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We Remain

Kurzbeschreibung
GeschichteDrama, Liebesgeschichte / P18 / MaleSlash
Harry Styles Liam Payne Louis Tomlinson Niall Horan Zayn Malik
09.07.2022
25.03.2023
18
57.555
12
Alle Kapitel
42 Reviews
Dieses Kapitel
1 Review
 
18.03.2023 3.131
 
Hello again :)

Ich bin zurück und ein neues Kapitel hab ich auch dabei :)
Vielen lieben dank an die Review Schreiber, antworten kommen noch♥
Es freut mich, dass einige von euch doch noch dabei sind :)
Ohne umschweife lasse ich euch aber jetzt auch wieder ran an den Speck.

Lasst liebe da♥
Eure Mariella96♥
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Louis POV

„… und du könntest wenigstens so tun, als würdest du zuhören.“ Simon knallte eine Hand auf den Tisch. Das ließ den Braunhaarigen irritiert aufschrecken. Er riss den Blick von der Fensterfront neben ihm los und sah seinen Manager an. „Verdammt, Tomlinson.“

Louis zuckte nur die Schultern. „Ich habe es ja begriffen.“ Murrte er. „Freddie wird in den nächsten Tagen zur Welt kommen. Ich bin dann in der Klinik und überreiche den Präsentkorb.“ Knurrte er. Tatsächlich hatte er etwas besorgt. Harry hatte ihn auf die Idee gebracht und irgendwie war es auch anständig, oder?

„Und die Wochen danach werden wir einige Pap-Walks planen. Man soll dich mit dem Kind immerhin auch sehen.“ Simon lehnte sich zurück und spielte mit seinem Kugelschreiber. „Ein paar Spaziergänge mit dem Kinderwagen, nichts, wo du dich übernehmen könntest.“

„Ich kann mit Kindern umgehen, Simon. Das ist nicht mein Problem. Mein Problem ist, das ich das alles unglaublich lächerlich finde. Ich meine, verdammt, das Kind wird irgendwann groß werden. Irgendwann wird rauskommen, dass es nicht meins ist, der Leidtragende bin dann nicht ich. Oder seine Eltern. Sondern er ganz allein. Er wird der Junge sein, der überall erzählte, sein Daddy ist ein Rockstar.“

„Nicht unser Problem. Briana und ihr Freund haben sich das schon überlegt, sie bekommen dafür genügend Geld.“ Simon zuckte mit den Schultern. Wie konnte er nur so gleichgültig sein? So herablassend. In Louis kochte die Wut hoch.

„Es geht immer noch um das Leben des Kleinen.“ Murrte er. Es gab wenig, was Louis weniger leiden konnte als die Art, wie Simon mit anderen Menschen, in diesem Fall mit einem noch nicht einmal geborenen Säugling, umging. Simon zuckte nur die Schultern.

„Du kannst dann gehen, aber bleib erreichbar. Es dauert nicht mehr lange.“ Simon wandte sich dann seinem Laptop zu und Louis stand auf, verließ das Büro. Draußen atmete er durch. Los Angeles war deutlich wärmer als London. Seit er gelandet war hatte er noch nicht geschlafen, sein Jetlag setzte ihm zu. Und vermutlich deshalb hielt er die Hitze hier gerade einfach kaum aus. Er ging zu seinem Wagen und lehnte sich erstmal zurück, schloss einen Moment die Augen.

Er sollte nicht hier sein. Er sollte in England sein. Bei seiner Mutter und seinen Geschwistern. Stattdessen saß er hier und wollte einfach verschwinden. Es würde niemals enden. Diese ständigen PR Geschichten würden wohl immer so weiter gehen, solange er eine Zukunft in der Musikbranche wollte. Vor ein paar Jahren hatte er sich nie vorstellen können, dass ihn das alles irgendwann so ankotzen könnte. Seit ihr letztes Album fertig war, hatte er keinen Song mehr geschrieben. Nicht, weil er nicht gewollt hätte, ihm fiel einfach nichts ein. Er war völlig blockiert und Grund dafür war sicher der ganze Druck und Stress, der mit Simon und dem Baby kamen. Und irgendwie spürte er auch Spannungen zwischen sich und Harry. Er konnte nicht wirklich sagen, woher es kam, aber er fühlte es.

