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I´ll stand by you

von The Woman
Kurzbeschreibung
GeschichteDrama, Romance / P12 / Het
OC (Own Character) Raul Ruutu Riku Rajamaa Sami Osala Samu Haber
07.08.2022
13.11.2022
211
143.443
16
Alle Kapitel
43 Reviews
Dieses Kapitel
1 Review
 
08.08.2022 744
 
Samu

Obwohl es mit Arbeit verbunden war, freute ich mich sehr darüber wieder in Berlin zu sein. Die letzten Monate waren wirklich intensiv. Die Jungs und ich hatten uns neuen Songs gewidmet und im Oktober sollte unser neues Album erscheinen. Die letzten Monate, hatten wir ausschließlich im Studio verbracht. Natürlich nicht rund um die Uhr, aber so hatte es sich angefühlt.
Wir aßen, wir schliefen und wir spielten unsere Songs ein. Dann folgten Shootings und Promopläne mit unserem Label. Das war auch meist die Zeit abseits von einer Tour, in der wir unsere Familien kaum sahen, obwohl das Studio in dem wir unsere Aufnahmen machten, in Helsinki lag. Doch nun genoss ich die Berliner Sommersonne und gönnte mir erst einmal in meiner Lieblingseisdiele an der Spree zwei Kugeln Lakritzeis.
Obwohl ich aus Finnland komme und eher die kühleren Temperaturen gewohnt war, machte mir der schwüle Sommer in Deutschland nichts aus. Ich hatte ja immerhin lange in Spanien gelebt und teilweise waren die Temperaturen noch heißer.
Doch nun saß ich am Wasser, sah den Passagierschiffen zu wie sie die Spree rauf und runter schipperten und die Menschen hier und da Bilder knipsten.
Diesen kleinen Moment, gönnte ich mir und wusste, dass mein Fahrer sicher schon mit den Hufen scharrte. Mein Tag war durchgeplant bis ins kleinste Detail. Schon heute morgen warf mich mein Wecker um 3.30 Uhr aus dem Bett, damit ich bei einer Morning Show in einem Berliner Radiosender zu Gast sein konnte. Ich mochte solche Termine, redete meist zu viel,  zu wirr vor allem auf deutsch, aber um diese Uhrzeit musste selbst ich erst einmal dafür sorgen, dass ich in die Gänge kam. Vielleicht war auch mein Geplappere dem enormen Kaffeekonsum geschuldet, den ich gefühlt literweise vor dem Termin und auch währenddessen in mich hinein kippte. Und nun, als ich so an meinem Lakritzeis schleckte, fragte ich mich ob das in Verbindung mit dem ganzen Kaffee meinem Blutdruck gut tat.
Irgendwann hatte ich mal gelesen, dass sich Lakritze genau so auf den Blutdruck auswirken konnte, ich hatte nur vergessen in welchen Mengen man das ganze futtern musste. Aber was sollte es, nun saß ich nun mal hier und genoss einfach.
„Herr Haber? Ich möchte ja nicht drängeln, aber wir sollten uns beeilen“ tauchte nun doch der Fahrer hinter mir auf und ein kurzes Grinsen zuckte in meinem Mundwinkel.
Ich hatte also Recht, mein Fahrer war bereits nervös.
„Ich bin soweit!“ sprach ich mit meinem gewohnten Akzent wenn ich deutsch sprach und erhob mich mit einem Satz und hatte den Fahrer bald überholt und stieg in den schwarzen Mercedes Vito.

Am heutigen Tag sollten noch weitere Interviews erfolgen. Eines wurde am Abend gedreht für die Show selbst. Und ein anderes war für eine Zeitung, oder war es ein Magazin... ich wusste es nicht mehr.
Auf meinem Zeitplan für den Tag stand nur die Location und zu dieser fuhr mich nun mein treuer Fahrer, der nun weitaus weniger nervös schien. Ich staunte immer wieder über die Pünktlichkeit der Deutschen und wie nervös sie wurden wenn man von seinem Stundenplan abwich. Ich fragte mich ob sie das schon in der Schule lernten. Wir Finnen waren da schon immer gemütlicher und nahmen den Tag wie er kam, uns warf selten etwas aus der Bahn.
Der Wagen kam im Verkehr nur schleppend voran. Vermutlich wäre ich sogar schneller gewesen, wenn ich die U-Bahn genommen hätte oder zu Fuß gelaufen wäre.
„Ich habe die Location informiert, dass Sie einen Moment später dort ankommen werden“
„Ist kein Problem“ sagte ich nur und winkte ab.
Doch schließlich erreichten wir das Ziel und ich war gerade mal fünf Minuten über der Zeit. Es war ein recht schickes Hotel in der Nähe des Mauer Parks.
Der Wagen kam zum stehen und ich stieg aus. Der Fahrer erinnerte mich, dass für das Interview eine Stunde eingeplant war und das wir dann weiter zum Studio fahren mussten.
Er sprach deutsch, manches zu schnell und ich glaube man sah mir die Fragezeichen in den Augen an, doch wiederholte er nichts und so nickte ich einfach, lächelte wie ich es immer tat wenn ich etwas nicht verstand und verschwand schnellen Schrittes im Hotel.
Dort erwartete man mich bereits und nach ein paar Bildern und Autogrammen mit den Mitarbeitern, wurde ich den den Konferenzraum geführt, der für das Interview vorbereitet worden war. Meine Vergangenheit hatte mich schon oft eingeholt, doch nie mit einer solchen Wucht, wie in dem Moment, als ich den Raum betrat...
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