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Wirklich?!

von Lexle83
Kurzbeschreibung
GeschichteDrama, Liebesgeschichte / P18 / Gen
Katharina Strasser Markus Kofler OC (Own Character) Simon Plattner Tobias Herbrechter
14.08.2022
06.04.2023
35
62.092
7
Alle Kapitel
154 Reviews
Dieses Kapitel
3 Reviews
 
24.12.2022 2.408
 
Hallo, hier das Weihnachtskapitel.
Ich hoffe es sind nicht zu viele Fehler drin.  Wünsche schöne Weihnachten mit viel erholsamen Momenten, damit ihr alle auch genug Zeit zum Lesen habt.

Schreibt mit gerne eure Meinung.

Viel Spaß!!!

Leo und Simon genoßen die Zeit, die sie wie eine Familie verbrachten. Leonie hatte jetzt das Gefühl,  dass sie nun da angekommen waren, wo sie hinwollte. Aber sah Simon das auch so? Leo versuchte in diesen Tagen nicht zu viel zu denken, sondern einfach zu genießen.  Also verbrachten sie so viel Zeit wie möglich miteinander.  Zu viert aber auch ganz viel Zeit zu zweit.  Sie waren sehr leidenschaftlich fast jeden Tag schliefen sie miteinander.

Leo wusste gar nicht, wie lange Simon eigentlich bleiben konnte. Sie traute sich gar nicht zu fragen.  Sie genoß einfach.

So auch eines Morgens. Leo und Simon hatten eine wunderschöne Nacht miteinander verbracht und saßen gerade beim Frühstück.  

"Leo, wir hatten echt schöne Tage miteinander.  Die Kleinen sind echt super aber ich habe eine Entscheidung getroffen”, gestand Simon.

Das hört sich nicht gut an, dachte Leo.

"Ich werde in Bozen bleiben. Die Entscheidung ist mir echt nicht leicht gefallen. Aber ich schaffe es einfach nicht beides unter einen Hut zu bekommen”, brachte Simon leise hervor.

Da konnte sich Leo nicht mehr zurück halten:”Kannst du dich endlich mal entscheiden? Immer wenn wir uns angenähert haben machst du wieder einen Rückzieher. Wenn ich von dir weg bin, machst du wieder Annäherungsversuche. Ist das hier jetzt der endgültige Schlussstrich?", schrie Leo  den Vater ihrer Kinder unter Tränen an.

"Ja, ich glaub schon", flüsterte Simon.

Mit diesen Worten packte er seine Sachen, schaute nochmal bei den Kleinen vorbei, streichelte ihnen  über die Wangen und verließ die Wohnung ohne sich zu Leo umzudrehen.  Diese ließ sich auf ihren Sessel fallen und heulte.

Simon, auf dem Weg zu seinem Auto: Was hatte er gerade getan? Hatte er wirklich seine Kinder und die Frau, die er liebte verlassen? War er eigentlich noch ganz dicht?  Er konnte sich selbst wieder nicht verstehen. Die Tage hier waren so schön gewesen.  Familie spielen, eigentlich wollte er das. Auf jeden Fall wollte er Leo und die Kinder finanziell unterstützen.  Falls Leo das überhaupt damit einverstanden war. Durch den Job in Bozen war es für ihn aber auf keinen Fall möglich ausreichend für seine Kinder und Leo dazu sein und diesen wollte er auch nicht aufgeben. Er hätte Leo noch unbedingt klar machen müssen, dass seine Entscheidung nichts mit ihr zu tun hatte, denn er liebte sie. Man tat das weh. Simon war aber der Meinung, dass es im Moment einfach nicht anders ging. Er musste jetzt schnell wieder in die andere Welt zurück, zurück nach Südtirol.  Mann, war er ein Arsch, so etwas hatte Leo nicht verdient.  Im Moment konnte sie ihn nicht verstehen aber er konnte einfach nicht zwischen diesen beiden Welten switschen.

Leo führte sich vor Augen, was vor wenigen Minuten passiert war. War Simon jetzt aus ihrem Leben verschwunden? Auch aus dem ihrer Kinder? Was war das eigentlich mit ihnen? Aus Erzählungen kannte sie die Geschichte von Katharina und Markus, die wirklich nicht einfach war. Aber verglichen mit dem was Simon und sie veranstalteten war die Strasser/ Kofler Story ja Kindergeburtstag. Und nicht zu vergessen eine Story mit Happy End.

