Wir können nur einmal sterben
von Caislinn
Kurzbeschreibung
[Dragon Quest IX] Corvus ist besiegt und in der Welt herrscht Frieden. Doch ist alles wirklich so, wie es scheint? Nach einem grauenhaften Traum bricht unsere Heldin auf, um ein zweites Mal die Welt zu retten - diesmal vor einer Macht, die schon seit längerer Zeit in Großbrutalien darauf wartet, endlich aufzuwachen.
GeschichteAbenteuer, Fantasy / P16 / Gen
Held
OC (Own Character)
17.08.2022
14.10.2022
6
13.304
2
17.08.2022
846
Hallo und herzlich Willkommen! Ich freue mich, dass Du Dich dazu entschieden hast, meine Geschichte zu lesen. Sie basiert auf dem 9. Teil der Dragon Quest - Reihe, ich gebe mir aber Mühe, so zu schreiben, dass sie auch jemand ohne Vorkenntnisse verstehen kann.
Ich plane, jeden Mittwoch ein neues Kapitel zu veröffentlichen. Falls ich es aber mal nicht schaffe, gebe ich natürlich Bescheid und bemühe mich, das Kapitel so schnell wie möglich hochzuladen. :)
Über Euer Feedback würde ich mich wirklich freuen!
LG Caislinn
Der Nachthimmel war wolkenlos, er war so klar, dass die unzähligen Sterne ungewöhnlich hell erschienen. Wie dunkle Riesen umrahmte die hohe Bergkette das Tal, bereit dazu, das Gebiet unter sich zu verschlingen. Es war ruhig und windstill. Sogar die sonst so jagdfreudigen Monster hatten sich in ihre Höhlen zurückgezogen und warteten auf den neuen Tag. Friedlich lag die Ebene im Mondlicht und erweckte den Eindruck, dass dort nie etwas Grausames geschehen wäre.
In den Stollen herrschte tiefe Schwärze, es war so finster, dass man nicht einmal Umrisse erkennen konnte, wenn es denn welche gegeben hätte. Tatsächlich gab es nichts in diesem Labyrinth. Absolut gar nichts. Wo früher einmal unzählige Tische und Stühle standen, herrschte heute gähnende Leere. Auch die zahlreichen Bücherregale, Schränke und Betten waren nicht mehr an ihrem Platz. Sogar die tristen Zellen, die im Laufe der Jahrhunderte Zeugen rücksichtloser Gewalt wurden, waren auf ewig verschwunden. Kalte Felswand traf auf nackten Steinboden und umrahmte ein trostloses Gefängnis, in dem in vergangenen Zeiten viele unschuldige Wesen auf grausame Weise ihr Leben verloren.
Bis auf die stetigen Geräusche des eisigen Wassers, das langsam an den feuchten Wänden herabtropfte, war es in den Gängen beängstigend still. Kein Laut war zu hören, weder von einem Tier, noch von einer anderen sterblichen Kreatur. Nicht einmal Monster wagten sich an diesen verfluchten Ort, obwohl sie von Natur aus gefährliche Jäger waren, die aus reiner Blutgier überall eindrangen.
Er befand sich in der Mitte des Gewölbes, ein Raum, der die am tiefsten gelegene Stelle der Konstruktion kennzeichnete. Mit geschlossenen Augen lag er auf dem Rücken und streckte alle vier Gliedmaßen von sich. Sein Atem ging rasselnd und setzte ab und zu für einige Sekunden aus, doch das störte ihn nicht. Er schien in einer Art Trance, er schlief nicht, war allerdings auch nicht wach. Dennoch bekam er alles mit, was sich in seiner Umgebung abspielte. So hörte er das langsame Tropfen des Wassers, den Wind, der über ihm durch die Ruinen peitschte und die Monster, die verirrte Reisende brutal zerfetzten.
