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Wirklich?!

von Lexle83
Kurzbeschreibung
GeschichteDrama, Liebesgeschichte / P18 / Gen
Katharina Strasser Markus Kofler OC (Own Character) Simon Plattner Tobias Herbrechter
14.08.2022
06.04.2023
35
62.092
7
Alle Kapitel
154 Reviews
Dieses Kapitel
4 Reviews
 
09.02.2023 2.179
 
Diese Woche geht es auch wieder schon am "kleinen Freitag" weiter. Passt gerade irgendwie besser.

Es wird Zeit, dass die Faschingsferien kommen, damit ich die Geschichte vollends fertig schreiben kann und dazu komme die eine oder andere Stelle nochmals zu überarbeiten.

Da hat die neue Staffel noch gar nicht begonnen, da wird schon mit dem Dreh der nächsten begonnen.
Bin mal gespannt, ob ich bei der dann noch dabei sein werde...

Jetzt geht es aber erst mal mit der Geschichte weiter.
Ganz viel Spaß beim Lesen.

Teilt mir eure Meinung über das neue Kapitel gerne mit. Freue mich über jeden Kommentar.

Leo war mal wieder vollgepackt im Treppenhaus unterwegs, als ihre etwas ältere Nachbarin, Frau Maier, sie abfing. "Frau Gruber, kommt eigentlich keiner der beiden netten Herren mehr zu Ihnen? Das kann doch nicht sein, dass Sie das alles alleine machen müssen."

"Schön, dass Sie fragen, aber es wird so schnell keiner mehr kommen, Frau Maier. Aber bevor Sie es von jemand anderem erfahren, im August wird noch ein Kleines dazu kommen," antwortete Leo ihrer neugierigen Nachbarin.

"Na, dann ist es ja kein Wunder, dass beide weg sind", reagierte Frau Maier kopfschüttelnd.

Da haben Sie allerdings Recht, dachte Leo, aber behielt das lieber für sich.

Inzwischen war Leo jetzt schon im 6. Monat. Die Schwangerschaft sah man ihr langsam an. Ihre Kugel wuchs in dieser Schwangerschaft natürlich deutlich langsamer als mit den Zwillingen. Heute stand eine weitere Untersuchung an.

Simons Eltern waren gerade wieder mal da. Sie waren ganz vernarrt in ihre Enkelkinder, auch konnten sie so Leo etwas entlasten.

Zum Glück war ihr nicht mehr so oft übel wie zu Beginn, aber bei dieser Schwangerschaft nahm sie wirklich jegliche Beschwerde mit, die es gab. Auf jeden Fall waren die Zwillinge bei Opa und Oma und Leo konnte entspannt zu ihrem Arzttermin gehen. Es war immer komisch, den Termin alleine wahrzunehmen. Im Wartezimmer saßen immer einige Paare. Aber so war es ja auch schon beim letzten Mal gewesen. Tobi hatte schon angeboten mitzukommen, aber darauf wollte Leo lieber verzichten.

Irgendwie freute sich Leo auf den Termin. Auch wenn es ihr nicht besonders gut ging, beim Baby war zum Glück alles in Ordnung. Wieder wollte sich Leo bezüglich des Geschlechts des Geschwisterchen für ihre Großen überraschen lassen. Sie hatte ja sowieso Jungs- und Mädelssachen daheim. Nur die Namensfindung war somit nicht einfach. Wenn Tobi der Vater wäre und das Baby ein Junge, würde sie einen Namen mit T, wenn Simon der Vater eines Jungen wäre, dann wieder einen Namen mit S auswählen. Für ein Mädchen wäre es einfacher, da würde es ein Name mit L werden. Auch das mit dem Nachnamen könnte echt chaotisch werden. Sebastian und Luise hießen Plattner, sie selbst Gruber und ein Baby von Tobi würde den Nachnamen Herbrechter tragen. Sie würde ein megalanges Klingel- und Briefkastenschild benötigen. Der Erzeuger sollte bei der Namenswahl auch ein Wörtchen mitreden dürfen.

