Wirklich?!
von Lexle83
Kurzbeschreibung
Jemand findet endlich den Mut mit der Vergangenheit abzuschließen, aber wird die Zukunft Besseres bringen?
GeschichteDrama, Liebesgeschichte / P18 / Gen
Katharina Strasser
Markus Kofler
OC (Own Character)
Simon Plattner
Tobias Herbrechter
14.08.2022
06.04.2023
35
62.092
7
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Dieses Kapitel
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10.03.2023
3.118
Hallo, es ist schon wieder Freitag!
Die Geschichte geht weiter. In der Mediathek ja auch. ich wollte gestern Folge drei anschauen, ohne zu viel zu verrraten: Mir fehlt was. Konnte sie nicht zu Ende schauen. Vielleicht nehm ich sie am Wochenende nochmals in Angriff.
Euch allen ein schönes Wochenende.
In dem Augenblick als Tobi auflegte, erreichte der Rettungswagen mit Leo und dem Baby das Krankenhaus.
Gleich wurden sie in einen Kreißsaal gebracht und durchgecheckt.
Verena, die gerade ihren Nachtdienst angetreten hatte, hatte im Augenwinkel etwas gesehen, war sich aber nicht sicher, deshalb war sie der neu eingelieferten Patientin gefolgt.
Vorsichtig betrat die Ärztin den Kreißsaal.
"Hab ich doch richtig gesehen, Mensch Leo, was machst du denn hier?", fragte sie erstaunt. Erst dann sah sie das kleine Bündel in Leos Arm.
"Wow, da hatte es aber jemand eilig", entfuhr es ihr.
Leo bemerkte, dass Verena das Baby ganz genau inspizierte und musste lachen.
"Wir konnten weder zu Simon noch zu Tobi eine Ähnlichkeit erkennen. Der Kleine macht es echt spannend", kommentierte Leo Verenas Begutachtung.
"Ein Junge, und ja, du hast mich ertappt", gestand die Ärztin.
"Herzlichen Glückwunsch!", fügte Verena noch hinzu.
"Er hatte es mega eilig, so dass es gar nicht ins Krankenhaus gereicht hat. Zum Glück war Tobi da, hat die Rettung gerufen und schließlich kam der Kleine in der Badewanne zur Welt", berichtete Leo.
"Tobi war bei der Geburt dabei?", wollte Verena bestätigt haben.
"Ja, er durfte sogar die Nabelschnur durchschneiden", fuhr Leo fort.
Gerade in diesem Moment kam Simon im Kreißsaal an. Den Satz hatte er noch gehört. Da ärgerte er sich noch mehr, dass Tobias bei der Geburt dabei gewesen war.
Er schluckte den Ärger aber runter und begrüßte stattdessen Leo und den neuen Erdenbürger.
"Schön, dass du wieder da bist", waren Leos Worte und sie empfing Simon mit einem Kuss.
„Du warst ja zum Glück am Telefon mit dabei“, fügte sie hinzu.
Verena fühlte sich, wie nach der Geburt der Zwillinge, fehl am Platz und ließ die drei erstmal alleine.
Simon hatte den Jungen vom ersten Augenblick an in sein Herz geschlossen.
Der Kleine wog 3500g und war 51 cm groß. Im Vergleich zu seinen großen Geschwistern also ein richtiger Brummer.
"Du bist also der Kleine, der deiner Mama in den letzten Monaten so zugesetzt hat, herzlich Willkommen in unserem Chaos", begrüßte Simon das neue Familienmitglied.
Leo konnte es nicht lassen und musste sagen:
"Da war er aber nicht der Einzige, ok, ich geb zu, dass ich nicht wirklich zur Deeskalation beigetragen habe."
"Wir versuchen jetzt alles etwas einfacher zu gestalten", schlug Leo vor.
"Jetzt ruhen wir uns aber erst mal aus", schlug Simon vor.
Leo wurde dann auf Station verlegt, Simon half mit. Als er gerade aufbrechen wollte, um nach Tobi und den Zwillingen zu sehen, kam Verena nochmals ins Zimmer:
"Simon, bevor du gehst, meinst du Tobi und du könnten morgen so gegen 11 Uhr herkommen, um den Test zu machen?"
"Können wir einrichten. Ich schau mal, was die drei so machen. Bis morgen früh", gab Simon zur Antwort.
Damit drückte er dem Kleinen einen Kuss ins Gesicht und küsste Leo nochmals innig.
Hoffentlich hält es dieses Mal, wünschte sich Verena für Leo und Simon aber vor allem auch für die Kinder.
Simon schrieb Tobi an, damit dieser ihm die Türe öffnen konnte.
"Man, was für ein Tag, möchtest du auch ein Bier?", begrüßte Tobi seinen Vorgänger, Nachfolger, was auch immer.
"Du hast Recht, war so Einiges los heute. Ne, ich möchte kein Bier", meinte Simon darauf.
"Ich glaub ich hab dich noch nie Alkohol trinken sehen, kann das sein?", wunderte sich Tobi.
Simon fiel es auf einmal gar nicht schwer Tobi zu antworten:
"Das stimmt, ich trinke keinen Alkohol mehr …, ich bin trockener Alkoholiker."
"Oh. Und du hast es geschafft trotz dieser ganzen Situation nicht wieder mit dem Trinken anzufangen?" erkundigte sich Tobi sichtlich überrascht.
"Ja, allerdings musste eine Whiskey Flasche in deiner Wohnung daran glauben. Ich weiß nicht, ob sie noch von dir war, oder ...", erzählte Simon.
"Oh, die war noch von mir, hab ich mal von meinem Vater bekommen", erklärte Tobi.
"Tut mir echt leid...", entschuldigte sich Simon.
"Macht nix, Hauptsache sie konnte dich vom Trinken abhalten", sagte Tobi und fuhr fort:
"Die Zwillinge haben echt schön geschlafen, vom ganzen Trubel gar nix mitbekommen. Hast du vom Kleinen noch ein Foto gemacht?", wollte Tobi wissen.
