort, wo wir mit den Autos hereingekommen waren.
"Die unschuldige Rosaly, die immerzu gut gelaunt war auf der Lichtung, ist jedenfalls nicht mehr deine Hauptperson", setzte sie fort, ich verzog mein Gesicht, doch es entsprach der Wahrheit.
Gally jedoch öffnete ohne Worte ein Tor und wir kamen ins Freie. Wir schienen vorm Gebäude zu sein, wenn die umliegenden immer noch zu Lawrence gehörten, was die vielen Bewaffneten verrieten. Gally schien meinen Blick zu bemerken, denn er erklärte: "Die Straße nach unten gibt es ein weiteres Tor, wo wir dann in die wirkliche Stadt kommen.", ich nickte, dann wandte ich mich Liv zu, die mich immer noch ansah. Aus diesem Grund gab ich ihr eine Antwort: "Eurer Meinung nach bin ich auf einem guten Weg verrückt zu werden. Einigen wir uns also darauf, dass wir alle drei nicht normal sind?"
Nach diesen Worten wog Liv ihren Kopf hin und her, bis sie schlussendlich mit ihren Schultern zuckte. Sie trug nur ihr Tanktop und es schien ihr egal zu sein, wenn sie einen Sonnenbrand bekommen sollte. So oder so war Liv in den letzten Monaten braun geworden, denn die Brandwüste war eine andere Hitze als im Labyrinth.
"Meinetwegen", erwiderte sie und ich nickte.
Zu dritt setzten wir unseren Weg durch die kahle Stadt fort. Wie Gally vorausgesagt hatte, kamen wir zu einem weiteren Tor, welches zwischen zwei Häusern war. Es wurde auf die Seite geschoben, doch zuvor setzte Gally seine Gasmaske auf. Liv und ich hatten Skimasken
bekommen, die ich anzog, dazu hatte ich ebenfalls eine Kappe. Sie war braun und passte zu meiner Jacke. Obwohl es heiß war, würde ich mich nicht der Sonne aussetzen. Ebenfalls hatte ich mich von klein auf an die Brandwüste gewöhnt.
"Also, was ist der Plan?", fragte Liv, als wir auf eine belebte Straße kamen. Viele der anderen Menschen waren ebenfalls vermummt, warum wir nicht auffielen. In einigen Seitengassen hockten Menschen, um sich vor der Hitze zu schützen, andere gingen ihren Tätigkeiten nach, die daraus bestanden, von irgendwoher Essen und Wasser aufzutreiben. Es war eben ein Kampf ums Überleben.
"Einen Überblick von allem bekommen. Als wir angekommen sind, gab es wenig Zeit", erklärte ich und rechts von uns sah man einige Wolkenkratzer der Stadt über die kaputten Häuser reichen. Ihre Fassade funkelte in der Sonne und ich erinnerte mich, als ich in meiner frühen Jugend das erste Mal die zerstörten Städte gesehen hatte. Die Mitglieder des Rechten Arms hatten mir erklärt, dass die großen Gebäude früher Glasfassaden gehabt hatten, die sich in der Sonne reflektiert hatten. Etwas, was für mich wie ein Märchen geklungen hatte, doch nun sah ich es mit eigenen Augen.
Es war ein weiterer Beweis, dass Wicked die Welt mit ihrer Tyrannei spaltete. Zum einen ermöglichte sie vielen Menschen ein halbwegs normales Leben, doch gleichzeitig kämpften alle anderen ums Überleben. All das begründete sie mit einem Heilmittel, doch jeder sollte sich bewusst sein, dass es nie alle bekommen würden, würde Ava Paige es entdecken. Zuerst würde es ihr innerer Kreis bekommen, dann würden sie zusammen an Plänen arbeiten, um die Menschheit weiterhin zu unterdrücken.
Das Problem war, dass Wicked gegenwärtig eine Unmenge an Macht innehielt. Was die Menschen jedoch am meisten hassten, war, wenn man ihnen diese nahm. Würden alle ein Heilmittel bekommen, würde die Welt noch korrupter werden. Andere würden versuchen, Wicked die Macht streitig zu machen. Im Untergrund gab es genug Parteien dafür.
Aus diesem Grund versteckte Wicked sich hinter ihren Mauern.
"Was bringt dir ein Überblick?", fragte mich Liv, doch ich nahm es ihr nicht übel, denn sie war noch nie mit Taktiken vertraut gewesen, wie man am besten wo einbrach.
"Zu einem wäre es gut, wenn man in Erfahrung bringt, wie sehr die Mauern bemannt sind, wie lange und so weiter. Bei Wicked ist es aber leicht zu beantworten, denn sie wird eine durchgehende Besetzung haben."