Bei der Untersuchung erfuhr Leo, dass alles in Ordnung sei und das Kleine sich gut entwickelte und bei der Geburt wahrscheinlich nicht zu den Leichtgewichten zählen würde. Da war Leo dann doch etwas erleichtert, dass sie wieder einen Kaiserschnitt bekommen würde. Allerdings würde sie so nicht die Möglichkeit haben eine natürliche Geburt mitzuerleben. Aber die Gesundheit von Kind und Mutter gingen vor. Außerdem konnte so auch ein fester Entbindungstermin festgelegt werden, was alles eher planbar machen würde. Trotzdem wurmte es Leo etwas, dieses besondere Erlebnis nicht erleben zu dürfen.

Einen Monat vor Rudis und Anjas Hochzeit fand der Junggeselinnenabschied statt.

Für die Mädels war geplant, einen Tag in einer Therme so richtig mit Wellness zu verbringen.

Mit an Bord waren natürlich die Braut in spe, drei weitere Freundinnen von Anja, Verena, Katharina Charlotte und Leo.

Charlotte und Leo verstanden sich eigentlich gut, aber Leo hatte immer Schuldgefühle, wenn sie auf Charlotte traf. Trotzdem hatten die Mädels einen echt tollen Tag. Die Jungs hatten sehr gewissenhaft auf die Zwillinge und Jonathan aufgepasst.

Der Junggesellenabschied für Rudi fand eine Woche später statt. Eine Klettertour mit Übernachtung auf einer Hütte.

Allen hatten diese gemeinsamen Aktivitäten Spaß gemacht und stärkten das Zusammengehörigkeitsgefühl.

Emilie und Lorenz schauten auch mal wieder in der Ramsau vorbei. Natürlich hatten sie Mia mitgebracht, die allerdings nur ein paar Tage bleiben konnte, da sie noch keine Ferien hatte. Aber bis zu den Sommerferien waren es nur noch ein paar Wochen und die wollte sie komplett mit Markus, Katharina und Jonathan verbringen.

Emilie und Lorenz waren echt glücklich miteinander. Und Emilie freute sich für ihren Ex Mann, dass dieser nun auch wieder in einer Beziehung war. Sie wusste allerdings auch um das ganze Chaos mit ihm Leo und Simon Bescheid und somit, dass so manches nicht ganz einfach war.

Sie war aber echt begeistert, wieder etwas Zeit in ihrer Heimat verbringen zu können.

Drei Wochen später:

Markus hatte jemand für den Hof gefunden, der sich um die Zimmer kümmerte. Leider hatte sich Frau Weiß beim Wandern den Fuß verstaucht und konnte nicht kommen. So bat Markus Leo nochmals um Hilfe.

"Hallo Leo, ich frag dich nur ungern, aber die Liesl fällt heute und morgen aus und ich weiß im 7. Monat ist man nicht mehr so mobil, aber könntest du möglicherweise 2-3 Zimmer vorbereiten? Du kannst dir auch echt Zeit lassen. Wir sind leider alle unterwegs."

"Ok, Markus, das ist aber vorerst das letzte Mal, du hast nämlich recht, ich bin momentan nicht so mobil. Das war beim letzten Mal auch echt anders, obwohl es damals Zwillinge waren", war Leos Reaktion.

Also machte sich Leo auf den Weg zum Hof. Sie war bei Markus angestellt und konnte das Geld natürlich gut gebrauchen. Als sie Vollzeit als Lehrerin gearbeitet hatte, hatte sie natürlich gut verdient. Christian hatte bei seinem Vater in der Firma auch gut Geld bekommen. So konnte sie gut etwas zurücklegen. Da Christian und sie nicht verheiratet gewesen waren, hatte sie von ihm nichts geerbt, das wollte sie aber auch nicht. Nur so langsam musste sie mit ihrem Geld echt gut haushalten.

Ganz langsam richtete sie die ersten zwei Zimmer, Luise und Basti spielten immer neben ihr. Zum Glück waren die beiden so lieb und auch so pflegeleicht, sonst hätte sie das alles nicht geschafft. Hoffentlich war das Kleine auch so, aber so ein Glück hatte man bestimmt nur ein Mal.

