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Wirklich?!

von Lexle83
Kurzbeschreibung
GeschichteDrama, Liebesgeschichte / P18 / Gen
Katharina Strasser Markus Kofler OC (Own Character) Simon Plattner Tobias Herbrechter
14.08.2022
06.04.2023
35
62.092
7
Alle Kapitel
154 Reviews
Dieses Kapitel
4 Reviews
 
16.02.2023 1.946
 
Hallo, diese Woche auch wieder am Donnerstag ein neues Kapitel.
Viel Spaß!
Allen, die Fasching feiern, wünsche ich närrische Tage!


Tobi konnte sich endlich dazu durchringen, wieder einmal mit seinem Vater zu reden. Dieser nahm es seinem Sohn nämlich immer noch übel, nicht das Hotel übernehmen zu wollen.

"Hallo Tobias, schön dich mal wieder zu sehen. Hast du es dir vielleicht doch anders überlegt und möchtest wieder im Hotel arbeiten? Oder läuft eure Pension mit Stellplätzen nicht?"

"Das würde dir wohl gefallen", meinte Tobias zu seinem Vater. "Aber ich muss dich leider enttäuschen. Unser Konzept wird von den Gästen sehr gut angenommen. Aber eigentlich möchte ich mit dir etwas Privates besprechen", reagierte Tobias.

Wobei in der ganzen Sache das Hotel, vor allem das in Bozen, schon eine nicht unbedeutende Rolle spielte.

"Was gibt es? Ich hab durch Katharina mitbekommen, dass du mit der Polizistin, Frau Weller zusammen bist", meinte Peter zu seinem Sohn.

"Ja, das stimmt. Allerdings könnte es da vielleicht ein Problem geben. Ich werde im August vielleicht Vater", berichtete Tobias.

"Das musst du mir jetzt erklären ", bat Peter erstaunt.

"Du hast sicher mitbekommen, dass Frau Gruber, also Leo wieder schwanger ist. Allerdings kommen sowohl Simon, also Herr Plattner, als auch ich als Vater in Frage", erzählte Tobi seinem Vater.

"Ward ihr beiden nicht als Teenager schon mal zusammen?", wollte Peter von seinem Sohn wissen.

"Ja, und schon letztes Jahr wurden bei mir diese Gefühle wieder geweckt. Und als dann Simon quasi weg war, ist es eben passiert", gestand Tobias.

"Ihr habt ein Chaos beieinander. Hättet ihr eure Hormone nicht besser im Griff haben können?", musste Peter nach der Berichterstattung seines Sohnes loswerden.

“Das sagst gerade du, darf ich dich daran erinnern, warum Mama nicht mehr hier ist. Und außerdem bist du an alledem auch nicht ganz unschuldig. Du hast Simon nach Südtirol geschickt", beschuldigte Tobias seinen Vater.

"Er ist eben ein sehr fähiger und zuverlässiger Mitarbeiter, der Beste, den ich gerade habe", verteidigte sich Peter.

"Das ist jetzt eben die Situation und darüber wollte ich dich informieren. Auch wenn wir gerade nicht das beste Verhältnis haben", meinte Tobi.

"Danke, dass du mich eingeweiht hast. Wie geht es dir dabei?", erkundigte sich Herbrechter Senior.

Tobias freute sich darüber, dass sein Vater über seine Gefühlswelt Bescheid wissen wollte und erklärte ihm seine Zwickmühle. Trotz der ganzen Sache hielt Charlotte zu ihm. Er konnte aber nicht leugnen, dass er immer noch etwas für Leo empfand. Auch wenn er dieses Gefühl gerne verdrängt hätte.

Danach wollte Peter auch noch wissen, wie Simon zu allem stand.

Vielleicht hätte er Herrn Plattner doch nicht nach Bozen schicken sollen.



Bis zur Hochzeit von Anja und Rudi war es nicht mehr so lange hin. Die beiden wollten recht klein in einem Gasthaus am Ort feiern, so würde es auch nicht besonders viel zum Vorbereiten geben. Gleich am Morgen nach der Feier sollte es für die Frischvermählten in die Flitterwochen nach Norwegen gehen. Alle waren jetzt schon gespannt, ob Rudi fit genug sein würde, um die Reise anzutreten.

Die Bergretter Clique hatte bis auf Simon komplett zugesagt, bei der Hochzeit dabei zu sein. Markus hatte dies in einem Gespräch mit dem Bräutigam erfahren. Rudi hatte sich bis jetzt allerdings noch nicht getraut bei Simon nachzufragen, ob er auch zur Feier kommen wollte.

Markus nahm dieses Thema als Anlass sich bei Simon zu melden, zum ersten Mal wieder, seit der nach Südtirol geflüchtet war. Er wartete bis kurz vor 22 Uhr, bis er dieses Telefonat tätigte.

"Markus, ist was passiert?", nahm Simon müde und gereizt das Gespräch an.

"Hallo Simon, ich will dich nicht stören, passt es gerade bei dir?", erkundigte sich der Leiter der Bergrettung.

"Ich bin noch in meinem Büro, aber ich wollte so langsam Feierabend machen", gab Simon Auskunft.