Das würde es bei ihnen wohl nicht mehr geben. Bevor sich Leo noch weitere Gedanken machen konnte, wollten Basti und Luise ihre volle Aufmerksamkeit.  

"Ihr beiden seid die Leidtragenden, nur weil eure Eltern es nicht gebacken bekommen. Es tut mir echt leid für euch”, sagte Leo zu ihren Kindern und drückte beide an sich.

Nach einer schlaflosen Nacht, die Zwillinge konnten allerdings nichts dafür, quälte sich Leo durch den Tag. Nun musste sie wohl wirklich alleine klarkommen. Hatte sie ihn zu sehr eingeschränkt? Ging es doch zu schnell? Er liebte sie wohl nicht. Sie ihn schon.

Gerade hatte sie Luise und Basti ins Bett gelegt, als es an der Tür klingelte.

Oh, je, wer kommt denn jetzt. Ich seh völlig zerstört aus", dachte Leo.

Vorsicht fragte sie über die Sprechanlage:"Hallo, wer ist da?"

"Hi Leo, Tobi hier, wir wollten uns doch heute treffen, um die Broschüre in Angriff zu nehmen", hörte sie Tobi von unten sagen.

Das hatte Leo total vergessen.  Sie hatte schon vor Wochen mit Tobi vereinbart, dass sie sich treffen, um eine Broschüre für den Hof auf Englisch zu verfassen.

"Komm hoch",antwortete Leo.

Schnell sprang sie ins Bad, um sich etwas herzurichten.

"Guten Abend,  ich hoffe es passt", sagte Tobi als er oben in Leos Wohnung angekommen war. Er sah Leo an und dachte: Irgendwas ist mit Leo, sie ist irgendwie anders.

Deshalb fragte er direkt:"Leo, alles ok, ist was mit den Zwillingen?"

Da konnte Leo nicht mehr anders: "Mit Luise und Basti ist alles in Ordnung.  Aber Simon ist wieder nach Südtirol und ist der Meinung, dass er Familie und Beruf nicht unter einen Hut bringt. Er hat sich für das Hotel entschieden."

"Oh, nein", war Tobis Kommentar und nahm die nun heftig weinende Leo in den Arm.

"Wein dich aus", versuchte Tobi sie zu unterstützen.

Die arme Leo, dachte Herbrechter Junior. Aber irgendwie tat es auch gut sie im Arm zu halten.

Dann passierte etwas, was er nicht für möglich gehalten hatte und wovon er Leo wirklich mehrfach abhalten wollte, aber letztendlich gab er nach, weil er es sich schon eine Weile wieder gewünscht hatte. Leo begann Tobi vorsichtig zu küssen.  Dieser zögerte zuerst, bevor er den Kuss erwiderte.  Aber er fühlte sich so gut an, wie früher. Er bekam richtig Schmetterlinge im Bauch.  Er hatte schon so lange niemanden mehr geküsst. Seit Emilie und er damals im Hotel ein letztes Mal miteinander geschlafen hatten. Das war ja schon ziemlich lange her. Die Küsse wurden heftiger.

Schließlich landeten Leo und Tobi im Bett. Im Nachhinein konnte Leo nicht sagen, warum sie das gemacht hatte. War es eine Art Rache? Aber sie musste sich auch eingestehen, dass ihr es schon gefallen hatte, wie Tobi sie umgarnt hatte.  Nachdem es passiert war, einigten sich beide darauf,  dass dies eine einmalige Sache gewesen war und dass sie das für sich behalten wollen. Außerdem wollten sie trotzdem ganz normal miteinander umgehen.  Die Broschüre konnten sie auch noch ausarbeiten.

Einen Tag nachdem Leo und Tobi miteinander geschlafen hatten, ging Leo zu Katharina auf den Hof, da sie ihr versprochen hatte zu helfen. Eine ganze Gruppe hatte sich angemeldet und jedes Zimmer musste hergerichtet werden.  Zusammen schafften sie die Arbeit immer schneller auch wenn immer wieder jemand nach den Kleinen schauen musste. Tobi war zum Glück gerade nicht da.

Katharina fiel auch gleich auf, dass Leo ziemlich fertig aussah. Sie ging davon aus, dass Basti und Luise sie nicht hatten schlafen lassen. Während sie arbeiteten konnte man immer gut ins Gespräch kommen.  So auch heute.