Nachdem sie mit zwei Zimmern fertig war, war es für die Zwillinge Zeit, um Mittag zu essen. Leo hatte ihnen etwas vorbereitet und wärmte es in der Küche auf. Danach waren sie echt müde, nicht nur Luise und Basti auch Leo brauchte eine Pause. Sie packte die zwei in den Wagen und gleich waren sie eingeschlafen. Leo ging zu der ihr wohlbekannten Holzliege. Den Kinderwagen stellte sie daneben. Auf der Liege machte sie es sich bequem.

Sie war wohl kurz eingenickt, als sich jemand neben sie legte.

"Na, wer macht denn da Pause?", fragte diese Person. Es war Tobi.

"Sorry, ich hab ein Nickerchen gemacht. War etwas müde. Und die zwei haben gerade geschlafen", wollte sich Leo rechtfertigen.

"Kein Problem, mach nur langsam“, meinte Tobi.

"Wir drei waren echt müde, nur das Kleine ist fit", erklärte Leo.

Ihr Bauch beulte sich aus. Genau wie im letzten Jahr an dieser Stelle wurde Leo von jemand gefragt, ob er seine Hand auf den Bauch legen dürfe. Dieses Mal war es eben Tobi, der das Baby spüren wollte. Aber heute sollte es auf keinen Fall zu einem Kuss kommen.

Es war ein schönes Gefühl, als Tobi seine Hand auf Leos Kugel legte. Aber das ganze große Kribbeln fehlte. Mit Simon war das letztes Jahr in der selben Situation anders gewesen.

Für Tobi fühlte es sich hingegen unbeschreiblich an. Sollte er gerade sein Kind gespürt haben? Das Kleine ließ sich aber durch Tobi nicht beruhigen, es strampelte munter weiter.

“Das ist echt nicht in Worte zu fassen. So ein schönes Gefühl. Ich bin echt ganz gerührt. Wenn ich mir jetzt auch noch vorstelle, dass ich der Vater des Kleinen oder der Kleinen bin, da kann ich kaum noch die Tränen zurück halten. Ich muss echt gestehen, dass ich mich wirklich freuen würde, der Vater deines Kindes zu sein”, gestand Tobi sichtlich ergriffen.

"So, ich sollte jetzt das letzte Zimmer fertig machen, die großen Kleinen wachen bestimmt bald wieder auf", beendete Leo die Situation bevor ihr die Hormone einen Strich durch die Rechnung machten und sie doch wieder Gefühle für Tobi entwickelte.

"Ich helfe dir kurz", meldete sich Tobi, der gerne noch eine Weile so hier gesessen wäre.

Gemeinsam richteten sie das letzte Zimmer her und es dauerte nicht lange, da kamen die Gäste und die Zwillinge wachten auf. Leo verschwand vom Hof und machte sich noch einen ruhigen Nachmittag mit Luise und Basti.

Am Abend bedankte sich Katharina nochmals bei Leo fürs Helfen.

Leo erhielt noch einen weiteren Anruf, Anne wollte sie mal wieder treffen. Dieses Mal wurde gleich vereinbart, dass Leo zuhause blieb und ihre ehemalige Kollegin nach Ramsau kam.

Der Besuch war schon eine Woche später und Leo freute sich riesig Anne wieder zu sehen. Diese war in Graz echt glücklich mit ihrem Freund, der im nächsten Jahr ihr Mann werden sollte. Einen Termin für ein Fest gab es auch schon.

Dann mal eine Hochzeit, bei der ich nicht schwanger bin und wenn es ganz gut läuft möglicherweise eine Feier, auf die ich nicht alleine mit den Kindern hingehen muss, wer auch immer meine Begleitung sein könnte, dachte sich Leo.

Leo und Anne trafen sich auch mit den Kolleginnen und Kollegen der Schule. Leo wurde durch dieses Treffen bewusst, dass sie wirklich gerne Mutter war, auch wenn das alles so nicht geplant gewesen war, sie aber ihre Arbeit an der Schule wirklich vermisste.