"Klar, noch einige. Aber auch im gewaschenen und etwas entknittertem Zustand kann ich weder mit dir noch mit mir eine Ähnlichkeit erkennen", gab Simon schnell Auskunft.
"Verena hat gemeint, dass wir morgen im 11 zum Testen kommen können", sagte er weiter.
"Das hört sich nach einem Plan an. Dann sollten wir mal langsam schlafen gehen", schlug Tobi vor.
"Ich schlaf auf der Couch du kannst das Bett haben", bot Simon an.
"Mein Lieber, wir wissen beide, dass Leos Bett groß genug für uns beide ist", grinste Tobi.
"Da hast du Recht, echt gut, dass wir zusammen solche Scherze machen können", sagte Simon ehrlich.
Ihnen allen drei war klar geworden, dass sie, egal was die Zukunft, also der Test bringen würde, sie alles nur gemeinsam schaffen konnten. Allerdings war eben noch nicht klar, ob Tobi eine Rolle in diesem Familiengefüge spielen würde.
Bevor Simon und Tobi das Licht ausmachten, hatten Tobi noch eine Idee:
"Wir machen jetzt noch ein Selfie von uns beiden zusammen hier im Bett."
"Gute Idee und das schicken wir dann an Charlotte und Leo", war Simon begeistert.
"Aber nicht das sie eifersüchtig werden“, waren Tobis Worte vor dem Einschlafen.
Die Zwillinge waren gnädig und so wurden Tobi und Simon erst gegen 7 Uhr geweckt.
Als Simon aufwachte stutzte er. Jemand hatte sich an ihn gekuschelt. Im Halbschlaf erkannte er, dass es Tobi war. Das hätte er sich noch vor ein paar Tagen nicht vorstellen können.
Dann registrierte er, warum er wach geworden war. Seine Kinder hatten wohl Hunger.
So langsam wurde auch Tobi wach. Er bemerkte, dass er Simon ein paar Kuscheleinheiten verpasst hatte.
"Oh, Simon, tut mir leid", meinte Tobi verlegen.
"Alles gut, wenn unsere Frauen lieber im Krankenhaus sind", war Simons nicht ganz ernst gemeinte Antwort.
"Ich glaub die Kleinen haben Hunger. Da musst du mir helfen Tobi, du weißt wahrscheinlich besser, was die zwei zum Frühstück essen. Ich weiß so wenig über meine Kinder. Echt schlimm.", ärgerte sich Simon.
"Das lernst du ganz schnell, wenn du wieder da bist", tröstete ihn Tobi.
Zusammen schafften sie es Luise und Basti satt zu bekommen, jeweils eine frische Windel anzulegen und sie anzuziehen.
"Das haben wir ganz gut hinbekommen", stellte Simon fest als sie zu viert auf dem Boden saßen und spielten.
Plötzlich zog sich Luise, wie schon öfter, am Wohnzimmertisch hoch dieses Mal blieb sie aber nicht stehen, sondern machte ihren ersten Schritt.
Simon und Tobi, konnten diesen Augenblick zum Glück sehen und freuten sich. Das mussten sie nachher natürlich Leo berichten.
"Das glaub ich jetzt nicht, gerade heute", freute sich Tobi.
"Echt unglaublich, aber so langsam sollten wir uns fertig machen", stellte Simon fest.
Beide fuhren noch zu sich nach Hause, um sich zu duschen. Simon nahm die Zwillinge mit.
Als Tobi auf dem Hof bemerkt wurde, musste er ausführlich vom gestrigen Abend erzählen und natürlich wollten Markus und Mia, die gestern Abend noch aus Zürich angereist war, um noch ein bisschen Zeit ihrer Sommerferien in der Ramsau zu verbringen, alles bis ins kleinste Detail erfahren. Katharina war schon im Krankenhaus, sie hatte Frühdienst. Jonathan hatten Vater und Tochter schon in die Krippe gebracht, um auch etwas Zeit zu zweit verbringen zu können.
Mia hatte die Geschichte mit Tobi, Simon und Leo (ihrer Frau Gruber) mit Spannung aus der Ferne verfolgt.
Sollte ihre ehemalige Lehrerin am Ende zur Familie gehören? Sie könnte sie sich schon als Tante vorstellen und fand, dass Leo und Tobi zusammen passten. Mia konnte allerdings auch Simon ganz gut leiden.
Die beiden möglichen Väter hatten vereinbart sich am Krankenhaus zu treffen und geplant mit den Zwillingen noch eine Runde im Park zu laufen. Tobi wollte vor dem Test auf jeden Fall auch noch Charlotte besuchen.
Dies hatte Leo gleich nach dem Frühstück gemacht.
Ihr ging es echt gut. Der Kleine war so lange im Babyzimmer.
Leo wollte dieses Gespräch unbedingt führen.
Vorsichtig klopfte sie an Charlottes Tür.
Gleich danach wurde sie hereingebeten.
"Guten Morgen Charlotte, wie geht es dir?", erkundigte sich Leo gleich nach dem Eintreten.
"Morgen Leo, das könnte ich dich auch fragen", war Charlottes Begrüßung. Sie berichtete gleich, dass es ihr gut ginge und weiter erzählte sie:
"Tobi und ich haben uns wieder vertragen. Wir versuchen es wieder zusammen. Herzlichen Glückwunsch zum Kleinen, lass dich drücken. Dass du schon wieder mobil bist."
Und damit umarmten sich die beiden Frauen.
"Danke, Mutter und Kind geht es gut. Es war zwar kurz echt heftig aber heute Morgen geht es mir echt schon wieder super. Simon und ich wollen es dieses Mal auch echt gemeinsam schaffen, außer unsere zwei Herzblätter brennen gemeinsam durch", meinte Leo grinsend.
"War echt ein süßes Foto von den beiden. Die müssten ja demnächst hier zum Test aufkreuzen", meinte Charlotte.
