Geschichte: Fanfiction / Prominente / Musik / SDP / Wie es geht

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Wie es geht

von Nici1993
Kurzbeschreibung
GeschichteRomance / P16 / Gen
Dag-Alexis Kopplin OC (Own Character) Vincent Stein
04.08.2022
15.06.2023
17
52.131
4
Alle Kapitel
16 Reviews
Dieses Kapitel
noch keine Reviews
 
 
04.08.2022 3.059
 
Hallo und herzlich Willkommen zu meiner neuesten Fanfiction!
Ich habe mich dazu entschlossen eine Story über die Jungs von SDP, insbesondere Dag, zu schreiben.
Vorab sollte ich natürlich noch erwähnen, dass mir weder SDP noch sonstige bekannte Personen gehören sondern lediglich die Personen, welcher meiner Fantasie entsprungen sind. Der Titel der Story ist auf den "Die Ärzte" Song 'Wie es geht' bezogen, den ich für die Idee, welche ich im Kopf habe, ganz treffend finde.
Da in dieser Story immer wieder einige Zeitsprünge stattfinden werden, tauchen unsere Lieblingsberliner auch schon gleich im ersten Kapitel auf :)
Pairing dieser Story: Dag x OC

Ich wünsche euch viel Spaß beim ersten Kapitel und hoffe auf den ein oder anderen Review.

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Southside Festival, 2017

„Helgaaaaaaaa!“, tönte die laute Stimme meiner besten Freundin durch die Dunkelheit. Zu sehen war sie allerdings noch nicht. Ich warf einen kurzen Blick zu Niklas, welcher neben mir saß und begann zu grinsen. Es dauerte nicht lange bis weitere „Helga“ Rufe über den Zeltplatz schallten und ich konnte mir Lolas verwirrten Gesichtsausdruck nur zu gut vorstellen. Sie war vor ungefähr einer Stunde verschwunden um auf die Toilette zu gehen. Vermutlich hatte sie noch bei dem ein oder anderen Pavillon Halt gemacht, denn ihrer Stimmlage nach zu urteilen war sie nicht mehr ganz nüchtern.
„Helga ist tot!“, kam es von Feli, welche neben Niklas saß und kurz darauf erschien auch schon die große Blondine unter unserem quietschgelben Pavillon.
„Seid ihr irgendwie umgezogen? Ich hab‘ euch ums verrecken nicht mehr gefunden“, fragte sie aufgebracht und ließ sich in ihren grünen Campingstuhl fallen.
Ich lachte kurz und nahm einen Schluck aus meiner Bierflasche. „Wir sind nicht umgezogen. Du hast unterwegs wohl zu viele Kurze mitgenommen“, grinste ich meine beste Freundin an, welche unschuldig mit den Schultern zuckte und ebenfalls grinste.

Ich ließ meinen Blick durch die Runde schweifen, welche neben mir aus 5 weiteren Personen bestand, und seufzte leise. Es war so schön, wieder mit allen zusammen zu sein.  Wieder auf dem Southside Festival zu sein.
Es war fast genau 3 Jahre her, dass wir alle uns auf genau diesem Festival kennen und lieben gelernt haben. Felicitas und Niklas waren seit 6 Jahren ein Paar und haben damals, 2014, ihr Zelt direkt neben dem von Lola und mir aufgebaut und es hat ganze 2 Stunden und einige Kurze gebraucht, bis wir mit unter ihren Pavillon gezogen sind. Mit unseren damals süßen 20 Jahren war es für Lola und mich der erste Festivalbesuch weswegen wir an eben jenen überhaupt nicht gedacht hatten.
Lilly und Robin sind wir dann nacheinander auf dem Festivalgelände begegnet. Robin rempelte mich ausversehen an was dazu führte, dass ich eine ganze Ladung Bier verschüttete. Zur Versöhnung zahlte er die nächste Runde und wurde sofort in unsere Gruppe mit aufgenommen. Lilly hatte ihre Freundin irgendwo in der Menge verloren und nachdem wir ihr geholfen hatten sie wiederzufinden, schlossen die beiden sich uns ebenfalls an. Und daraus ist eine wundervolle Freundschaft und eine tolle Clique entstanden. Was eigentlich nur zum Spaß gemeint war wurde in die Tat umgesetzt und seither kamen wir jedes Jahr zum Southside zusammen. Dieses Jahr war allerdings das erste in welchem Frieda, Lillys verlorene Freundin, nicht dabei sein konnte. Sie hatte gerade erst einen neuen Job angefangen und konnte sich nicht freinehmen. Sie hatte aber hoch und heilig versprochen beim nächsten Treffen im Oktober dabei zu sein, denn Robin würde seinen 30. Geburtstag feiern.
Natürlich trafen wir uns alle mehrmals im Jahr, was leider nicht immer ganz einfach war. Robin, Feli und Niklas lebten in Berlin, während Lilly und Frieda in Hamburg wohnten. Lola und ich kamen aus Erfurt. Unsere Wohnorte erschwerten unsere Treffen natürlich ungemein, doch bisher haben wir es immer irgendwie hinbekommen.