Seufzend startete er den Motor und fuhr zu seinem Haus. Er war gerade auf halbem Weg, als sein Handy klingelte. Er nahm den Anruf an und noch bevor er ,Hallo´ sagen konnte, hörte er Simons Stimme. „Briana liegt in den Wehen. Ich schick dir die Adresse der Klinik.“

„Was? Jetzt?“ fragte Louis irritiert.

„Ja. Jetzt. Freddie ist unterwegs.“ Louis sah etwas überfordert auf die grüne Ampel vor sich. Hinter ihm hupten die anderen schon und irgendwie fuhr er einfach los.

„Ich… ähm… okay.“ Meinte er und Simon legte auf. Kurz darauf bekam er die Nachricht mit der Adresse der Klinik. Louis fuhr an der nächsten Möglichkeit raus und fuhr sich erstmal übers Gesicht. Bevor er die Adresse überhaupt ansah, rief er Harry an.

„Hey, Lou. Alles okay?“ Sein Mann war sofort rangegangen und Louis atmete durch, als er seine Stimme hörte.

„Nein. Nein, nichts ist okay, Harry.“

„Was ist passiert?“ fragte Harry sofort und Louis hörte an seiner Stimmlage, wie besorgt er war. „Louis, rede mit mir, was ist los?“

„Ich… kann das nicht, Harry. Ich finde das nicht okay. Es ist… es geht mir so auf den Sack. Wir kommen nie aus dieser ganzen scheiße raus. Niemals, Simon wird dafür sorgen. Ich will… Ich will das nicht mehr. Scheiße!“

„Okay, jetzt atme mal durch. Ganz langsam, Louis.“ Lou schloss die Augen, lehnte seinen Kopf gegen seinen Sitz. „Gut. Und jetzt erzähl mir was los ist. Was hat Simon gesagt?“

„Freddie ist auf dem Weg. Briana ist wohl mit Wehen im Krankenhaus.“

„Was? Aber das ist zu früh! Geplant war…“

„Und du denkst Kinder halten sich immer an den Termin? Er ist auf dem Weg. Ich soll ins Krankenhaus fahren. Ich…. Ich kann das nicht. Harry, es ist so falsch, dieses Kind da mit reinzuziehen.“ Louis biss die Zähne zusammen. Bisher hatte er mit ihm wenig darüber gesprochen. Eigentlich nie und dass, obwohl ihn die Situation doch mehr belastete, als er zugeben wollte. Aber er wollte Harry einfach nicht noch mehr Sorgen bereiten.

„Jetzt atme mal durch, Lou. Tief durchatmen, okay? Ich bin auf dem Weg.“

„Was? Quatsch, Harry du musst nicht…“

„Halt die Klappe. Ich sitz quasi schon im Flieger. Tief durchatmen, Louis. Wir schaffen das schon.“ Louis lächelte etwas.

„Harry?“

„Was ist?“ Louis hörte, dass Harry im Hintergrund schon packen musste.

„Das liebe ich an dir, weißt du das?“

Kurze Stille am Telefon.

„Ich liebe dich. Wir sehen uns bald.“ Dann klickte es in der Leitung und Louis atmete tief durch. Er atmete noch ein paar Mal durch, bevor er die Adresse, die Simon im geschickt hatte ins Navi eingab und zur Klinik fuhr.