"Ja, ich muss dann auch wieder hoch. Der Kleine hat bestimmt gleich wieder Hunger“, verabschiedete sich Leo.
"Leo, danke für deinen Besuch, ich bin gerade leider nicht so mobil, sonst würde ich euch auch besuchen kommen", entschuldigte sich Charlotte.
"Alles in Ordnung, erhol dich gut", damit machte Leo sich auf zu ihrem Jüngsten.
Für Simon und Tobi war es ein echt schöner Spaziergang im Park mit Basti und Luise.
Eine ältere Dame, die die vier sah meinte zu ihnen:
"Sie beide sind aber ein schönes Paar mit zwei so netten Kindern. Ich hab da ja gar nichts dagegen, bin da sehr offen."
Da mussten Simon und Tobi sich angrinsen. Noch etwas, was sie nachher berichten konnten.
Allerdings wurden beide sichtlich nervöser, als der Testtermin näher rückte. Zwar würden sie heute kein Ergebnis mehr erhalten, trotzdem waren sie beide angespannt und ganz tief drin war Simon auch noch etwas sauer auf Leo und auf das was sie damals gemacht hatte.
Im Krankenhaus angekommen, ging Tobi erst zu Charlotte.
"Hallo, guten Morgen mein Schatz", wurde er von seiner Freundin begrüßt.
Er drückte ihr gleich einen Kuss auf die Lippen.
"Hast du noch Schmerzen?“, wollte er von ihr wissen.
"Nein, ich bekomme gute Drogen, da lässt es sich aushalten. Aber es gibt da etwas, was ich dir noch erklären muss, was der Grund war, warum ich in die Berge bin. Bitte hör mir jetzt einfach zu. Ich habe mitbekommen, was du zu Leo gesagt hast, dass du eigentlich mit ihr zusammen sein möchtest. Das hat echt wehgetan. Mir ist aber auch nochmal klar geworden, wie sehr du dir ein Kind wünschst. Und diesen Wunsch werde ich dir nicht erfüllen können. Ich kann leider keine Kinder bekommen, das hätte ich dir eigentlich schon viel früher sagen müssen. Aber das ist ja auch nicht unbedingt ein Thema, dass man gleich zu Beginn einer Beziehung anspricht. Wegen dieses Themas ist auch meine letzte Beziehung zerbrochen und deshalb hab ich mich versetzen lassen und die Stelle hier angenommen. So, jetzt ist es raus. Tut mir leid", endete Charlotte ihre Erklärung mit Tränen im Gesicht.
Tobi nahm sie ganz fest in den Arm.
"Wir werden das schon gemeinsam schaffen", tröstete er seine Freundin.
Simon machte sich mit den Zwillingen gleich auf den Weg zu Leo. Er lief auch sofort Katharina über den Weg.
"Guten Morgen, ihr drei. Habt ihr gut geschlafen nach der Aufregung?", wollte die Ärztin wissen.
„Die beiden haben von der ganzen Sache zum Glück gar nichts mitbekommen. Und ich hab mit deinem kuschelnden Bruder auch echt gut geschlafen", antwortete Simon.
Katharina schaute etwas verdutzt drein und meinte dann:
"Wenn ihr nichts dagegen habt, würde ich auch mal kurz zu Leo und dem Kleinen schauen, aber erst dürft ihr mal rein."
"Kein Problem, bis gleich", damit klopfte Simon an Leos Tür.
"Herein", kam es von drinnen.
"Hallo, ihr drei, kommt rein, ich freue mich so auf euch", hörten sie Leo erfreut.
"Hier ist die Mama, und da ist euer kleiner Bruder", erzählte Simon seinen "Großen".
Natürlich konnten die Kleinen nicht viel mit dem Baby anfangen, aber sie freuten sich ihre Mama wieder zu sehen.
"Echt schön so ein Familienkuscheln", meinte Simon.
Leo fand, dass es sich echt gut anfühlte, wenn alle fünf zusammen waren.
Nach einigen Minuten besuchte Katharina die nun nicht mehr ganz so kleine Familie.
Kurz dachte sie darüber nach, ob es nicht schön wäre, wenn Jonathan auch noch ein Geschwisterchen bekommen würde, aber dass Markus und sie überhaupt Eltern geworden waren grenzte an ein kleines Wunder und während der ganzen Schwangerschaft hatte sie Angst das Baby zu verlieren. Das wollte sie eigentlich nicht nochmals durchleben. Er würde ja mit den Plattner Kindern (und vielleicht mit seinem Cousin) zusammen aufwachsen, dann wäre er auch kein Einzelkind.
"Herzlichen Glückwunsch euch", gratulierte sie.
"Danke, hier vielleicht dein Neffe", begrüßte Leo ihre Freundin.
"Warten wir mal ab", meinte diese dazu.
Es wäre echt alles einfacher, wenn Simon der Vater wäre, dachte Katharina, auch wenn sie ihrem Bruder ein Kind wirklich gönnen würde.
"Ich lass euch dann mal wieder alleine, ich muss gleich wieder zum Dienst, geh noch kurz zu Charlotte", verabschiedete sich die Ärztin.
Vor der Tür traf sie auf Tobi.
"Hallo Bruderherz, falls das dein Kleiner ist, hast du ihn echt gut hinbekommen", empfing sie ihren Bruder.
"Wenn, leider verspüre ich echt keine Verbindung zu ihm", entgegnete Tobi.
"Jetzt warte erst mal den Test ab, dann könnt ihr weiter sehen", versuchte Katharina ihren Bruder zu beruhigen, denn sie wusste genau, wie sehr er sich wünschte Vater zu werden.
Ja, war Tobi in Gedanken, vielleicht meine letzte Chance, um Vater zu werden.
"Ich geh gleich noch bei Charlotte vorbei, bevor meine Pause zu Ende ist", sagte Katharina im Gehen.
