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Wirklich?!

von Lexle83
Kurzbeschreibung
GeschichteDrama, Liebesgeschichte / P18 / Gen
Katharina Strasser Markus Kofler OC (Own Character) Simon Plattner Tobias Herbrechter
14.08.2022
06.04.2023
35
62.092
7
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154 Reviews
Dieses Kapitel
4 Reviews
 
16.12.2022 2.003
 
Wieder steht das Wochenende bevor, das bedeutet es geht mit der Geschichte weiter. Vielen Dank an alle, die lesen. (Besonders an diejenigen, die etwas zur Geschichte loswerden wollen.)

Bitte lasst mich wissen, wie ihr die Geschichte besonders ab diesem Kapitel findet. Eigentlich wollte ich sie an dieser Stelle zu Ende gehen lassen. Aber an einem Wochenende im September hatte ich Zeit zum Entspannen und da kam mir noch so Manches in den Sinn.
Was jetzt gerade allerdings fehlt. Mein Schreibvorsprung schmiltz allmählich. Ich hoffe auf meine Weihnachtsferien, dass ich wieder die Muse finde zu schreiben. Vorallem etwas Ordentliches zu formulieren. Habe das Gefühl, dass dass gewisse Etwas fehlt, da ich keine Gelegenheit finde nochmals über die Geschichte nachzudenken.
Ich gelobe Besserung. Es war bis jetzt trotzdem eine schöne Adventszeit, mit den "traditionellen" Terminen von vor Corona.
Euch allen einen schönen 4. Advent.



Es war an einem Samstag im Oktober. Leo und Simon hatten geplant, mit Luise und Basti spazieren zu gehen. Freitag Abend war Simon oft unterwegs, traf sich mit Kumpels oder machte Sport. Für Leo war das in Ordnung. Das Wochenende verbrachten sie meist wie eine kleine Familie zusammen.

So ganz zusammen waren Simon und Leo aber nicht.

Die gemeinsamen Spaziergänge waren auf jeden Fall immer echt schön. Heute merkte Leo aber, dass Simon sehr angespannt war.

Vielleicht tut ihm Bewegung an der frischen Luft gut, dachte Leo.

Doch auch nach ihrer Mammutstrecke war Simon nicht entspannter. Als sie einen Versorgungs- und Kuscheldurchgang mit den Zwillingen durchgemacht hatten, während dessen Simons Anspannung nicht so deutlich gewesen war, hielt es Leo nicht mehr aus. Sie setzte sich neben Simon und kraulte seinen Nacken. Er fuhr sich mit seinen Händen übers Gesicht und begann zu reden:

"Ich soll die Leitung des Hotels in Südtirol übernehmen", sagte er. Jetzt war es raus. "Tobis Nachfolger hat innerhalb kürzester Zeit ziemlich viel Mist gebaut. Jetzt soll ich ran."

Leo konnte nicht glauben, was Simon ihr gerade gesagt hatte.

"Du nimmst das Angebot an, oder? Es ist eine super Chance für dich", fragte Leo vorsichtig.

"Ich weiß es nicht. Ich hab mich noch nicht entschieden. Herr Herbrechter möchte bis Montag eine Antwort. Aber er erwartet schon von mir, dass ich die Stelle antrete", war Simons Antwort.

Leo wusste nicht, was sie von diesem Angebot halten sollte. Wenn Simon weg war, würde sie alleine für Basti und Luise sorgen müssen. Mitkommen war auch schwer, denn hier hatte sie wenigstens die Unterstützung ihrer Freunde. Simon würde sicher viel Arbeit haben und somit keine Zeit für sie drei.

Gerade jetzt, wo wir uns wieder näher gekommen sind, dachte Leo.

"Wie lange sollst du in Südtirol bleiben?", wollte Leo wissen.

"Bis der Laden wieder läuft und ein neuer Leiter gefunden ist", gab Simon Auskunft.

Leo umarmte ihn und kuschelte sich an ihn. Simon schlang seinen Arm um sie.

"Es ist echt ein super Schub für meine Karriere. Aber will ich das, wenn ich euch dafür alleine lassen muss?", sagte er ziemlich betrübt.

Er war echt so süß. Das hab ich gar nicht verdient, dachte sich Leo.

"Ist gerade echt ein beschissener Zeitpunkt. Ich hatte das Gefühl, dass wir zueinander finden", war Simons Kommentar und er drückte Leo fester an sich.

So blieben sie eine ganze Weile sitzen. Leo war eigentlich jetzt schon klar, dass Simon die Stelle antreten würde.

Am Sonntagmorgen nach einer wunderschönen gemeinsamen Nacht hatte Simon dann Leo mitgeteilt, was sie eh schon wusste, nämlich dass er die Stelle in Südtirol annehmen werde. Leo lief nach Simons Geständnis eine Träne übers Gesicht und sie sagte etwas, was sie ihm noch nie gesagt hatte: "Ich liebe dich. Aber ich akzeptiere deine Entscheidung, auch wenn es echt weh tut."

