Lerne mich kennen, um mich zu verstehen
von Aniera
Kurzbeschreibung
Was könnte schlimmer sein, als allein mit einem Psychopathen in einer Gefängniswelt eingesperrt zu sein? Dieser Frage muss sich Anni Preston stellen, die mit Kai Parker in der Gefängniswelt von 1994 feststeckt und sich wohl oder übel mit ihm abgeben muss. Doch der ewig redende Psychopath ist nicht so, wie er auf den ersten Blick scheinen mag.
GeschichteDrama, Liebesgeschichte / P18 / Het
Damon Salvatore
Malachai "Kai" Parker
OC (Own Character)
05.08.2022
18.03.2023
84
166.516
3
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05.08.2022
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Ungläubig sah ich zu dem Punkt, an dem gerade noch der Lichtstrahl war, der uns nach Hause bringen sollte. Damon und Bonnie standen bis vor wenigen Augenblicken noch hier. Ich konnte das Entsetzen in ihren Gesichtern sehen. Die tiefe Falte in Damons Stirn, während er immer heller leuchtete, und auch die weit aufgerissenen Augen von Bonnie, die sich immer mehr aufzulösen schien. Nun waren sie verschwunden.
Es dauerte einen Moment, bis ich wieder realisierte, wo ich war. ER hielt mich am Arm fest. Ich atmete tief ein, da ich gefühlt bis hierhin die Luft anhielt. In dem Augenblick stieß er mich zu Boden.
„Verdammte Scheiße!“, schrie Kai. Ich drehte mich nach meiner unsanften Landung um. Mein Handgelenk schmerzte, da es mich von dem Sturz abfing, aber das durfte jetzt keine Rolle spielen. Kai lief von einer Stelle auf die andere. Seine Augen waren aufgerissen und er fuhr sich mit den Händen durch die Haare, während sein Kopf bedrohlich rot anlief vor Zorn. Ich fragte mich, ob es eine gute Idee war, jetzt aufzustehen, oder ob ich wohl besser liegen bleiben sollte. Allerdings spielte dies keine Rolle mehr, da Kai mich nun wütend ansah. Er kam auf mich zu und beugte sich hinunter zu mir. Es schien mir, als loderten Flammen in seinen Augen. Mein Herz schlug immer schneller, aber ich bemühte mich ruhig zu atmen.
„Das ist deine Schuld Liebes, und dafür wirst du nun büßen müssen.“, sagte er ruhig, doch sein Blick war bösartig. Er griff nach einem Pfeil seiner Armbrust, der auf dem Boden lag und drückte ihn mir gegen die Kehle. Ein ruckartiger Schmerz explodierte in meiner Kehle und ich zuckte. Keuchend bemühte ich mich seinem Blick standzuhalten.
„Dann tu es Kai, rede nicht so lange drum herum. Ich bin froh, wenn ich dein elendes Gebrabbel nicht mehr hören muss.“ Ich versuchte stark zu wirken, aber meine Stimme war brüchig. Inständig hoffte ich, dass er es nicht bemerkte, aber er grinste mich nur an.
„Aber wieso sollte ich dich jetzt umbringen?“ Sein Grinsen war hämisch und so drückte er den Pfeil noch stärker gegen meine Kehle. Mir entwich wieder ein Keuchen und ich versuchte meinen schmerzenden Hals von seinem Pfeil wegzudrehen.
„Wenn ich dich jetzt umbringe, habe ich doch gar keinen Spaß mehr hier ganz alleine. Ich brauche doch Gesellschaft. Naja, … jemanden zum Quälen. Und da du ein Vampir bist, liebe Anni, werde ich lange meine Freude an dir haben.“ Er lachte und strich mit dem Pfeil meinen Hals entlang, bis ich einen Einschnitt spürte, den er zu einem langen Kratzer weiterführte. Ich konnte mir ein Wimmern nicht verkneifen und musste meine Augen zusammenkneifen. Auch wenn ich ein Vampir war, tat es trotzdem höllisch weh. Dieser Scheißkerl! Die Wunde pochte und ich spürte, wie mir Blut über den Hals lief. Warmes Blut.
Kai nahm schließlich den Pfeil von meinem Hals, sodass ich die Augen öffnen und Luft holen konnte. Ich griff mir an die Wunde und sah, als ich meine Hand betrachtete, dass ich immer noch blutete. Kai warf den Pfeil teilnahmslos auf den Boden und reichte mir die Hand. „Na komm, gehen wir nach Hause.“
Ich wollte nur meine Ruhe vor ihm, aber er ließ sich nicht abwimmeln. Durch meine Verletzung brauchte ich Blut, damit sie schneller heilen konnte, und da er mir natürlich nicht sein eigenes anbot, wollte ich noch zum Krankenhaus. Ein Glück, dass im Jahr 1994 die Blutreserven gut aufgefüllt waren. Doch auch dahin, wollte er mich begleiten. Er ließ mich nicht aus den Augen, was mir mehr als zuwider war.
