Schriftgröße  Schriftart  Ausrichtung  Zeilenabstand  Zeilenbreite  Kontrast 

I´ll stand by you

von The Woman
Kurzbeschreibung
GeschichteDrama, Romance / P12 / Het
OC (Own Character) Raul Ruutu Riku Rajamaa Sami Osala Samu Haber
07.08.2022
13.11.2022
211
143.443
17
Alle Kapitel
43 Reviews
Dieses Kapitel
noch keine Reviews
 
24.08.2022 989
 
Lennja

Der Tag war gelaufen, dass wusste ich in dem Moment, als ich wieder meine Augen öffnete. Eine solche Attacke brachte immer eine enorme Erschöpfung mit sich, so das ich meist ein zwei Tage danach nur im Bett verbrachte. Ich bekam wegen meiner Migräne eine Prophylaxe und normalerweise wirkte sie wirklich gut. Meine Anfälle wurden dadurch weniger, aber umso mehr ärgerte ich mich, dass es ausgerechnet heute passiert war. Als ich meine Augen wieder öffnete, schmerzte die untergehende Sonne in meinen Augen, die die Umgebung in fließendes Gold tauchte ungemein, so das ich einige Male blinzeln musste. Hatte ich so lange geschlafen?! Das Licht  brachte einen widerlich pochenden Schmerz auf der linken Seite meiner Stirn mit sich, der zu allem Übel direkt in meinen Oberkiefer zog. Ich blinzelte ein paar Mal und langsam wurde meine Sicht wieder schärfer und ich nahm meine Umgebung nicht mehr als schemenhafte Umrisse wahr. Und dann fiel mir alles wieder ein, das Frühstück... Samu. Als sich Schritte der Couch näherten begriff ich, dass ich die ganze Zeit über nicht alleine gewesen war, aber gleichzeitig begriff ich auch, dass Samu alles mitbekommen haben musste.
„Hey“ hauchte er mir mit seiner sonoren Stimme entgegen und ich spürte wie er sanft mit seiner Hand meine Wange berührte. Ich schmiegte meinen Kopf an seine Hand und blinzelte ihm erschöpft entgegen. Diese Berührung war eine Wohltat und doch fühle ich mich furchtbar. Erst hatte er mich mit diesem wunderschönen Abend überrascht, ich dachte bis zu dem Moment, als ich mehr oder weniger zusammen brach, wir würden einen ebenso schönen Tag verbringen und nun das. Auch wenn ich wusste, dass ich nichts dafür konnte, schämte ich mich unendlich dafür, dass er es mitbekommen hatte.
„Es tut mir so leid...“ begann ich mich bei ihm zu entschuldigen, „Ich habe alles verdorben!“
Noch immer streichelte sein Daumen sanft über meine Wange und ich sah zu ihm auf. Auch wenn seit der Attacke bereits Stunden vergangen waren, wirkte er noch immer besorgt und ängstlich zugleich.
„Was redest du da für einen Unsinn, du hast nichts verdorben!“ widersprach er sogleich, die Stimme dabei noch immer ruhig und leise, so als wüsste er, dass ich in diesem Moment keine Lautstärke vertragen würde, dabei hüllte mich diese sanfte Stimme vollkommen ein und gab mir ein Gefühl der Geborgenheit.
„Es tut mir leid, dass du das alles mitbekommen hast. Ich hatte mich so gefreut, dich nach diesem wunderschönen Abend wieder zu sehen. Das war seit langer Zeit der schönste Abend gewesen und ich dachte, wir machen heute die Stadt unsicher... und jetzt das!“ entschuldigte ich mich weiter und war dabei so ehrlich, das es mich selbst erschreckte. Vielleicht war auch das ein neues Symptom meiner Migräne.  Immerhin klang ich nicht mehr, als hätte ich zu tief ins Glas geblickt. Ein kleiner Fortschritt für diesen katastrophalen Tag.
„Weißt du was kleiner Fuchs... du hast mich zu Tode erschreckt! Ich glaube ich habe noch nie solche Angst in meinem Leben gehabt wie heute, als ich dich so sah. Und glaub mir ich bin gerade einfach nur froh, dass es eine Migräne ist... und nichts schlimmeres...also … das ist schon schlimm aber...“
„Ich verstehe schon was du meinst!“ unterbrach ich ihn und wusste, dass er es nicht wie viele andere als Es- Ist- Ja- Nur- Migräne Bla Bla abtun würde. Immerhin hatte er heute mitbekommen mit welcher Wucht das ganze zuschlagen konnte.
„Es tut mir leid, dass du das alles mitansehen musstest!“ ging meine Entschuldigungsrunde direkt weiter.
„Machst du Witze?! Ich bin froh, dass es passiert ist als ich hier war. Nicht auszumalen was gewesen wäre, wenn niemand bei dir gewesen wäre“ sprach Samu leise und ich blickte in diese wunderschönen blauen Augen, die in diesem Moment unglaublich traurig wirkten.
„Scheiße ich hatte so eine verdammte Angst um dich, ich hab dich doch gerade erst wieder gefunden. Ich war so hilflos, ich … wusste nicht was ich tun sollte und ich... Fuck... ich will dich nicht verlieren!“ redete er sich alles von der Seele, was sich innerhalb der letzten Stunden angestaut haben musste. Er musste wirklich große Angst gehabt haben, seine Augen glitzerten verdächtig und seine Stimme wurde brüchig. Aber es war ja auch kein Wunder, vermutlich würde jeder so reagieren, der eine solche Attacke zum ersten Mal ins einem Leben sah. Immerhin war ich selbst noch immer überfordert damit, obwohl es meine gefühlt millionste Attacke gewesen war.
Etwas unbeholfen richtete ich mich auf, ignorierte dabei den pulsierenden Schmerz in meinem Schädel und zog ihn kurzerhand in meine Arme. Nach dem Bruchteil von Sekunden, spürte ich wie er sich an mich drückte, seine Hände ruhten an meinem Rücken.
„Ich hab doch gesagt, dass ich nicht mehr so schnell aus deinem Leben verschwinden werde. Du hast mich jetzt am Hals, Haber!“ versuchte ich etwas von meinem Humor ans Tageslicht zu befördern und hörte wie er kurz lachte, die Umarmung jedoch noch nicht löste.
„Das hoffe ich doch!“ gab er leise zurück und ich konnte spüren wie er sich langsam entspannte. Auch wenn die Umstände weniger schön waren und ich vollkommen gerädert war, genoss ich seine Nähe und diese Umarmung. Nach einer Weile löste er diese und wieder blickten diese wunderschönen blauen Augen in die meinen, so dass ich mich hätte darin verlieren können.
„Hast du Hunger, oder kann ich dir sonst irgendwie etwas gutes tun?“ wollte Samu dann von mir wissen und innerlich schmolz ich dahin. Er war so fürsorglich und liebevoll, dass es mein Herz zum rasen und meine Magengegend zum kribbeln brachte und wieder trafen mich meine Gefühle mit voller Wucht, die auch nach 18 Jahren nicht abgeebbt waren. Im Gegenteil, in seiner Gegenwart wurden sie nur noch stärker.
„Ganz ehrlich, Hunger habe ich nicht, aber das du da bist tut schon unglaublich gut!“ gestand ich ihm und blickte in seine Augen. Nervös wartete ich auf seine Reaktion...


______________________
Ein kleines Hei uit Nederland an euch. Ich kann doch dazu ein kleines Kapitel zu schreiben.
Viel Spaß beim lesen
 Schriftgröße  Schriftart  Ausrichtung  Zeilenabstand  Zeilenbreite  Kontrast