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Das Tagebuch des Haytham E. Kenway - Part 4

Kurzbeschreibung
GeschichteAbenteuer, Übernatürlich / P16 / Mix
Achilles Davenport Connor Kenway Edward Kenway Haytham Kenway OC (Own Character) Shay Patrick Cormac
17.08.2022
22.03.2023
31
67.618
1
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18.01.2023 1.986
 

Ich heiße die wehrte Leserschaft Willkommen - die Verspätung erwähne
ich nicht mehr explizit -

Wir treffen endlich auf Monsieur Dorian und die etwas verhaltenen Verhandlungen
beziehungsweise Gespräche nehmen ihren Lauf. Ein Waffenstillstand scheint immer
in weitere Ferne zu rücken, da hier in Frankreich keine der beiden Seiten für einen
Kompromiss bereit zu sein scheint.
Es wird noch ein langer Weg vor uns liegen, befürchte ich.

Ich wünsche gute Unterhaltungen beim Stöbern in meinen Gedanken und verbleibe

Hochachtungsvoll
Haytham E. Kenway


Zitat Kapitel 22 - Frankreich

Kapitel 22

~~~ Die Verhandlungen mit Monsieur Dorian ~~~


* Hier folgt ein etwas veränderter Auszug aus

„Von schicksalhaften Zeitreisen – Part 1“ (Kapitel 23 - Hauptstory) *



Dieser Schlagabtausch ging eine Weile hin und her und langsam wurde uns klar, worum es eigentlich ging.
Mal wieder hatten beide Seiten nicht ganz korrekte Hinweise und Nachrichten erhalten, was sie veranlasste entsprechend falsch zu handeln. Daraus resultierte der Tod des besten Mannes von de la Sérre und Dorian verlor darüber hinaus auch noch seinen Mentor.
Hier in Frankreich war also tatsächlich unsere Lehre von der Zusammenarbeit noch nicht angekommen.
Alex versuchte den Herren die Fortschritte in England aufzuzeigen und dass man in kleinen Schritten sich sicherlich irgendwann annähern könnte. Leider erntete sie ein einheitliches Kopfschütteln.
„Das mag ja sein, aber wir haben hier mit ganz anderen Problemen zu kämpfen wie ihr wisst.“ sprach Charles und sah sie dabei ein wenig abwertend an, so als würde er ihr ihre Position nicht zutrauen.
„Das ist uns bewusst, Monsieur Dorian. Aber bedenkt, was ihr erreichen könntet, wenn die Bruderschaft und die Templer auch hier einen, wenn auch kleinen, Waffenstillstand erreichen würden. Hier in Frankreich steht ebenfalls nicht alles zum Besten, es geht um die Bevölkerung und nicht nur um die Ordens- oder Bruderschaftsbelange. Diesen Kleinkrieg werden wir vermutlich nie ganz beilegen können, aber wir sollten es versuchen.“ sprach Alex mit einer Autorität in der Stimme, die sich auch in ihrer stolzen Körperhaltung widerspiegelte.
„Als wenn ihr wüsstet, wovon ihr sprecht, Maîtresse Kenway. Ihr seid behütet aufgewachsen, habt nie das Leben wie es sich wirklich zuträgt erlebt. Also erzählt mir nicht, wie sich die Bevölkerung fühlt!“ fauchte der Assassine sie an. Was fiel diesem Mann ein, meine Gattin so anzugehen! Bevor ich jedoch agieren konnte, redete Alex weiter.
„Oh, ich glaube sehr wohl zu wissen, wie es um die Menschheit bestellt ist. Nämlich erbärmlich, wenn sie von zwei Seiten bedrängt wird! Natürlich werde ich euch keine Garantie geben können…“ jetzt war es Francois, welcher ihr ins Wort fiel.