Als ich dann auf dem Flur im Krankenflügel saß und an einem Blutbeutel trank, kreisten meine Gedanken um Bonnie. Er hatte sie schließlich mit seiner Armbrust angeschossen. Geht es ihr gut? War sie schlimm verwundet? Sorgen wirbelten durch meinen Kopf, doch nicht allzu lange. Schließlich war Damon bei ihr und immerhin waren sie zuhause. Zuhause… sie waren zuhause… ich nicht… diese Chance hatte mir dieser Blödarsch verwehrt. Es war eine Frage von Sekunden in denen Kai versuchte mich aus dem Kreis zu schubsen, um selbst mitzureisen. Er hatte wohl nicht mit Gegenwehr gerechnet, als ich ihn wieder wegschob. Genauso wenig wie ich damit rechnete, dass er mich festhielt und so mit sich zog, als er wieder aus dem Lichtkreis stolperte.
„Bist du endlich fertig?“, unterbrach Kai meine Gedanken, während er ungeduldig den Gang auf und ab lief. „Tut mir leid, halte ich dich von einem wichtigen Termin ab?“, fragte ich ihn provozierend. Er ging mir auf die Nerven. Kai lachte kurz auf, schüttelte den Kopf und ignorierte meine Frage nur. Erneut trank ich von meinem Blutbeutel, während ich mich darüber ärgerte, dass er vor mir herlief, wie ein unruhiger Hund, der endlich weitergehen möchte. Wie werde ich diesen nervigen Kerl los?
„Du musst nicht bei mir bleiben. Wir haben eine ganze Welt für uns zwei. Also haben wir auch ganz viel Platz, um uns aus dem Weg zu gehen.“, unterbrach ich meinen Schluck. Kai kicherte, als er sich zu mir umdrehte und zielsicher auf mich zu kam.
„Aber meine Liebe, ich könnte dich doch nicht in dieser großen weiten Welt alleine lassen.“ Er kniete sich vor mich hin und seine Augenbrauen zogen sich zusammen. Sein gespielt besorgtes Gesicht widerte mich an. Ich drehte mich weg, um ihn nicht anzusehen. „Ich komme sehr gut ohne dich zurecht.“, grummelte ich vor mich hin. Wieder hörte ich ihn lachen. Schließlich stand er auf, griff nach meiner Hand und zog mich einfach vom Stuhl.
„Ey!“, protestierte ich, doch er ging einfach weiter, wodurch er mich hinter sich herzog. Sein Kichern war ihm vergangen, denn er murmelte nur noch: „Ich will jetzt nach Hause. Nimm den Beutel einfach mit.“
Angespannt betraten wir das Salvatore Haus. „Das ist nicht dein zuhause, es ist meins!“, stieß ich hervor, als wir durch die Haustür gingen. Er ließ sich auf die Couch fallen und schloss mit einem lauten Seufzen die Augen.
„Kannst du dich mal entspannen. Wir hatten heute schließlich schon genug Aufregung, meinst du nicht?“ Er legte die Füße auf den Couchtisch und machte es sich so bequem. Genervt verdrehte ich die Augen und ging zu ihm hin.
„Ich sage es noch einmal: Das ist mein zuhause und ja, ich würde auch gerne für heute etwas entspannen, also geh jetzt!“, rief ich noch einmal und zeigte mit dem Finger zur Tür, aber er sah mich nicht mal an. Verzweifelt und wütend stieß ich ein Seufzen aus und warf die Arme in die Luft.
„Ich werde nicht mit dir unter einem Dach schlafen, damit das klar ist. Vorher breche ich dir das Genick und werfe dann deinen Leichnam vor die Tür.“, versuchte ich ihn erneut aus dem Haus zu schmeißen. Ich bemerkte, wie ich wütend meine Fäuste ballte. Nun hatte ich seine Aufmerksamkeit, denn Kai öffnete die Augen und grinste mich an.
„Nun, ich werde nicht mit dir in einem Bettchen schlafen, keine Sorge. Aber ein Zimmer wird ja wohl frei sein in diesem riesigen Haus. Bonnies… oder Damons… Platz ist hier genug. Deshalb reg dich ab.“ Er schloss wieder die Augen und verschränkte die Arme hinter seinem Kopf. Er machte mich wahnsinnig mit dieser arroganten und selbstgefälligen Art. Ich wollte ihn nicht in meiner Nähe wissen, nicht nach dem, was er mir gerade angetan hat und auch generell nicht. Er war ein Psychopath, ein Mörder und ich wollte um nichts in der Welt länger in Gesellschaft sein.
