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Unerwartete Gefühle und kaputte Seelen

Kurzbeschreibung
GeschichteDrama, Erotik / P18 / Het
Eliot Spencer OC (Own Character)
24.08.2022
19.03.2023
31
81.197
1
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18.03.2023 2.431
 
Der Job in Nebraska war deutlich anders verlaufen als geplant und er musste viel einstecken, um den Job doch noch erfolgreich zu Ende zu bringen. Sein Kontrahent im Boxring hatte ihm ordentlich zugesetzt und es hatte ihn viel Überwindung gekostet, sich so einfach und kampflos geschlagen zu geben.

Als sie den neuen Besitzern die Boxhalle übergeben und ihre Spuren verwischt hatten, wollte Eliot nichts anderes als endlich zurück nach Hause zu kommen und Danny wieder zu sehen. Er hatte sich die letzten Tage nicht bei ihr melden können und insgeheim hatte er dies auch als eine Art Test gesehen, wie sie beide mit dieser Situation umgehen würden. Doch jetzt, wo er endlich mit dem Team zurückkehren konnte, hatte er etwas Angst davor, sich so demoliert Danny zu zeigen. Es sah schlimmer aus als es war, aber er wollte sie nicht verängstigen. Hin und hergerissen überlegte er, sich noch ein paar Tage ein Hotelzimmer zu nehmen um die Wunden ein wenig abheilen zu lassen, doch die Sehnsucht nach ihr, brachte ihn schließlich dazu mit dem Team direkt den Heimweg anzutreten.

Es war Nachmittag, als sie zurück in Boston ankamen und so entschloss Eliot zuerst fürs Abendessen einkaufen zu gehen, ehe er nach Hause ging. Er hatte alles für ein Tataki mit Jakobsmuscheln eingekauft sowie eine frische Flasche Wein, für den Fall das Danny sich in der Zwischenzeit über seine Vorräte hergemacht hatte. Er hatte sich entschieden sich nicht vorher bei Danny anzukündigen, sondern sie mit seiner Ankunft hoffentlich positiv zu überraschen.

Als er vor seiner Wohnungstür stand, lauschte er, ob er sie drinnen hören konnte und tatsächlich waren von drinnen ihre gedämpften Schläge auf den Boxsack zu hören. Leise schloss er die Wohnungstür auf und betrat so unauffällig wie möglich den Flur. Es war schon etwas seltsam sich in seine eigene Wohnung zu schleichen, aber er wollte die Überraschung so groß wie möglich machen. Sofort entdeckte er sie im Wohnzimmer, wo sie voll konzentriert ihre Kombination übte.

„Noch immer vernachlässigst du deine Deckung, darauf solltest du wirklich besser achten“, sagte Eliot schließlich, als er nur noch wenige Meter von ihr entfernt stand. Blitzschnell schoss sie herum und blickte ihn mit weit aufgerissenen Augen an. Dann, nach einem kurzen Moment, in dem sie den Schreck seines plötzlichen Auftauchens scheinbar verarbeitet hatte, sprang sie auf ihn zu und klammerte sich um seinen Hals fest, während sie ihre Beine um seine Hüften legte.

„Du bist wieder da!“, stieß sie leise hervor und drückte ihn ganz fest. Ihre Attacke auf ihn ließ ihn schmerzhaft zusammenzucken und wenn sie nicht aufpasste, würde sie seine schmerzenden Rippen noch verschlimmern, aber es machte ihn glücklich, wie sehr sie sich über seine Rückkehr zu freuen schien.

„Wow, nicht so stürmisch. Da scheint mich ja jemand vermisst zu haben“, antwortete er, während er ihr den Rücken streichelte. „So sehr ich dich auch vermisst habe, musst du leider etwas von mir abrücken, sonst machst du mir noch weh“, gestand er und stellte die Einkäufe neben sich ab, als sie sich von ihm löste und ihn genauer betrachtete. Er konnte genau den schrecken in ihren Augen erkennen, als sie seine Verletzungen musterte.

„Oh Gott, Eliot! Dein Gesicht…Was ist nur mit dir passiert?“, flüsterte sie schließlich.