"Oh Mann, das hört sich aber stressig an", gab Markus zu.

"Ja, so ist es jeden Tag, vor 10 komm ich eigentlich nie raus", berichtete Simon.

"Ich möchte dich auch nicht lange stören, wollte nur wissen, ob du zu Anjas und Rudis Hochzeit kommst. Du hast dich wohl noch nicht an- oder abgemeldet", sagte Markus.

"Das stimmt, ich komm hier einfach nicht weg. Zu viel zu tun", entgegnete Simon.

"Rudi würde es sicher sehr viel bedeuten, wenn du auch bei seiner Hochzeit dabei wärst. Und es gibt da auch noch andere Personen, die sich freuen würden dich zu sehen", versuchte Markus seinen ehemaligen Kollegen zum Besuch in der Ramsau zu bewegen.

"Ich kann mir niemand vorstellen, der mich sehen möchte", konterte Simon.

"Du weißt ganz genau, dass deine zwei Kinder dort sind. Und glaub mir, Leo könnte dich auch

wirklich brauchen", war Markus Meinung.

"Wenn sie Hilfe braucht, soll sie doch Tobi fragen. Er hat es ja auch geschafft sie zu trösten."

Simon konnte sich in diesem Moment einfach nicht zurückhalten.

Dann erinnerte er sich an das Gespräch mit seiner Mutter. Und eigentlich wollte er ja auch wieder Kontakt zu Leo und vor allem zu seinen Kindern aufnehmen. Schließlich gab er sich einen Ruck.

"Ok, ich werde zur Hochzeit kommen. Ich geb gleich Rudi Bescheid."

"Simon glaub mir, das ist echt eine gute Entscheidung. Ich freue mich, dich in zwei Wochen wiederzusehen."

So beendete Markus das Gespräch.

Simon fuhr sich müde durch seine Haare. Ok, er würde nach Ramsau fahren. Musste sich einfach der gegebenen Situation stellen, mit Leo reden und am wichtigsten war, er würde seine Kinder wiedersehen. Er musste gestehen, dass er sich darauf freute.



Leo ging wieder zum Geburtsvorbereitungskurs, natürlich bei Toni. Sie war erneut die einzige Single Mama. Dieses Mal wollte sie Katharina mit zum Pärchenabend nehmen. Tobi hatte gefragt, ob er mit ihr kommen sollte. Nachdem beim letzten Mal Simons Begleitung zur endgültigen Trennung von ihm und Jessi geführt hatte, hatte sie Tobis Angebot höflich abgelehnt. Sie wollte ja auf keinen Fall Tobi und Charlotte auseinander bringen.

Also ging Katharina mit Leo. Verena und Michi passten derweil auf Basti und Luise auf.

Wieder fand der Abend mit Begleitung im Yoga Raum des Hotel Herbrechter statt.

Auf dem Weg zum Raum liefen Katharina und Leo dieses Mal Peter über den Weg.

"Hallo Katharina, was führt dich um diese Zeit hierher?", erkundigte sich ihr Vater.

"Hallo Papa, ich begleite Leo, also Frau Gruber, zum Geburtsvorbereitungskurs", antwortete Katharina ihrem Vater wahrheitsgemäß.

"Frau Gruber, guten Abend, wie geht es Ihnen und meinem Enkel?", wandte sich Peter an Leo.

"Guten Abend Herr Herbrechter, danke der Nachfrage, mir geht es soweit gut. Dem Kleinen da drin auch. Wie sie aber wissen, kann ich Ihnen leider nicht sagen, ob es ihr Enkel oder Enkelin ist", antwortete Leo etwas gereizt.

Eigentlich hatte sie zu Peter Herbrechter zumindest geschäftlich immer einen guten Draht, aber im Moment fühlte sie sich von ihm von oben herab behandelt. Was sollte diese komische Frage? Traute er ihr nicht? Was dachte er von ihr? Dass sie Tobi ein Kind unterjubeln wollte? Sie wusste aber, dass es sich aus finanzieller Sicht nicht lohnen würde, da Tobi sich ja von seinem Vater und dem Hotel losgesagt hatte.

Katharina spürte die komische Situation, verabschiedete sich schnell von ihrem Vater und ging mit Leo zum Yoga Raum.

Leo fragte erstaunt: "Was sollte diese Frage denn?"

"Keine Ahnung, was er damit bezwecken wollte. Mach dir keinen Kopf, komm wir gehen zu Toni", war Katharinas Antwort.

Es war eine sehr lustige Kursstunde. Natürlich nicht zu vergleichen mit dem Pärchenabend, den Leo vor einem Jahr mit Simon erlebt hatte.

Auf jeden Fall war sie Katharina unendlich dankbar, dass sie sie begleitet hatte.



Dann war das Wochenende von Anjas und Rudis Hochzeit endlich da.

Wie auch schon bei Katharina und Markus sollte es auch an diesem Wochenende einen kleinen Hochzeitszug geben.