Deshalb griff ich blitzschnell nach seiner Kehle, aber als ich zudrücken wollte, legte er die Hand auf meinen Arm und begann meine Kraft abzusaugen. Es schmerzte, als würde ich von innen verbrennen. Mein Blut brannte wie Säure, die sich den Weg durch meinen Körper bahnte. Schmerzerfüllt schrie ich auf und krümmte mich vor ihm zusammen. Als ich verzweifelt den Kopf hob und ihm in die Augen sah, bemerkte ich, dass er genussvoll grinste. Es gefiel Kai immer, mich zu quälen. Mich oder Bonnie oder Damon. Egal wen. Hauptsache er konnte jemanden verletzten.
Ich ging auf die Knie, wimmerte und keuchte, bis er mich endlich losließ. Das Brennen hörte abrupt auf, doch musste sich mein Körper erst noch von den Schmerzen erholen.
„Netter Versuch, aber du kennst mich doch. Du solltest dich lieber nicht mit mir anlegen.“, säuselte er sanft. Langsam bewegte er seine Finger und als ich seinem Blick folgte, sah ich bereits die Schere von der Kommode auf mich zufliegen. Sie stieß in meine Schulter und ich merkte, wie mein Fleisch durchbohrt wurde. Ich unterdrückte ein Aufschrei und krümmte mich erneut vor Schmerzen. Kai lachte auf, während er mich ganz genau beobachtete. Ich konnte seinen Blick auf mir spüren, als ich mir schmerzverzerrt die Schere aus der Schulter zog. Die Wunde pochte und blutete stark.
„Was meinst du Anni, ob ich wohl ein freies Zimmer hier finde?“ Er beugte sich boshaft grinsend zu mir und ich funkelte ihn wütend an. Meine Gedanken überschlugen sich. Ich werde ihn hier nicht wegbekommen. Ich werde mich damit abfinden müssen. Kai ist stärker als ich. Ich bin ihm ausgeliefert.
„Fein“, knurrte ich schließlich und stand auf. Ich hielt mir die Hand auf die blutende Wunde und ging die Treppe hinauf zu meinem Zimmer. Hektisch schloss ich die Tür hinter mir und lehnte mich dagegen.
Schließlich konnte ich es nicht mehr zurückhalten. Langsam spürte ich wie heiße Tränen über meine Wange liefen und meine Beine unter mir nachgaben. Ich saß auf dem Boden meines Zimmers und weinte. Vor Verzweiflung, vor Angst, vor Wut, vor Schmerz. Aber ich glaube am meisten weinte ich, weil ich hier verloren war.
Es dauerte einen Moment, bis ich wieder realisierte, wo ich war. ER hielt mich am Arm fest. Ich atmete tief ein, da ich gefühlt bis hierhin die Luft anhielt. In dem Augenblick stieß er mich zu Boden.
„Verdammte Scheiße!“, schrie Kai. Ich drehte mich nach meiner unsanften Landung um. Mein Handgelenk schmerzte, da es mich von dem Sturz abfing, aber das durfte jetzt keine Rolle spielen. Kai lief von einer Stelle auf die andere. Seine Augen waren aufgerissen und er fuhr sich mit den Händen durch die Haare, während sein Kopf bedrohlich rot anlief vor Zorn. Ich fragte mich, ob es eine gute Idee war, jetzt aufzustehen, oder ob ich wohl besser liegen bleiben sollte. Allerdings spielte dies keine Rolle mehr, da Kai mich nun wütend ansah. Er kam auf mich zu und beugte sich hinunter zu mir. Es schien mir, als loderten Flammen in seinen Augen. Mein Herz schlug immer schneller, aber ich bemühte mich ruhig zu atmen.
„Das ist deine Schuld Liebes, und dafür wirst du nun büßen müssen.“, sagte er ruhig, doch sein Blick war bösartig. Er griff nach einem Pfeil seiner Armbrust, der auf dem Boden lag und drückte ihn mir gegen die Kehle. Ein ruckartiger Schmerz explodierte in meiner Kehle und ich zuckte. Keuchend bemühte ich mich seinem Blick standzuhalten.
„Dann tu es Kai, rede nicht so lange drum herum. Ich bin froh, wenn ich dein elendes Gebrabbel nicht mehr hören muss.“ Ich versuchte stark zu wirken, aber meine Stimme war brüchig. Inständig hoffte ich, dass er es nicht bemerkte, aber er grinste mich nur an.
