Samu

Ich konnte mich nicht satt sehen an unserer kleinen Prinzessin und doch war da dieses beklemmende Gefühl, dass sich mehr und mehr in mir breit machte. Ich wollte endlich wissen wie es meiner Frau ging. Mein kleiner Fuchs, die gerade alles alleine durchstehen musste.
„Deine Mama schafft das, das weiß ich. Sie ist eine Kämpferin, genau wie du!“ hauchte ich leise mit belegter Stimme zu unserer Tochter die noch immer friedlich auf mir schlief. Und endlich, öffnete sich die Tür und der Arzt kam ins Zimmer.
„Was ist mit Lennja, was ist mit meiner Frau?!“ wollte ich sofort bissen, doch der Blick, mit dem er mich ansah, verhieß nichts gutes.
„Ihre Frau hat eine besonders schwere Form der Spätgestose. Die Leberwerte sind genau wie die Nierenwerte katastrophal. Aufgrund der Störung des Leberstoffwechsels, konnten nicht mehr genügend Gerinnungsfaktoren gebildet werden...“ erklärte er.
„Ich will wissen, wie es meiner Frau geht und keinen Fachvortrag!“ bluffte ich ihn an, „Tut mir leid!“ entschuldigte ich mich im nächsten Moment, doch die Anspannung war enorm.
„Ihre Frau wird gerade auf der Intensivstation weiter versorgt. Sie hat sehr viel Blut verloren und wir mussten ihr Konserven geben. Hinzu kommt, dass durch den hohen Blutdruck auch der Hirndruck stieg, deshalb gab es die Krampfanfälle. Sie erhält Blutdruckregulierende Medikamente, sowie Medikamente um die Wassereinlagerungen auszuschwemmen. Wir mussten sie in ein künstliches Koma versetzen damit sich ihr Körper und vor allem die Organe nach dem hohen Blutverlust wieder erholen können. Zum jetzigen Zeitpunkt können wir auch das Ausmaß des erhöhten Hirndrucks nicht einschätzen... “
„Wird... Sie überleben?!“ richtete ich meine Frage an ihn und machte mich auf alles gefasst.
„Die nächsten 24 Stunden, Herr Haber, sind entscheidend, dann können wir mehr sagen!“
„Darf ich zu ihr?“
„Das dürfen Sie! Ich bringe Sie zu ihr.“
Ich klingelte nach der Schwester und diese schien zu wissen was los war, denn ohne weiteres nahm sie Jonna von mir herunter und versorgte sie weiter.
„Ich werde Ihnen ein Zimmer auf der Station vorbereiten lassen!“ sagte sie leise und ich nickte dankend. Dann begleitete ich den Arzt zur Intensivstation.
Und dort lag sie. Der zierliche Körper angeschlossen an Kabel und Schläuche, umgeben von piependen Monitoren. Das alles wirkte so surreal auf mich. Wie ein schlechter Albtraum, doch es war real. Mein kleiner Fuchs, lag in diesem Bett und kämpfte um ihr Leben. Langsam ging ich näher un dich konnte die Tränen nicht zurück halten.
„Hey... kleiner Fuchs...“ sprach ich mit tränenerstickter Stimme und griff ihre Hand. Doch es kam keine Reaktion von ihre. Nicht einmal ein Reflex oder irgendetwas, dass mir zeigte, dass sie spüren konnte das ich bei ihr war.
„Wir haben eine Tochter... eine wunderschöne kleine Tochter. Sie hat... deine Nase... Gott... zum Glück hat sie deine Nase!“ begann ich mit ihr zu sprechen und hoffte das sie mich irgendwie verstehen konnte.
„Sie ist wunderschön... und... Gott Lennja bitte... lass mich nicht alleine ich … schaff das nicht ohne dich...!“ ich brach in Tränen aus und ließ meinen Kopf neben ihrer Hand auf das Bett sinken ohne ihre Hand los zu lassen. Als Ilvi starb wurde der Sohn von Mikko und Ella geboren. Ein Leben für ein Leben, aber das letzte was ich wollte war, meine Frau zu verlieren oder das sie das Opfer war, das wir für unser kleines Wunder hatten in Kauf nehmen müssen. Und das was folgte, waren die längsten 24 Stunden meines Lebens... Ende


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An dieser Stelle möchte ich mich bei euch allen, auch den stillen Lesern bedanken. Niemals hätte ich gedacht, dass meine Geschichte so viele verfolgen.
Ich kann euch eines versprechen, es wird weiter gehen mit Lennja und Samu. Teil 2 ist bereits in der Mache und wird unter dem Titel "You are home to me" hier erscheinen.