„Es ist alles halb so wild, ehrlich. Das wird schon wieder, ich verspreche es dir. Ich habe fürs Abendessen eingekauft. Wenn du willst, können wir kurz unter die Dusche steigen, dann koch ich uns was Leckeres, was sagst du?“, beruhigte er sie und versuchte vom Thema abzulenken. Zwar würde sie unter der Dusche den Rest seiner Verletzungen direkt entdecken, doch er hatte keine Lust sie die nächsten Wochen vor ihr zu verstecken, also lieber gleich alle Karten auf den Tisch legen.

Sie musterte ihn nochmals kurz, dann legte sie ihre Hände um sein Gesicht und küsste ihn sanft. „Ich bin wirklich froh dich wieder hier zu haben“, flüsterte sie dann und hauchte ihm mit einem zwinkern noch einen Kuss auf die Lippen. „Und das klingt nach einem guten Plan, ich habe dein Essen schon wirklich sehr vermisst. Ab unter die Dusche mit dir, ich habe Hunger!“

Beim Duschen hatten sie sich beide Zeit gelassen und so wie Eliot es voraus gesagt hatte, hatte Danny die Gelegenheit genutzt ihn nach weiteren Verletzungen abzusuchen. Als sie schließlich wieder unten in der Küche ankamen, begann Eliot die Vorbereitungen für das Abendessen, während sie ihren üblichen Beobachtungsposten am Küchentresen einnahm.

„Verrätst du mir, wie du zu den Verletzungen gekommen bist?“, fragte sie nach einer Weile.

„Vielleicht irgendwann mal“, antwortete Elliot mit einen Schulterzucken.

„Ach komm schon, irgendwas wirst du mir doch verraten können“, bettelte Danny.

„Also gut“, gab er schließlich nach und begann zu erzählen, während er das Gemüse schnitt. „Wie ich dir bereits vor unserer Abreise sagte, waren wir in Nebraska. Dort mussten wir ein paar Machtkämpfe ausfechten, was damit endete das ich mich in einem Kampf Mann gegen Mann absichtlich verprügeln lassen musste, aber letzten Endes haben wir gewonnen, also ist alles gut gegangen.“

„Herrgott Eliot, ich hoffe doch sehr das dies nicht zu eurer normalen Praxis gehört, dass der Plan beinhaltet das du dich verprügeln lässt“, brummte Danny und sah ihn etwas mürrisch an.

„Nein, das gehört normal nicht zu Plan A, eher zu Plan F oder so, je nachdem. Meistens geht es ohne Gewalt oder ich bin es, der andere verprügelt, das ist eben mein Job“, erklärte er und zuckte dabei erneut lässig mit den Schultern.

„Na gut, ich glaube, mit dem Gedanken kann ich leben.  Es freut mich, dass euer Auftrag bei Plan F dann wenigstens trotzdem gelungen ist und zu einem positiven Ende kam. Habt ihr immer so viele Ersatzpläne?“, fragte Danny danach neugierig und so unterhielten sie sich über das Vorgehen des Teams beim Planen eines Jobs und den Alternativen, die sie dabei berücksichtigten, während Eliot das Essen fertig zubereitete.

Als sie schließlich zusammen am Esstisch saßen und das gemeinsame Abendessen genossen, legte Danny den Kopf schief und sah Eliot mit einem verträumten Blick an.

„Was ist los?“, fragte Eliot verwirrt nach.

„Ach nichts, ich bin einfach nur glücklich. Jetzt gerade, ist einfach alles perfekt. Du bist hier, zwar etwas demoliert, aber dennoch wieder halbwegs in einem Stück zurück bei mir. Und es gibt noch ein paar weitere Neuigkeiten. Insgesamt finde ich, gibt es gerade viele Gründe glücklich zu sein“, erklärte Danny fast vergnügt.

Eliot war überrascht wie sehr ihre Laune sich, im Vergleich zu den vergangenen Wochen gehoben hatte, doch so ganz konnte er der Sache nicht trauen. Eine so überschwängliche Phase konnte nicht ewig anhalten, da war er sich sicher, aber er wusste auch, dass er so oder so in jedem Fall für sie da sein würde.

„Ich bin auch froh wieder hier zu sein und dich um mich zu haben. Aber was für Neuigkeiten gibt es denn?“, fragte er nach, während sie weiter aßen.

„Nun, ich habe die Zeit genutzt, in der du weg warst und war sehr produktiv. Ich habe mich um einen Job bei einem Unternehmen beworben, dass ich schon eine Weile beobachte. Und…. Ich hab den Job bekommen!“, strahlte Danny ihn an.