"Wann seht ihr euch denn wieder, du und Simon?", wollte Katharina wissen.

Mit leiser Stimme antwortete Leo:" Das weiß ich nicht, er hat sich quasi komplett nach Südtirol verabschiedet. "

Und da rollten auch wieder Tränen. Katharina nahm Leo in den Arm.

"Oh, je, warum das denn?", erkundigte die Ärztin sich.

"Er hat gemeint, dass er Job und Familie nicht unter einen Hut bringen kann. Dabei hatten wir eine so tolle Woche.  Ich hatte echt das Gefühl, dass wir jetzt eine Familie sind. Da lag ich wohl falsch", schluchzte Leo.

"Vielleicht entscheidet er sich wieder um", wollte Katharina trösten.

Nachdem, was ich gestern angstellt habe, bestimmt nicht. Jetzt habe auch ich ziemlich große Schreiße gebaut, dachte Leo.

Die beiden Freundinnen umarmten sich noch eine ganze Weile.  

“Danke fürs Trösten",meinte Leo

"Gerne, bitte melde dich, wenn du Hilfe brauchst”, bot Katharina an.

Schnell arbeitete Leo weiter. Abwechslung war gut. Auch wollte sie wieder schnell vom Hof weg, denn sie wollte Tobi nicht unbedingt begegnen, auch wenn sie sich darauf geeinigt hatten ganz normal miteinander umzugehen.

Nachdem die Gästegruppe angekommen war und alle Personen ihre Zimmer bezogen hatten, hatte Katharina endlich Feierabend.  Erschöpft setzte sie sich zu Markus, der gerade Jonathan ins Bett gebracht hatte.

"Laß dich drücken meine Traumfrau. Du arme, du hattest heute einen echt anstrengenden Tag", sagte dieser zu seiner Frau.

"Nicht so schlimm, ist ja nicht jeden Tag so, außerdem hatte ich Hilfe von Leo. Ihr geht es gerade wieder echt mies. Simon hat sich nach Südtirol abgesetzt.  Er hat quasi Schluss gemacht", berichtete Katharina.

"Warum das denn? Das sieht doch jeder, dass die beiden zusammen gehören. Nur die beiden nicht", war Markus Reaktion.

"Das sagt der Beziehungsexperte", neckte ihn Katharina. "Aber du hast schon recht, die beiden gehören zusammen, nicht nur wegen der Kinder", fuhr sie fort.

"Wer gehört zusammen?", wollte Tobias wissen, der gerade zum Gespräch dazu kam.

"Wir haben gerade über Leo und Simon gesprochen ", sagte Katharina.

"Simon ist weg", entgegnete Tobi.

"Woher weißt denn du das?", fragte sein Schwager.

"Ich war gestern bei Leo, wegen der Broschüre auf Englisch", antwortete dieser, aber nicht ohne sich vorher zu räuspern.

Gleich musste er wieder daran denken, was außer der Arbeit am Flyer sonst  noch passiert war. Es war schön, er hatte sich das ja schon lange gewünscht aber nicht unter diesen Umständen.  Er hätte es nicht zulassen sollen. Aber er hatte Leo mehrmals gefragt, ob sie sich sicher war.

Sie wollte es. Hätte er sie doch nur davon abgehalten. Dafür war es jetzt aber zu spät. Sie mussten jetzt damit umgehen.  Und Tobi war klar, dass Leo Simon liebte.

"Tobi, alles in Ordnung?", holte Markus ihn aus seinen Gedanken.

"Ist die Reisegruppe gut angekommen?" antwortete dieser.

Leo wollte trotz allem Simon am Leben seiner Zwillinge teilhaben lassen und schickte ihm täglich ein Bild oder ein Filmchen. Insgeheim hoffte sie ihn damit umstimmen zu können, und ihn dazu bewegen wieder mehr Kontakt, zumindest mit den Kleinen zu haben.  Wenn er sie nicht wollte, tat das zwar wahnsinnig weh aber Luise und Basti sollten einen Papa haben, auch wenn sie anfangs anderer Meinung war. Simon kommentierte die Botschaften immer echt süß und Leo hätte jedes Mal heulen können.

Besonders schwer war die Situation für sie an Weihnachten. Genau wie ein Jahr zuvor war sie an Heiligabend alleine. Katharina und Markus hatten sie auf den Hof eingeladen, um mit ihnen und Mia, die aus Zürich angereist war, Weihnachten zu feiern.  Aber sie wollte die Familie alleine feiern lassen, außerdem feierte Tobi auch mit. Sie beide gingen sich immer noch aus dem Weg.

