Bellatrix knallte die Haustüre lautstark hinter sich zu und entfernte sich mit schnellen Schritten vom Lestrange Manor. Während sie den Weg entlang ging, kickte sie wütend einen Stein vor sich her. Der Gedanke daran, das dieses kleine Steinchen Rodolphus war, ließ sie für einen Moment leicht schmunzeln. Er hatte es mal wieder geschafft, sie total auf die Palme zu bringen... Die beiden stritten immer wegen jeder Kleinigkeit und auch diesmal war es wieder etwas gewesen, was ziemlich unnötig war. Es war darum gegangen das Bellatrix angeblich ihre Hauselfen zu sehr einspannte, sodass sie keine Zeit mehr für die Aufträge von Rodolphus hatten. Nach einer ewig langen Diskussion hatte sie genug gehabt und war geflüchtet. Bella hasste es so sehr, mit ihm unter einem Dach zu leben, dass sie am liebsten ausgezogen wäre. Doch wohin sollte sie gehen? Ihr fiel ihre Schwester Narzissa ein, doch auch bei ihr zu wohnen war auf Dauer keine Lösung. Denn so sehr sie Narzissa auch mochte, so wenig konnte Bellatrix ihren Schwager Lucius leiden. Er war immer so arrogant und eingebildet und das konnte Bella überhaupt nicht leiden. Gedanklich immernoch auf der Suche nach einer Lösung ging Bellatrix durch den Wald, wobei sie nicht wirklich darauf achtete wo sie hinlief. Es schossen ihr etliche Gedanken durch den Kopf, doch keiner davon führte zu einem Ergebnis, nein, eigentlich gaben sie nicht mal einen richtigen Sinn. Nachdem Bella eine ganze Weile gelaufen war, musste sie feststellen das sie nicht mehr weit weg von dem Dorf Hogsmeade entfernt war. ,,Verflucht nochmal, Bella... kannst du nicht besser aufpassen, wo du hinläufst?", schimpfte sie mit sich selbst und beeilte sich, wieder Abstand zu dem Dorf zu bekommen. Denn würde sie hier jemand entdecken würde sie schneller wieder in Askaban sein wie sie ,,Avada Kedavra" sagen konnte. Hinter einer großen Tanne fand sie schließlich Schutz und spähte an einem dicken Ast vorbei, um nach jemandem Ausschau zu halten, der auf die bescheuerte Idee kam, genau jetzt einen Spaziergang zu machen. Doch weit und breit war niemand zu sehen. Langsam begann Bellatrix sich wieder zu entspannen, doch plötzlich hörte sie eine männliche Stimme hinter sich: ,,Ziemlich unvorsichtig hier herumzustreunen... findest du nicht auch, Bella?" Erschrocken drehte sie sich um und blickte nun in dunkle, eiskalt schimmernde Augen. Sie kannte den Mann, der da vor ihr stand... es war Severus Snape! Zugegeben, er hatte schon recht. Trotzdem entgegnete sie ihm schnippisch: ,,Was geht das denn dich an?" Severus musste daraufhin ein wenig schmunzeln und als Bellatrix eine Augenbraue hob sagte er: ,,So kenne ich dich, stets misstrauisch..." Bella schnaubte etwas genervt und knurrte: ,,Ach, lass mich doch einfach in Ruhe, Snape..." ,,So, bist du dir da auch sicher?", fragte er und nickte Richtung Hogsmeade. Bella's Blick wanderte dort hinüber und da ging doch tatsächlich ein junges Pärchen eng umschlungen in ihre Richtung. Mit einem leichten Anflug von Panik sah sie Snape an, der sie kurzerhand am Arm nahm und mit ihr davon apparierte. Etwas verwirrt blinzelte Bellatrix ein paar Mal und blickte sich dann um. Sie standen in einem recht kleinen Raum in dem ein Sofa, ein kleiner Tisch, ein Bücherregal und ein schon recht abgenutzter Ohrensessel standen. Bella brauchte nicht lange um zu begreifen das sie ihr offensichtlich in Snape's Wohnzimmer stand. Langsam wandte sie ihm ihren Blick zu. Immernoch hatte er mit seiner Hand ihren Oberarm umschlossen und machte auch keine großen Anstalten jetzt etwas zu sagen. Deshalb murmelte Bella ein kleines: ,,Danke..." Etwas überrascht sah Severus ihr in die Augen und spottete: ,,Ein Dank aus deinem Munde? Na, das ich das noch erleben darf." Es war offensichtlich, dass er sie ärgern wollte, und Bellatrix schenkte ihm nur einen giftigen Blick. Mit einem leichten Seufzen deutete Snape auf das Sofa und sagte trotzdem noch recht freundlich: ,,Setz dich, Bella."