Nie wieder Alkohol
von Fulletusse
Kurzbeschreibung
Ein Festivalbesuch und seine Folgen
GeschichteAllgemein / P16 / Het
OC (Own Character)
Samu Haber
24.08.2022
23.03.2023
135
92.571
7
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24.08.2022
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"Yeah, endlich Urlaub" sind ihre Gedanken, als die Bürotür mit einem Klicken hinter ihr zufällt und sie eilig die Treppen herunter läuft, um endlich dieses verhasste Gebäude zu verlassen. Die Arbeit in der Kanzlei macht ihr schon Spaß, auch ihre beiden direkten Chefs sind echt nett und sie arbeitet gerne für diese. Klar ist auch ein Vorteil, dass die Kanzlei nicht gerade klein ist und somit auch für die Angestellten die Bezahlung über dem liegt, was sonst in kleineren Kanzleien gezahlt wird. Nur sind da noch die anderen Chefs sowie deren Angestellten und somit jede Menge Gründe, warum sie es dann doch nicht so toll findet. Wenn die alle nicht wären, dann könnte es echt die Traumstelle sein. Könnte, wie gesagt, ist es aber leider nicht. Bedauernswerterweise ist sie nunmal nicht die angepasste Büroschickse wie alle anderen. Trägt eben nicht die angesagten Marken, in der hippen Form und vor allem hat sie keine zehn Zentner Kriegsbemalung im Gesicht oder stinkt schon fünf Meter gegen den Wind nach aufdringlichem Parfüm. Mag sie es auch überhaupt nicht, wie teilweise der Ton untereinander ist oder in welcher Art und Weise um einander bzw. um die Chefs herum scharwenzelt wird. Nein, Henriette ist eher der Nerd in der Kanzlei, distanziert, macht ihre Arbeit und das nach Möglichkeit sehr gewissenhaft. Ist höflich und meistens auch freundlich, aber mehr auch nicht. Sicher macht sie auch harmlose Späßchen mit, ist sie ja schließlich ein humorvolles Wesen. Hält auch hin und wieder Smalltalk, aber ihr Privatleben ist und bleibt privat und sie erzählt eben in diesen Räumen nichts davon. Das wiederum verstehen die lieben Kolleginnen nicht und so wird sie von ihnen auch behandelt. Normalerweise ist es ihr egal, geht ja dort nur hin, um sich ihren Lebensunterhalt zu verdienen, doch heute waren zwei ihrer besonders ‘netten’ Kolleginnen wieder mal auf sie eingeschossen. Haben Henri getrietzt und wollten unbedingt erfahren, wo es denn so spannendes in den Urlaub hin geht und mit wem. Das sie sich dabei über die schweigsame Kollegin lustig gemacht haben und ihren offensichtlichen Spott nicht aus der Stimme halten konnten, macht die Sache eindeutig nicht besser. Doch sie hat wie immer ihre Klappe gehalten und geschwiegen. Geht die doch so mal gar nix an und auf blöde Sprüche dazu hat sie sowieso gar keine Lust. Irgendwann wäre ihr dann doch beinahe der Kragen geplatzt und sie hätte in ihrer unvergleichlichen und sehr charmanten Art zum Besten gegeben, dass die Reise ins Kloster oder vielleicht doch nach Holland ins Bordell geht. Letzteres allein schon aus dem Grund, damit sie ihre Haushaltskasse aufbessert und sich auch mal so schicke Teilchen von Klamotte leisten kann und sie genauso eine billige Bitch wird, wie die Damen ihr gegenüber. Zum Glück konnte Henris Verstand sie davor aber noch bremsen und ließ sie ihre Klappe halten. Gut, die dummen Hühner hätten die Ironie aus den Worten eh nicht verstanden und ihr wahrscheinlich auch tatsächlich geglaubt, so dass sie dann erst recht das Bürothema Nummer Eins geworden wäre. Henriette oder kurz Henri ist deshalb mehr als froh, diese dummen Trullas und alle anderen für die nächsten 9 Tage nicht sehen zu müssen. 'Jetzt schnell nach Hause und aus den ätzenden Büroklamotten raus. Noch schnell duschen, bequem anziehen und den fertig gepackten Koffer schnappen, um pünktlich auf dem Bahnhof zu sein. Der Zug und anschließend der Flieger warten schließlich nicht' denkt sie sich.