„Aber wieso sollte ich dich jetzt umbringen?“ Sein Grinsen war hämisch und so drückte er den Pfeil noch stärker gegen meine Kehle. Mir entwich wieder ein Keuchen und ich versuchte meinen schmerzenden Hals von seinem Pfeil wegzudrehen.
„Wenn ich dich jetzt umbringe, habe ich doch gar keinen Spaß mehr hier ganz alleine. Ich brauche doch Gesellschaft. Naja, … jemanden zum Quälen. Und da du ein Vampir bist, liebe Anni, werde ich lange meine Freude an dir haben.“ Er lachte und strich mit dem Pfeil meinen Hals entlang, bis ich einen Einschnitt spürte, den er zu einem langen Kratzer weiterführte. Ich konnte mir ein Wimmern nicht verkneifen und musste meine Augen zusammenkneifen. Auch wenn ich ein Vampir war, tat es trotzdem höllisch weh. Dieser Scheißkerl! Die Wunde pochte und ich spürte, wie mir Blut über den Hals lief. Warmes Blut.
Kai nahm schließlich den Pfeil von meinem Hals, sodass ich die Augen öffnen und Luft holen konnte. Ich griff mir an die Wunde und sah, als ich meine Hand betrachtete, dass ich immer noch blutete. Kai warf den Pfeil teilnahmslos auf den Boden und reichte mir die Hand. „Na komm, gehen wir nach Hause.“
Ich wollte nur meine Ruhe vor ihm, aber er ließ sich nicht abwimmeln. Durch meine Verletzung brauchte ich Blut, damit sie schneller heilen konnte, und da er mir natürlich nicht sein eigenes anbot, wollte ich noch zum Krankenhaus. Ein Glück, dass im Jahr 1994 die Blutreserven gut aufgefüllt waren. Doch auch dahin, wollte er mich begleiten. Er ließ mich nicht aus den Augen, was mir mehr als zuwider war.
Als ich dann auf dem Flur im Krankenflügel saß und an einem Blutbeutel trank, kreisten meine Gedanken um Bonnie. Er hatte sie schließlich mit seiner Armbrust angeschossen. Geht es ihr gut? War sie schlimm verwundet? Sorgen wirbelten durch meinen Kopf, doch nicht allzu lange. Schließlich war Damon bei ihr und immerhin waren sie zuhause. Zuhause… sie waren zuhause… ich nicht… diese Chance hatte mir dieser Blödarsch verwehrt. Es war eine Frage von Sekunden in denen Kai versuchte mich aus dem Kreis zu schubsen, um selbst mitzureisen. Er hatte wohl nicht mit Gegenwehr gerechnet, als ich ihn wieder wegschob. Genauso wenig wie ich damit rechnete, dass er mich festhielt und so mit sich zog, als er wieder aus dem Lichtkreis stolperte.
„Bist du endlich fertig?“, unterbrach Kai meine Gedanken, während er ungeduldig den Gang auf und ab lief. „Tut mir leid, halte ich dich von einem wichtigen Termin ab?“, fragte ich ihn provozierend. Er ging mir auf die Nerven. Kai lachte kurz auf, schüttelte den Kopf und ignorierte meine Frage nur. Erneut trank ich von meinem Blutbeutel, während ich mich darüber ärgerte, dass er vor mir herlief, wie ein unruhiger Hund, der endlich weitergehen möchte. Wie werde ich diesen nervigen Kerl los?
„Du musst nicht bei mir bleiben. Wir haben eine ganze Welt für uns zwei. Also haben wir auch ganz viel Platz, um uns aus dem Weg zu gehen.“, unterbrach ich meinen Schluck. Kai kicherte, als er sich zu mir umdrehte und zielsicher auf mich zu kam.
„Aber meine Liebe, ich könnte dich doch nicht in dieser großen weiten Welt alleine lassen.“ Er kniete sich vor mich hin und seine Augenbrauen zogen sich zusammen. Sein gespielt besorgtes Gesicht widerte mich an. Ich drehte mich weg, um ihn nicht anzusehen. „Ich komme sehr gut ohne dich zurecht.“, grummelte ich vor mich hin. Wieder hörte ich ihn lachen. Schließlich stand er auf, griff nach meiner Hand und zog mich einfach vom Stuhl.