Es dauerte nicht lange, bis er vor Brianas Zimmer stand und er seufzte einmal lautlos. Er hatte die beiden werdenden Eltern erst einmal getroffen, als Briana gerade im dritten oder vierten Monat schwanger war. Er fand es falsch, den beiden den Moment kaputt zu machen, den werdende Eltern für sich haben sollten. Aber er hatte entschieden, dass er einfach kurz „Hallo“ sagte und dann irgendwo draußen wartete. Er würde sicherlich nicht im Kreissaal neben den beiden stehen.

Entschlossen klopfte er, bevor er das Zimmer betrat. Briana und ihr Freund sahen auf. „Tomlinson.“ Meinte Briana nur zur Begrüßung.

„Hi. Simon hat mich angeschrieben.“ Meinte er dann doch etwas unbeholfen. „Ich will auch gar nicht lange stören. Ich wollte nur kurz Hallo sagen und… Ich warte dann so lange… irgendwo draußen.“

„Du kannst auch hier warten. Wir werden recht bald in den Kreissaal kommen, dann hast du etwas Ruhe und man sieht dich draußen nicht.“ Meinte der werdende Vater. „Was ist der Plan für später?“

Lou zuckte mit den Schultern. „Simon wird sich, denke ich, schon noch melden.“ Er hatte beim Meeting vorher einfach nicht zugehört, dementsprechend wusste er wirklich nicht, was von ihm verlangt wurde.

Briana seufzte auf, als sie scheinbar die nächste Wehe bekam. „Ich liebe unseren Sohn, aber Gott, was bin ich froh, wenn er endlich raus ist.“ Meinte sie und atmete langsam durch den Mund aus.

Louis verkniff sich den Kommentar. „Ich… hol mir mal einen Kaffee. Wollt ihr auch was?“ Als beide verneinten verließ er das Zimmer und atmete durch. Er hatte keine Ahnung, was er groß mit den beiden reden sollte. Und vermutlich war es besser, dies so wenig wie möglich zu tun, immerhin hatten sie das Leben ihres Sohnes an Simon verkauft. Sie hatten ja keine Ahnung, worauf sie sich da eingelassen hatten.

Seufzend holte er sich in der Cafeteria einen Kaffee und sah in seinen To-Go Becher. In letzter Zeit trank er viel zu viel von dem Gesöff in Kliniken. Irgendwie hatte er sich das so auch nicht vorgestellt, aber mittlerweile war ihm klar, dass es nie so lief wie man es sich vorstellte.

Zurück auf der Säuglingsstation stellte er sich vor eine große Wand mit vielen Fotos der Kinder, die hier zur Welt kamen und sah diese eine Weile an. Er fragte sich, wie es wohl sein würde, wenn er und Harry endlich so weit waren. Wenn sie irgendwann den Anruf bekamen, dass ihr Baby unterwegs war. Er wusste noch, wie es bei den Zwillingen mit Dan und seiner Mom war. Der arme Mann war so derart neben der Spur gewesen, dass er sich erst aus dem Haus und dann noch aus dem Auto ausgeschlossen hatte, noch bevor sie überhaupt losgefahren waren. Seine Mutter dagegen war die Ruhe selbst gewesen, aber sie hatte eben einfach schon Übung.

Irgendwie stellte er sich das bei Harry und sich selbst genauso vor. Harry war sicher der ruhige, sortiertere Teil dabei, während er vermutlich den Wagen gegen irgendeinen Baum setzen würde.

Die Zeit verging ätzend langsam. Louis verbrachte sie abwechselnd in Brianas Zimmer, solange diese im Kreissaal war und draußen beim Rauchen. Von Simon hatte er mittlerweile eine Nachricht bekommen. Ein Foto für die Presse. Und Instagram. Natürlich sollte der Säugling der Welt vorgeführt werden.

Bei dem Gedanken wurde Louis wieder schlecht. In wenigen Stunden würde er für die Öffentlichkeit zum Vater werden. Die ganze Welt würde es glauben. Er kam aus der Sache nicht raus. Nicht jetzt. Und auch nicht in naher Zukunft. Sein Handy vibrierte und er öffnete die E-Mail, die er bekommen hatte. Sie war von seinem Anwalt und sein Herz klopfte. Vielleicht hatten sie ja endlich einmal Glück.