„Es gibt immer Widersacher, welche sich aber im Rahmen halten. Ich vermute ein Großteil unserer Bünde würde sicherlich übereinkommen!“

Dorians Blick ging von einem zum anderen und blieb dann wieder bei meiner Frau hängen.
„Warum seid ihr so entschlossen eine Vereinigung zu erwirken?“
Es trat eine kurze Pause ein, in welcher Alex eine Antwort suchte. Plötzlich sah ich, dass ihr eine Idee kam, ob sie aber funktionieren würde, war fraglich.
Alex sprach unter anderem auch die Vorläufer an, weil wir eigentlich sicher gehen konnten, dass beide Franzosen darüber im Bilde waren. Deren Artefakte und die Suche danach, die schon seit Ewigkeiten beide Bünde antrieb, wurde mit eingebaut. Gemeinsam könnten wir schneller ans Ziel kommen, gemeinsam wäre es möglich diese Kräften in die richtigen Bahnen zu lenken.
Außerdem kam sie auf ihren eigenen Wunsch, dem Orden beizutreten zu sprechen. Jedoch missfiel Dorian diese Entscheidung und er schüttelte ohne ein Wort leicht den Kopf. Alex erwähnte auch ihre eigenen Kompromisse, die daraus resultierten.
„Aber was machen wir dann mit diesen Widersachern, welche unseren Fortschritt nicht wahrhaben wollen?“ in Charles´ Gesicht lag ein berechnender Ausdruck, er spekulierte darauf, dass sie sagte, sie würden den Tod finden.
„Diese Personen würden versuchen die Spitzen der Bünde zu eliminieren. Also muss man ihnen zuvorkommen und sie aufhalten. Leider wird es nicht ohne Blutvergießen gehen, befürchte ich.“ Es war die schlichte Wahrheit.
„Aufhalten können wir sie nicht! Was aber auch bedeutet, wir müssten noch mehr vertrauenswürdige Leute haben, die sich um diese Probleme kümmern. Wer aber soll das alles im Auge behalten?“ wieder war Charles sich sicher, dass sein Standpunkt der richtige war.
„Nein, aufhalten könne wir sie nicht wie schon gesagt! Auch kann ich euch keine hundert prozentige Garantie geben, aber ich kann euch sagen, dass mehr Menschen diesem Beispiel folgen werden, wenn sie erst einmal die positiven Seiten erkennen. Und ja, ich weiß! Das wird dauern und ich wiederhole mich! Das passiert nicht von heute auf morgen, aber ich will diese Möglichkeit nicht ungenutzt verstreichen lassen, Monsieur Dorian. Auch ihr wollt sicher für eure eigenen zukünftigen Kinder diesen Frieden haben, oder sehe ich das falsch?“ es war in diesem Moment fraglich, ob dieses Argument schon ziehen würde.
„Meine Kinder… wer weiß schon, was irgendwann einmal sein wird.“ diese Resignation war nicht zu überhören, es klang, als hätte er bereits jetzt schon jede Hoffnung und jeden Glauben aufgegeben!

Ich entschied, dass auch ich meinen Beitrag leisten sollte. „Entscheidet euch nicht jetzt sofort. Niemand erwartet das von euch, Monsieur Dorian. Aber ich bitte euch einmal darüber nachzudenken. Es geht, wie ich es immer wieder betonen möchte, nicht um die Assassinen oder Templer alleine. Wir tragen Sorge für die gesamte Menschheit und es brauen sich Dinge zusammen, welche größer und tragischer sind, als wir erahnen können!“