„Mina?“, riss mich plötzlich jemand aus meinen Gedanken und ich schreckte auf. Feli hatte die Augenbrauen zusammengezogen und musterte mich etwas besorgt. „Alles in Ordnung?“, fragte sie, woraufhin sie von mir nur ein Lächeln bekam. Ich stieß mit meiner Bierflasche gegen ihre und antwortete: „Es könnte gar nicht besser sein.“


Am nächsten Morgen wurde ich von Krach vor meinem Zelt geweckt. Ich schälte mich aus meinem Schlafsack und blieb noch einen Moment einfach auf dem Rücken liegen. Mir war unglaublich warm und ich zog mir den dicken Pullover über den Kopf. Nachts konnte man nie genug anziehen und morgens, sobald die Sonne aufging, ging man ein wie in der Sauna.

„Boah, Robin! Du macht das noch kaputt, hör auf damit!“, hörte ich Lilly quietschen und im nächsten Moment schepperte es schon laut. Ich seufzte kurz und schloss die Augen. Der Morgen wäre nicht der gleiche, wenn Lilly und Robin sich nicht da schon gegenseitig auf den Sack gehen würden.
Ich rollte mich auf den Bauch, zog den Reisverschluss meines Zelts auf und steckte den Kopf hinaus. Die beiden Streithähne standen unweit von mir entfernt und starrten auf den Campingkocher, welcher in seinen Einzelteilen vor ihnen auf dem Boden lag. Das hat also so gescheppert.
Feli und Niklas saßen in ihren Campingstühlen am Tisch und beobachteten das Schauspiel amüsiert. Von Lola war noch keine Spur zu sehen und mit einem Blick auf ihr Zelt stellte ich fest, dass dieses noch geschlossen war. Da musste vermutlich noch jemand seinen Rausch ausschlafen.
Langsam krabbelte ich nach draußen und streckte mich erstmal ausgiebig. „Guten Morgen!“, rief ich fröhlich in die Runde. Robin und Lilly waren viel zu sehr in ihre Diskussion vertieft, als das sie mir antworten konnten. Ich ließ mich neben Feli in meinen Stuhl fallen und sofort wurde mir eine Tasse mit dampfendem Kaffee von der rothaarigen unter die Nase gehalten. Dankbar lächelte ich sie an und nahm die Tasse entgegen. Kurz danach erschien eine Packung Zigaretten vor mir, ebenfalls von Feli, und nun begann ich zu grinsen.
„Du kennst mich halt“, sagte ich zu ihr, während ich einen der Glimmstängel aus der Verpackung zog und ihn anzündete. Feli zuckte nur grinsend mit den Schultern und ließ sich in ihrem Stuhl wieder zurückfallen.

Als sich dann auch Lilly und Robin mit einer großen Pfanne Rührei und Speck zu uns gesellten und irgendwann auch Lola aus ihrem Dornröschenschlaf erwachte, machten wir uns an die Tagesplanung für den heutigen Samstag. Während ich den Timetable studierte, ratterte ich vor meinen Freunden runter wen ich heute auf jeden Fall sehen wollte. „Also da hätten wir Flogging Molly, Clueso, SDP und Gloria. Die überschneiden sich aber mit Clueso, also bin ich bei Gloria raus.“
Bei SDP stimmten natürlich alle mit ein, die wollten wir uns nicht entgehen lassen. Während Robin und Niklas aber lieber zu Gloria wollten, schlossen die Mädels sich mir an. Bei Flogging Molly waren dann Feli und Lilly raus, die wollten lieber zu Kodaline.
Ich warf einen Blick auf die Uhr in meinem Handy und stellte fest, dass es gerade mal halb 12 war. Wir hatten also noch massig Zeit.
„Was haltet ihr davon, wenn wir in Ruhe frühstücken und dann langsam aufs Gelände gehen? Können ja noch ein bisschen bummeln“, schlug meine beste Freundin vor, was auf Zustimmung traf.

