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Wirklich?!

von Lexle83
Kurzbeschreibung
GeschichteDrama, Liebesgeschichte / P18 / Gen
Katharina Strasser Markus Kofler OC (Own Character) Simon Plattner Tobias Herbrechter
14.08.2022
30.03.2023
34
60.787
6
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19.08.2022 1.154
 
Lebewohl!

Immer wieder musste Leonie in den nächsten Tagen an Annes Worte denken.  Unglücklich war sie nicht, aber so ganz war sie über das was vor drei Jahren passiert war noch nicht darüber hinweg gekommen.  Eines Nachmittags, als sie mal wieder auf dem Friedhof war, war da auch wieder diese blonde Frau. Schon unzählige Male waren sie sich an diesem Ort begegnet.  Irgendwann hatte Leonie auch herausgefunden, wer sie war. Katharina Strasser. Sie hatte durch einen Unfall ihren Freund und ihre ungeborene Tochter verloren.
Als Mia ihre Schülerin war kapierte Leonie dann auch die Zusammenhänge, Katharina war die Tochter von Peter Herbrechter, damit Tobis Halbschwester und die Freundin von Markus Kofler. Also irgendwie dann die Mama von Mia.
Die beiden jungen Frauen hatten sich zwischen den Gräbern immer nur kurz gegrüßt.  Heute war es anders.  Denn plötzlich trat jemand hinter Leonie.  Es war Katharina. "Hallo, Entschuldigung, wenn ich Sie anspreche, ich habe Sie schon oft hier gesehen. Sie waren doch Mias Lehrerin.” Leo ließ Katharina neben sich treten.  Zusammen blickten sie auf den Grabstein, der auf dem Grab stand, das Leonie so oft besuchte.

