Hydra
von rheingoldweg12a
Kurzbeschreibung
Eine Sammlung von 500 x 52 kleinen Oneshots zum Tatort Münster mit Songtextbezug. Es wird zu jeder Episode einen 500-Wörter Oneshot geben, der eine Missing Scene darstellt. Das Pairing, die Stimmung und Genre werden immer wieder wechseln. Warum zur Hölle das Ganze und wie ich das umsetzten will, könnt ihr im Vorwort nachlesen. :) ***
SammlungAllgemein / P12 / Div
Herbert Thiel
Kriminalhauptkommissar Frank Thiel
Kriminalkommissar Mirko Schrader
Rechtsmediziner Professor Karl Friedrich Boerne
Rechtsmedizinerin Silke Haller
Staatsanwältin Wilhelmine Klemm
23.07.2022
18.03.2023
9
7.965
4
23.07.2022
664
A/N: Wenig überraschend starten wir mit Limbus. Klar könnte man meinen, warum das Beste gleich zu Beginn? Ich bin mir da inzwischen gar nicht mehr so sicher. Ich liebe Limbus ohne Frage. Aber je öfter ich andere Folgen sehe, desto mehr kommt die Ansicht ins Wanken, dass diese wirklich mein unangefochtener Liebling ist. Zudem…wer weiß denn schon, was noch kommt?
Also beginnen wir gerade mit Limbus. Denn die Folge war der Anfang für so Vieles. Die Szene siedelt sich zwischen der Schlussszene auf dem Feld und dem Moment da Boerne aufwacht, an. Sie wird aus Boernes Sicht erzählt und ist klar ein AlberichxBoerne-Oneshot.
Nr. 37: Limbus – Aus dem Fegefeuer
Eine Zeit lang ließ er sie jeden Tag im Krankenhaus mit irgendeinem fadenscheinigen Anliegen antanzen. Seine Ausreden wurden dabei immer abenteuerlicher. Aber das juckte ihn ebenso wenig wie die vielsagenden Blicke von dieser Gärtner. Sollte sie doch froh sein, dass seine Werte schlagartig so viel besser waren, wenn seine Assistentin das Zimmer betrat.
Natürlich hatte sein besseres Viertel längst durchschaut, was er tat. Vermutlich ahnte sie auch warum. Sicher waren ihr seine dunklen Augenringe nicht entgangen. Aber was sollte er tun, wenn er immer wieder, sobald er die Augen schloss, dieses grelle Licht vor sich sah, nur um schweißgebadet mit rasendem Herzen aufzuwachen.
Zuflucht vor diesem Albtraum versprach nur sie. Ihre Stimme in seinem Ohr, die ihn immer wieder daran erinnerte, dass er überlebt hatte. Dass der Teufel ihn nicht bekommen hatte, dass sich sein Höllenbote in Thielform…nun ja im wahrsten Sinne zum Teufel scheren konnte. Jede Nacht musste er sich aufs Neue einbläuen, dass ihn das Fegefeuer nicht verschluckt hatte, weil sie ihn im letzten Moment zurückgerufen hatte.
Also legte sie auch jetzt mit einem sanften Lächeln den Bericht zur Seite, von dem er gar nicht mehr wusste, warum er ihn so dringend hatte haben wollen. Er wusste nur, weshalb er so vehement darauf bestanden hatte, dass sie ihm diesen vorlas. Er hatte ihre beruhigende Stimme gebraucht und zwar nicht am Telefon, sondern ganz nah bei sich, sodass er Gewissheit hatte. Gewissheit darüber, dass sie beide wirklich noch am Leben waren. Und wie immer verstand sie ihn auch ganz ohne Worte, las ihm seine Bedürfnisse nach Sicherheit und Frieden direkt aus den unruhigen Augen ab.
Behutsam nahm sie seine Hand in ihre. „Er ist weg, Chef. Sie haben ihn vertrieben. Er kann Ihnen nichts mehr anhaben.“ Flüsterte sie ihm in ihrer unvergleichlich weichen Stimme zu und sein Herzschlag schaltete noch einen Gang zurück, auch wenn sein Verstand sofort widersprach. Nein. Das war nicht ich. Das waren Sie.
Er hätte gern zurückgelächelt. Hätte ihr gern großspurig versichert, dass es ihm gut ging. Dass seine Träume sicher bald besser werden würden und dann hoffentlich diese lähmende Angst auch ein Ende finden würde. Seit wann fürchtete sich denn Professor Doktor Doktor Karl-Friedrich Boerne auch vor einem selbsterschaffenen Schreckgespenst, das sein Ziel sogar klar verfehlt hatte…dank ihr.
Er hätte es ihr so gern gesagt. Aber dann nickte er nur einmal steif und sie drückte nochmal aufmunternd seine Hand, bevor sie wieder den Bericht zur Hand nahm. Schweigend betrachtete er sie. Nahm ihre bezaubernde Erscheinung tief in sich auf in der abwegigen Hoffnung, dass sie ihm auch heute Nacht in seinen düsteren Träumen zur Seite stehen würde.