Das alles interessierte ihn allerdings nicht. Er wusste genau, dass niemand sich in das Labyrinth traute und er dort ungestört war. Monatelang hatte er auf dem kalten Steinboden gelegen und meditiert, tief versunken in seinen Gedanken. Da er weder tot noch lebendig war, brauchte er keine Nahrung zu sich zu nehmen. Auch schlafen war nicht notwendig, er bezog seine Energie aus der Mediation.
Doch heute war alles anders. Heute war der Tag seines Erwachens, heute war sein Tag, das spürte er tief in seinem Innern.
Er öffnete die Augen. Dunkelheit empfing ihn, und er brauchte einen Moment, um seine Augen an die spärlichen Lichtverhältnisse zu gewöhnen. Blinzelnd rappelte er sich langsam auf und betrachtete seine Umgebung. Ein Knurren stieg in seiner Kehle auf. Wie erbärmlich der einst so prachtvolle Ort aussah. Als er vor Monaten eine Zuflucht gesucht hatte, hatte das Schloss über ihm noch gestanden. Sein Schloss.
Aufgebracht blickte er an sich hinunter und rümpfte die Nase. Die zerfetzte Robe bedeckte seinen mächtigen Körper nur noch dürftig. Der rote Stoff war dreckig und verschlissen, die edlen Stickereien waren kaum noch zu erkennen. Auch seine Schuhe hatten gelitten, die Ledersohlen hatten sich teilweise gelöst und der Stiefelschaft war von tiefen Kratzern überzogen. Er seufzte ergeben. Von seiner früheren Pracht war nichts mehr zu erkennen.
Von plötzlicher Wut überkommen richtete er seinen Blick nach oben und stieß einen animalischen Schrei aus. Diesen Zustand würde er nicht dulden. Er würde sich rächen, rächen an allen, die seinen erneuten Sturz verursacht hatten. Er wollte Blut sehen und es gab niemanden, der ihn aufhalten konnte. Der armselige Tropf Corvus war besiegt, es war also allein seine Aufgabe, das Protektorat mitsamt seiner Helden auszulöschen.
Aufkommende Vorfreude ließ ihn erzittern. Er würde sie leiden lassen, er würde mit ihnen spielen, er würde alle brechen, bis sie nichts mehr hatten, außer ihr eigenes Leben. Erst am Schluss würden sie sterben, unerträglich langsam und voller Qualen. Das Lächeln um seinen Mund wirkte hart. Sein großer Moment war gekommen.
Zeit für Krieg.
Ich plane, jeden Mittwoch ein neues Kapitel zu veröffentlichen. Falls ich es aber mal nicht schaffe, gebe ich natürlich Bescheid und bemühe mich, das Kapitel so schnell wie möglich hochzuladen. :)
Über Euer Feedback würde ich mich wirklich freuen!
LG Caislinn
Der Nachthimmel war wolkenlos, er war so klar, dass die unzähligen Sterne ungewöhnlich hell erschienen. Wie dunkle Riesen umrahmte die hohe Bergkette das Tal, bereit dazu, das Gebiet unter sich zu verschlingen. Es war ruhig und windstill. Sogar die sonst so jagdfreudigen Monster hatten sich in ihre Höhlen zurückgezogen und warteten auf den neuen Tag. Friedlich lag die Ebene im Mondlicht und erweckte den Eindruck, dass dort nie etwas Grausames geschehen wäre.
In den Stollen herrschte tiefe Schwärze, es war so finster, dass man nicht einmal Umrisse erkennen konnte, wenn es denn welche gegeben hätte. Tatsächlich gab es nichts in diesem Labyrinth. Absolut gar nichts. Wo früher einmal unzählige Tische und Stühle standen, herrschte heute gähnende Leere. Auch die zahlreichen Bücherregale, Schränke und Betten waren nicht mehr an ihrem Platz. Sogar die tristen Zellen, die im Laufe der Jahrhunderte Zeugen rücksichtloser Gewalt wurden, waren auf ewig verschwunden. Kalte Felswand traf auf nackten Steinboden und umrahmte ein trostloses Gefängnis, in dem in vergangenen Zeiten viele unschuldige Wesen auf grausame Weise ihr Leben verloren.