"Stimmt", bestätigte Gally und seine Stimme erklang aufgrund der Maske gedämpft, "Lawrence versucht schon die ganze Zeit, eine Schwachstelle zu finden. Das Problem ist, dass sie nicht nur gut bemannt sind, viele Kameras haben, sondern auch dazu noch Luftabwehr und Gewehre, die ihr bei eurer Ankunft kennengelernt habt."
Liv nickte und auch ich erinnerte mich an unser Begrüßungsgeschenk.
"Also gehen wir einem unmöglichen Plan nach?", fragte Liv, aber ich schüttelte meinen Kopf, meinte: "Nichts ist unmöglich. Ich bin schon mit dem Rechten Arm in bewachte Stützpunkte eingebrochen. Wichtig war dabei immer, dass es einen unterirdischen Zugang gab und oft hatten wir eine Person, die von drinnen fungiert hat."
"Teresa."
Ich nickte und Liv verzog ihr Gesicht, sagte: "Von Anfang an habe ich sie nicht leiden können. Sie war immer so geheimnisvoll."
"Da schließe ich mich dir an", kam es von Gally und es war überraschend, dass sie einer Meinung waren, obwohl, bezüglich Teresa gab es nur eine akzeptierte Meinung.
"Jedenfalls, mir gefällt es auch nicht", setzte ich fort, "aber sie wird der Schlüssel dieser Aktion sein. Sie hat uns verraten und wir werden sie dazu zwingen, Wicked zu verraten. Sollte etwas schiefgehen, wird sie zwar nie mehr die Möglichkeit haben, zum Rechten Arm zurückzukehren, aber wahrscheinlich wird sie damit ihr Leben behalten dürfen, wenn alles erreicht ist. Sie hat den Tod verdient, doch es wird sie mehr treffen, wenn das, wofür sie uns alle verraten, so viele gestorben sind, Minho weg ist, Vergangenheit ist. Wicked wird von Grund auf zerstört, dann gibt es nichts mehr, womit sich ihre Anhängsel zufriedenstellen werden."
Während meiner kleinen Ansprache war mein Blick Richtung Stadt gerichtet gewesen und meine zwei Begleiter sagten nichts auf meine Worte. Die Sache mit Teresa war nämlich eine unausgesprochene Wahrheit. Eine Wahrheit, die alle verstanden hatte, nun, Thomas vielleicht noch nicht.
Er war der Einzige von uns, der Teresa lange kannte, denn zusammen hatten sie für Wicked gearbeitet. Thomas war die Person, die entscheiden würde, ob Teresa überlebte oder starb. Würde er ihr vergeben, müsste auch er den Rechten Arm verlassen, wenn er sie nicht zurücklassen wollen würde.
Ich glaubte jedoch, dass er tief in seinem Inneren wusste, dass Teresas Verrat zu groß gewesen war. Viele Unschuldige hatten ihr Leben gelassen und noch mehr waren von Wicked gefangen worden. Alles Kinder, die der Rechte Arm gerettet hatte. Nett waren wir auch zu Teresa gewesen, doch sie hatte das Unheil über uns einbrechen lassen. Sie war eine Verräterin, würde sie auch immer bleiben.
"Aber gut, ich will zuerst meine Waffe wiederhaben."
"Welche Waffe?", fragte Gally und ich traf seinen Blick. Eine Gasmaske sah mich an und ich erhob meine Stimme: "Erstens, ich will meine Pistole haben, die Lawrence hat, wenn die Mission startet, und zweitens, ich habe außerhalb der Stadt meine andere Waffe versteckt. Ich will sie holen. Gleichzeitig will ich mir die Zufahrten zur Stadt ansehen. Wir sind beim Herweg durch einen Crank-Tunnel gefahren, doch den kann ich dem Rechten Arm nicht antun. Vielleicht kommen wir mit dem gekaperten Luftschiff, das wir von Wicked haben."
"Okay, das mit der Waffe besprich mit Lawrence", erwiderte Gally ruhig, aber Liv hatte eine weitere Frage: "Wenn wir in der Stadt sind. Wie soll der Rechte Arm uns unterstützen?"
"Eine gute Frage, aber leicht zu beantworten", meinte ich, "Lawrence wird mit seinen Leuten einen Aufstand anzetteln, während ich versuchen werde, das Sicherheitssystem zu zerstören. Ihr rettet Minho, der Rechte Arm kümmert sich um den Rest. Es sind viel mehr Kinder in ihren Fängen.", ich nickte, denn das war der grobe Plan. Mehr würde ich heute noch mit meinem Vater besprechen.
"Gut, dann gehen wir los", erwiderte Liv, wenn man ihr auch ansah, dass sie wenig überzeugt war. Sie war gewillt, Minho zu retten, doch hatte an noch keiner solch großen Mission teilgenommen. Selbst für mich wäre es die größte, aber ich wusste bereits eines, und zwar, dass ich alles geben würde, dass Ava Paige nicht mehr dieselbe Luft wie ich atmen würde.
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