Und so machten wir uns eine Stunde später auf den Weg zum Gelände. Von den 4 Stages hörte man schon die ersten Bands spielen. Ich harkte mich bei Lola unter und gemeinsam schlenderten wir an den unzähligen Merchandise Ständen und Fressbuden vorbei. Zwischendurch machten wir immer mal wieder kurz Pause um uns Bier zu holen.

Gegen dreiviertel 4 machten wir Mädels uns auf den Weg zur Blue Stage auf der in einer halben Stunde Clueso auftreten würde. Von dem waren Lola und ich natürlich schon Fans seit wir denken konnten. Und als gebürtige Erfurter gehörte sich das natürlich auch so.
Nachdem wir es geschafft hatten relativ nah an die Bühne zu kommen, verschwanden Feli und Lola nochmal um für Biernachschub zu sorgen. Lilly und ich machten es uns auf dem Boden gemütlich. Wir quatschten über alles Mögliche und es dauerte auch nicht lange bis Feli und Lola wieder zu uns stießen. Da es ziemlich warm war, nahm ich erst einmal einen großen Schluck von dem eiskalten Bier. Ich lehnte mich leicht nach hinten und stützte mich mit meinen Armen hinter mir auf dem Boden ab.
„Ich hoffe, er spielt Fanpost“, kam es von Lola welche neben mir saß und sich gerade eine Zigarette drehte. Als sie damit fertig war wollte sie sie gerade anzünden, doch ich war schneller und schnappte sie ihr aus der Hand, ehe ich sie selber zwischen meine Lippen steckte. „Ey Mina!“, kam es von ihr und sie verdrehte die Augen. Ich grinste nur und zündete die Zigarette an. Gerade wollte ich etwas zu ihr sagen, als ich spürte, wie mir jemand auf die Hand trat. Ich quiekte kurz auf und zog meine Hand sofort an meine Brust. Als ich mich umdrehen wollte um zu sehen wir mir da so ungalant auf die Hand getreten war, ergoss sich plötzlich auch noch ein Schwall Bier über Lola. Wie ein begossener Pudel saß sie da und wusste gar nicht was sie sagen sollte. Wir 4 sahen uns kurz geschockt an bis Lilly, Feli und ich begannen zu lachen. Die Blicke der beiden wanderten an mir vorbei nach oben und Lilly war die erste die schlagartig verstummte.
„Fuck, das tut mir echt leid“, kam eine tiefe Stimme von oben und langsam drehte ich mich um, um den Übeltäter auszumachen der mir nicht nur auf die Hand getreten war, sondern auch noch sein Bier über Lola ausgekippt hatte. Das erste was ich sah waren abgewetzte, schwarze Converse Schuhe. Braun gebrannte Beine die darauf schließen ließen, dass die Person hinter mir männlich war. Was aber auch eigentlich schon die tiefe Stimme verraten hatte. Mein Blick wanderte weiter über einen muskulösen Oberkörper welcher in einem weit ausgeschnitten Muskelshirt steckte. Durchtrainierte tätowierte Arme und schließlich ein unglaublich attraktives Gesicht welches von braunen Locken umrandet wurde. Der fremde versteckte seine Augen hinter einer schwarzen Ray Ban Sonnenbrille. Neben ihm stand ein ebenfalls attraktiver großer dunkelblonder Typ, der seine Sonnenbrille jedoch auf dem Kopf sitzen hatte. Ungewollt klappte meine Kinnlade nach unten.
„Ich glaub‘, ich träume“, flüsterte Feli und ich hoffte, die zwei Männer vor uns hatten es nicht gehört. Lola war die erste von uns, die sich vom Boden rappelte. Ihr folgten Feli und Lilly. Und ich? Saß immer noch wie angewurzelt auf den Boden und schaute die zwei Mitglieder einer meiner absoluten Lieblingsbands an.