Christian Weber 23.03.1988- 04.07. 2019  

Nun war Leonie nicht mehr zu bremsen, genauso wie ihre Tränen. "Christian und ich waren schon ewig zusammen. Ich würde sagen, dass er die Liebe meines Lebens war. Bei einem Autounfall ist er drei Wochen vor unserer Hochzeit ums Leben gekommen."
Nachdem Katharina Leo in den Arm genommen hatte, erzählte auch sie Leonie ihre tragische Geschichte. “Auch wenn es schwer fällt, irgendwann muss man neu anfangen.  Dann kann es durchaus sein, dass man ein neues Glück findet.", mit diesen Worten strich sich Katharina über ihr leicht gewölbtes Bäuchlein. Da musste auch Leonie zwischen ihren Tränen hindurch grinsen. "Sie sind wieder schwanger. Herzlichen Glückwunsch. Dann werden Sie und Herr Kofler Eltern und Mia bekommt ein Geschwisterchen."
"Ja, der Neuanfang war nicht einfach, aber so wie es jetzt aussieht, wird alles gut. Im Januar soll unser Kleiner auf die Welt kommen. Und im nächsten Sommer wollen wir heiraten. Ich bin übrigens Katharina.",meinte diese und streckte Leonie ihre Hand entgegen.  Diese erwiderte die Geste mit einem strahlenden."Leonie".
"Markus, also Herr Kofler hat erzählt, dass du kürzlich einen Nachmittag bei ihnen in der Berrettung verbracht hast.  Er fand das echt toll. Und jetzt da Mia nicht mehr deine Schülerin ist, vielleicht hast du Lust mal mit der ganzen Bergrettergruppe bei uns auf dem Hof zu grillen?" Dieser Vorschlag gefiehl  Leo. Die beiden tauschten noch Nummern aus und Katharina wollte sich melden, wenn das nächste Grillfest anstand.  
Am Abend nahm sich Leonie ein Glas Wein, von dem, den Christian und sie immer wieder getrunken hatten, ein Bild von ihm, zündete eine Kerze an und damit setzte sie sich auf ihr Sofa. "Christian, ich werde dich nie vergessen die tolle Zeit, die wir miteinander hatten, so viele Erlebnisse. Du hast mich getröstet, als meine Eltern gestorben sind, hast mir während des Studiums geholfen. Wir haben tolle reisen unternommem. Leider konnten wir keine Familie werden. Trotzdem, danke für alles. Aber jetzt nach über drei Jahren ist es für mich an der Zeit nach vorne zu blicken. Bitte nimm es mir nicht übel. Leb wohl!" Sie trank das Glas leer und weinte bis keine Tränen mehr kamen. Dann pustete sie die Kerze aus.  Anschließend legte sie Christians Bild in einen Karton und trug diesen von ihrer Dachwohnung im dritten Stock in ihren Kellerraum.  "Danke Katharina."
Insgeheim wartete Leonie auf eine Nachricht von Katharina,  damit diese sie zum Grillen einlud, aber leider meldete sie sich nicht. Dafür nahm Leonie den Vorschlag von Anne zum Open Air Kino zu gehen gerne an. Am Abend wurde ein Film gezeigt, den Leo schon im Winter verpasst hatte.  Sie freute sich echt mal wieder etwas mit Anne zu unternehmen.  Endlich hatten auch die Sommerferien begonnen und der Stress, der am Ende des Schuljahres unvermeidlich war, war auch vergessen.  Nun stand Erholung an. Und da Leonie nichts besonderes geplant hatte, war sie von Annes Vorschlag, ins Kino zu gehen echt begeistert. "Da hattest du echt eine tolle Idee.  Auch das Wetter ist perfekt für einen Open Air Kinoabend." Schnell hatten sie tolle Plätze gefunden.  "Ich hol uns was zum Trinken.”, schlug Leo vor. Sie machte sich  auf zum Getränkestand. Dort angekommen, nahm sie einen vertrauten braunen Haarschopf wahr und gleich spürte sie wieder ein Kribbeln in ihrem Bauch.  Seit sie nun wirklich versucht hatte nicht mehr um Christian zu trauern und neu anzufangen, hatte sie Simon nicht wieder gesehen.  Sie nahm all ihren Mut zusammen und stupste ihn leicht von hinten an seiner Schulter. "Hallo Simon, schön dich mal wieder zu sehen."  Er drehte sich um und schon kam von ihm dieses Grinsen zurück, von dem Leo jedes Mal wackelige Knie bekam. Allerdings war es gleich wieder von seinem Gesicht verschwunden.  Das konnte Leonie nicht wirklich verstehen.  "Hallo, ja eine Weile nicht mehr gesehen, viel los gerade, viele Touristen, denen Unfälle passieren...” Simon hatte seinen Satz noch nicht beendet, da trat jemand von der anderen Seite an ihn heran. "Hallo Schatz, ich hab schon auf dich gewartet, ich hab echt Durst." Leonie erkannte die blonde Frau, die an Simon herangeteten war und ihn mit Schatz begrüßt hatte. Es war Frau Pollath die Polizistin, auch bei ihr hatte Leo einen Schüler im Praktikum besucht. "Ich kenne Sie, Moment Frau Gruber, die Lehrerin.", meinte die Polizistin. "Ah, Frau Pollath.", erwiderte Leonie ganz perplex.  "Einen schönen Abend und viel Spaß beim Film." Mit diesem Satz ging Leo schnell zum Getränkestand vor. Das musste sie erst einmal verarbeiten.  Simon hatte eine Freundin, eine sehr hübsche sogar, die mit ihrer Größe und den blonden Haaren, genau das Gegenteil von Leonie war. Sie, Leo nur knapp 1,60 m groß, braune Haare, meist fünf Kilos zu viel auf den Rippen, konnte dieser Frau auf keinen Fall das Wasser reichen. Frau Pollath hatte eine Ausstrahlung, die sie bei sich selbst überhaupt nicht finden konnte. Während sie zu Anne zurück ging, wusste sie nicht, ob sie auf ihn sauer sein sollte, denn sie war im Flirten schon etwas außer Übung , aber sie müsste sich wirklich getäuscht haben, wenn er nicht mit ihr geflirtet hatte. Andererseits ärgerte sie sich wirklich über sich selbst, wie sie sich nur hatte einbilden können, dass er sie nett und attraktiv fand und an ihr interessiert sein könnte.  Ihr war echt zum Heulen zumute aber tapfer ging sie mit den Getränken an den Platz zurück. Bei Anne angekommen meinte diese: "Was ist denn mit dir los, du bist ganz blass,  bist du einem Gespenst begegnet?
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