Sie wird sich über Abwechslung freuen, dachte sich Tobias und öffnete die Tür zu Leos Zimmer. Irgendwie hatte er das Gefühl, dass er fehl am Platz war, als er die Familie miteinander kuscheln sah.
Da klopfte es bereits erneut an der Tür und Verena kam auch noch ins Zimmer.
"Auf das das Zimmer voll werde, versuchte Leo die etwas seltsame Stimmung aufzulockern.
"So, dann wollen wir mal testen", schlug Verena vor.
"In etwa zwei Tagen werdet ihr dann das Ergebnis bekommen."
Zuerst wurde bei dem Kleinen, der immer noch ohne Namen war, eine Probe genommen, dann war Simon dran, zum Schluss Tobi.
Leo schaute sich das Szenario an und musste losheulen. Das war alles ihre Schuld. Hätte sie doch nicht mit Tobi geschlafen, dann wäre die Situation hier nicht so verfahren. Leo wurde von einem Heulkrampf geschüttelt.
Verena schickte die Männer mit den Zwillingen nach Hause:
"Ich glaub Leo braucht jetzt erstmal Ruhe, war gestern auch etwas dramatisch für sie und die ganze Situation ist eben auch nicht einfach, für alle."
Hoffentlich bekommt sie keine postnatale Depression, war Simons Gedanke. Er wollte später auf jeden Fall nochmals nach ihr sehen.
Auf dem Krankenhausparkplatz:
"Mist, ich hab jetzt gleich einen Termin mit deinem Vater im Hotel, aber meine Eltern stehen im Stau, sind also noch nicht da, um nach Basti und Luise zu sehen", stellte Simon besorgt fest.
"Du, kein Problem. Ich komm mit zum Hotel und schau nach den beiden. Dann kannst du in Ruhe mit meinem Vater reden. Hab ihn auch schon lange nicht mehr gesehen", schlug Tobi vor.
"Danke, das ist echt nett von dir", bedankte sich Simon.
Also machten sie sich auf den Weg zum Hotel Herbrechter.
"So, ihr zwei, ich nehm euch jetzt mal mit, dann kann euer Papa in Ruhe mit meinem Papa reden", sagte Tobi.
"Die beiden haben bestimmt bald Hunger", fiel Simon ein.
"Kein Problem, da werden wir was finden", war sich Tobi sicher.
Simon ging zu Peter, seinem Chef ins Büro.
"Ah, guten Tag Herr Plattner, Glückwunsch zum möglichen Familienzuwachs", begrüßte ihn Herbrechter Senior.
"Danke, das trifft vielleicht auch auf Sie zu, stellte Simon fest.
"Wie dem auch sei, ich möchte auf jeden Fall wieder hier arbeiten und die Leitung des Hotels in Bozen wieder abgeben. Ich hätte da auch ein paar Kollegen, die ich noch vom Studium her kenne, die für die Stelle wirklich geeignet wären. Bei ihnen würde ich mich umhören, ob es sich nicht jemand vorstellen könnte das Hotel zu leiten", war Simons Vorschlag.
"Herr Plattner, das bedaure ich sehr, Sie haben wirklich sehr gute Arbeit geleistet. Ich lasse mich nur ungern darauf ein, kann aber ihre privaten Gründe verstehen. Ich möchte mich auch entschuldigen, ich bin an den ungünstigen Umständen zwischen Ihnen, Tobias und Frau Gruber wohl nicht ganz unschuldig", reagierte Peter darauf.
"Wir werden es hinbekommen, egal, wer der Vater ist", antwortete Simon.
"Hören Sie sich bei Ihren Kollegen um, hoffentlich ist jemand Geeignetes dabei. Lassen Sie es mich wissen, wenn Sie Neuigkeiten haben".
Damit begleitete Peter Simon zum Ausgang.
Dort kam Tobias gerade mit den Zwillingen um die Ecke.
Er hatte sichtlich Spaß mit Luise und Basti.
"Er wäre wirklich ein guter Vater", musste Peter feststellen.
"Er kann echt super mit den Kindern, hat auch viel mehr Zeit mit ihnen verbracht als ich", konnte sich Simon nicht verkneifen.
Tobias kam mit den Zwillingen auf seinen Vater und Simon zu.
"Hallo, ihr seid schon fertig. Ich war mit den beiden bei Horst in der Küche, da gabs lecker Kartoffelbrei mit Erbsen und Würstchen."
"Hallo Tobias, schön dich mal wieder zu sehen", sagte Peter.
"Ja, ist schon eine Weile her", räusperte sich Herbrechter Junior.
"Ich störe nur ungern, aber für die Zwei wird es Zeit für ihren Mittagsschlaf. Meine Eltern sind auch angekommen, ich werde sie zu mir bringen," unterbrach Simon das Herbrechter Gespräch.
"Grüßen Sie Ihre Eltern, Herr Plattner und geben Sie mir weiter, wenn Sie Interessenten für die Stelle in Bozen haben. Und Tobias, war schön dich mal wieder zu sehen", gab Peter zu.
Simon fuhr zu seinem Haus, dort nahmen seine Eltern Luise und Sebastian in Empfang.
Simon kontaktierte verschiedene Studienkollegen, von denen konnten sich drei vorstellen in Bozen zu arbeiten.
Tobias fuhr auf den Hof. Dort traf er Markus, der Jonathan gerade aus der Krippe geholt hatte.
"Hallo, du siehst müde aus", begrüßte er seinen Schwager.
"Na, ja ist ja auch einiges passiert in den letzten 48 Stunden. Gefeiert, getrunken, Scheiße gebaut, gerettet, eine Geburt, vielleicht Vater geworden, gefüttert, gewickelt, getestet, jetzt ist mal gut", meinte Tobi ziemlich erschöpft, fuhr dann aber fort:
"Dafür verstehen Simon und ich uns jetzt ziemlich gut, ich hab mit Peter geredet und mich wieder mit Charlotte vertragen. Aber wenn du nichts dagegen hast, würde ich mal kurz Pause machen."