"Ich versuche trotzdem für euch da zu sein. Gerne würde ich euch auch finanziell unterstützen", wollte Simon aufmuntern. Er hatte es gerade einfach nicht geschafft Leo zu antworten, dass er sie auch liebte. Er hätte sich wiederohrfeigen können.

"Das ist lieb, wir werden sehen, wie sich alles entwickelt", meinte Leo.

"Ich muss es noch den Bergrettern beichten. Das wird auch nicht einfach", sagte Simon nachdenklich.

Als Simon ihre Wohnung verlassen hatte, konnte Leo ihre Tränen nicht mehr zurückhalten. Das durfte doch alles nicht wahr sein. Sie hatte das Gefühl gehabt, dass sie gerade auf einem sehr guten Weg waren und jetzt war alles gar nichts mehr. Bevor Leo komplett zusammenbrechen konnte, meldeten sich die Zwillinge. Leo wusste, dass sie für ihre beiden Kinder stark sein musste. Das schaffen wir auch gemeinsam, dachte sie sich.

Sonntag Abend mal wieder im Kulm:

"Ich hab euch heute mal wieder hierher eingeladen, um etwas zu verkünden. Dieses Mal geht es in eine andere Richtung", erklärte Simon seinen Kumpels.

Fragende Blicke der ganzen Crew trafen Simon.

"Was ist denn jetzt wieder bei dir los?“, wunderte sich Michi.

"Ich werde nach Südtirol gehen, um das Herbrechter Hotel zu leiten", verkündete Simon der Gruppe.

"Was wird aus Leo und den Zwillingen?", wollte Tobi wissen.

"Sie bleiben hier. Leo ist der Meinung, dass sie hier eure Unterstützung hat, wenn ich weg bin. Ich werde sicher leider nicht viel Zeit für die drei haben. Glaubt mir, mir ist die Entscheidung nicht leicht gefallen. Ich lasse nicht nur meine Kinder im Stich, auch euch“, gab Simon zu.

Und Leo, dachte Tobi.

Alle waren sichtlich betroffen, fast sogar geschockt, als Simon geendet hatte. Einige erinnerten sich auch daran, was damals passiert war, als Tobi nach Südtirol gegangen war.

Leo hatte inzwischen bereits Katharina, Verena und Anja informiert. Alle drei waren von Simons Entscheidung nicht wirklich begeistert. Katharina hoffte inständig, dass dies nicht der Anfang vom Ende von Simons und Leos Beziehung war. Wie auch immer ihre Beziehung war. Niemand wusste, ob sie ein Paar waren oder sich "nur" gemeinsam um die Kinder kümmerten. Da Katharina Simon aber gesehen hatte, als er für Leo ein romantisches Essen vorbereiten wollte, war sie sich sicher, dass da mehr war zwischen den beiden. Irgendwie fühlte sie auch, dass die beiden zusammen gehörten. Aus diesem Grund konnte sie sich auch nicht ganz erklären, warum Simon das Angebot ihres Vaters angenommen hatte. Ok, es war eine Chance sich zu beweisen, aber sie wusste auch, dass Simon im Bilde war darüber, was mit Tobis und Emelies Ehe passiert war, als Tobi diese Aufgabe in Südtirol übernommen hatte.

Als sich Markus und Tobi gemeinsam auf den Heimweg machten, meinte Markus zu Tobi:

"Jetzt da Simon dein Nachfolger in Südtirol ist, untersteh dich, bei Leo sein Nachfolger zu werden."

Tobi stritt das vehement ab, aber vielleicht hätte er jetzt doch eine Chance bei Leo. Aber nur, wenn Simon wirklich außen vor war.

Alle Mitglieder der Bergretter Crew sagten Leo sofort zu, dass sie ihr und den Zwillingen auf jeden Fall helfen würden. Leo freute sich echt darüber, aber sie sagte auch:

"Echt lieb von allen, aber ich sollte es so langsam mal alleine schaffen.”

Katharina führte eine Unterhaltung mit ihrem Vater, in der sie wissen wollte, ob er mit dem Hotel schon wieder eine Familie auseinander bringen wolle. Peters Antwort war, dass Simon eben ein sehr fähiger Mitarbeiter sei und sein Sohn ja diese Aufgabe nicht mehr übernehmen wolle.

Katharina nahm Peter diese Entscheidung jedoch sehr übel.

Eine Woche später sollte sich Simon auf nach Bozen machen.

In der Woche davor war Leo hin und her gerissen gewesen. Sollte sie die Zeit mit Simon noch in vollen Zügen genießen, oder sich schon mal daran gewöhnen, wie es ohne ihn sein würde?

Doch schließlich verbrachten die vier viel Zeit miteinander. Auch Simon und Leo konnten noch etwas Zweisamkeit genießen. So fiel der Abschied auch besonders schwer. Mit den Worten:

"Es tut mir leid!", machte sich Simon auf.

War das jetzt das Ende, fragte sich Leo.