„Das sind ja wirklich aufregende Neuigkeiten, herzlichen Glückwunsch! Und wann geht es los?“, gratulierte Eliot ihr.

„Danke, das war wirklich der Hammer als der Anruf kam. Ich kann in zwei Wochen dort anfangen. Sie bieten dort wirklich wahnsinnig viele und großartige Möglichkeiten, das ist so mega! Und das Beste: ich kann von den Malediven aus arbeiten!“, erklärte Danny und hüpfte dabei vor Freude auf ihrem Stuhl auf und ab, doch bei ihren letzten Worten, hätte Eliot sich fast an seinem Essen verschluckt.

„Oh, das… äh… klingt wirklich sehr aufregend. Auf den Malediven sagst du? Ist das denn fix? Etwa schon ab in zwei Wochen? Für immer?“, fragte er etwas irritiert und besorgt darüber, dass ihre gemeinsame Zeit schon schneller vorbei sein könnte als er gedacht hätte.

Einerseits freute er sich für sie, dass sie ihr Leben jetzt im Griff zu haben schien und endlich etwas aus sich machte, ja sogar einen neuen Job hatte. Aber würde sie jetzt wirklich so schnell wegziehen? Wollte sie etwa weg von ihm? Hieß das, dass sie eine Entscheidung getroffen hatte, wie oder ob es mit ihnen weiter gehen würde? Bei den Gedanken mussten ihm wohl etwas die Gesichtszüge entglitten sein, denn Danny fing daraufhin laut an zu lachen.

„Wie ich sagte, der Job bietet viele Möglichkeiten, wie z.B. das ich sehr viel im Home-Office arbeiten kann, von überall auf der Welt, wo auch immer ich mich gerade aufhalte, z.B. eben auf den Malediven. Oder in Europa, auf Hawaii. Also keine Sorge, ich werde nicht in zwei Wochen auf die Malediven verschwinden müssen, aber ich könnte es und das finde ich einfach aufregend. Mein neuer Chef scheint wirklich nett zu sein und ich habe auch schon mit ein paar meiner neuen Kollegen telefoniert, das Team ist wirklich super freundlich und ich glaube wirklich, dort gut ankommen zu können. Oh, Eliot, ich freue mich einfach so!“, schwärmte Danny weiter.

„Okay“, antwortete Eliot erleichtert, dass hieß also, dass sie nicht sofort wegziehen würde, aber das ließ noch immer ein paar Fragen offen. „Aber jetzt, wo du einen Job hast und dir offensichtlich darüber klar geworden bist, wie deine Zukunft aussehen soll, heißt das auch, dass du eine Entscheidung bezüglich uns getroffen hast? Ob du mit mir zusammenbleiben willst oder ob du dein neues Leben lieber alleine genießen möchtest?“, hakte er deshalb nach. Er war kein Mensch der unnötig Druck machen wollte, aber so langsam war es für ihn Zeit Klarheit in die Sache zu bringen. Er brauchte einfach eine Antwort.

„Ich habe darüber nachgedacht wie es weiter gehen soll und die Entscheidung mich um einen Job zu bemühen, in einem Beruf den ich wirklich gelernt habe, war wichtig gewesen. Ich kann dort jetzt etwas Gutes tun, Eliot. Dort habe ich mit dem Team die Möglichkeit Technologien zu entwickeln, die Leben retten können. Endlich ergibt alles einen Sinn, meine Vergangenheit, meine Zukunft. Endlich scheint alles auf ein Ziel hinauszulaufen. Es gibt jetzt wieder etwas, auf das ich mich freuen kann“, erklärte Danny.

„Und das soll jetzt konkret was heißen?“, bohrte Eliot nach, als er aus ihrer Antwort nicht schlau wurde.

„Das soll heißen, dass ich jetzt einen Plan für das Leben habe, das ich führen will. Das ich jetzt weiß, wie mein Leben aussehen soll. Das ich jetzt eine Entscheidung getroffen habe, wie es mit uns weiter gehen soll“, fasste sie ihre Ankündigung zusammen.

“Und das wäre? Komm schon, lass mich dir nicht alles aus der Nase ziehen!“, fasste Eliot weiter nach und war fast genervt von ihren ausweichenden Antworten.