„Ich weiß, ich weiß… wenn es nicht der Weltuntergang ist, so ist es das Unwissen, die Machtlosigkeit und die Unvernunft, welche uns in das Verderben stürzen wird.“ ein tiefes Seufzen und dann erhellte sich seine Miene. „Ich werde mich mit den Ältesten beraten und dann…“ er machte eine Pause und sah dann wieder von einem zum anderen. „Was machen wir mit Honoré Bellec? Ich hatte keinerlei Einfluss auf seine Taten, dass müsst ihr mir glauben…“ und plötzlich spielten sich wahre Romane in seinem Gesicht ab.

Charles kam die Erkenntnis, dass genau dieses Handeln von Bellec falsch war! Dieser hatte sich nicht beirren lassen, sondern war blind Befehlen gefolgt!
„Jesus, ich weiß jetzt was ihr meint… Wir müssen unser gesamtes Denken überarbeiten!“ diese Erkenntnis von dem Franzosen erzeugte bei mir eine wahre Erleichterung.
Er hatte verstanden, aber würde er es auch entsprechend umsetzen können?
Die folgende Stunde verbrachten wir mit Erklärungen und wie die beiden Bünde eine Annäherung zustande bekämen. Wir würden auch den „stillen“ Zweig des Ordens, welcher seinen Ursprung in London hat, mit einbeziehen um für die Sicherheit einzelner Personen sorgen zu können.
Hier in Frankreich wäre das Ganze Unterfangen jedoch nicht so leicht. Noch glaubte man hier an den König, an dessen Schutz und guter Führung. Wie ich von Alex wusste, würde es in einigen Jahren erst ganz anders hier aussehen. Auch hier stand dann eine Revolution an, die mit hohen Verlusten einherginge, aber den bitter nötigen Umschwung für Frankreich brachte.
Irgendwann meinte Dorian, dass er sich noch ein wenig Bedenkzeit erbitte, weil er diese weittragende Entscheidung nicht alleine treffen konnte und wollte. Natürlich stimmten wir dem zu, weil es sich um eine ziemlich große Bruderschaft handelte.

* Ende des Auszugs *


Als wir uns auf dem Weg zurück zu unseren Gemächern befanden, fuhr de la Sèrre aus der Haut.
„Wie lange will er denn noch warten?“
„Auch er braucht einen Moment und ich gehe davon aus, dass seine Entscheidung positiv ausfallen wird.“ damit hoffte ich, dass der Franzose ein wenig Geduld aufbringen konnte.
Ein etwas zögerliches Kopfnicken und eine kurze Verabschiedung von ihm folgten und wir zogen uns auch für die Nachtruhe zurück.
„Es geht voran, Haytham. Ich bin gerade sehr zuversichtlich, dass unsere Mission bald Früchte tragen wird.“ sprach Alex leise, als wir uns im Schlafzimmer umkleiden ließen.
„Ich habe nie an deinen Vorstellungen und Wünschen gezweifelt. Du hast dich wieder gut geschlagen heute und ich glaube, dieser Dorian ahnt selber, dass er sonst auf einsamen Posten stehen wird, sollte er sich gegen unseren Vorschlag stellen.“ ein stolzes Lächeln in ihre Richtung sollte ihr zeigen, dass ich hinter ihr stand.
„Shay wird ihm trotzdem den Tod bringen.“ flüsterte sie plötzlich leise.
„Ich weiß, Alex. Aber es ist unvermeidbar, oder?“ war es das wirklich? Vermutlich ging uns beiden diese Frage gerade durch den Kopf.
Wir durften die Geschichte nicht ändern, soviel war uns klar. Der junge Dorian würde ein gänzlich anderes Schicksal erleben, wenn sein Vater weiterleben würde. Damit verbunden wäre ein ganzer Rattenschwanz an kleineren Veränderungen, die wir kaum überblicken könnten. Also war es eindeutig ein Nein! Es war unvermeidbar!


