Schriftgröße  Schriftart  Ausrichtung  Zeilenabstand  Zeilenbreite  Kontrast 

Die Chroniken eines Zeitreisenden - Buch 1: Leben

Kurzbeschreibung
GeschichteFantasy / P16 / Div
DelayLP GermanLetsPlay Herr Bergmann OC (Own Character) TheKedosZone
24.07.2022
13.03.2023
31
35.109
 
Alle Kapitel
1 Review
Dieses Kapitel
noch keine Reviews
 
13.12.2022 1.004
 
Es war nicht so, dass Tim das ungute Gefühl, welches sich um sein Herz schlang, ihm eine knochentiefe Übelkeit gab, nicht kannte. Dennoch hatte er so einen schweren Fall von Angst lange nicht mehr, üblicherweise schaffte er es, Dinge zu tun, die ihm vor wenigen Monaten noch fliehen lassen würden. Unbewusst schlang er seine Arme fester um Darios Hüfte, erneut auf demselben Pferd wie der Hauptmann.  
Wo vorher tiefes, reiches Grün um sie herum war, wirbelte weicher Schnee um sie herum, die Bäume karg wie im Dazwischen. Die Pferde hätten Schwierigkeiten, durch die dicke Decke Schnee zu kommen, würden er und Osaff nicht leichte Windstöße herbeizaubern, die den Pfad aufklären.
Der Pfad zu den Bergen füllte ihn mit Furcht, wenn er ehrlich war, die Brandnarben schmerzten in Erinnerung.  
“Wir können jederzeit umkehren”, raunte Dario, übertönt von der lauten Diskussion zwischen Osaff und Winter. Tim lehnte seine Stirn in den Stoff des warmen, dicken Umhangs vor ihm, schüttelte dabei den Kopf.
“Sturer Esel.”
“Hey, meine Sturheit hat mich überhaupt wieder zurückgebracht."
Ein kurzes Schnaufen kam vom Hauptmann, amüsiert gegen seinen Willen. Tim fühlte ein Lächeln an seinen Mundwinkeln zupfen, trotz der Angst in seinem Bauch.
“Wir wissen nicht, ob er persönlich auftaucht oder eine Eskorte schickt. Du musst beides händeln können.”
Tim verdrehte die Augen. Diese Warnung hatte er schon mehrere Male vor und während der Reise gehört.
“Ich werd mich zusammenreißen, wenn er es selbst ist. Bei der Eskorte lass ich mich überraschen.”
Dario nickte, wie auch zuvor und Tim wusste, dass sie dieses Gespräch wie zuvor noch öfter führen würden.

