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A Horizon Story | Die Geschichten von Flamme und Sonne ⚜

Kurzbeschreibung
SammlungAbenteuer, Romance / P16 / Het
Aloy Avad Erend Rost Varl
30.07.2022
15.09.2022
23
47.115
 
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30.07.2022 1.429
 
Kapitel 1


Asche und Rus wehte durch die Luft. Der Geruch von verbranntem Holz und Maschinenöl stieg einem in die Nase. – Stille -
Die gleißende Sonne ging unter der zerstörten Stadt Meridians unter.
Hades war besiegt, die Jubelrufe und Tränen der Erleichterung des Volkes waren bis ins Anrecht zu hören.
Und da stand Sie - Aloy, abgeschlagen und entkräftet.
Sie blickte herab auf Sylens Speer, den sie gerade eben noch in Hades metallene Hülle gestoßen hatte.
Doch Aloy wusste, dass sie erfolgreich war, auch spürte sie das angestrengte Zittern ihrer Arme.
Hades war gestoppt, das Notsignal aufgehalten.  Aber war die Bedrohung jetzt endlich vorbei?
Langsamen Schrittes machte Aloy sich auf, das Plateau des Turms zu verlassen und näherte sich einer nahegelegenen Klippe, worüber man einen weiten Blick über das Sonnenreich, Meridians hatte.
Erend und Varl erschienen nun an ihrer Seite, und zusammen feierten sie ihren errungenen Sieg.

Sie blickte nun von der Klippe aus über das Tal, in Richtung des Sonnenpalastes wo der Sonnenkönig zusammen mit der Palastwache und der Garde den Ort verteidigt hatte.
Dabei bemerkte Aloy in einiger Entfernung die unscharfe Silhouette die offensichtlich Avad war, auf dem Palastbalkon stehend, der ihren Blick ebenfalls erwiderte und ihr lächelnd zujubelte.
Zu wissen das Meridian gerettet und Aloy wohl auf war, verleitete den König dazu, ohne großes Überlegen eine der nahestehenden Carja-Wachen zu umarmen.
Aloy schmunzelte etwas darüber, doch ihr wurde klar, dass Sie noch eine Sache tun musste. Es gab noch eine Angelegenheit, die sie beschäftigte. Sie war entschlossen, die letzte Ruhestätte von Elisabeth aufzusuchen….

~○~

Die Festlichkeiten waren im vollen Gange. Es wurde Musik gespielt, getrunken, getanzt und gejubelt.
Varl und Erend tief im Gespräch und dem Verzehr von Bier vertieft, tauschten sich über ihre größten Erfolgsgeschichten und Siege, welche sie während der Schlacht erlebten, lautstark aus.
Jeder versuchte den anderen zu übertreffen, was letztendlich in einer Partie Armdrücken endete – mit Varl als überraschenden Sieger.
Über diesen Misserfolg sich ärgernd, vergrub sich Erend noch tiefer in seinem Krug von Oseramgebräu.

Am Abend, desselben Tages, als Meridian damit beschäftigt war die Ereignisse und den Sieg des heutigen Tages zu feiern, schlich sich Aloy kurz darauf heimlich davon. Sie hielt einen kurzen Moment inne und blickte nochmals zu dem riesigen Palast am Berggipfel hinauf.

(„Verzeiht mir, aber ich muss das tun“)
Eher im inneren Monolog, versuchte Sie sich selbst in ihrem Beschluss zu bestärken, sie wand sich um, und schenkte ihrer Umwelt, welche sich nun vor ihr ausbreitete, ihre volle Aufmerksamkeit.
Die weite Landschaft dehnte sich vor ihr aus, und so verließ sie die Stadt auf einem Breitkopf reitend, ohne ein weiteres Mal zurückzublicken…

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[Palast von Meridian | AVAD ]

An einem anderen Ort, zur selben Zeit im Sonnenpalast, bemerkte Avad irgdendwann zu seinem Bedauern, die Abwesenheit, seiner rothaarigen Retterin und neigte sich zu Marad herüber, in der Hoffnung, sein Berater wüsste genaueres.

„Wo ist Aloy? Diese Feier ist schließlich ihr zu Ehren.  Jeder Verbündete aus den Noralanden und dem Anrecht ist hier und feiert mit uns, weißt du etwas?“

„Nun, Ich fürchte, meine Späher haben Sie vor kurzem erst auf einer Maschine aus den Toren reiten sehen. Sie schien es sehr eilig zu haben, Strahlender.“

„Hm, ich verstehe. – Nun gut… *räusper

Haben unsere Gäste alles was sie benötigen und einen Schlafplatz für die Nacht?“

„Gewiss, mein König. Die Vorbereitungen dafür sind bereits getroffen worden.“

„Sehr gut...“

Er konnte es nicht leugnen, Avad betrübte die Tatsache, dass er sich nicht richtig von Aloy verabschieden konnte. Plötzlich machte sich eine tiefe Sehnsucht nach ihr in ihm breit.
(„Ich konnte mich gar nicht ordentlich bedanken für all ihre Hilfe.“)
Würde er Sie wieder sehen? Und wenn, WANN würde er Sie wiedersehen. Viele Fragen kreisten in seinem Kopf.
(„Es wird sicher einen triftigen Grund dafür geben, dass sie so schnell aufgebrochen ist)

„Avad, hey! Hast du unseren Ehrengast gesehen, wir haben doch noch vorhin mit ihr geredet?“
Eine kräftige muskulöse Hand legte sich plötzlich von hinten auf seine Schulter.
Es waren Erend und Varl, die, wie kaum zu übersehen, schon etwas angetrunken waren vom Bier und Wein.