Harry POV

„Und das heißt jetzt was genau?“ Harry sah seinen Mann an. Louis wirkte nicht nur total erschöpft, er wirkte auf Harry schon fast depressiv. Und das fand der Langhaarige erschreckend, wenn er daran dachte, dass er vor nicht einmal drei Tagen relativ gut gelaunt nach Los Angeles geflogen war. Die Ereignisse der letzten Stunden schienen ihm gewaltig zuzusetzen. Nicht nur die Geburt des kleinen Freddies, sondern auch Simon und nicht zuletzt die E-Mail des Juristen.

„Na was soll es schon heißen. Es wird kein Outing geben, Harry. Das heißt es.“ Louis griff in seine Jackentasche nach der Zigarettenschachtel, holte eine davon heraus und zündete sie an. Die dritte Zigarette, seit Harry ihn vor etwa fünfzehn Minuten vor der Klinik abgeholt hatte. Louis nahm einen tiefen Zug und blies den Rauch ins Innere des SUV, bevor er weitersprach. „Er ist unsere Verträge wochenlang durchgegangen, die sind absolut wasserdicht. Da gibt’s kein Schlupfloch für uns. Solange wir eine Karriere als Musiker haben wollen, gibt es kein Outing.“

Harry nickte langsam, während er das Fenster öffnete. „Generell, oder ist das an die Band geknüpft?“ fragte er dann langsam.

„Nein. Generell.“ Knurrte Louis. „Scheiße, wenn ich das damals gewusst hätte, hätte ich das niemals unterschrieben.“

Harry schwieg. Das war eine Nachricht, die auch er erstmal verdauen musste. Irgendwie hatte er sich das anders vorgestellt. Er hätte nicht geglaubt, dass sie so gar nicht aus den Verträgen rauskamen. Auf der anderen Seite… Simon war knallhart. Das hatte er mehrfach am eigenen Körper spüren müssen. Ein Schauer lief ihm über den Körper und er presste die Lippen aufeinander. Er konnte es sich nicht leisten, jetzt darüber nachzudenken. Louis brauchte ihn jetzt. Er hatte seinen Mann noch nicht oft so fertig erlebt, also musste er sich darauf jetzt wirklich konzentrieren.

Die weitere Fahrt verlief schweigend, bis Harry den Wagen vor Louis Haus parkte und den Motor abstellte. Keiner der beiden machte Anstalten aussteigen zu wollen. Louis hatte die Augen geschlossen, aber Harry erkannte, wie angespannt seine Kiefermuskulatur war. Er selbst knirschte auch mit den Zähnen und lehnte den Kopf nochmal zurück gegen die Lehne. „Und wie geht’s jetzt weiter?“ fragte der Langhaarige in die Stille.

„Simon bekommt seinen Willen.“ Meinte Louis gleichgültig. „Pap-Walks mit Freddie. Weitere Party-Pap-Walks. Eleonore ist auch noch nicht aus dem Spiel. Es geht weiter, wie es zu erwarten war. Wir waren dumm zu glauben, es würde sich nach der Band etwas ändern. Nichts wird sich ändern, Harry. Wir müssen uns weiter verstecken.“

Harry nickte langsam. Er konnte das alles noch nicht wirklich verstehen. Irgendwie war in den letzten paar Tagen zu viel passiert und er hatte nicht das Gefühl, da noch mitzukommen. „Lass uns erstmal reingehen. Der Flug war lang, ich brauch nen Kaffee. Oder ein Bett…“  meinte er. „Oder beides.“