„Ey!“, protestierte ich, doch er ging einfach weiter, wodurch er mich hinter sich herzog. Sein Kichern war ihm vergangen, denn er murmelte nur noch: „Ich will jetzt nach Hause. Nimm den Beutel einfach mit.“
Angespannt betraten wir das Salvatore Haus. „Das ist nicht dein zuhause, es ist meins!“, stieß ich hervor, als wir durch die Haustür gingen. Er ließ sich auf die Couch fallen und schloss mit einem lauten Seufzen die Augen.
„Kannst du dich mal entspannen. Wir hatten heute schließlich schon genug Aufregung, meinst du nicht?“ Er legte die Füße auf den Couchtisch und machte es sich so bequem. Genervt verdrehte ich die Augen und ging zu ihm hin.
„Ich sage es noch einmal: Das ist mein zuhause und ja, ich würde auch gerne für heute etwas entspannen, also geh jetzt!“, rief ich noch einmal und zeigte mit dem Finger zur Tür, aber er sah mich nicht mal an. Verzweifelt und wütend stieß ich ein Seufzen aus und warf die Arme in die Luft.
„Ich werde nicht mit dir unter einem Dach schlafen, damit das klar ist. Vorher breche ich dir das Genick und werfe dann deinen Leichnam vor die Tür.“, versuchte ich ihn erneut aus dem Haus zu schmeißen. Ich bemerkte, wie ich wütend meine Fäuste ballte. Nun hatte ich seine Aufmerksamkeit, denn Kai öffnete die Augen und grinste mich an.
„Nun, ich werde nicht mit dir in einem Bettchen schlafen, keine Sorge. Aber ein Zimmer wird ja wohl frei sein in diesem riesigen Haus. Bonnies… oder Damons… Platz ist hier genug. Deshalb reg dich ab.“ Er schloss wieder die Augen und verschränkte die Arme hinter seinem Kopf. Er machte mich wahnsinnig mit dieser arroganten und selbstgefälligen Art. Ich wollte ihn nicht in meiner Nähe wissen, nicht nach dem, was er mir gerade angetan hat und auch generell nicht. Er war ein Psychopath, ein Mörder und ich wollte um nichts in der Welt länger in Gesellschaft sein.
Deshalb griff ich blitzschnell nach seiner Kehle, aber als ich zudrücken wollte, legte er die Hand auf meinen Arm und begann meine Kraft abzusaugen. Es schmerzte, als würde ich von innen verbrennen. Mein Blut brannte wie Säure, die sich den Weg durch meinen Körper bahnte. Schmerzerfüllt schrie ich auf und krümmte mich vor ihm zusammen. Als ich verzweifelt den Kopf hob und ihm in die Augen sah, bemerkte ich, dass er genussvoll grinste. Es gefiel Kai immer, mich zu quälen. Mich oder Bonnie oder Damon. Egal wen. Hauptsache er konnte jemanden verletzten.
Ich ging auf die Knie, wimmerte und keuchte, bis er mich endlich losließ. Das Brennen hörte abrupt auf, doch musste sich mein Körper erst noch von den Schmerzen erholen.
„Netter Versuch, aber du kennst mich doch. Du solltest dich lieber nicht mit mir anlegen.“, säuselte er sanft. Langsam bewegte er seine Finger und als ich seinem Blick folgte, sah ich bereits die Schere von der Kommode auf mich zufliegen. Sie stieß in meine Schulter und ich merkte, wie mein Fleisch durchbohrt wurde. Ich unterdrückte ein Aufschrei und krümmte mich erneut vor Schmerzen. Kai lachte auf, während er mich ganz genau beobachtete. Ich konnte seinen Blick auf mir spüren, als ich mir schmerzverzerrt die Schere aus der Schulter zog. Die Wunde pochte und blutete stark.
„Was meinst du Anni, ob ich wohl ein freies Zimmer hier finde?“ Er beugte sich boshaft grinsend zu mir und ich funkelte ihn wütend an. Meine Gedanken überschlugen sich. Ich werde ihn hier nicht wegbekommen. Ich werde mich damit abfinden müssen. Kai ist stärker als ich. Ich bin ihm ausgeliefert.
„Fein“, knurrte ich schließlich und stand auf. Ich hielt mir die Hand auf die blutende Wunde und ging die Treppe hinauf zu meinem Zimmer. Hektisch schloss ich die Tür hinter mir und lehnte mich dagegen.
Schließlich konnte ich es nicht mehr zurückhalten. Langsam spürte ich wie heiße Tränen über meine Wange liefen und meine Beine unter mir nachgaben. Ich saß auf dem Boden meines Zimmers und weinte. Vor Verzweiflung, vor Angst, vor Wut, vor Schmerz. Aber ich glaube am meisten weinte ich, weil ich hier verloren war.