„Hab nich' nach unten geschaut. Sorry, dass es dich getroffen hat“, sagte der dunkelhaarige Schönling zu meiner besten Freundin und dann senkte er seinen Blick zu mir. "Und sorry, dass ich deine Hand zerquetscht habe." Er setzte seine Sonnenbrille ab und sah mich entschuldigend an, mit diesen unglaublich blauen Augen, und ich konnte nur leicht den Kopf schütteln, brachte jedoch kein Wort über die Lippen. Feli packte mich am Arm und zog mich nun ebenfalls vom Boden hoch, sodass ich nur wenige Zentimeter entfernt von den beiden stand.
„Das ist Diggerchens Masche um hübsche Frauen anzuquatschen“, kam es von dem großen dunkelblonden welcher nun Lola zuzwinkerte, die augenblicklich Rot wurde. „Irgendwie kann ich mir nicht vorstellen, dass das bei jeder so gut ankommt“, grinste Lilly, woraufhin der kleinere der beiden sich verlegen am Kopf kratzte. „Ich bin übrigens Dag. Der Idiot heißt Vincent“, stellte er sich nun vor und das brachte mich etwas zum Grinsen. Feli sprach das aus, was mir durch den Kopf schoss. „Denkt ihr, wir leben hinter dem Mond? Als ob wir nicht wissen wer ihr seid.“ „Hey, wir sind die bekannteste unbekannte Band der Welt. Da kann man nicht automatisch drauf schließen, dass uns jeder kennt“, sagte Vincent, was uns zum Lachen brachte. „Und mit wem haben wir das Vergnügen?“, fragte Dag neugierig. „Ich bin Lilly, dass sind Feli und Lola und der Gartenzwerg da drüben ist Mina“, stellte sie uns vor und ich warf ihr einen giftigen Blick zu. Was konnte ich dafür, dass ich mit meinen 1,60m die kleinste aus unserer Gruppe war? Dags Blick blieb für einen kurzen Moment bei mir und unsere Augen trafen sich. Blau auf Blau. Ein angenehmer Schauer lief mir über den Rücken. Seine blauen Augen strahlten mit dem Himmel um die Wette.
Ich räusperte mich kurz und wendete meinen Blick wieder zu meinen Freundinnen, die sich mit Vincent unterhielten. „Macht ihr das immer? Euch einfach so unter die Leute mischen?“, fragte Lola während sie sich ihre nassen Haare, die am meisten von der Bierdusche abgekommen hatten, zu einem Zopf zusammenband. Dag leerte sein Bier, war wohl doch nicht alles auf Lola gelandet, und antwortete: „Ab und zu. Außerdem hatten wir Bock auf Clueso.“ Etwas überrascht sah ich ihn an, sagte aber nichts. Die beiden machten auf mich jetzt nicht sofort den Eindruck, dass die Clueso hörten.
Vincent warf einen kurzen Blick auf seine Armbanduhr. „Wir gehen uns mal noch Nachschub holen. Möchten die Ladies auch noch was?“, fragte er in unsere Runde. Wir erhoben unsere vollen Becher, woraufhin er nur kurz nickte und mit Dag im Schlepptau verschwand. Ich sah den beiden noch einen Moment nach und wendete mich dann meinen Freundinnen zu.
„Ist das gerade wirklich passiert?“, fragte ich sie und schüttelte noch etwas ungläubig den Kopf. „Vincent sieht so unglaublich gut aus“, schwärmte Lola schon los, was uns zum lachen brachte. Lola hatte noch nie ein Geheimnis daraus gemacht, dass sie auf den dunkelblonden Berliner stand. Bisher hatte ich mir über das Aussehen der beiden keine großen Gedanken gemacht. Doch jetzt musste ich ihr zustimmen. Auch wenn ich zugeben musste, dass Dag mir wirklich besser gefiel.