„Klar. Komm.“ Louis stieg aus dem SUV und kramte in seiner Hosentasche nach dem Hausschlüssel.  Harry folgte ihm und konnte ein Gähnen nicht mehr unterdrücken. Dass sich hier im Haus nichts verändert hatte, wusste Harry schon. Louis hatte sich gestern am Telefon nämlich darüber aufgeregt und dass er dringend neue Möbel brauchte. Nicht, weil sie ihm einfach nicht mehr gefielen, aber die letzte Party war etwas aus dem Ruder gelaufen und das zerstörte Sofa war noch nicht ersetzt worden. Ebenso wie einige der Küchenschränke, die keine Fassade mehr hatten. Louis hatte sich fürchterlich aufgeregt, weil er alle Tassen in den Geschirrspüler räumen musste, weil alle so angestaubt waren.

Nachdenklich sah Harry auf die offenen Schränke. Er konnte sich gar nicht daran erinnern, dass die Party so ausgeartet wäre, aber er war auch früh gegangen. Wer wusste schon, was nach ihm noch gelaufen war. „Leg dich hin, Hazza…“ meinte Louis plötzlich hinter ihm, schlang seine Arme um seine Taille. Er gab ihm einen Kuss auf die Schulter und Harry seufzte leise. „Du bist total erledigt. Komm. Schlaf ein paar Stunden und ich seh solange mal, was ich uns zu Essen zaubern kann.“

„Okay. Aber Louis, tu mir einen Gefallen…“ Harry drehte sich in der Umarmung um, legte beide Hände an die Wangen des Älteren und küsste ihn. „Ich flehe dich an… bestell was. Ich habe nachher sicher Bärenhunger und wir beide… kennen deine Kochkünste.“

„Manchmal bist du echt gemein, weißt du das eigentlich?“ maulte Louis, ließ sich aber kurz darauf von einem grinsenden Harry küssen. „Ich kann kochen. Käsemaccaroni bekomm ich hin…“ meinte er, in einem verzweifelten Versuch, seine Ehre zu retten.

„Hmm..“ Harry küsste ihn nochmal. „Deine letzten Käsemaccaroni sind so angebrannt, dass ich den Topf entsorgen musste. Ich liebe dich, Lou. Aber bestell einfach. Und überlass das Kochen mir.“ Louis seufzte und gab sich geschlagen.

„Na gut. Wünsche?“ fragte er und Harry lächelte.

„Nein. Ich hau mich hin. Überrasch mich einfach.“ Damit trottete er hoch ins Schlafzimmer und gähnte nochmal, warf sich noch in seinen Klamotten einfach aufs Bett und schlief fast sofort ein.

Als er wieder wach wurde, war es draußen noch dunkel. Ein verschlafener Blick auf sein Handy verriet ihm, das es eigentlich deutlich zu früh war, um aufzustehen. Trotzdem tat er es, denn Louis lag nicht neben ihm. Und es war mitten in der Nacht. Gähnend erhob er sich, fuhr sich durch die Haare, um sie aus seinem Gesicht zu entfernen und ging langsam runter. Louis saß auf seiner kaputten Couch und zappte gelangweilt durch das Fernsehprogramm, in der Hand eine Flasche Bier. Und auf dem Tisch vor ihm standen noch ein paar mehr davon, allerdings leer.

„Lou?“ murmelte er verschlafen. „Warum kommst du nicht ins Bett?“ Der Angesprochene sah nicht einmal auf, zuckte nur mit den Schultern. Harry kam zu ihm und setzte sich vorsichtig neben ihn – auf das Sofa war nämlich kein Verlass mehr. Eine Weile schwieg er neben Louis, der auf den Bildschirm vor sich sah und den Wetterbericht zu verfolgen schien. „Willst du drüber reden?“

Louis nahm einen großen Schluck von seinem Bier. „Nein, eigentlich nicht.“ Meinte er dann, hörbar angetrunken. „Da kann eh keiner helfen. Du nicht. Die Jungs nicht. Keiner.“