"Kein Problem, heute ist nicht viel los. Hau dich aufs Ohr", genehmigte Markus Tobi.
Gegen Abend ging Simon nochmals zu Leo ins Krankenhaus. Sie hatte sich wieder etwas erholt.
Das war das neue Kapitel. Hoffentlich hat es gefallen.
Die Geschichte geht weiter. In der Mediathek ja auch. ich wollte gestern Folge drei anschauen, ohne zu viel zu verrraten: Mir fehlt was. Konnte sie nicht zu Ende schauen. Vielleicht nehm ich sie am Wochenende nochmals in Angriff.
Euch allen ein schönes Wochenende.
In dem Augenblick als Tobi auflegte, erreichte der Rettungswagen mit Leo und dem Baby das Krankenhaus.
Gleich wurden sie in einen Kreißsaal gebracht und durchgecheckt.
Verena, die gerade ihren Nachtdienst angetreten hatte, hatte im Augenwinkel etwas gesehen, war sich aber nicht sicher, deshalb war sie der neu eingelieferten Patientin gefolgt.
Vorsichtig betrat die Ärztin den Kreißsaal.
"Hab ich doch richtig gesehen, Mensch Leo, was machst du denn hier?", fragte sie erstaunt. Erst dann sah sie das kleine Bündel in Leos Arm.
"Wow, da hatte es aber jemand eilig", entfuhr es ihr.
Leo bemerkte, dass Verena das Baby ganz genau inspizierte und musste lachen.
"Wir konnten weder zu Simon noch zu Tobi eine Ähnlichkeit erkennen. Der Kleine macht es echt spannend", kommentierte Leo Verenas Begutachtung.
"Ein Junge, und ja, du hast mich ertappt", gestand die Ärztin.
"Herzlichen Glückwunsch!", fügte Verena noch hinzu.
"Er hatte es mega eilig, so dass es gar nicht ins Krankenhaus gereicht hat. Zum Glück war Tobi da, hat die Rettung gerufen und schließlich kam der Kleine in der Badewanne zur Welt", berichtete Leo.
"Tobi war bei der Geburt dabei?", wollte Verena bestätigt haben.
"Ja, er durfte sogar die Nabelschnur durchschneiden", fuhr Leo fort.
Gerade in diesem Moment kam Simon im Kreißsaal an. Den Satz hatte er noch gehört. Da ärgerte er sich noch mehr, dass Tobias bei der Geburt dabei gewesen war.
Er schluckte den Ärger aber runter und begrüßte stattdessen Leo und den neuen Erdenbürger.
"Schön, dass du wieder da bist", waren Leos Worte und sie empfing Simon mit einem Kuss.
„Du warst ja zum Glück am Telefon mit dabei“, fügte sie hinzu.
Verena fühlte sich, wie nach der Geburt der Zwillinge, fehl am Platz und ließ die drei erstmal alleine.
Simon hatte den Jungen vom ersten Augenblick an in sein Herz geschlossen.
Der Kleine wog 3500g und war 51 cm groß. Im Vergleich zu seinen großen Geschwistern also ein richtiger Brummer.
"Du bist also der Kleine, der deiner Mama in den letzten Monaten so zugesetzt hat, herzlich Willkommen in unserem Chaos", begrüßte Simon das neue Familienmitglied.
Leo konnte es nicht lassen und musste sagen:
"Da war er aber nicht der Einzige, ok, ich geb zu, dass ich nicht wirklich zur Deeskalation beigetragen habe."
"Wir versuchen jetzt alles etwas einfacher zu gestalten", schlug Leo vor.
"Jetzt ruhen wir uns aber erst mal aus", schlug Simon vor.
Leo wurde dann auf Station verlegt, Simon half mit. Als er gerade aufbrechen wollte, um nach Tobi und den Zwillingen zu sehen, kam Verena nochmals ins Zimmer:
"Simon, bevor du gehst, meinst du Tobi und du könnten morgen so gegen 11 Uhr herkommen, um den Test zu machen?"
"Können wir einrichten. Ich schau mal, was die drei so machen. Bis morgen früh", gab Simon zur Antwort.
Damit drückte er dem Kleinen einen Kuss ins Gesicht und küsste Leo nochmals innig.
Hoffentlich hält es dieses Mal, wünschte sich Verena für Leo und Simon aber vor allem auch für die Kinder.
Simon schrieb Tobi an, damit dieser ihm die Türe öffnen konnte.
"Man, was für ein Tag, möchtest du auch ein Bier?", begrüßte Tobi seinen Vorgänger, Nachfolger, was auch immer.
"Du hast Recht, war so Einiges los heute. Ne, ich möchte kein Bier", meinte Simon darauf.
"Ich glaub ich hab dich noch nie Alkohol trinken sehen, kann das sein?", wunderte sich Tobi.
Simon fiel es auf einmal gar nicht schwer Tobi zu antworten:
"Das stimmt, ich trinke keinen Alkohol mehr …, ich bin trockener Alkoholiker."
"Oh. Und du hast es geschafft trotz dieser ganzen Situation nicht wieder mit dem Trinken anzufangen?" erkundigte sich Tobi sichtlich überrascht.
"Ja, allerdings musste eine Whiskey Flasche in deiner Wohnung daran glauben. Ich weiß nicht, ob sie noch von dir war, oder ...", erzählte Simon.
"Oh, die war noch von mir, hab ich mal von meinem Vater bekommen", erklärte Tobi.
"Tut mir echt leid...", entschuldigte sich Simon.
"Macht nix, Hauptsache sie konnte dich vom Trinken abhalten", sagte Tobi und fuhr fort:
"Die Zwillinge haben echt schön geschlafen, vom ganzen Trubel gar nix mitbekommen. Hast du vom Kleinen noch ein Foto gemacht?", wollte Tobi wissen.
"Klar, noch einige. Aber auch im gewaschenen und etwas entknittertem Zustand kann ich weder mit dir noch mit mir eine Ähnlichkeit erkennen", gab Simon schnell Auskunft.