~~~ Die Hinrichtungen ~~~



Heute war eine deutliche Anspannung schon beim Frühstück unter den Gästen und Bewohnern von Versailles zu spüren. Jedermann schien auf diese Hinrichtung zu warten. Ein Spektakel, welches man nicht jeden Tag zu sehen bekam und man wollte nichts verpassen.
Während des Essens debattierte man darüber, was diese Männer verbrochen haben könnten, was ihnen eine solch „barbarische“ Methode einbringen würde. Odin sei Dank, hatten sich die Anschläge noch nicht herumgesprochen.
Wie es schien konnte man hier am Hofe doch Geheimnisse für sich behalten und tratschte nicht gleich aus dem Nähkästchen.
Wir übergaben anschließend unseren Sohn seinem Kindermädchen. Es war Alex und mir wichtig, dass er nicht wie einige andere Kinder bei der Hinrichtung anwesend war. Auf der einen Seite war es sicherlich wichtig, dass der Nachwuchs lernen musste, dass auf ein Verbrechen eine Strafe folgte. Auf der anderen Seite war es aber sicherlich nicht förderlich mit nicht einmal drei Jahren so etwas zu sehen. Leider sahen es hier einige Eltern aber anders und schleiften ihre Kinder mit sich.

Langsam schritten wir den anderen Menschen hinterher, welche sich immer noch fragten, WER denn heute WIE sein Leben lassen musste.
„Ein ganz übler Schurke, wenn ihr mich fragt. Er hat angeblich zwei Kinder seiner Mätresse ermordet, weil sie ihm eine Last wurden!“ oder aber „Der andere Mann hatte sich mit einem… ich mag es nicht sagen… mit einem anderen Herren erwischen lassen, wie sie es… ihr wisst schon…“
Sowas konnte man sich ja nicht mit anhören, also eilten wir schnellen Schrittes an den anderen Schaulustigen vorbei, weg von diesen völlig unangebrachten Aussagen.
Der Vorplatz von Schloss Versailles war weder umzäunt noch war er großartig bewacht, was für meine Begriffe eher untypisch war. Vermutlich ging niemand von einer Bedrohung oder einem Befreiungsversuch der beiden Delinquenten aus.
Alex´ Sicht wurde jedoch von einigen großgewachsenen Herren versperrt. Kurzerhand hob ich sie auf einen Karren, von dort konnte sie alles überblicken.


* Ein kurzer veränderter Auszug aus
„Von schicksalhaften Zeitreisen – Part 1“ Kapitel 24 - Hauptstory*



Dann endlich kam Bewegung in die Menschenmassen und ich sah einen von einem Pferd gezogenen Wagen, auf dessen Ladefläche Honoré Bellec und Dagenais gefesselt saßen. Beide Männer sahen immer noch zum Fürchten aus, weil ihre Gesichter zahlreiche Blutergüsse aufwiesen und sogar an den Armen und Beinen waren blaue Flecken zusehen.
„Wie werden die beiden eigentlich hingerichtet?“ fragte Alex nach, doch ich wies mit dem Kopf wortlos zum Schafott. Ihr Blick wanderte in die Richtung wo ein Hackklotz stand in dem ein Beil steckte. Daneben war eine Art kleiner Pfahl, an welchem Lederbänder befestigt waren. Der Henker Barabás stand schon parat und hielt ein Breitschwert in den Händen. Natürlich sah man sein Gesicht nicht, es war unter einer Haube verborgen, aber vermutlich hatte er keinen getrübten Ausdruck aufgesetzt.
Beide Herren wurden nun hinauf gehievt und man band sogleich Dagenais mit den Händen an den kleinen Pfahl. Bellec hingegen wurden die Hände auf den Rücken gefesselt und man beugte ihn über den Hackklotz.
Ein Raunen ging durch die Menge als nun der Richter vortrat und das Urteil und die Vergehen verkündete. Als er sagte, dass die beiden Männer sich eines Anschlages auf den König schuldig gemacht hatten, hörte man entsetzte Aufschreie.
Schockiert fragte eine Frau, die bei Alex mit auf dem Karren stand „Man wollte König Louis ermorden? Aber warum denn das? Oder hat auch der König sich etwas zu schulden kommen lassen?“ sie war näher gekommen und erhoffte sich anscheinend neue Gerüchte zu hören. Alex würde einen Teufel tun, die Gerüchteküche anzuheizen. Enttäuscht und mit einem „Pfffffffft, nicht mal auf die Höflinge ist heute noch Verlass!“ stieg sie von dem Karren hinunter.
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