Dieses Mal hatte Leo Begleitung in Form ihrer Zwillinge. Insgeheim ertappte sie sich, wie sie darüber nachdachte, ob Simon wohl zur Trauung kommen würde. Rudi und Anja wussten Bescheid, da war sie sich sicher, aber sie traute sich nicht zu fragen.

Alle, bis auf das Brautpaar, hatten sich versammelt, um sich für den Zug aufzustellen. Plötzlich kam eine Person im Anzug ziemlich eilig angerannt. Es war Simon.

"Sorry, viel los auf der Strecke, hab über sechs Stunden gebraucht", sagte er außer Atem.

"Schön, dass du da bist", meinte Markus und klopfte ihm auf die Schulter. Hatte sein Gespräch mit dem ehemaligen Kollegen doch etwas gebracht. Er war wirklich gekommen.

Nachdem Simon alle begrüßt hatte, kam er auch zu Leo. Als sie Simon sah, konnte sie nicht anders, sie spürte Schmetterlinge im Bauch. Und diese waren nicht durch ihren kleinen Mitbewohner ausgelöst.

Michi, der gerade Basti auf dem Arm hatte (Verena und er hatten in den vergangenen Wochen immer wieder auf die Zwillinge aufgepasst, nicht nur am Pärchenabend), meinte zu dem Kleinen:

"Basti guck mal, da ist dein Papa, willst du mal zu ihm auf dem Arm?"

Er wollte Simon seinen Sohn reichen, aber Basti begann zu weinen, als er in die Nähe seines Vaters kam. Diese Reaktion seines Sohnes tat Simon schrecklich weh. Auch Leo spürte beim Anblick dieser Szene einen Stich. Aber die Zwillinge waren ihrem Papa schon über mehrere Monate nicht mehr begegnet, waren bis jetzt also fast ohne Vater aufgewachsen.

Simon und Leo wurde in diesem Moment klar, dass sie beide an ihrem Verhalten etwas ändern mussten, der Kinder zu Liebe. Auch wenn Leos Kind Nummer drei einen anderen Erzeuger haben sollte.

Leo und Simon sahen sich an. Leo fand als erste wieder Worte: "Wir reden morgen. Heute wird gefeiert."

Simon grinste mit seinem unbeschreiblichen Lächeln zurück.

Gefeiert wurde dann auch richtig.

Zuvor fand aber der wirklich romantische Traugottesdienst statt. Die Ringe wurden von Bella, der Hündin der beiden, gebracht.

Das Essen beim Gasthof war hervorragend, wie die ganze Feier. Alle hatten ihren Spaß. Nur eine Person hatte die ganze Zeit ein ziemlich säuerliches Gesicht aufgesetzt: Rudis Mutter konnte nicht glauben, dass ihr Sohn das wirklich getan hatte. Er hatte geheiratet. Ihr Rudi hatte sie nun wirklich verlassen. Das musste sie erst einmal verarbeiten.

Simons Eltern hatten Leo zugesagt, die Zwillinge gegen Abend abzuholen. Wenn sie nach Ramsau kamen, wohnten sie nun immer in Simons Haus, seit dieser in Südtirol lebte.

Sie freuten sich, nun nicht nur ihre Enkelkinder, sondern auch ihren Sohn zu sehen.

So konnte Leo auch noch ein bisschen feiern. Allerdings hielt sie nicht so lange durch wie bei der letzten Hochzeit. Ihr Rücken kniff und sie freute sich auf eine Nacht, in der sie ganz entspannt schlafen konnte. Zumindest wegen der Zwillinge. Hoffentlich ließ sie ihr Mitbewohner/Mitbewohnerin schlafen.

Leo verabschiedete sich von allen. Simon bot an sie nach Hause zu bringen. Aber Leo lehnte ab. Er sollte sich heute amüsieren und morgen wollten sie dann über so einiges reden.

Leo hatte gerade das Gasthaus verlassen, als die Tür geöffnet wurde. Heraus kam ein schwankender Tobi, der schon gut gefeiert und so einiges getrunken hatte.

"Leo, warte mal", konnte er mit etwas Mühe hervorbringen.

"Tobi, was ist los?", wollte Leo wissen.

Herbrechter Junior kniete sich vor sie hin. Leo konnte sich keinen Reim auf das machen, was gerade hier passierte.

"Leonie Gruber, du bist die Frau, die ich eigentlich liebe...", waren Tobis Worte.

"Tobi, bitte, du bist betrunken. Sag jetzt bitte nichts mehr!" Mit diesen Worten wollte Leo ihn zum Schweigen bringen.

"Kinder und Betrunkene sprechen die Wahrheit. Egal, von wem das Kleine da drin ist. Ich würde gerne für euch, auch für Sebastian und Luise da sein. Ich liebe dich", waren Tobis Worte.

"Tobi, steh bitte auf, geh rein und feier mit den anderen weiter!" Leo konnte ihm jetzt nicht in die Augen sehen. Sie drehte sich um und ging nach Hause.

Mit ihrem erholsamen Schlaf wurde es nichts. Ihr Rücken tat weh und Tobis Worte gingen ihr nicht aus dem Kopf. Außerdem wollte sie morgen mit Simon reden.
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