Zum Schuljahresbeginn im nächsten Jahr würde sie aber auf jeden Fall wieder einsteigen müssen, da sie echt Geld brauchte, um dann mit drei Kindern über die Runden zu kommen. Auch wenn sie die Unterhaltszahlungen von Simon und bis dahin vielleicht auch von Tobi annehmen werden würde.
So wie jedoch die letzten Jahre ihres Lebens verlaufen waren, wagte sie gar keinen Blick in die Zukunft zu werfen. Alles war ziemlich unerwartet gekommen. Je mehr sie dann aber doch über das nachdachte, was vielleicht kommen könnte, umso mehr träumte sie vorsichtig davon, wie es möglicherweise sein würde. So langsam wurde ihr nämlich klar, was sie wollte. Aber es würde sicherlich noch eine ganze Weile dauern, bis sie diesen Traum bewusst formulieren konnte und dann auch noch etwas dafür tun könnte, um ihn wahr werden zu lassen.

Leo ging weiterhin ein bis zwei Mal im Monat zu Christians Grab. Um das Grab ihrer Eltern musste sie sich natürlich auch kümmern, schaute aber nun nicht mehr so oft bei ihrem toten Verlobten vorbei. Aber irgendwie hatte er schon etwas damit zu tun, wie sich bei ihr alles entwickelt hatte. Durch die Besuche auf dem Friedhof war sie ja erst mit Katharina ins Gespräch gekommen. Auf dieses Gespräch waren letztlich so einige Veränderungen in Leos Leben zurück zu führen.

Ein fester Tag für den Besuch von Christians Grab war natürlich sein Todestag. Gerade als Leo wieder vom Grab wegtreten wollte, passierte etwas, was sie all die Jahre hatte vermeiden wollen und ihr bis dahin auch gelungen war. Sie traf auf Christians Eltern. Sie hatten sich seit der Beerdigung nicht mehr gesehen.

Als Christians Mutter Leo entdeckte, kam diese sofort auf sie zu. "Leonie, was machst du hier? Dass du dich immer noch hier her traust“, sagte sie schnippisch. „Wenn du nicht gewesen wärst, würde Christian sicher noch leben, dann wäre er nämlich nicht diese Strecke gefahren. Zum Glück ward ihr noch nicht verheiratet und das was du hier gerade abziehst, ist dir mit Christian, Gott sei Dank, nicht gelungen.“ Sie schüttelte missbilligend den Kopf und musterte zuerst den Kinderwagen und dann Leos Bauch. „Reiche Männer anlocken, sich schwängern lassen und dann das Geld kassieren. Zuerst ein leitender Mitarbeiter vom Hotel Herbrechter und dann gleich den Junior Chef. Deshalb warst du doch auch mit unserem Sohn zusammen, um an sein Geld zu kommen."

"Marianne, jetzt ist aber genug", versuchte Christians Vater seine Frau zu besänftigen. "Leonie, das tut mir echt Leid."

Leo versuchte das Ganze nicht an sich heran zu lassen. Mit den Zwillingen im Kinderwagen verließ sie schnell den Friedhof. Sie schaffte es noch um die nächste Ecke, da stand zum Glück eine Bank. Darauf musste sie sich erst einmal setzen. Gleich brach sie in Tränen aus.

Das konnte doch echt nicht sein, was Christians Mutter ihr da an den Kopf geknallt hatte. Sollte sie doch mal mit ihr reden?

Aber nach dem Vorwurf, dass sie sich absichtlich von Männern mit Geld hatte schwängern lassen, behielt sie lieber für sich, dass sie damals von Christian schwanger gewesen war. Außerdem hatten weder Simon und jetzt auch Tobi nicht so sonderlich viel Geld. Christian hingegen war schon wohlhabend gewesen. Im Gegensatz zu seinen Eltern ließ er sich das aber nicht anmerken. Leo und er lebten damals eher bescheiden. Sie war definitiv nicht des Geldes wegen mit ihm zusammen gewesen.

Es dauerte noch eine ganze Weile, bis Leo sich wieder beruhigt hatte. Zum Grab ihrer Eltern schaffte sie es dann nicht mehr.
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