"Verena hat gemeint, dass wir morgen im 11 zum Testen kommen können", sagte er weiter.
"Das hört sich nach einem Plan an. Dann sollten wir mal langsam schlafen gehen", schlug Tobi vor.
"Ich schlaf auf der Couch du kannst das Bett haben", bot Simon an.
"Mein Lieber, wir wissen beide, dass Leos Bett groß genug für uns beide ist", grinste Tobi.
"Da hast du Recht, echt gut, dass wir zusammen solche Scherze machen können", sagte Simon ehrlich.
Ihnen allen drei war klar geworden, dass sie, egal was die Zukunft, also der Test bringen würde, sie alles nur gemeinsam schaffen konnten. Allerdings war eben noch nicht klar, ob Tobi eine Rolle in diesem Familiengefüge spielen würde.
Bevor Simon und Tobi das Licht ausmachten, hatten Tobi noch eine Idee:
"Wir machen jetzt noch ein Selfie von uns beiden zusammen hier im Bett."
"Gute Idee und das schicken wir dann an Charlotte und Leo", war Simon begeistert.
"Aber nicht das sie eifersüchtig werden“, waren Tobis Worte vor dem Einschlafen.
Die Zwillinge waren gnädig und so wurden Tobi und Simon erst gegen 7 Uhr geweckt.
Als Simon aufwachte stutzte er. Jemand hatte sich an ihn gekuschelt. Im Halbschlaf erkannte er, dass es Tobi war. Das hätte er sich noch vor ein paar Tagen nicht vorstellen können.
Dann registrierte er, warum er wach geworden war. Seine Kinder hatten wohl Hunger.
So langsam wurde auch Tobi wach. Er bemerkte, dass er Simon ein paar Kuscheleinheiten verpasst hatte.
"Oh, Simon, tut mir leid", meinte Tobi verlegen.
"Alles gut, wenn unsere Frauen lieber im Krankenhaus sind", war Simons nicht ganz ernst gemeinte Antwort.
"Ich glaub die Kleinen haben Hunger. Da musst du mir helfen Tobi, du weißt wahrscheinlich besser, was die zwei zum Frühstück essen. Ich weiß so wenig über meine Kinder. Echt schlimm.", ärgerte sich Simon.
"Das lernst du ganz schnell, wenn du wieder da bist", tröstete ihn Tobi.
Zusammen schafften sie es Luise und Basti satt zu bekommen, jeweils eine frische Windel anzulegen und sie anzuziehen.
"Das haben wir ganz gut hinbekommen", stellte Simon fest als sie zu viert auf dem Boden saßen und spielten.
Plötzlich zog sich Luise, wie schon öfter, am Wohnzimmertisch hoch dieses Mal blieb sie aber nicht stehen, sondern machte ihren ersten Schritt.
Simon und Tobi, konnten diesen Augenblick zum Glück sehen und freuten sich. Das mussten sie nachher natürlich Leo berichten.
"Das glaub ich jetzt nicht, gerade heute", freute sich Tobi.
"Echt unglaublich, aber so langsam sollten wir uns fertig machen", stellte Simon fest.
Beide fuhren noch zu sich nach Hause, um sich zu duschen. Simon nahm die Zwillinge mit.
Als Tobi auf dem Hof bemerkt wurde, musste er ausführlich vom gestrigen Abend erzählen und natürlich wollten Markus und Mia, die gestern Abend noch aus Zürich angereist war, um noch ein bisschen Zeit ihrer Sommerferien in der Ramsau zu verbringen, alles bis ins kleinste Detail erfahren. Katharina war schon im Krankenhaus, sie hatte Frühdienst. Jonathan hatten Vater und Tochter schon in die Krippe gebracht, um auch etwas Zeit zu zweit verbringen zu können.
Mia hatte die Geschichte mit Tobi, Simon und Leo (ihrer Frau Gruber) mit Spannung aus der Ferne verfolgt.
Sollte ihre ehemalige Lehrerin am Ende zur Familie gehören? Sie könnte sie sich schon als Tante vorstellen und fand, dass Leo und Tobi zusammen passten. Mia konnte allerdings auch Simon ganz gut leiden.
Die beiden möglichen Väter hatten vereinbart sich am Krankenhaus zu treffen und geplant mit den Zwillingen noch eine Runde im Park zu laufen. Tobi wollte vor dem Test auf jeden Fall auch noch Charlotte besuchen.
Dies hatte Leo gleich nach dem Frühstück gemacht.
Ihr ging es echt gut. Der Kleine war so lange im Babyzimmer.
Leo wollte dieses Gespräch unbedingt führen.
Vorsichtig klopfte sie an Charlottes Tür.
Gleich danach wurde sie hereingebeten.
"Guten Morgen Charlotte, wie geht es dir?", erkundigte sich Leo gleich nach dem Eintreten.
"Morgen Leo, das könnte ich dich auch fragen", war Charlottes Begrüßung. Sie berichtete gleich, dass es ihr gut ginge und weiter erzählte sie:
"Tobi und ich haben uns wieder vertragen. Wir versuchen es wieder zusammen. Herzlichen Glückwunsch zum Kleinen, lass dich drücken. Dass du schon wieder mobil bist."
Und damit umarmten sich die beiden Frauen.
"Danke, Mutter und Kind geht es gut. Es war zwar kurz echt heftig aber heute Morgen geht es mir echt schon wieder super. Simon und ich wollen es dieses Mal auch echt gemeinsam schaffen, außer unsere zwei Herzblätter brennen gemeinsam durch", meinte Leo grinsend.
"War echt ein süßes Foto von den beiden. Die müssten ja demnächst hier zum Test aufkreuzen", meinte Charlotte.
"Ja, ich muss dann auch wieder hoch. Der Kleine hat bestimmt gleich wieder Hunger“, verabschiedete sich Leo.
"Leo, danke für deinen Besuch, ich bin gerade leider nicht so mobil, sonst würde ich euch auch besuchen kommen", entschuldigte sich Charlotte.