Also blieb sie mit den Zwillingen alleine daheim.  

Simon hatte ihnen jeweils einen echt süßen Teddy geschickt und kurz angerufen hatte er auch. Leider musste er an Weihnachten und auch an Silvester arbeiten.  Sein Vorgänger hatte wirklich ganze Arbeit geleistet.

Am ersten Weihnachtsfeiertag kamen Simons Eltern zu Besuch. Leo hatte quasi täglich mit ihnen Kontakt. Sie konnten ihren Sohn nicht wirklich verstehen, aber er hatte ja immer wieder komische Phasen in seinem Leben gehabt. Sie hielten auch Kontakt zu ihm.

Am Abend des 25. Dezember, als Simon gegen 23 Uhr endlich in seine kleine Wohnung ging, die im Dachgeschoss des Hotels lag und früher Tobis Wohnung war, fühlte er sich schon ziemlich einsam.  

Er schaute sich Bilder auf dem Handy an.

Da wurde ihm erst einmal klar, wie sehr er doch sein altes Leben in Ramsau vermisste. Seine Clique fehlte ihm, die Arbeit bei der Bergrettung.  Die gab es hier auch, er hatte sich erkundigt, aber dazu hatte er schlichtweg keine Zeit.  Natürlich fehlten ihm die Zwillinge.  Wie sehr sehnte er sich danach sie wieder knuddeln zu können. Und da war ja auch noch Leo, auch sie fehlte ihm unheimlich.  Sie hatten so eine schöne Woche als Familie und auch als Liebespaar verbracht. Ihm war nichts Besseres eingefallen, als wieder alles zu zerstören. Wie blöd war er nur? Sollte er doch versuchen beides zu stemmen? Oder einfach wieder in die Steiermark zurückkehren? Aber so einfach konnte er diesen Job hier nicht hinschmeißen.  Dann konnte er nicht mehr andres er heulte wie ein kleiner Junge.  Plötzlich holte er sich die Flasche Whiskey, die noch von Tobi oder von seinem direkten Vorgänger im Schrank stand. Er nahm die Flasche in die Hand, öffnete sie aber anstatt zu trinken ließ er die bräunliche Flüssigkeit in die Spüle laufen. Nein, er durfte auf keinen Fall wieder anfangen zu trinken. Er fasste auch den Entschluss, dass er im Februar langsam anfragen würde, ob er nicht wieder ins Stammhaus zurückkehren könne, auch wenn er wieder weniger verdienen würde. Bis dorthin musste es doch möglich sein eine andere geignete Person für diese Position zu finden. Er wollte wieder zurück zu seiner Familie.

Am zweiten Weihnachtsfeiertag fand eine Grillrunde auf Markus und Katharinas Hof statt.  Da wirklich die ganze Clique da war, ging auch Leo mit den Zwillingen hin.  Es war echt schön mal wieder alle, natürlich außer Simon auf einem Haufen versammelt zu haben. Als alle gemütlich um die Feuerschale standen räusperte sich Rudi.

"Äh, die Anja und ich möchten euch gerne etwas sagen. Haltet euch mal bitte den ersten Samstag im August frei, da wollen wir beide nämlich heiraten."

Natürlich brach gleich lauter Jubel aus und die beiden wurden beglückwünscht.  Nach Plänen für das Fest wurde auch gefragt.

"Ist da deine Mama nicht sauer mit dir?", zog Michi Rudi auf.

Dieser grinste nur.

Leo freute sich für die beiden.  Echt schön für die zwei, die bekommen das besser hin als wir, dachte sie sich.

Auch Tobi saß etwas geknickt da, die Zahl der Singles in ihrer Clique schrumpfte zunehmend. Von Leo musste er loskommen. Trotz diesem einen gemeinsamen Mal war für ihn jetzt klar, dass sie zu Simon gehörte. Sie wusste es auch, nur Simon musste noch darauf kommen.

Nachdem die ersten Pläne für die Hochzeitsfeier von Anja und Rudi geschmiedet wurden, wurde auch für die Silvesterparty geplant. Dieses Jahr sollte bei Katharina und Markus gefeiert werden, ziemlich gemütlich mit Raclette, damit niemand einen Babysitter brauchen würde.
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