Leider hatten wir die beiden nicht mehr getroffen. Vermutlich waren sie irgendwo in der Menge untergegangen und hatten andere Leute getroffen. Nachdem wir bei Clueso alles gegeben hatten, löste sich unsere Mädelsgruppe auf und mit Lola im Schlepptau machte ich mich auf den Weg zur Green Stage. An einem Bierstand trafen wir auf Robin und Niklas und nachdem jeder wieder mit einem vollen Becher bewaffnet war, suchten wir uns einen Platz und warteten darauf, dass Flogging Molly auftraten. Aufgeregt erzählten wir den beiden natürlich von unserer Begegnung mit den Jungs von SDP und sie ärgerten sich grün und blau darüber, dass sie nicht dabei gewesen waren.
Als die irisch-amerikanische Band die Bühne betrat und die ersten Klänge von ‚Drunken Lullabies‘ ertönten war bei uns kein Halten mehr und wir sprangen auf und ab, während wir den Songtext laut mitsangen. Der Alkohol und die Hitze machten sich langsam bemerkbar und ausgelassen tanzte ich mit Niklas zu den mitreißenden Songs. Während ‚If I ever leave this world‘ hatten wir die Arme umeinander gelegt und schunkelten im Rhythmus der Musik.

„Oh mein Gott, dass war einfach so gut“, stieß ich begeistert aus, als das Konzert vorbei war und wir uns auf den Weg zu den Fressständen machten. Da wir noch einiges an Zeit vor dem Auftritt von SDP hatten, wollten wir erstmal nach etwas essbarem suchen und dann noch ein wenig über das Gelände schlendern. Ich schickte Lilly eine Nachricht mit unserem Standort und wenige Minuten später war unsere Gruppe wieder komplett.
Nachdem jeder von uns etwas gefunden hatte, was er essen wollte, machten wir es uns unter einem großen Sonnenschirm auf einer Bierbank bequem. Es gab am Tisch jedoch überhaupt kein anderes Thema mehr als unser Zusammentreffen mit Vincent und Dag.
„Er hat eindeutig mit mir geflirtet“, erzählte Lola gerade und belustigt sah ich sie an. „Und wie kommst du darauf?“, stellte Robin die Frage, die mir gerade durch den Kopf geisterte. „Er hat gesagt, dass das eine Masche ist um schöne Frauen anzuquatschen und er hat mir zugezwinkert“, erklärte sie. Robin zog eine Augenbraue hoch und musterte sie. „Und du denkst, dass sagt er nur zu dir?“. Lola zeigte ihm kurz den Mittelfinger und wendete sich dann wieder ihren Schupfnudeln zu.

Irgendwie brachten wir dann noch die restlichen Stunden rum, bis wir uns um kurz vor halb 11 am Abend wieder auf den Weg zur Blue Stage machten. Vor der Bühne war schon relativ viel los, weswegen wir in der Mitte stehen blieben. Leider war mein Blick auf die Bühne nicht der beste. Zum Glück waren Leinwände angebracht, sodass ich ein bisschen etwas sehen konnte.
Punkt dreiviertel 11 begann endlich die Show und wir ließen uns sofort von den Klängen mitreißen. Für Lola, Lilly und mich war es das erste SDP Konzert, die anderen waren schon mindestens auf einem gewesen. Bei ‚So schön kaputt‘ hatten wir alle die Arme umeinander gelegt und sangen laut mit. Bei ‚Ne Leiche‘ war ich sofort Feuer und Flamme. Robin nahm mich irgendwann auf seine Schultern und hob mich hoch, sodass ich endlich einmal freie Sicht auf die Bühne hatte. Laut den Text singend riss ich die Arme in die Höhe und betrachtete mit einem breiten Grinsen die zwei Jungen Männer auf der Bühne, die eine grandiose Show ablieferten. Robin behielt mich tatsächlich bis zum Schluss auf seinen Schultern und mit ‚Die Nacht von Freitag auf Montag‘ beendeten Dag und Vincent ihren Auftritt und verließen dann punkt um Mitternacht die Bühne.

Wir beschlossen uns wieder auf den Weg zum Zeltplatz zu machen um dort noch ein wenig weiter zu feiern. Da wir auf dem Campinglatz direkt neben dem Festivalgelände waren hatten wir es zu Fuß natürlich nicht weit. Bei unseren Zelten angekommen, packte Lola sich ihren Kulturbeutel um noch kurz duschen zu gehen. Sie war noch ganz verklebt von ihrer ungewollten Bierdusche. Niklas kam auf die Idee, dass wir doch eine Runde Bierpong spielen könnten. Während die anderen schon begannen alles aufzubauen, holte ich aus dem Zelt noch meinen 'Die Ärzte' Hoodie und zog ihn mir über, da es langsam aber sicher etwas frisch wurde. Meine schwarzen Shorts tauschte ich gegen eine Jeanshose und gesellte mich dann wieder zu den anderen. Alles war schon aufgebaut und einige unserer Zeltnachbarn hatten sich dazu gesellt um mitzuspielen. Da Lola noch nicht wieder da war, teilten wir uns in zwei Gruppen auf und begannen zu spielen.
Als ich gerade dran war den kleinen Tischtennisball zu versenken, ertönte hinter mir plötzlich Lolas Stimme: „Schaut mal, wen ich unterwegs aufgesammelt habe!“ Sie trat mit einem breiten Grinsen neben mich und stemmte die Hände in die Seiten und ich wunderte mich, wen Lola jetzt wohl schon wieder anschleppte.

„So sieht man sich wieder“, ertönte seine tiefe Stimme hinter mir und der Tischtennisball, welcher bis eben noch in meiner Hand war, fiel mit einem Plopp in einen der Becher welcher auf unserer Seite des Tisches stand.
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