"Alles in Ordnung, erhol dich gut", damit machte Leo sich auf zu ihrem Jüngsten.
Für Simon und Tobi war es ein echt schöner Spaziergang im Park mit Basti und Luise.
Eine ältere Dame, die die vier sah meinte zu ihnen:
"Sie beide sind aber ein schönes Paar mit zwei so netten Kindern. Ich hab da ja gar nichts dagegen, bin da sehr offen."
Da mussten Simon und Tobi sich angrinsen. Noch etwas, was sie nachher berichten konnten.
Allerdings wurden beide sichtlich nervöser, als der Testtermin näher rückte. Zwar würden sie heute kein Ergebnis mehr erhalten, trotzdem waren sie beide angespannt und ganz tief drin war Simon auch noch etwas sauer auf Leo und auf das was sie damals gemacht hatte.
Im Krankenhaus angekommen, ging Tobi erst zu Charlotte.
"Hallo, guten Morgen mein Schatz", wurde er von seiner Freundin begrüßt.
Er drückte ihr gleich einen Kuss auf die Lippen.
"Hast du noch Schmerzen?“, wollte er von ihr wissen.
"Nein, ich bekomme gute Drogen, da lässt es sich aushalten. Aber es gibt da etwas, was ich dir noch erklären muss, was der Grund war, warum ich in die Berge bin. Bitte hör mir jetzt einfach zu. Ich habe mitbekommen, was du zu Leo gesagt hast, dass du eigentlich mit ihr zusammen sein möchtest. Das hat echt wehgetan. Mir ist aber auch nochmal klar geworden, wie sehr du dir ein Kind wünschst. Und diesen Wunsch werde ich dir nicht erfüllen können. Ich kann leider keine Kinder bekommen, das hätte ich dir eigentlich schon viel früher sagen müssen. Aber das ist ja auch nicht unbedingt ein Thema, dass man gleich zu Beginn einer Beziehung anspricht. Wegen dieses Themas ist auch meine letzte Beziehung zerbrochen und deshalb hab ich mich versetzen lassen und die Stelle hier angenommen. So, jetzt ist es raus. Tut mir leid", endete Charlotte ihre Erklärung mit Tränen im Gesicht.
Tobi nahm sie ganz fest in den Arm.
"Wir werden das schon gemeinsam schaffen", tröstete er seine Freundin.
Simon machte sich mit den Zwillingen gleich auf den Weg zu Leo. Er lief auch sofort Katharina über den Weg.
"Guten Morgen, ihr drei. Habt ihr gut geschlafen nach der Aufregung?", wollte die Ärztin wissen.
„Die beiden haben von der ganzen Sache zum Glück gar nichts mitbekommen. Und ich hab mit deinem kuschelnden Bruder auch echt gut geschlafen", antwortete Simon.
Katharina schaute etwas verdutzt drein und meinte dann:
"Wenn ihr nichts dagegen habt, würde ich auch mal kurz zu Leo und dem Kleinen schauen, aber erst dürft ihr mal rein."
"Kein Problem, bis gleich", damit klopfte Simon an Leos Tür.
"Herein", kam es von drinnen.
"Hallo, ihr drei, kommt rein, ich freue mich so auf euch", hörten sie Leo erfreut.
"Hier ist die Mama, und da ist euer kleiner Bruder", erzählte Simon seinen "Großen".
Natürlich konnten die Kleinen nicht viel mit dem Baby anfangen, aber sie freuten sich ihre Mama wieder zu sehen.
"Echt schön so ein Familienkuscheln", meinte Simon.
Leo fand, dass es sich echt gut anfühlte, wenn alle fünf zusammen waren.
Nach einigen Minuten besuchte Katharina die nun nicht mehr ganz so kleine Familie.
Kurz dachte sie darüber nach, ob es nicht schön wäre, wenn Jonathan auch noch ein Geschwisterchen bekommen würde, aber dass Markus und sie überhaupt Eltern geworden waren grenzte an ein kleines Wunder und während der ganzen Schwangerschaft hatte sie Angst das Baby zu verlieren. Das wollte sie eigentlich nicht nochmals durchleben. Er würde ja mit den Plattner Kindern (und vielleicht mit seinem Cousin) zusammen aufwachsen, dann wäre er auch kein Einzelkind.
"Herzlichen Glückwunsch euch", gratulierte sie.
"Danke, hier vielleicht dein Neffe", begrüßte Leo ihre Freundin.
"Warten wir mal ab", meinte diese dazu.
Es wäre echt alles einfacher, wenn Simon der Vater wäre, dachte Katharina, auch wenn sie ihrem Bruder ein Kind wirklich gönnen würde.
"Ich lass euch dann mal wieder alleine, ich muss gleich wieder zum Dienst, geh noch kurz zu Charlotte", verabschiedete sich die Ärztin.
Vor der Tür traf sie auf Tobi.
"Hallo Bruderherz, falls das dein Kleiner ist, hast du ihn echt gut hinbekommen", empfing sie ihren Bruder.
"Wenn, leider verspüre ich echt keine Verbindung zu ihm", entgegnete Tobi.
"Jetzt warte erst mal den Test ab, dann könnt ihr weiter sehen", versuchte Katharina ihren Bruder zu beruhigen, denn sie wusste genau, wie sehr er sich wünschte Vater zu werden.
Ja, war Tobi in Gedanken, vielleicht meine letzte Chance, um Vater zu werden.
"Ich geh gleich noch bei Charlotte vorbei, bevor meine Pause zu Ende ist", sagte Katharina im Gehen.
Sie wird sich über Abwechslung freuen, dachte sich Tobias und öffnete die Tür zu Leos Zimmer. Irgendwie hatte er das Gefühl, dass er fehl am Platz war, als er die Familie miteinander kuscheln sah.
Da klopfte es bereits erneut an der Tür und Verena kam auch noch ins Zimmer.