Denn es gab noch etwas, dass er eigentlich schon seit Tagen sagen wollte. Aber es dann doch immer wieder bleiben ließ. Vielleicht, weil er die richtigen Worte noch immer nicht gefunden hatte oder weil er ahnte, dass sie ihm nie einfallen würden. So oder so. Fürs Erste mussten seine Gedanken reichen und die las sie doch eh so gut wie niemand sonst.
Danke. Danke für mein Leben…Alberich.
Also beginnen wir gerade mit Limbus. Denn die Folge war der Anfang für so Vieles. Die Szene siedelt sich zwischen der Schlussszene auf dem Feld und dem Moment da Boerne aufwacht, an. Sie wird aus Boernes Sicht erzählt und ist klar ein AlberichxBoerne-Oneshot.
Nr. 37: Limbus – Aus dem Fegefeuer
Tell the devil that he can go back from where he came
His fiery arrows drew their beat in vein
And when the hardest part is over we'll be here
And our dreams will break the boundaries of our fears
(“Crossfire” by Brandon Flowers)
His fiery arrows drew their beat in vein
And when the hardest part is over we'll be here
And our dreams will break the boundaries of our fears
(“Crossfire” by Brandon Flowers)
Eine Zeit lang ließ er sie jeden Tag im Krankenhaus mit irgendeinem fadenscheinigen Anliegen antanzen. Seine Ausreden wurden dabei immer abenteuerlicher. Aber das juckte ihn ebenso wenig wie die vielsagenden Blicke von dieser Gärtner. Sollte sie doch froh sein, dass seine Werte schlagartig so viel besser waren, wenn seine Assistentin das Zimmer betrat.
Natürlich hatte sein besseres Viertel längst durchschaut, was er tat. Vermutlich ahnte sie auch warum. Sicher waren ihr seine dunklen Augenringe nicht entgangen. Aber was sollte er tun, wenn er immer wieder, sobald er die Augen schloss, dieses grelle Licht vor sich sah, nur um schweißgebadet mit rasendem Herzen aufzuwachen.
Zuflucht vor diesem Albtraum versprach nur sie. Ihre Stimme in seinem Ohr, die ihn immer wieder daran erinnerte, dass er überlebt hatte. Dass der Teufel ihn nicht bekommen hatte, dass sich sein Höllenbote in Thielform…nun ja im wahrsten Sinne zum Teufel scheren konnte. Jede Nacht musste er sich aufs Neue einbläuen, dass ihn das Fegefeuer nicht verschluckt hatte, weil sie ihn im letzten Moment zurückgerufen hatte.
Also legte sie auch jetzt mit einem sanften Lächeln den Bericht zur Seite, von dem er gar nicht mehr wusste, warum er ihn so dringend hatte haben wollen. Er wusste nur, weshalb er so vehement darauf bestanden hatte, dass sie ihm diesen vorlas. Er hatte ihre beruhigende Stimme gebraucht und zwar nicht am Telefon, sondern ganz nah bei sich, sodass er Gewissheit hatte. Gewissheit darüber, dass sie beide wirklich noch am Leben waren. Und wie immer verstand sie ihn auch ganz ohne Worte, las ihm seine Bedürfnisse nach Sicherheit und Frieden direkt aus den unruhigen Augen ab.
Behutsam nahm sie seine Hand in ihre. „Er ist weg, Chef. Sie haben ihn vertrieben. Er kann Ihnen nichts mehr anhaben.“ Flüsterte sie ihm in ihrer unvergleichlich weichen Stimme zu und sein Herzschlag schaltete noch einen Gang zurück, auch wenn sein Verstand sofort widersprach. Nein. Das war nicht ich. Das waren Sie.
Er hätte gern zurückgelächelt. Hätte ihr gern großspurig versichert, dass es ihm gut ging. Dass seine Träume sicher bald besser werden würden und dann hoffentlich diese lähmende Angst auch ein Ende finden würde. Seit wann fürchtete sich denn Professor Doktor Doktor Karl-Friedrich Boerne auch vor einem selbsterschaffenen Schreckgespenst, das sein Ziel sogar klar verfehlt hatte…dank ihr.
Er hätte es ihr so gern gesagt. Aber dann nickte er nur einmal steif und sie drückte nochmal aufmunternd seine Hand, bevor sie wieder den Bericht zur Hand nahm. Schweigend betrachtete er sie. Nahm ihre bezaubernde Erscheinung tief in sich auf in der abwegigen Hoffnung, dass sie ihm auch heute Nacht in seinen düsteren Träumen zur Seite stehen würde.
Denn es gab noch etwas, dass er eigentlich schon seit Tagen sagen wollte. Aber es dann doch immer wieder bleiben ließ. Vielleicht, weil er die richtigen Worte noch immer nicht gefunden hatte oder weil er ahnte, dass sie ihm nie einfallen würden. So oder so. Fürs Erste mussten seine Gedanken reichen und die las sie doch eh so gut wie niemand sonst.
Danke. Danke für mein Leben…Alberich.