Bis auf die stetigen Geräusche des eisigen Wassers, das langsam an den feuchten Wänden herabtropfte, war es in den Gängen beängstigend still. Kein Laut war zu hören, weder von einem Tier, noch von einer anderen sterblichen Kreatur. Nicht einmal Monster wagten sich an diesen verfluchten Ort, obwohl sie von Natur aus gefährliche Jäger waren, die aus reiner Blutgier überall eindrangen.
Er befand sich in der Mitte des Gewölbes, ein Raum, der die am tiefsten gelegene Stelle der Konstruktion kennzeichnete. Mit geschlossenen Augen lag er auf dem Rücken und streckte alle vier Gliedmaßen von sich. Sein Atem ging rasselnd und setzte ab und zu für einige Sekunden aus, doch das störte ihn nicht. Er schien in einer Art Trance, er schlief nicht, war allerdings auch nicht wach. Dennoch bekam er alles mit, was sich in seiner Umgebung abspielte. So hörte er das langsame Tropfen des Wassers, den Wind, der über ihm durch die Ruinen peitschte und die Monster, die verirrte Reisende brutal zerfetzten.
Das alles interessierte ihn allerdings nicht. Er wusste genau, dass niemand sich in das Labyrinth traute und er dort ungestört war. Monatelang hatte er auf dem kalten Steinboden gelegen und meditiert, tief versunken in seinen Gedanken. Da er weder tot noch lebendig war, brauchte er keine Nahrung zu sich zu nehmen. Auch schlafen war nicht notwendig, er bezog seine Energie aus der Mediation.
Doch heute war alles anders. Heute war der Tag seines Erwachens, heute war sein Tag, das spürte er tief in seinem Innern.
Er öffnete die Augen. Dunkelheit empfing ihn, und er brauchte einen Moment, um seine Augen an die spärlichen Lichtverhältnisse zu gewöhnen. Blinzelnd rappelte er sich langsam auf und betrachtete seine Umgebung. Ein Knurren stieg in seiner Kehle auf. Wie erbärmlich der einst so prachtvolle Ort aussah. Als er vor Monaten eine Zuflucht gesucht hatte, hatte das Schloss über ihm noch gestanden. Sein Schloss.
Aufgebracht blickte er an sich hinunter und rümpfte die Nase. Die zerfetzte Robe bedeckte seinen mächtigen Körper nur noch dürftig. Der rote Stoff war dreckig und verschlissen, die edlen Stickereien waren kaum noch zu erkennen. Auch seine Schuhe hatten gelitten, die Ledersohlen hatten sich teilweise gelöst und der Stiefelschaft war von tiefen Kratzern überzogen. Er seufzte ergeben. Von seiner früheren Pracht war nichts mehr zu erkennen.
Von plötzlicher Wut überkommen richtete er seinen Blick nach oben und stieß einen animalischen Schrei aus. Diesen Zustand würde er nicht dulden. Er würde sich rächen, rächen an allen, die seinen erneuten Sturz verursacht hatten. Er wollte Blut sehen und es gab niemanden, der ihn aufhalten konnte. Der armselige Tropf Corvus war besiegt, es war also allein seine Aufgabe, das Protektorat mitsamt seiner Helden auszulöschen.
Aufkommende Vorfreude ließ ihn erzittern. Er würde sie leiden lassen, er würde mit ihnen spielen, er würde alle brechen, bis sie nichts mehr hatten, außer ihr eigenes Leben. Erst am Schluss würden sie sterben, unerträglich langsam und voller Qualen. Das Lächeln um seinen Mund wirkte hart. Sein großer Moment war gekommen.
Zeit für Krieg.