"Auf das das Zimmer voll werde, versuchte Leo die etwas seltsame Stimmung aufzulockern.
"So, dann wollen wir mal testen", schlug Verena vor.
"In etwa zwei Tagen werdet ihr dann das Ergebnis bekommen."
Zuerst wurde bei dem Kleinen, der immer noch ohne Namen war, eine Probe genommen, dann war Simon dran, zum Schluss Tobi.
Leo schaute sich das Szenario an und musste losheulen. Das war alles ihre Schuld. Hätte sie doch nicht mit Tobi geschlafen, dann wäre die Situation hier nicht so verfahren. Leo wurde von einem Heulkrampf geschüttelt.
Verena schickte die Männer mit den Zwillingen nach Hause:
"Ich glaub Leo braucht jetzt erstmal Ruhe, war gestern auch etwas dramatisch für sie und die ganze Situation ist eben auch nicht einfach, für alle."
Hoffentlich bekommt sie keine postnatale Depression, war Simons Gedanke. Er wollte später auf jeden Fall nochmals nach ihr sehen.
Auf dem Krankenhausparkplatz:
"Mist, ich hab jetzt gleich einen Termin mit deinem Vater im Hotel, aber meine Eltern stehen im Stau, sind also noch nicht da, um nach Basti und Luise zu sehen", stellte Simon besorgt fest.
"Du, kein Problem. Ich komm mit zum Hotel und schau nach den beiden. Dann kannst du in Ruhe mit meinem Vater reden. Hab ihn auch schon lange nicht mehr gesehen", schlug Tobi vor.
"Danke, das ist echt nett von dir", bedankte sich Simon.
Also machten sie sich auf den Weg zum Hotel Herbrechter.
"So, ihr zwei, ich nehm euch jetzt mal mit, dann kann euer Papa in Ruhe mit meinem Papa reden", sagte Tobi.
"Die beiden haben bestimmt bald Hunger", fiel Simon ein.
"Kein Problem, da werden wir was finden", war sich Tobi sicher.
Simon ging zu Peter, seinem Chef ins Büro.
"Ah, guten Tag Herr Plattner, Glückwunsch zum möglichen Familienzuwachs", begrüßte ihn Herbrechter Senior.
"Danke, das trifft vielleicht auch auf Sie zu, stellte Simon fest.
"Wie dem auch sei, ich möchte auf jeden Fall wieder hier arbeiten und die Leitung des Hotels in Bozen wieder abgeben. Ich hätte da auch ein paar Kollegen, die ich noch vom Studium her kenne, die für die Stelle wirklich geeignet wären. Bei ihnen würde ich mich umhören, ob es sich nicht jemand vorstellen könnte das Hotel zu leiten", war Simons Vorschlag.
"Herr Plattner, das bedaure ich sehr, Sie haben wirklich sehr gute Arbeit geleistet. Ich lasse mich nur ungern darauf ein, kann aber ihre privaten Gründe verstehen. Ich möchte mich auch entschuldigen, ich bin an den ungünstigen Umständen zwischen Ihnen, Tobias und Frau Gruber wohl nicht ganz unschuldig", reagierte Peter darauf.
"Wir werden es hinbekommen, egal, wer der Vater ist", antwortete Simon.
"Hören Sie sich bei Ihren Kollegen um, hoffentlich ist jemand Geeignetes dabei. Lassen Sie es mich wissen, wenn Sie Neuigkeiten haben".
Damit begleitete Peter Simon zum Ausgang.
Dort kam Tobias gerade mit den Zwillingen um die Ecke.
Er hatte sichtlich Spaß mit Luise und Basti.
"Er wäre wirklich ein guter Vater", musste Peter feststellen.
"Er kann echt super mit den Kindern, hat auch viel mehr Zeit mit ihnen verbracht als ich", konnte sich Simon nicht verkneifen.
Tobias kam mit den Zwillingen auf seinen Vater und Simon zu.
"Hallo, ihr seid schon fertig. Ich war mit den beiden bei Horst in der Küche, da gabs lecker Kartoffelbrei mit Erbsen und Würstchen."
"Hallo Tobias, schön dich mal wieder zu sehen", sagte Peter.
"Ja, ist schon eine Weile her", räusperte sich Herbrechter Junior.
"Ich störe nur ungern, aber für die Zwei wird es Zeit für ihren Mittagsschlaf. Meine Eltern sind auch angekommen, ich werde sie zu mir bringen," unterbrach Simon das Herbrechter Gespräch.
"Grüßen Sie Ihre Eltern, Herr Plattner und geben Sie mir weiter, wenn Sie Interessenten für die Stelle in Bozen haben. Und Tobias, war schön dich mal wieder zu sehen", gab Peter zu.
Simon fuhr zu seinem Haus, dort nahmen seine Eltern Luise und Sebastian in Empfang.
Simon kontaktierte verschiedene Studienkollegen, von denen konnten sich drei vorstellen in Bozen zu arbeiten.
Tobias fuhr auf den Hof. Dort traf er Markus, der Jonathan gerade aus der Krippe geholt hatte.
"Hallo, du siehst müde aus", begrüßte er seinen Schwager.
"Na, ja ist ja auch einiges passiert in den letzten 48 Stunden. Gefeiert, getrunken, Scheiße gebaut, gerettet, eine Geburt, vielleicht Vater geworden, gefüttert, gewickelt, getestet, jetzt ist mal gut", meinte Tobi ziemlich erschöpft, fuhr dann aber fort:
"Dafür verstehen Simon und ich uns jetzt ziemlich gut, ich hab mit Peter geredet und mich wieder mit Charlotte vertragen. Aber wenn du nichts dagegen hast, würde ich mal kurz Pause machen."
"Kein Problem, heute ist nicht viel los. Hau dich aufs Ohr", genehmigte Markus Tobi.
Gegen Abend ging Simon nochmals zu Leo ins Krankenhaus. Sie hatte sich wieder etwas erholt.
Das war das neue Kapitel. Hoffentlich hat es gefallen.
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