„Zu meinem Bedauern muss ich euch sagen, nein. Habe ich leider nicht. Laut Marad´s Leuten, ist sie vor nicht allzu langer Zeit aus dem Südtor geritten. Ich befürchte sie hat uns übereilt verlassen.“

Was?! Das kann sie doch nicht tun, diese Feier ist doch für sie! Bei der Schmiede! Wegen ihr haben wir doch diese Bedrohung erst zurückschlagen können! Wir haben sie sogar ermutigt in Meridian zu bleiben!“

(„Macht sich einfach auf und davon ohne ein Sterbens Wort!“) grummelte Erend noch weiter eingeschnappt in sich hinein.

Der Oseram war außer sich, Varl wirkte dagegen etwas gefasster, aber nicht weniger enttäuscht.

Avad konnte die Gefühle der beiden nachvollziehen, ihm ging es ähnlich, doch hatte er mehr Nachsicht und Verständnis mit Aloy und versuchte ihre Handlung zu verstehen.
„Es gibt sicher einen guten Grund, für ihren raschen Aufbruch meine Freunde. Natürlich ist es bedauerlich, sie nicht an unserer Seite zu wissen, nach diesem Tag. Aber versucht trotzdem den Abend zu genießen und euren Sieg zu feiern, für sie. Bei der Sonne, ihr habt es euch genauso verdient!“

Er versuchte ihrer aller Stimmung zu heben, auch, wenn er seinem Gesagten selbst nicht gänzlich Glauben schenkte.

Erend grunzte. *hmpf* „…na schön. Aber, wenn ich sie je wieder sehe, wird sie erstmal was von mir zu hören kriegen, verlass dich drauf.“

„Wenn du darauf bestehst, Erend. Sei aber bitte nicht zu hart zu ihr.“ Beschwichtigte Avad ihn.

Daraufhin entschloss sich Erend nicht weiter darüber nachzudenken und schnappte sich Varl und schwing ihn sich wieder unter den Arm, und zog mit ihm halb torkelnd und aufgekratzt wieder von dannen.

Avad bemerkte jetzt Marad´s Seitenblick, der ihm zu verstehen gab, dass er durchaus wusste, was seinem König gerade durch den Kopf ging.

Avad räusperte sich erneut.
„Also, Marad, …es ist recht spät, bitte halte während meiner Abwesenheit doch bitte hier die Stellung und überwache die Feier…“

Er beugte sich nochmals zu seinem Berater, um jetzt zu flüstern.
„…Und passe bitte auf unsere beiden Trunkenbolde auf. Sie sollen es nicht übertreiben. Ich ziehe mich nun in meine Gemächer zurück.“

„Sehr wohl, mein König.“

Als Avad sich umdrehte, merkte er immer noch Marad´s wissenden Blick im Rücken, doch er entschied sich, es dabei beruhen zu lassen. Das Einzige, woran er gerade denken konnte, war die Frau, die er vermutlich nie (oder wie er fürchtete) für eine sehr lange Zeit, nicht wiedersehen würde….



Zwischenteil-

[ Nevada | Aloy ]

Die rote Sonne ging über einer leichten Wolkendecke im Osten auf, als sich Aloy mit ihrem Breitkopf durch die karge, trockene Wüstenlandschaft von Nevada machte.

Mit GAIA´s und Elisabet´s letztem Gespräch im Ohr lauschend, durch ihren Fokus, erreichte sie ein altes Gebäude umringt von Kiefern und Tannen…

Als sie diese Ruine aus der näheren Entfernung erblickte, ahnte sie das sich ihre Suche dem Ende nahte. Ihre Lippen bildeten ein nüchternes Lächeln.
Am Eingang des Grundstücks zierte ein Schild das Tor des Elternhauses, mit der Beschriftung Sobeck´s Ranch“.
Langsam stieg sie von der Maschine und lief weiter auf den Platz zu.
Sie sah ein verkommenes bemoostes Möbelstück inmitten eines großen Blütendreiecks, was sich rund um das übrige Gras erstreckte.

Und – sie konnte es noch nicht richtig glauben, da war SIE, Elisabeth, immer noch ihren Schutzanzug tragend – wie friedlich entschlafen.

Aloy ging vorsichtig auf sie zu, hockte sich vor ihre zusammengesackte Leiche und scannte diese zugleich.
Ein Holoschrift blitzte über dem Anzug auf „E. Sobeck“. Sie hatte sie wirklich gefunden, ihre…MUTTER. - Nach all der Zeit…

Ein Ausdruck der Rührung und Freude zeigte sich jetzt auf ihrem Gesicht.
Elisabeth hatte ihr Leben riskiert, um ihre Freunde und Kollegen zu schützen. Sie sagte ihnen in ihrer letzten Begegnung, dass es ihr letzter Wunsch war ´Nachhause zu gehen. ´
Sie schaffte es auch, doch zahlte sie einen hohen Preis, und starb letztendlich…

Vermutlich einen letzten Blick auf ihr Elternhaus werfend, in Gedanken versunken über ihr Leben und ihre Erzeugnisse für die Welt. Vielleicht auch darüber, wie die Zukunft aussehen würde, ob es je eine geben würde. Und was sie vielleicht noch erreicht hätte, wenn die Zeit nicht gegen sie gespielt hätte…
Bevor es die Atmosphäre ihr unmöglich machte zu überleben.

Als Aloy genauer hinsah, entdeckte sie eine Art runden Anhänger in Form eines Globus, welche von einer goldenen Kette geziert wurde. Behutsam nahm sie sie an sich und drückte sie an ihre Brust.
Sie schwor sich das Vermächtnis ihrer Mutter nach besten Kräften fortzuführen und die Welt zu heilen, wie sie es tat. Was es auch kostete, bis zum Schluss.

Doch dafür benötigte Aloy nur eins – ein BackUp von GAIA…
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