Sie setzte aber alles daran, dass Simon den Kontakt zu Luise und Basti nicht verlor. Es ging nicht um sie, aber um die Kleinen.

Gezwungenermaßen musste Leo mit den Zwillingen viel Zeit auf dem Hof bei Katharina verbringen. Dort war natürlich auch Tobi. Er witterte jetzt seine Chance, jetzt da Simon weg war. Natürlich wollte er nicht zu aufdringlich sein, aber er mochte Leo schon ziemlich. Er fühlte sich wie vor 16 Jahren. Leo war für ihn nicht die erste Frau gewesen, aber die erste, mit der er für etwas längere Zeit zusammen gewesen war. Wie blöd war er gewesen, sich damals von ihr zu trennen. Aber sie waren eben noch sehr jung gewesen. Bestimmt hätte es wohl nicht geklappt mit ihnen. Vielleicht jetzt, da sie beide erfahrener waren. Aber er war sich sicher, dass Leo in den letzten Monaten echt viel durchgemacht hatte und jetzt erst einmal Zeit brauchte, um erneut alles wieder für sich zu ordnen.

Trotzdem verhielt sich Tobi Leo gegenüber immer sehr charmant. Markus hätte jedes Mal durchdrehen können. Leo bemerkte natürlich, wie Tobi um sie warb, aber sie wollte eigentlich mit Simon zusammen sein. Doch der hatte sich wohl anders entschieden. Ein bisschen genoss sie Tobis Avancen.

In der ersten Zeit als Simon weg war, schafften Leo und er es, jeden Tag ausführlich zu telefonieren. Aber nach und nach wurden die Telefonate kürzer, bis es manchmal nur noch kurze Nachrichten waren. Simon war in seinem neuen Job so eingespannt, dass er einfach keine Zeit mehr fand. Auch seine Kumpels der Bergrettung hatten nach ein paar Wochen fast keinen Kontakt mehr zu ihm.

Simons Eltern pflegten zu ihren Enkelkindern und auch zu Leo regen Kontakt. Auch kamen sie regelmäßig zu Besuch. Leo verstand sich immer besser mit ihnen. Sie wurde mit den Zwillingen sogar zu einem Familientreffen eingeladen und gehörte nun zu Simons Familie. Es war schön die liebe Verwandtschaft mal kennen zu lernen.

Nachdem Simon vier Wochen in Bozen verbracht hatte, kam er für eine kurze Weile zurück nach Ramsau, da im Hotel hier wichtige Besprechungen stattfinden sollten.

Anfangs mussten sich er und Leo wieder aneinander gewöhnen.

Simon war bewusst, dass er durch seinen Weggang nach Bozen Tobi quasi den Weg zu Leo frei gemacht hatte. Vielleicht wäre er besser für sie und auch für die Zwillinge.

Gerade als er wieder bei Leo war, wurde ihm wieder bewusst, dass er eigentlich mit ihr zusammen sein wollte. Aber seine Arbeit in Bozen machte ihm auch sehr viel Spaß, auch wenn es anstrengend war. Peter Herbrechter war auch sehr zufrieden mit Simons Arbeit und suchte nicht wirklich nach einem neuen Hotelchef.

Als gerade mal wieder alle vier zusammen kuscheln konnten:

"Simon, es ist echt so schön, wenn wir alle zusammen sein können. Du hast mir echt gefehlt", gestand Leo.

"Ihr habt mir auch gefehlt", mit diesen Worten gab Simon Leo einen leidenschaftlichen Kuss.

Auch den Kleinen gefiel das und sie glucksten.

"Wenn Mama und Papa glücklich sind, sind die zwei es auch", meinte Simon.

"Bist du glücklich?" Diese Frage musste Leo jetzt einfach stellen.

"Wenn ich bei euch bin, bin ich echt glücklich. Aber die Arbeit in Bozen gibt mir auch etwas. Tut mir echt leid, ich steh noch dazwischen. Ihr könntet doch mit mir kommen", machte Simon erneut den Vorschlag.

"Das wäre schon schön, aber du musst viel arbeiten, das Ganze hatten wir ja schon mal diskutiert. Ich wünsche mir einfach, dass du schnell wieder bei uns bist", war Leos Reaktion.

Das Kuscheln zu viert wurde als kuscheln zu zweit fortgesetzt, nachdem Luise und Basti im Bettchen waren. Und daraus wurde ein sehr intensives Kuscheln.

Es war schon schön so viel gemeinsam zu machen. Simon war schon drauf und dran nicht wieder nach Bozen zu gehen. Er gehörte schon hierher. Die Zwillinge, Leo, seine Freunde und die Bergrettung waren hier. Was also machte er im zweiten Herbrechter Hotel? Er verdiente gut und wurde für seine Arbeit sehr geschätzt.

Aber war es das wert?

Das wars für diese Woche. Bitte lasst mich wissen: Wäre es besser gewesen hier zu enden?
Ganz liebe Grüße
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