„Naja, auch wenn ich nicht helfen kann, kann ich für dich da sein. So macht man das in einer Ehe, weißt du.“ Meinte Harry dann. „Aber du machst immer alles mit dir allein aus. Du frisst es lieber in dich rein.“ Als von Louis keine Reaktion kam, wurde Harry langsam sauer. „Dabei ist es völlig egal ob es um deine Mom geht, oder um diese Freddie Sache. Oder um unser geplatztes Outing. Du redest nicht mit mir. Du redest mit Zayn, wenn du bei ihm wieder mal gekifft hast. Aber nicht mit mir. Verdammt nochmal Louis, ich bin dein Mann. Wir sollten das gemeinsam durchmachen.“

„Du hast genug eigene Scheiße an der Backe, die auch du nicht mit mir teilst. Komm mal von deinem hohen Ross runter.“ Meinte Louis, ohne Harry auch nur anzusehen.

„Ich rede immer mit dir, wenn mich etwas beschäftigt, Louis.“

„Achja? Und was war mit Buffalo?“ Louis sah Harry an. Der Langhaarige schwieg einen Augenblick. Diese Frage nahm ihm etwas den Wind aus den Segeln.

„Das war etwas völlig anderes. Abgesehen davon ist es ewig her. Aber ich rede von jetzt. Johanna ist meine Schwiegermutter, denkst du etwa es beschäftigt mich nicht, dass sie krank ist? Oder dass das mit Freddie mir egal ist? Wir haben uns ein Versprechen gegeben. In guten, wie in schlechten Zeiten. Lass mich für dich da sein, Babe. Komm schon, du bist nicht allein.“

„In letzter Zeit hatte ich nicht immer das Gefühl, dass es dich interessiert.“

Harry biss sich hart auf die Zunge. „Du bist einfach betrunken. Komm ins Bett, wir reden morgen.“

„Ich will aber jetzt nichts ins Bett, Harry. Ich will einfach meine Ruhe, okay? Und ich will auch nicht reden.“ Knurrte Louis.

„Wir werden reden. Das hier gerät langsam etwas außer Kontrolle. Ich will nicht wieder streiten. Wenn das so weitergeht, sind wir bald wieder am gleichen Punkt wie vor vier Monaten, wo wir nur gestritten haben. Babe, ich will das nicht. Wir haben uns endlich gefangen und ich hätte gern, dass es so harmonisch bleibt, wie es war.“

„Nichts wird jemals sein, wie es war. Alles verändert sich. Meine Mom ist krank und Dan braucht Hilfe bei den Kleinen. Das heißt, ich werde wohl erstmal nach Doncaster gehen. Du wirst sicher bald einen Vertrag für deine Solokarriere haben, du bleibst also in London, oder sogar hier in L.A. Wo ich im Übrigen für die Pap-Walks mit meinem falschen Kind auch alle paar Tage herfliegen muss. Die Bandzeiten sind vorbei. Wie kannst du da denken, es würde alles super bleiben?“

„Ich sagte nicht, es bleibt super. Eine Ehe bedeutet immer auch Arbeit, das ist mir bewusst. Aber ich will das hier, Louis. Ich liebe dich. Und wenn du wirklich nach Doncaster gehst, dann komme ich mit. Ich habe doch noch gar keinen Vertrag und ich weiß gar nicht, ob ich einen will. Ich helfe dir natürlich.“

„Damit es am Ende heißt, ich wäre deiner Karriere im Weg gestanden? Du hättest keinen Erfolg, weil du dich um meine Familie gekümmert hast?“

Harry sah Louis ungläubig an. „Du redest einen unglaublichen Schwachsinn zusammen. So etwas würde ich dir niemals vorwerfen. Weder dir, noch deiner Familie. Und weißt du was? Damit ist dieses Gespräch beendet. Wir reden nachher weiter. Gute Nacht.“ Damit stampfte Harry, mehr als nur enttäuscht, zurück ins Bett.
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