„Ich kann noch einen Drink vertragen, oder was Stärkeres, wie sieht es mir dir aus? Oder willst du lieber ein Bier? Ich denke wir sind fertig mit Essen, komm, lass uns den Tisch abräumen und ich hole uns was zu trinken“, sagte Danny und zwinkerte ihm zu. Als sie vom Tisch aufstand, ging sie schnell zu ihm hinüber und hauchte ihm einen Kuss auf die Stirn. „Ich liebe dich, Eliot. Vergiss das nicht, ja? Du bedeutest mir wirklich viel.“ Mit diesen Worten verschwand sie und beugte sich in den Kühlschrank.

Etwas verwirrt ob ihrer schwammigen Aussagen, stand er ebenfalls auf und räumte den Tisch ab. Er wollte sie wirklich nicht zu sehr in die Mangel nehmen, aber er würde sie heute Abend nicht gehen lassen, ehe sie ihm eine konkrete Antwort gegeben hatte.

„Ja, bring mir ein Bier mit“, brummte er schließlich zur Antwort.

„Weißt du, ich hab früher mal selbst versucht Gitarre spielen zu lernen, aber ich war nicht sehr erfolgreich“, begann sie völlig aus dem Zusammenhang gerissen zu reden, als sie mit zwei Flaschen Bier zurück kam und ins Wohnzimmer lief. „Ich habe nur ein paar Akkorde gelernt und fast alles wieder vergessen.“

Sie ging hinüber zu den Gitarren, nahm sich eine und setzte sich auf den Barhocker dort, während Eliot ihr folgte und einen Meter vor ihr stehen blieb.

Mit zusammengezogenen Augenbrauen überlegte sie eine Weile, während ihre Finger sichtlich angestrengt nach der richtigen Position suchten, doch dann fing sie an zwei Akkorde zu spielen, die ihr noch einzufallen schienen.

„Ich glaub nach C und G ging es mit Em und D weiter, aber ich weiß nicht mehr, wie man es greift“, sagte sie und errötete dabei.

Etwas verwirrt nahm Eliot sich ebenfalls eine der Gitarren, und zeigte ihr den Griff. Als sie ihn sich angeschaut hatte, fing sie wieder an, das Riff von C und G, dann Em und D zu spielen. Nun erkannte er die Melodie, setzte sein Capo an und griff ihre Melodie auf. Es war einer seiner Lieblingssongs und er hatte ihn in der Vergangenheit selbst schon einige Male gespielt und gesungen.

Als er sie ansah, bemerkte er wie sie seine Finger voller Bewunderung anstarrte und verlegen ihre Gitarre weglegte. Ihr Gesichtsausdruck brachte ihn zum Schmunzeln und so nickte er ihr nur zu, um sie zum Weitermachen zu ermutigen. Sie ließ die Gitarre zwar liegen, doch zu seiner Verwunderung stieg sie bei der ersten Strophe des Songs ein und sang für ihn, während er für sie spielte. LINK

„You got a fast car
I want a ticket to anywhere
Maybe we make a deal
Maybe together we can get somewhere
Any place is better
Starting from zero got nothing to lose
Maybe we'll make something
Me, myself, I got nothing to prove”

Weil sie die nächste Strophe nicht mehr zu wissen schien, lachte sie und summte stattdessen einfach nur mit, bis sie bis zum Refrain wieder zu Singen einstieg:

“You got a fast car
Is it fast enough so we can fly away?
We gotta make a decision
Leave tonight or live and die this way

So I remember when we were driving, driving in your car
Speed so fast it felt like I was drunk
City lights lay out before us
And your arm felt nice wrapped 'round my shoulder
And I-I had a feeling that I belonged
I-I had a feeling I could be someone, be someone, be someone”

Während sie das sang, lief sie rot an und wurde sich scheinbar der Worte bewusst, die sie gerade gesungen hatte. Sie passten. Er beendete den Song mit einem Schlussakkord, dann sah er sie hoffnungsvoll an und wiederholte die Zeilen aus dem Refrain: „We gotta make a decision, leave tonight or live and die this way.“

Sie ging einen Schritt auf ihn zu, schlang ihre Arme um seinen Hals und sagte dann aufrichtig: „Das ist meine Entscheidung, das ist meine Antwort zum Leben mit dir. Live and die this way hört sich doch eigentlich ganz schön gut an!“

*** THE END ***
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