"Wo stecken die?"
Tim, eingewickelt in seinem treuen, dunkelblauen Umhang, sah von dem Feuer auf und zu Osaff, der ungeduldig mit den Füßen stampfte, um sich warm zu halten. Der Winter tat dem Sylvari nicht gut, obwohl alle kontinuierliche Wärmezauber über ihn legten, abwechselnd.
"Der Weg zum nächsten Teleportationszirkel ist länger als unserer", bemerkte Dario, selbst genervt, auch wenn es eher an der Anspannung als Ungeduld lag. Tim wollte etwas hinzufügen, doch etwas zupfte an seiner Aufmerksamkeit.
"Tim?"
"Ich fühl etwas", raunte er und erhob sich um langsam in die Richtung der Sensation zu wandeln. Es war verworren, definitiv mehrere Personen, aber nicht die Supernova, an die er sich erinnerte.
"Die Eskorte."
Zu seiner eigenen Überraschung fühlte er keine Gefahr für sich, nicht das grundierte, böswillige Gefühl wie beim König selbst.
Die tiefen, reichen Wälder, der Schutz von Blättern, das Adrenalin der Jagd.
Reicher Wein, dunkler Mond, das Geräusch von Mäusen im Dunkeln und ein unaufhörliches, aber dumpfes Hungern.
Eine ähnliche Wildheit wie Marcia, aber älter. Erfahrener in seiner Wildheit. Stahl und Stärke.
Parfüm und Wärme, Höllenfeuer, das an seinen Sinnen vorbei strich wie eine Katze, neugierig. Ein tiefer liegendes Gefühl von Papier, Wachs und Tinte.
Eine warme Meeresbriese, erfrischende Wellen, ein führendes Licht, aber allen voran Wein und nasses Fell.
Aber das prominenteste Gefühl, das über die anderen in einer Führungsrolle ragte, war Feuer. So ähnlich wie seines, aber gezähmter, kontrollierter. Eiserne Kontrolle, wilde Flammen, der Geruch von Schießpulver und kalte, schneidende Schuppen. Etwas bekanntes. Etwas mütterliches.
Tim schüttelte sich aus den Sensationen nur mit Mühe und straffte die Schultern, als die Eskorte erschien.
Osaff fluchte leise und Winter erhob sich, halb in einer Verbeugung, die einfror.
Die Frau an der Spitze sah über die Versammlung mit kritischen, goldenen Augen, doch Tim sah das leichteste Zucken eines Lächelns in ihren Mundwinkeln. Ihr Blick richtete sich auf ihn und Tim dankte den Göttern über die winzige Schutzrune, die seinen Geist vor Eindringlingen bewahren sollte. Es fühlte sich an wie ein Rammbock, der an einem Eisentor abprallte.
"Ich sehe, was mein Mann meint", raunte sie, eine rauchige Stimme die zu dem Gefühl von Feuer in der Kehle passte, "Tim Bergmann, mit einem Haufen Verrätern."
Etwas stimmte nicht an dieser Aussage. Oh, es klang giftig und Abscheu war in ihren Gesichtszügen, aber es erreichte nicht ganz ihre Augen.
"Majestät", grüßte Dario, Kopf kurz in einer Verbeugung geneigt. Etwas weiches blitzte hinter den eisernen Vorhängen hervor.
“Verzögerung.”
“Wir haben Tim Bergmann an die Grenze eskortiert”, erklärte Dario, ließ keine betretene Stille, "Was mit ihm passiert liegt in Eurer Hand. Aber wir hoffen, er wird sehen, wer die Wahrheit spricht.”
Mit einer Handgeste befahl Dario den Anderen das Lager zusammenzupacken, während Tim unsicher vortrat.
“Tim, das ist Britheals Königin, Elsa von Meyerling.”
Tim verneigte sich, etwas unbeholfen und desorientiert von den Untertönen in der Magie um sich herum.
“Uh, eine Ehre.”
“Sicherlich. Dies sind meine Begleiter und mein Zirkel.”
Nacheinander wurden die bisher stillen Begleiter der Königin vorgestellt. Die Elfenjägerin, die einzige, die wie zuhause in der Natur wirkte, war Dani Ravi.
Die leichenblasse, junge Frau in wertvollen, dunklen Roben, mit der düsteren Energie, war Elise von Wildheim.
Eine menschliche Frau, mit brennend roten Haaren, einem schweren Großschwert auf den breiten Schulten und der Wildnis des Wolfes in den zweifarbigen Augen stellte sich als Gildenmeisterin Alisse Schaller vor.
Der Katzenmensch mit grauem Fell, funkelnden Schalk in grünen Augen und dem Geruch des Meeres war Miarr Kattenrock.
Die letzte, und anscheinend jüngste in der Gruppe, war ein Tiefling mit rosa Haut und Haar, eingehüllt in bunten Stoffen und schneidender Intelligenz in den violetten Augen stellte sich als Lillythum “Nenn mich Lilly” Pippin vor.
Kaum waren alle zugeordnet, war das Lager auch mit überraschender Effizienz zusammen gepackt und die Pferde gesattelt.
Der Abschied war kühl, wie es sein sollte, wenn man bedachte, dass Tim offiziell seinen Rücken zur Siedlung Leben wandte.
“Komm auf, Tim”, befahl die Königin und deutete auf das unbesetzte, braune Pferd. Der Reporter nickte nervös und trat auf das Pferd zu, welches ihn nur etwas beäugte, aber ohne Probleme zuließ, dass Tim aufsattelte.
“Gut, Almanach wirft dich also nicht ab”, grinste Miarr, “Störrischer als das Seelenmeer, wir konnten ihn bisher nur für Lasten verwenden.”
Tim sah skeptisch auf Almanach hinab, aber dieser schien nur zu warten, entspannt und gelassen, als würde ihn kein Wässerchen trüben.
Review schreiben
 Schriftgröße  Schriftart  Ausrichtung  Zeilenabstand  Zeilenbreite  Kontrast